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Jeden Donnerstag liefern wir mit den Wirtschaftsperspektiven einen Überblick über die wichtigsten wirtschaftlichen Themen der Woche.
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Wirtschaftsweise Veronika Grimm für höheres Renteneintrittsalter, RWE Nuclear setzt auf Kernfusion, Geld in der Schweiz anlegen
in der Kalenderwoche 27, 2024
kuratiert von Stefan Laurin

AUS POLITIK UND WIRTSCHAFT

Wirtschaftsweise Veronika Grimm für höheres Renteneintrittsalter:
Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm plädiert für einen späteren Renteneintritt. Sie betont, dass es langfristig unumgänglich sei, das gesetzliche Rentenalter an die steigende Lebenserwartung zu koppeln und ab 2031 schrittweise über die bisherige Schwelle von 67 Jahren hinaus anzuheben. Die aktuelle Abgabenlast sei nicht mehr tragbar. Sie wies darauf hin, dass heute nur noch zwei Beitragszahler einen Rentner finanzieren müssen, während es kurz nach dem Zweiten Weltkrieg noch sechs waren. In Zukunft werde diese Zahl voraussichtlich auf nur noch eineinhalb Beitragszahler sinken. tagesspiegel.de

Mit diesen vier Maßnahmen kann Europas Wirtschaft noch die USA und China einholen:
Europa steht vor der Herausforderung, im internationalen Wettbewerb an wirtschaftlichem Gewicht nicht zurückzufallen. Um eine Aufholjagd zu starten, seien mehr Investitionen in Ausrüstung, mehr Patentanmeldungen, ein geringerer bürokratischer Aufwand und mehr internationale Handelsabkommen entscheidend. spiegel.de

Die Bahn versagt bei der Digitalisierung: Bahnvorständin Daniela Gerd tom Markotten strebt an, die Bahn durch Digitalisierung entscheidend voranzubringen. Allerdings hinkt Deutschland beim Ausbau dieser wichtigen Technologie hinterher. wiwo.de

China flutet mit seinen Produkten den Weltmarkt: China exportiert E-Autos, Solarpanels und Billigmode in die Weltmärkte, da die Nachfrage auf dem heimischen Markt eingebrochen ist. Dieses Vorgehen birgt das Risiko neuer Handelskonflikte und setzt die deutsche Industrie unter Druck. cicero.de

Erneuerbare Energien liefern fast 60 Prozent des Strombedarfs. spiegel.de

Ohne bessere Autobahnen mehr Verkehr auf anderen Straßen: Beim Autobahnausbau zu sparen wird nicht zu weniger Verkehr führen. Da die Bahn nicht in der Lage ist die zusätzliche Verkehre aufzunehmen, werden PKW und LKW sich Wege jenseits der Autobahn suchen. faz.net

RWE Nuclear setzt auf Kernfusion: RWE Nuclear und das Darmstädter Start-up Focused Energy stehen offenbar kurz davor, Teile des stillgelegten Kernkraftwerks Biblis für ein Pilotprojekt zur Erforschung der Kernfusion zu nutzen. Focused Energy ist ein führender Entwickler von Hochenergielasern. Mit diesen Lasern lassen sich Prozesse nachahmen, die im Inneren der Sonne ablaufen – dort verschmelzen Wasserstoffatome zu Heliumatomen. Für diese Verschmelzung sind extrem hoher Druck und Temperaturen von 15 Millionen Grad Celsius erforderlich. Bei der Kernfusion wird viel Energie freigesetzt, weshalb sie auch als „Sonnenfeuer“ bezeichnet wird. Diese Form der Kernenergie gilt als sauber, klimaneutral und nahezu unerschöpflich. faz.net

Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,2 Prozent. welt.de

Die Liebe der Deutschen zum Bargeld erkaltet: Die Nutzung von Bargeld in Transaktionen ist schneller zurückgegangen als vor der Pandemie. Während der Rückgang in den Studien seit 2008 bei etwa einem Prozent pro Jahr lag, sank er in den letzten zwei Jahren um sieben Prozent. Es ist absehbar, dass der Anteil bald unter die Marke von 50 Prozent fallen wird. welt.de

RAT UND TAT

Wann sich ein Kredit für die Immobiliensanierung lohnt: Wer den Wert seiner Immobilie erhalten möchte, sollte regelmäßig in deren Instandhaltung investieren. Dach, Heizung und andere Komponenten altern im Laufe der Zeit und verlieren an Effizienz und Attraktivität. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund des zunehmenden Trends zu umweltfreundlichen Immobilien. Ältere Objekte haben auf dem Käufermarkt daher oft schlechtere Chancen. capital.de

Kleine Wohnungen sind für Investoren attraktiv: Bei Neubauten sind Ein- und Zweizimmerwohnungen besonders lukrativ für Investoren. Sie erzielen nicht nur die höchsten Quadratmeterpreise, sondern sprechen auch eine breite Zielgruppe an. Dazu gehören gut ausgebildete Migranten, Berufsanfänger und ältere Menschen, die sich verkleinern möchten. faz.net

Geld in der Schweiz anlegen: Der einfachste Weg, um in die Schweiz zu investieren, führt über Aktien oder Anleihen. Doch viele, die Richtung Alpen blicken, möchten einen Teil ihres Bargelds in die Schweiz verlagern. Grundsätzlich ist dies möglich, da viele Schweizer Banken EU-Bürgern die Eröffnung eines Kontos ermöglichen. Allerdings gestaltet sich das Verfahren oft umständlich, und die Kontoführung ist vergleichsweise teuer. wiwo.de

ANGEZÄHLT

Siemens Energy plant, sein Stromnetzgeschäft auszubauen und in den kommenden Jahren tausende neue Stellen zu schaffen: Das für die Sparte Grid Technologies zuständige Vorstandsmitglied, Tim Holt, erklärte, dass weltweit in den nächsten 15 Jahren Investitionen in das Netz erwartet werden, die so groß sind wie die der letzten 150 Jahre. Siemens Energy möchte an diesem Boom teilhaben und plant daher, bis 2030 insgesamt 1,2 Milliarden Euro zu investieren und etwa 10.000 Arbeitsplätze zu schaffen. wiwo.de

ZITAT DER WOCHE

„Im Diskurs dominiert dennoch weiter die Sichtweise, wir könnten ohne unsere Traditionsindustrie, auf deren Existenz deutscher Wohlstand und sozialer Ausgleich aufgebaut wurden, und die nun auf einem Energiewende-Altar und vor sozialen Götzenbildern via Verteilungspolitik geopfert wird, so weitermachen wie bisher. Ich erwarte, dass die Wahlen im Osten im Herbst vor allem für die Ampel-Parteien bitter werden. Es führt kein Weg an der Einsicht vorbei: Die ökologischen und sozialen Ansprüche unserer Gesellschaft können nur mit einem starken produzierenden Gewerbe erreicht werden, nicht durch dessen Abwicklung. Denn erst durch ausreichende ökonomische Stabilität kann es zu einer angemessenen sozialen Umverteilung kommen. Das sichert dann den demokratischen Zusammenhalt.“

Ökonom Markus Karp in der Welt welt.de

ZULETZT

Die USA haben Deutschland abgehängt: Noch Mitte der 90er-Jahre waren die Löhne in Deutschland durchschnittlich fast so hoch wie die in den Vereinigten Staaten. Doch das hat sich in den vergangenen 30 Jahren nach und nach geändert. Nur in Deutschlands goldenem Jahrzehnt, den Zehner-Jahren, hielten die Lohnsteigerungen mit den USA mit. Heute können sich angestellte Amerikaner von ihren Gehältern durchschnittlich ein Drittel mehr leisten als angestellte Deutsche. faz.net