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Bundestag beschließt Steuerentlastungen und Zuschüsse, 6,9 Prozent Inflation erwartet, China-Lockdown wird sich auf Deutsche Wirtschaft auswirken
Wirtschaftsperspektiven in der Kalenderwoche 20, 2022
kuratiert von Dietmar Sittek

AUS POLITIK UND WIRTSCHAFT

Inflationsausgleich: Bundestag beschließt Steuerentlastungen und Zuschüsse in Milliardenhöhe: Die Lebenshaltungskosten in Deutschland steigen erheblich – Heizen, Autofahren und Lebensmittel haben sich deutlich verteuert. Neue Maßnahmen sollen den Betroffenen helfen und die Steuerlast senken. Der Bundestag hat dafür letzte Woche entsprechende Gesetze beschlossen, durch sie wird der Bund allein im laufenden Jahr Steuereinnahmen von rund 4,46 Milliarden Euro verlieren. Dieses Geld haben Bürgerinnen und Bürger zusätzlich zur Verfügung. Bis zum Jahr 2026 summieren sich die Kosten auf rund 22,5 Milliarden Euro. spiegel.de

Bundestag beschließt mögliche Enteignung von Energiefirmen: Die Regeln sollen im Falle eines Energie-Notstandes greifen. Das erneuerte Gesetz könnte erstmals auf die Öl-Raffinerie von Schwedt an der Oder angewandt werden. handelsblatt.com

Steuerschätzung: 220 Milliarden Euro mehr als erwartet tagesschau.de

Neuer Rekord: 6,9 Prozent Inflation erwartet: Die Inflationserwartungen in Deutschland sind auf den höchsten Wert seit Beginn der Erhebungen gestiegen. Wie die Deutsche Bundesbank mitteilte, erwarteten die privaten Haushalte im Schnitt im April für die nächsten zwölf Monate 6,9 Prozent Inflation. Im März waren es noch 5,8 Prozent gewesen. Die im Durchschnitt der nächsten fünf Jahre erwartete Inflationsrate lag mit 5,2 Prozent erstmals seit Erhebungsbeginn bei mehr als fünf Prozent. faz.net

Anti-Covid-Kurs bremst Handel: Deutsche Wirtschaft wird China-Lockdown noch spüren: Erst Corona-Pandemie, dann Erholung, jetzt Wirtschafts- und Energiekrise durch den Ukraine-Krieg. Die deutsche Konjunktur fährt Achterbahn. Während hohe Inflation und teure Energie Firmen und Verbrauchern zu schaffen machen, haben einige Branchen die Virus-Krise schon abgeschüttelt. Fast. Wenn da nicht China wäre. Der harte Anti-Covid-Kurs mit Lockdowns in Metropolen wie Shanghai bremst den Welthandel. „Die deutsche Wirtschaft wird das noch spüren“, sagt Vincent Stamer, Handelsexperte beim Kieler IfW-Institut. „Jetzt dürften die Verbraucher beginnen, Lieferengpässe bei manchen Produkten wahrzunehmen.“ Auch Konjunkturchef Timo Wollmershäuser vom Münchner Ifo-Institut betont: „Das trifft uns wahrscheinlich im Mai und Juni mit voller Wucht.“ Denn 15 Prozent aller importierten Vorprodukte kämen aus China. n-tv.de

In Shanghai öffnen erste Läden: table.media

„Der große Kostenschub kommt erst noch“ – Bauindustrie fürchtet massive Einbrüche: handelsblatt.com

Brexitstreit: Boris Johnson spielt schon wieder mit Nordirlands Zukunft: spiegel.de

Robert Habeck legt Arbeitsplan für Energiesparkampagne vor: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat seinen Arbeitsplan zur Förderung des Energiesparens vorgelegt. Energie zu sparen und auf Erneuerbare zu wechseln, sei „eine gemeinsame nationale Aufgabe, bei der Politik, Industrie, Unternehmen, Verbraucherinnen und Verbraucher alle mithelfen können, damit es gelingt“, sagte Habeck den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Wer Energie spart, schützt das Klima, stärkt das Land und schont den Geldbeutel.“ Habeck setzt den Angaben zufolge darauf, Förderprogramme neu auszurichten und Beratungsangebote zu stärken. So soll laut des sogenannten Arbeitsplans Energieeffizienz ab Juni eine Energiesparkampagne gestartet werden. zeit.de

Gasversorger dürfen ihre Preise erhöhen – Verbraucherschützer suchen Hilfe beim Bundesrat: Der Bundestag hat das Energiesicherungsgesetz novelliert. Die Energiebranche begrüßt das Ergebnis, doch Verbraucherschützer kündigen Widerstand an. Verbraucherschützer kritisieren die vom Bundestag beschlossene Novelle des Energiesicherungsgesetzes (EnSiG). Sie fordern die sogenannte Preisanpassungsklausel anzupassen und suchen Hilfe beim Bundesrat. handelsblatt.com

Anstieg um fast ein Viertel: Deutsche Großhandelspreise explodieren: n-tv.de

Lieferung reduziert: Ukraine stellt Gas-Transit nach Europa teilweise ein: welt.de

Milliardenstrafe im Hedgefonds-Streit: Allianz-Tochter muss sich in den USA schuldig bekennen: Der Skandal rund um fehlgeschlagene Hedgefonds-Strategien hat für den Münchener Versicherer Allianz eine neue Qualität erreicht. In einem Vergleich mit dem US-Justizministerium musste sich die US-Einheit der Fondstochter Allianz Global Investors (AGI) des Wertpapierbetrugs schuldig bekennen. Die US-Behörden werfen der AGI vor, dass sie die Fondsmanager nicht konsequent genug kontrolliert hat. Die Fondsmanager selbst sollen die Entwicklung der unter dem Namen Structured Alpha bekannten Fonds manipuliert haben. Anleger wie US-Pensionsfonds hatten mit den Fonds zu Beginn der Coronakrise im Frühjahr 2020 sieben Milliarden Dollar verloren. Die Allianz ist laut einer Vergleichsvereinbarung mit dem US-Ministerium bereit, eine Strafe von 2,33 Milliarden Dollar zu zahlen. handelsblatt.com

Russlands Wirtschaft entwickelt sich mit großen Schritten rückwärts: Der Ökonom Branko Milanovic sieht Russland vor einem gewaltigen ökonomischen Experiment. Das geplante Vaterlandsprinzip sei zwangsläufig mit Wohlstandsverlusten verbunden, da dem Land wichtige Technologie fehle. Russland müsse seine Industrie auf der Grundlage von Technologien wiederbeleben, die „seit 30 Jahren vor sich hin rosten“, schreibt er in seinem Blog. capital.de

Drohende Knappheit im Land: Indien verbietet den Export von Weizen: spiegel.de
Özdemir: Keine Getreideknappheit in Deutschland: https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/cem-oezdemir-keine-getreideknappheit-in-deutschland,T5zAXyf

Özdemir geht nach Protesten bei G7-Treffen auf Bauern zu: n-tv.de

Forderung von Verbraucherschützern: Mehr Preisminderung für lahmes Internet: tagesschau.de

Steigende Sicherheitsanforderungen bereiten großen Unternehmen Probleme: it-daily.net

RAT UND TAT

EC-Karte: Trotz Kartensperre können Diebe stundenlang Geld abheben: Auch wenn Verbraucher ihre Girocard (früher EC-Karte) bei Verlust oder Diebstahl umgehend bei der zuständigen Bank sperren lassen, können Kriminelle mitunter stunden- oder tagelang weiterhin kontaktlos mit einer gestohlenen Karte bezahlen. Der öffentlich-rechtliche Sender RBB berichtete von einem Fall, in dem eine Verbraucherin ihre Girocard wenige Minuten nach einem Diebstahl sperren ließ. Dennoch konnten die Kriminellen Waren im Wert von mehreren Hundert Euro mit der Karte bezahlen. Laut dem LKA Berlin ist dies kein Einzelfall. Das könne an einer zeitlichen Verzögerung bei der Datenweiterleitung im Banksystem liegen, sagte Sabine Burkowski vom LKA Berlin. golem.de

Nach Öl und Mehl: Mineralwasser wird bei Edeka knapp: Trotz steigender Nachfrage verschwindet bei Edeka zeitweilig Mineralwasser der Eigenmarke aus dem Regal. Dahinter steckt eine gewagte Entscheidung. In einer großen Hau-Ruck-Aktion hat der Konzern den Stammlieferanten für das Billig-Wasser gewechselt. Statt Altmühltaler (Schäff-Gruppe) lässt sich Edeka zukünftig von den drei Abfüllern Hansa-Heemann (Refresco-Gruppe), Hochwald-Sprudel und Riha-Wesergold beliefern. Dieser Schritt sei „ohne die Überkapazitäten im Markt durch die schlechten Vorjahre“, in denen immer mehr Verbraucher ihr Kaufverhalten verändert und sich weg von Plastikprodukten bewegt haben, „überhaupt nicht möglich gewesen“, erklärt ein Insider. Demnach könne der Lieferanten-Wechsel den aktuellen Krisen-Zeiten zum Trotz vorgenommen werden. Hinzu komme der wirtschaftliche Druck auf die Abfüller, der aus der Abkehr zahlreicher Kunden von Plastikflaschen resultiert. Edeka selbst gibt an, dass der Vertrag von Altmühltaler selbst gekündigt worden sei und dass der Lieferant „eine Belieferung zu einem Einkaufspreis angeboten“ habe, „der über dem Ladenverkaufspreis des Wettbewerbs lag.“ Der zuletzt gestiegene Preis der 1,5 Liter Flasche Mineralwasser der Eigenmarke von 19 auf 25 Cent sei so nicht zu halten gewesen, teilte ein Edeka-Sprecher der Lebensmittelzeitung mit. ruhr24.de

Deutsche Bahn: 9-Euro-Ticket soll über DB-Navigator-App verkauft werden: Für 9 Euro durch Deutschland – das soll mit dem bezuschussten Ticket möglich sein. Bei der Deutschen Bahn soll das Ticket ab dem 23. Mai 2022 angeboten werden, sowohl über die Website als auch über die DB-Navigator-App des Staatskonzerns. Auch an den Fahrkartenautomaten und den Reisezentren soll das Ticket erhältlich sein. Das Ticket gilt dann bundesweit, allerdings nicht in den Fernverkehrszügen sondern nur im Nah- und Regionalverkehr. golem.de

Der Zins kommt zurück. Bei Sparkassen, Volksbanken und Co. allerdings erst später: Die Märkte drehen sich: Die Zentralbanken heben reihenweise die Leitzinsen an. Auf den Konten der Bankkunden kommt das noch nicht an. Noch immer kassieren mehr als 450 Banken Strafzinsen für Guthaben. Besonders ärgerlich: Sowohl die öffentlich-rechtlichen Sparkassen wie auch die genossenschaftlichen Volksbanken wollen noch abwarten. Anders zum Beispiel bei dere ING-Bank: Sie hat ihren deutschen Kunden mitgeteilt, dass die Freibeträge für Guthaben auf Giro- und Tagesgeldkonten von derzeit 50.000 auf 500.000 Euro pro Konto steigen. Bis zu dieser Höhe fällt kein Negativzins mehr an. boerse-am-sonntag.de

Deutsche Telekom: Neue Prepaid-Tarife erhalten mehr Datenvolumen und 5G computerbase.de

ANGEZÄHLT

Auch wenn die Wirtschaft derzeit unter zahlreichen Krisen leidet, werden dringend Fachkräfte gesucht. Laut einer Studie gibt es derzeit in Deutschland 558.000 Vakanzen. Damit habe sich der Mangel innerhalb von nur drei Monaten um weitere 88.000 offene Stellen vergrößert. zeit.de

ZITAT DER WOCHE

Planungs- und Genehmigungsprozesse beschleunigen und klare, zukunftsgerichtete Rahmenbedingungen schaffen, die die notwendigen Investitionen ermöglichen“.

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Er betonte, dass zum Erreichen der Ziele der Bundesregierung ein echter Photovoltaik-Boom nötig sei, der alles in den Schatten stelle, was es bisher in Deutschland an Zubau gegeben habe. In Deutschland und auch weltweit erlebt die Solarbranche ein kräftiges Wachstum. Die Branche verzeichnete im ersten Quartal in Deutschland ein Plus von 2 GWp oder 32 Prozent an Photovoltaik-Leistung, wie der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) in München mitteilte. heise.de

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