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Jeden Donnerstag liefern wir mit den Wirtschaftsperspektiven einen Überblick über die wichtigsten wirtschaftlichen Themen der Woche.
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Einfuhrverbot für russisches Öl in die EU, Verbraucherstimmung auf Rekordtief, Arbeitslosenquote sinkt
Wirtschaftsperspektiven in der Kalenderwoche 18, 2022
kuratiert von Dietmar Sittek

AUS POLITIK UND WIRTSCHAFT

Vorschlag der EU-Kommission: „Vollständiges Einfuhrverbot“ für Russland-Öl: Die EU plant laut Kommissionschefin von der Leyen „ein vollständiges Einfuhrverbot für sämtliches russisches Öl“. Die EU-Kommission schlage den Mitgliedstaaten vor, „russische Rohöllieferungen innerhalb von sechs Monaten und raffinierte Erzeugnisse bis Ende des Jahres auslaufen“ zu lassen, sagte von der Leyen im Europaparlament in Straßburg. Nach dem AFP vorliegenden Sanktionsentwurf sind Ausnahmen für Ungarn und die Slowakei vorgesehen. Die beiden EU-Staaten sind besonders stark von russischem Öl abhängig. Von der Leyen räumte ein, die Umsetzung des Embargos werde „nicht einfach“. Ungarn meldete nach der Verkündung der EU-Pläne Vorbehalte an. Budapest sehe in dem von der EU-Kommission unterbreiteten Vorschlag keine Vorkehrungen, welche „Ungarns Energiesicherheit garantieren“, kritisierte die Regierung in Budapest in einer am Mittwoch an die Nachrichtenagentur AFP übermittelten Stellungnahme. zdf.de

Verbraucherstimmung fällt auf Rekordtief: Die hohe Inflation und Kriegssorgen haben die Stimmung der Konsumenten in Deutschland auf einen historisch schlechten Wert gedrückt: Die Hoffnungen auf eine wirtschaftliche Erholung sind laut einer GfK-Umfrage dahin. Sowohl die Erwartungen der Deutschen hinsichtlich der konjunkturellen Aussichten und hinsichtlich ihrer Einkommen als auch ihre Kauflust hätten im April spürbare Dämpfer erhalten, teilte das Nürnberger Konsumforschungsunternehmen GfK auf Basis seiner jüngsten Studie mit. Die Gesamtlage sei auf den tiefsten Stand seit dem Beginn der Erhebungen im Jahr 1991 abgerutscht. Der GfK-Index war bereits für April auf minus 15,7 Punkte abgestürzt. Für Mai werden es jetzt minus 26,5 Punkte sein, wie die Marktforscher mitteilten. spiegel.de

Anstieg von 7,4 Prozent: Höchste Inflationsrate seit 1981: Die Inflationsrate in Deutschland ist im April auf hohem Niveau weiter gestiegen. Die Verbraucherpreise lagen um 7,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Berechnungen mitteilte. tagesschau.de

Arbeitslosenquote sinkt auf 5,0 Prozent: Dank einer weiteren Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland weiter gesunken. Im April waren 2,309 Millionen Menschen ohne Job. Das sind 53.000 weniger als im März und 462.000 weniger als vor einem Jahr, wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilte. tagesschau.de

EU-Kommission will Warenströme aus der Ukraine sicherstellen: Ukrainischen Unternehmen soll es ermöglicht werden, mehr Güter über die Straße in die EU zu liefern. Das geht aus dem Protokoll einer Präsentation hervor, die Henrik Hololei, Generaldirektor für Mobilität und Verkehr der EU-Kommission, vor den Abgeordneten des Verkehrsausschusses im EU-Parlament von vergangenem Donnerstag hielt. Das Thema habe man bereits mit dem ukrainischen Infrastrukturminister Oleksandr Kubrakov diskutiert, heißt es in dem Papier, das Europe.Table vorliegt. table.media

Container-Stau in Shanghai: „Durcheinander“ auch in Europa: Die Lockdowns in China beeinträchtigen den ohnehin bereits angeschlagenen internationalen Warenverkehr. Vor Shanghai bildet sich ein riesiger Schiffsstau, während Häfen in Europa unter einer Containerschwemme leiden. Das hat auch Folgen für den Warenverkehr nach Europa, denn er dauert mittlerweile mehr als doppelt so lange. table.media

Habeck: Raffinerie im brandenburgischen Schwedt soll erhalten bleiben: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will sich angesichts des geplanten Öl-Embargos der EU gegen Russland für die Sicherung der PCK-Raffinerie in Schwedt/Oder einsetzen. „Die klare Aussage der Bundesregierung ist, dass der Standort erhalten bleiben soll, dass wir dort eine zukunftsfähige Industrie aufbauen wollen, dass das Embargo gegen russisches Öl nicht dazu führt, dass in der Region die Lichter ausgehen“, sagte der Grünen-Politiker am Mittwoch nach der Kabinettsklausur in Meseberg. Die Bundesregierung werde dafür Sorge tragen, dass eine andere Ölversorgung auch für Schwedt sichergestellt werden könne. welt.de

„Chinas Staatsbanken vergeben Kredite unter dem Radar“: Viele Entwicklungsländer könnten möglicherweise längst pleite sein, warnt der Kieler Ökonom Christoph Trebesch. Vor allem China spielt dabei eine entscheidende Rolle. capital.de

Elon Musks Twitter-Übernahme: Mitarbeiter fürchten um ihre Jobs und Gehälter: Laut Insiderinformationen will Elon Musk Gehälter bei Twitter beschneiden, um seine Übernahme mitzufinanzieren. Am Freitag letzter Woche musste Twitter-CEO Parag Agrawal seine Angestellten während eines unternehmensweiten Treffens beschwichtigen. Twitter habe sich immer um seine Mitarbeiter gekümmert und werde dies auch weiterhin tun, beruhigte der CEO. spiegel.de

Trotz Umsatzsprungs: BP macht wegen Russland-Abschreibung 20 Milliarden Dollar Verlust: Der britische Energieriese BP hat trotz eines Umsatzsprungs wegen steigender Öl- und Gaspreise im ersten Quartal einen Milliardenverlust erlitten. Der Konzern verbuchte ein herbes Minus von 20,4 Milliarden Dollar (rund 19,4 Milliarden Euro), wie BP am Dienstag mitteilte. Grund dafür ist, dass sich BP wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine von seinem Anteil am russischen Rosneft-Konzern getrennt hatte. faz.net

Deutsches Start-up liefert Drohnen an Kiew: „Natürlich verdienen wir am Krieg“: Das Start-up Quantum Systems liefert Drohnen ins Kriegsgebiet. Man sei nicht Teil der Rüstungsindustrie, sagt Gründer Seibel im ZDF. zdf.de

Rügenwalder Mühle wächst kräftig dank Veggie-Produkten: Erstmals hat das Unternehmen Rügenwalder Mühle im vergangenen Jahr mehr vegane und vegetarische Produkte abgesetzt als klassische Fleisch- und Wurstprodukte. Das teilte das Familienunternehmen aus Bad Zwischenahn mit. agrarheute.com

Sending-Party-Pays: Telekom will Gesetze gegen Youtube, Amazon und Netflix: US-Konzerne sollen für den Transport ihres Datenverkehrs bezahlen, die EU soll gesetzgebend dafür sorgen und die Netzneutralität fallen. golem.de

Folgen von Brexit und Pandemie: Großteil britischer Firmen findet kein Personal n-tv.de

Probleme der Schwimmbäder: Viel Geld für viel warmes Wasser tagesschau.de

RAT UND TAT

So einfach sparen Sie Wasser und Geld: 36 Prozent des täglich verbrauchten Trinkwassers fließen in Dusche, Badewanne und Waschbecken, 27 Prozent in die Toilettenspülung, rechnet Ergo in einer Mitteilung vor. Gleichzeitig bieten sich hier auch große Einsparpotenziale: Wer duscht statt zu baden, kann jedes Mal bis zu 100 Liter Wasser sparen. Um den Verbrauch zusätzlich zu senken, den Duschhahn beim Einseifen zudrehen. Mit einem wassersparenden Duschkopf lässt sich zudem die benötigte Wassermenge um 50 Prozent reduzieren. Auch am Waschbecken lässt sich mit ein paar einfachen Tipps viel Wasser sparen: Ist noch eine alte Zweigriffarmatur montiert, sollte diese durch einen Einhandhebelmischer ersetzt werden. Damit lässt sich die Temperatur schneller regeln, das senkt den Warmwasserverbrauch, der besonders viel Energie benötigt. Außerdem kann das Wasser schneller an- und ausgestellt werden. Auch die Wasserhahndichtungen sollten Verbraucher regelmäßig erneuern. nordbayern.de

So können Sie beim Hausbau Kosten sparen: Wer den künftigen Wohnort frei wählen kann, ist im weiteren Umland auf den ersten Blick finanziell besser dran als in Metropolen und Ballungsräumen. „Die Unterschiede bei den Grundstückspreisen zwischen der Stadt und dem ländlichen Raum sind erheblich“, sagt Klaus-Jürgen Edelhäuser, Vorstand der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau. Und etwa bei der Internet-Anbindung und weiteren Infrastrukturen haben viele ländliche Regionen aufgeholt. Generalunternehmer versus individuelle Planung? Beide Varianten bieten Vor- und Nachteile, findet Bauberater May. „Beim Generalunternehmer bekommt man einen garantierten Festpreis für sein vorgeplantes Haus, der sich auch nicht ändert – jedenfalls, solange man keine größere Änderung der Pläne wünscht. Man hat einen festen Ansprechpartner und in der Regel auch einen garantierten Fertigstellungstermin.“ Klaus-Jürgen Edelhäuser empfiehlt, vor allem zukunftsorientiert zu planen. „Dabei ist es nicht so entscheidend, ob man nun ein oder zwei Räume mehr hat, sondern wie sich die Nutzung einer Immobilie ändern kann.“ Wenn bei einer Familie die Kinder ausziehen, kann das Gebäude für die Eltern zu groß werden. ksta.de

Das erste eigene Auto: Tipps zum Kauf und zur richtigen Versicherung finanzen.net

Für Lockdown-Zeit – BGH: Fitnessstudio-Kunden bekommen nach Corona-Pause ihr Geld zurück nordbayern.de

ANGEZÄHLT

Die deutschen Hersteller werden in diesem Jahr wegen unsicherer Lieferketten rund 700.000 Autos weniger fertigen können als geplant. Dies berichtet die Branchen- und Wirtschaftszeitung „Automobilwoche“ unter Berufung auf ihr exklusiv vorliegende Unterlagen des Datendienstleisters IHS Markit. Verglichen wurden die Planungen vom Jahresanfang mit den aktuellen Daten im Monat April.
Besonders betroffen sei die Marke VW, die in diesem Jahr über eine halbe Million Einheiten verliert. n-tv.de

ZITAT DER WOCHE

„Next I’m buying Coca-Cola to put the cocaine back in.“

Elon Musk ist auf Twitter ein Superstar: Denn auch wenn Musk durchaus polarisiert – sowohl die Fans als auch die Hater schauen stets ganz genau hin, wenn der Milliardär und künftige Twitterbesitzer eine neue Nachricht absetzt. Und da Musk gerade erst bewiesen hat, dass er scheinbar aus einer Laune heraus die Kaufsumme von 44 Milliarden Dollar aufbringen kann, um Twitter zu kaufen, hört die Netzgemeinde ganz genau hin, wenn er weitere Punkte seiner persönlichen Einkaufsliste nennt: „Next I’m buying Coca-Cola to put the cocaine back in“. Auch wenn vermutlich kaum jemand den Scherz des Milliardärs ernst genommen hat – die Twitter-Nutzer feiern den Tweet begeistert. Mit über 2,5 Millionen Likes und mehr als einer halben Million Retweets ist die Nachricht bereits jetzt eine seiner erfolgreichsten überhaupt. t-online.de

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ZULETZT

Lokal „Ständige Vertretung“ entfernt Schröder-Fotos aus Speisekarten: Der Altkanzler wendet sich nicht von Wladimir Putin ab – deswegen distanziert sich die „Ständige Vertretung“ nun von Gerhard Schröder. Alle Fotos des 78-Jährigen werden aus der Speisekarte gestrichen. Laut Inhaber Jörn Brinkmann werden die Speisekarten neu gedruckt – diesmal ohne Foto von Schröder und ohne den kurzen biografischen Text, der bislang ebenfalls dort zu finden war. spiegel.de