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Guterres fordert „Friedenspakt mit der Natur“, Müller mahnt trotz Kälte zu Zurückhaltung beim Heizen, Lemke lehnt schnelleren Autobahn-Bau ab
GreenMAG in der Kalenderwoche 50, 2022
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Guterres fordert auf der COP 15 „Friedenspakt mit der Natur“: Der UN-Generalsekretär sprach auf der Weltnaturkonferenz in Montreal, Kanada, die unter der chinesischen COP-Präsidentschaft steht. Guterres möchte quantifizierte Ziele, die die Ursachen der Zerstörung angehen und wirksame Rechenschaftspflichten. Die Wissenschaft habe klar gezeigt, dass der Klimawandel nur zu besiegen ist, wenn gleichzeitig der Verlust der biologischen Vielfalt gestoppt werde. Während es für den Klimaschutz ein 1,5 Grad Ziel gibt, ist für den Artenschutz keins ausgegeben. Mindestens ein Drittel der Natur müsse geschützt werden, so der europäische Kommissar für Umwelt, Virginijus Sinkevičius. Proteste kanadischer Ureinwohner unterbrachen die Eröffnungsrede des kanadischen Gastgebers Justin Trudeau, denn sie sorgen sich, dass Umweltschutz in ihren Gebieten über ihre Köpfe hinweg entschieden wird. de.euronews.com

Netzagenturchef Müller mahnt trotz Kälte zu Zurückhaltung beim Heizen: Nachdem es lange Zeit nach einem milden Winter aussah und damit entsprechende Einsparungen beim Heizen vorgenommen werden konnten, hat die vor kurzem begonnene Kältewelle Müller zu einer Warnung bewegt. Er appellierte, nicht alle Heizungen hochzudrehen. Ein oder zwei Wochen Kälte machten ihn noch nicht besonders besorgt, betonte Müller. Man dürfe aber nicht leichtfertig werden. Wenn alle die Heizungen in allen Räumen hochdrehten, werde sehr viel Gas verbraucht. Und wenn das lange dauere, könnte am Ende des Winters nicht genug Gas da sein, um die Bedürfnisse der Industrie zu decken. Die Gasversorger hatte kürzlich noch Entwarnung gegeben, man werde nach Lage der Dinge gut durch den Winter kommen. spiegel.de

Umweltministerin Lemke lehnt schnelleren Autobahn-Bau ab: Nachdem Verkehrsminister Wissing Pläne verkündete, neue Fernstraßen und Autobahnen schneller genehmigen zu lassen, gab es seitens Lemke Widerspruch. „In Zeiten von Klimakrise und Artensterben ist es ganz sicher nicht sinnvoll, den Bau von Autobahnen zu beschleunigen“. Die Beschleunigung von Planungsverfahren beträfen vor allem Schienen, Ladeinfrastruktur für E-Autos und den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Ein Krisentreffen mit Lemke, Wissing und Bundeskanzler Olaf Scholz am Freitag hatte keine Einigung gebracht. br.de

Umweltschützer drängen auf längere Schonzeiten: Vor dem Fischerei-Treffen der EU haben die Umweltschützer längere Schonzeiten und geringere Fangmengen – auch für Hering und Kabeljau gefordert, sowie einen strengeren Schutz des Aals, denn er ist vom Aussterben bedroht. „Wir erwarten, dass Deutschland den Kompromiss-Vorschlag der EU-Kommission, die Schonzeit auf sechs Monate auszudehnen, unterstützt“, sagte Valeska Diemel, Fischereiexpertin beim Bund für Umwelt und Naturschutz. tagesschau.de

Windturbine – Schwimmende Pyramide soll auch auf hoher See Energie erzeugen: Während momentan Offshoreparks mit Windrädern in Küstennähe angelegt werden, hat das französische Unternehmen Eolink einen Prototyp für eine Windturbine entwickelt, die auf den Wellen schwimmt und nicht am Boden montiert werden muss. Dadurch kann sie auch auf hoher See eingesetzt werden – wo man noch mehr Wind ernten kann, wie stern.de schreibt. Dadurch dass die Turbine leichter ist, können die Kosten für die Stromproduktion um 20 bis 25 Prozent niedriger ausfallen. t3n.de

Plant Deutschland zu viele LNG-Terminals? Laut einer Studie des New Climate Institute widersprechen die von Deutschland anvisierten Kapazitäten hinsichtlich der LNG-Lieferungen den Klimaschutzzielen. Der Bau und Betrieb aller geplanten LNG-Terminals wäre demnach ein „Bruch des Klimaschutzgesetzes und der internationalen Verpflichtungen unter dem Pariser Klimaschutzabkommen“.“Um die Klimaziele erreichen zu können, müsste der Verbrauch von Erdgas vielmehr stetig gesenkt werden – dies auch unter Berücksichtigung der Umrüstung auf grünen Wasserstoff. Ein Erreichen der Klimaziele bei vollem Betrieb der geplanten Terminals wäre nahezu unmöglich, heißt es weiter. Würden die Terminals voll genutzt werden, „würde allein der CO₂-Ausstoß aus der Verbrennung des darüber importierten Erdgases im Jahr 2030 ein Drittel der unter dem Zielpfad zulässigen Treibhausgasemissionen ausmachen.“ Nicht mitgerechnet seien dabei die CO₂ und flüchtigen Methan-Emissionen bei Förderung und Transport. spiegel.de

HINTERGRUND

Habeck macht den Kohle-Spagat: Mit Südafrika besuchte der Wirtschaftsminister nicht nur ein Land, das selbst Probleme bei der Energieversorgung hat – in Regionen fällt täglich der Strom für mehrere Stunden aus – Südafrika produziert einen großen Teil seiner Energie durch Kohle. Das führt zu einer Situation, in der sich Deutschland wünscht, dass Südafrika mehr alternative Energien benutzt, aber auf der anderen Seite kaufen deutsche Versorger Steinkohle ein. In Deutschland selbst soll mit der Kohlenproduktion bald Schluss sein – in Nordrhein-Westfalen 2030, in Ostdeutschland spätestens 2038. Eine Abhängigkeit von Kohle ist aber durch den Ukraine-Krieg gegeben. Kurzfristig ist fossile Energie aus Russland nicht durch Erneuerbare zu ersetzen. Für die in der Politik gut vernetzte südafrikanische Kohle-Lobby ist das eine Steilvorlage. Deutschland und Südafrika kooperieren nun unter anderem beim Bau von Solar- und Windkraftanlagen, sowie von Leitungen zur Übertragung von Ökostrom. Diese Investitionen sollen vor allem in den Kohleregionen neue Arbeitsplätze schaffen. n-tv.de

Elektroauto – Nächster Rettungsversuch für das Photovoltaik-Elektroauto Sono Sion: In Zeiten, in denen alternative Energien eine immer größere Rolle beim Betrieb von Maschinen und Autos spielen sollen, scheint es umso wichtiger, wenn sich das Angebot an umweltfreundlichen Produkten erweitert. So scheint es wichtig, dass die Firma Sono Sio auch weiterhin am Plan arbeiten kann, ein Auto herzustellen, dass auf Basis von Strom und Solarenergie laufen kann, bevor der Firma nichts anderes übrig bleibt, als nur mit mobilen Photovoltaik-Lösungen weiterzumachen. Die Firma versucht nun, das Auto durch die Kunden direkt finanzieren zu lassen und will bis Ende Januar von mindestens 3500 Kunden einen ermäßigten Kaufpreis von 27.000 Euro für einen Sono Sion als Vorauszahlung bekommen. Das würde für eine erste Serie genügen, sagen die Gründer. In seinem Crowdfunding-Prozess habe Sono Motors bisher mehr als 21.000 private und 22.000 kommerzielle Reservierungen eingesammelt. Sollte die Kampagne erfolgreich verlaufen, wäre das bereits die zweite Rettung von Sono Motors, denn die Firma war vorher an die Börse gegangen und hatte Spender und Aktionäre überzeugen können, 53 Millionen Euro für einen Weiterbetrieb der Autoproduktion zu geben. Seit 2016 hat Sono eigenen Angaben zufolge schon über 400 Millionen Euro Kapital einsammeln können. heise.de

Mena-Region könnte künftig saubere Kraftstoffe liefern: Einer neuen Studie zufolge können die Länder Nordafrikas und des Nahen Ostens die Energiewende hierzulande voranbringen. Die Studie des Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Wuppertal Institut und des Instituts für Zukunftsenergie und Stoffstromsysteme sieht zumindest gute Voraussetzungen für eine kostengünstige Produktion von Wasserstoff und E-Fuels. Die Mena-Region hat mit insgesamt mehr als 400.000 Terawattstunden pro Jahr sehr große Erzeugungspotenziale an erneuerbaren Energien. Die Erzeugung von synthetischem Kraftstoff könnte demnach an den günstigsten Standorten im Jahr 2030 zwischen 1,92 und 2,65 Euro pro Liter kosten, im Jahr 2050 zwischen 1,22 und 1,65 Euro. Für die Bewertung der Export-Potenziale seien allerdings nicht nur die Herstellungskosten, sondern auch das Investitionsumfeld entscheidend, erklären die Autoren. Eine Berücksichtigung möglicher Investitionsrisiken habe einen großen Einfluss auf die Gesamtkosten und damit die mögliche Auswahl der Exportländer. golem.de

Deutschland erzeugt deutlich mehr Strom aus Kohle: Wie das Statistische Bundesamt meldet, kletterte die Einspeisung von Kohlestrom im Sommerquartal auf Jahressicht um 13,3 Prozent. Damit stammte der ins Netz eingespeiste Strom zwischen Juli und September zu mehr als einem Drittel (36,3 Prozent) aus Kohlekraftwerken, während es im dritten Quartal 2021 nur 31,9 Prozent waren. Zudem stieg der Verbrauch der aus Erdgas erzeugten Energie an. Trotz der Anstiege bei der Stromerzeugung aus Kohle und Erdgas ging die aus konventionellen Energieträgern insgesamt erzeugte Strommenge um drei Prozent zurück. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien wie Wind, Sonne und Wasser stieg dagegen im dritten Quartal um 2,9 Prozent – was auch daran lieg kann, dass der Sommer äußert sonnig war. Die Internationale Energieagentur erwartet bis 2027 einen Anstieg der weltweiten Stromerzeugungskapazität aus erneuerbaren Energien um 2400 Gigawatt – das entspricht der gesamten aktuellen Stromerzeugungskapazität Chinas. spiegel.de

ANGEZÄHLT

Durch ein Pipelineleck in der Keystone-Pipeline sind im US-Bundesstaat Kansas 2,2 Millionen Liter Rohöl unter anderem in einen Fluß ausgelaufen. Das betroffene Pipeline-Segment sei inzwischen isoliert und das Öl eingeschlossen worden, teilte der kanadische Betreiber TC Energy mit. Im Fluss wurde ein Erdwall aufgeschüttet, um die Umweltverschmutzung einzudämmen. Nach Angaben der US-Umweltschutzbehörde sind noch keine Auswirkungen auf Trinkwasserbrunnen oder die Öffentlichkeit bekannt. tagesschau.de

ZITAT DER WOCHE

„Die meisten dieser Schiffe sind ziemlich alt“

Der Energieexperte Adnan Vatansever befürchtet, dass es die Gefahr von Umweltkatastrophen erhöhen kann, wenn die sogenannte russische „Schattenflotte“, 100 gebrauchte Tankschiffe, die die Restriktionen des Westens umschiffen sollen – verunglückten. Die Schiffe sind teilweise in schlechtem Zustand. Rohöl aus Russland darf seit letzter Woche Montag nur noch bis 60 Euro pro Barrel kosten und zudem nur noch in Ausnahmefällen in die EU importiert werden. web.de

WEITERE NEWSLETTER

Politbriefing: Reichsbürger-Gruppierung hatte wohl viele Mitwisser + Interne Untersuchung wegen Korruptionsvorwürfen im EU-Parlament + EU-Staaten einigen sich auf Einfrieren von Geldern für Ungarn + Scholz will Kooperation mit Russland nach Kriegsende + EU droht Gasknappheit im nächsten Winter + Einigung auf globale Mindeststeuer + Attentäter attackieren Hotel in Kabul. politbriefing.de

African Edition: EU-Kommission genehmigt Energiekorridor + Deutsche Geisel freigelassen + Namibia wirbt um deutsche „Digital-Nomaden“ + Marokko feiert WM-Sensation + Französische Umweltschützer klagen gegen Erdölprojekt. african-edition.de

ZULETZT

Neues BMW-Fahrwerk verwandelt Schlaglöcher in Strom für E-Autos: Es klingt revolutionär und könnte, wenn es funktioniert, bei der Energieerzeugung helfen: Eine Aufhängung an den Autos soll Strom durch Unebenheiten im Boden erzeugen. BMW hat dazu ein Patent eingereicht. Die Idee, kinetische Energie von Straßenunebenheiten in elektrische Energie umzuwandeln, ist nicht neu, auch Audi hatte ähnliche Pläne. Das Ganze funktioniert durch eine kleine Generatoreneinheit am Fahrgestell, die wiederum mit einem Schwungrad sowie einer Einwegkupplung über den Querlenker verbunden ist. Bei Kompression der Feder bleibt dieser Mechanismus ausgekuppelt und folgt der Bewegung ohne Widerstand. Die Stromgewinnung findet erst dann statt, wenn sich das Rad durch die in der Feder gespeicherte Energie wieder nach unten bewegt. Auch im Markt für Nachrüstung versuchen sich erste Anbieter an Systemen, die bisher aber auf einen anderen Aufbau setzen. winfuture.de