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Biden hilft nach Hurrikan, Australien rettet Forscher aus Antarktis, Biologische Vielfalt im Wattenmeer ändert sich
in der Kalenderwoche 36, 2023
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

US-Präsident besucht Florida – Biden verspricht Aufbauhilfe nach Hurrikan: Hurrikan „Idalia“ hatte in Florida schwere Schäden verursacht. Vor Ort hatte sich Biden ein Bild von der Situation gemacht, traf aber den Gouverneur Ron DeSantis nicht. DeSantis bewirbt sich um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner im November 2024 und könnte damit zu Bidens Herausforderer werden. Er hatte zuvor erklärt, dass Bidens Aufenthalt und die Sicherheitsmaßnahmen für den Präsidenten die Rettungs- und Wiederaufbaubemühungen stören könnten. Biden versprach bei seinem Besuch in der Stadt Live Oak: „Falls es irgendetwas gibt, das Ihr Bundesstaat braucht, ich bin bereit für diese Unterstützung zu sorgen“. tagesschau.de

Nach schwerer Erkrankung: Antarktisforscher erfolgreich in Sicherheit gebracht: Ein australischer Eisbrecher hat in der Forschungsstation Casey in der Antarktis nach langer Fahrt eine erkrankte Person an Bord geholt. Die „RSV Nuyina“ sei nun auf dem Weg zurück ins Tausende Kilometer entfernte Hobart auf der australischen Insel Tasmanien, zitierte der örtliche Sender ABC einen Sprecher der Regierungsbehörde Australian Antarctic Division. In der Antarktis-Station war eine Behandlung der Erkrankung nicht möglich. Die Person benötige eine fachärztliche Untersuchung und müsse in Australien betreut werden, hatte die AAD mitgeteilt. Weitere Details zum Gesundheitszustand wurden zunächst nicht bekannt. Allen anderen Teilnehmern der Expedition gehe es gut, hieß es. n-tv.de

Wattenmeertag – Suche nach Wegen zum Erhalt der Artenvielfalt: Um die Artenvielfalt im Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer zu bewahren, sind laut Experten künftig große Anstrengungen und mehr Kooperationen nötig. Der Verlust der biologischen Vielfalt gehöre zu den größten Krisen weltweit, sagte der Leiter der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer, Peter Südbeck, beim Wattenmeertag in Wilhelmshaven. „Es wird sehr wahrscheinlich sein, dass wir Arten, die jetzt momentan hier sind, verlieren werden, weil sie nach Norden abwandern wegen der globalen Erwärmung“, sagte Dorothee Hodapp, Meeresökologin am Helmholtz-Instituts für Funktionelle Marine Biodiversität an der Universität Oldenburg. Andere Arten, die an höhere Temperaturen angepasst seien, könnten dagegen zuwandern. „Das heißt, dass sich funktionell an unserem Ökosystem extrem viel verändern kann.“ stern.de

Klimagipfel in Nairobi – Afrikas großes Potenzial: Kenia nimmt beim Ausbau Erneuerbarer Energien eine Vorreiterrolle ein. Bis 2030 soll der komplette Bedarf aus Windkraft, Solarenergie und vor allem Geothermie gedeckt werden. Und was Kenia kann, können auch andere afrikanische Länder, meint Ruto in seiner Eröffnungsrede: „Wir haben großes Potenzial bei den Erneuerbaren Energien. Nicht nur, um unseren eigenen Bedarf zu decken, sondern auch um weltweit zum grünen Wandel beizutragen. Das bedeutet gleichzeitig milliardenschwere Investitionsmöglichkeiten für Afrika und den Rest der Welt.“ Bis jetzt gehen aber nur rund zwei Prozent der weltweiten Investitionen in Erneuerbare Energien nach Afrika. Ein weiteres Thema ist der Handel mit Emissionsrechten. Kritiker sagen, dass Afrika nicht dazu da sei, den großen Industrieländern das Gewissen zu erleichtern. Sie pochen auf Entschädigungszahlungen aus einem Fonds, der eigentlich schon auf dem vergangenen Klimagipfel in Ägypten beschlossen worden ist. tagesschau.de

Der Sommer war zu warm – mal wieder: Der Sommer war zum 27. Mal hintereinander in Deutschland zu warm. Man könne den Klimawandel live erleben, sagte ein DWD-Sprecher. Mit einer Durchschnittstemperatur von 18,6 Grad lag der diesjährige Sommer um 2,3 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990, berichtete der DWD zur Auswertung seiner rund 2000 Messstationen für die Monate Juni bis August. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung genau ein Grad. Beim Niederschlag wurde ein Zehntel mehr Regen im Vergleich zur Referenzperiode gemessen. Vor allem der Süden war hinsichtlich langer Sonnenscheindauer und hoher Temperaturen betroffen. tagesschau.de

Niederländischer Außenminister Hoekstra gibt sein Amt ab: Hoekstra hat seinen Rücktritt erklärt, um EU-Kommissar für Klimaschutz zu werden. Gegen Hoekstra hatte sich zuletzt Widerstand formiert. Mehrere zehntausend Bürger unterzeichneten eine Petition, in der es heißt, der christdemokratische Politiker habe weder die nötige Kompetenz noch den Willen, gegen den Klimawandel vorzugehen. Er war ein Manager von Shell und ging danach zur Beratungsfirma McKinsey & Company und wurde für seine konservativ-christdemokratische Partei CDA schließlich Finanz- und dann Außenminister. Seitdem ist er auch international bekannt. n-tv.de

Invasive Arten sind Problem – Hunderte Milliarden Euro Kosten: Laut einem internationalen Bericht des Weltbiodiversitätsrats sind invasive Arten ein massiv unterschätztes Problem und verursachen Kosten von mehreren Hundert Milliarden Euro im Jahr. Solche Tiere und Pflanzen, die sich in Gebieten außerhalb ihrer Heimat ausbreiten und dort eine Gefahr für die heimische Flora und Fauna darstellen, gelten als eine der Hauptursachen für den weltweiten Artenrückgang. Durch immer mehr Reisende und einer Zunahme der Güterverkehrs wurden gebietsfremde Arten zum Teil absichtlich in einer neuen Region angesiedelt, oder sie sind versehentlich eingeschleppt worden. sueddeutsche.de

Branchenverband sieht „Überangebot an Lademöglichkeiten“ für E-Autos: Nach Einschätzung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft verfügt Deutschland aktuell über mehr als ausreichend Ladesäulen für Elektroautos. Zum 1. Juli standen Fahrerinnen und Fahrern von Elektroautos nach einer Erhebung des Verbands 100.838 öffentliche Ladepunkte mit einer Leistung von insgesamt 4,5 Gigawatt zur Verfügung. Die öffentlichen Ladepunkte waren laut BDEW im Durchschnitt zu 11,6 Prozent der Zeit belegt. Vor kurzem hatte die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie, Hildegard Müller, noch einen Mangel an öffentlichen Lademöglichkeiten beklagt. tagesschau.de

Fraunhofer entwickelt Folie mit Solarzellen für Autos. stern.de

HINTERGRUND

Ladestation mit Solarstrom vom Wohnhaus wird jetzt gefördert: Das angekündigte Förderprogramm unterstützt, wenn Autos per am Haus erzeugten Solarstrom geladen werden und startet am 26. September – dann können Anträge bei der Förderbank KfW eingereicht werden, wie das Bundesverkehrsministerium mitteilte. Der maximale Zuschuss pro Projekt beträgt 10.200 Euro. Für das Programm stehen 500 Millionen Euro zur Verfügung. Mit dem Geld sollen private Wohngebäude mit Ladeinfrastruktur, also Ladestationen, Solarstromanlagen und Speichern ausgestattet werden. Voraussetzung für die Förderung sei, dass alle drei Komponenten zusammen neu angeschafft werden. Außerdem muss ein Elektroauto vorhanden oder bestellt sein. Die Summe von 10.200 Euro kann den Angaben zufolge nur erhalten, wer den Akku seines Fahrzeugs auch zum Entladen freigibt. Der Akku kann so als kleiner Teil einer Reserve dienen, aus dem im Bedarfsfall auch Strom zurück ins Netz fließen kann oder im eigenen Haus benutzt wird. stern.de

Der Londoner Klimastreit: In London sind mittlerweile 3400 Kameras installiert, um Fahrzeuge zu erfassen, die sich nicht an die sogenannten Ulez-Regeln halten: Autos, die nicht nach dem Standard Euro 4 (Benziner) beziehungsweise Euro 6 (Diesel) eingestuft sind. Bisher war Ulez nur auf die Innenstadt Londons beschränkt, nun gilt es in ganz London, was einigen Widerstand verursacht. Besonders laut ist der Widerstand in South Uxbridge, dem ehemaligen Wahlbezirk des ehemaligen Abgeordneten und ehemaligen Premierministers Boris Johnson, der den Demonstranten per Video beipflichtete. Londons Bürgermeister, Sadiq Khan, hat die Ulez-Politik seines Vorgängers Johnson allerdings übernommen und noch weiter ausgebaut, als Johnson es womöglich selbst getan hätte. Für Khan gibt es keinen Zweifel an der Richtigkeit dieser Maßnahme. Khan glaubt: „Die schweigende Mehrheit unterstützt mich, und die laute Minderheit kann das nicht verhindern.“ Ob das stimmt, weiß man erst nächstes Jahr, dann sind wieder Wahlen in London. Die vielen Kameras sind einer großen Gruppe von Einwohnern ein Dorn im Auge, mehrere von den Kameras wurden von ihnen beschädigt. Jede vierte Ulez-Kamera in Greater London soll inzwischen zerstört oder gestohlen worden sein. sueddeutsche.de

Google bietet Daten für Solardächer an: Die sogenannte „Solar API“ baut auf den Daten von Google Maps auf und soll nicht nur die Sonnenscheindauer an einem bestimmten Ort, sondern auch Dachneigung und Ausrichtung berücksichtigen. Mit ihr entsteht innerhalb von Google Maps eine weitere Ebene (bisher z.B. Verkehr, Gelände, Satellit), um Hausdächer zu analysieren und die örtlichen Gegebenheiten auf In­stal­la­tions­mög­lich­kei­ten für Solaranlagen zu prüfen. Laut Google stellt die Solar-API Gebäude-, Dach-, Verschattungs- und Modulkonfigurationsdaten für über 320 Millionen Gebäude in 40 Ländern bereit, darunter auch für Deutschland. Im Gegensatz zu vielen anderen Services bietet Google keine kostenlose Version der Solar API für den Privatgebrauch an. spiegel.de

Warum es mit der Elektromobilität ausgerechnet bei der Bahn kaum vorangeht: Elektromobilität ist vor allem für den Güterverkehr wichtig. Doch die Bahn kommt dabei derzeit überhaupt nicht voran. Schuld sind Lärmschutz-Querschüsse und immer neue Kosten-Nutzen-Rechnungen. Aber auch die viele Gesetze verhindern ein schnelleres Vorankommen. Bei insgesamt zwölf Vorhaben sollen Planung und Baugenehmigung nicht mehr über den üblichen Weg von Planfeststellungsverfahren laufen. Sondern so, dass die DB-Planer schon im Vorfeld einen Großteil der Öffentlichkeitsbeteiligung übernehmen, dann die gefundenen Lösungen durchrechnen und dem Eisenbahn-Bundesamt vorlegen. Dieses wiederum berichtet dem Bundesverkehrsministerium. Das sollte das Bauen beschleunigen, führte aber bei den meisten ins Gesetz aufgenommenen Projekten zu Verzögerungen, weil alles vorab mit diversen Beteiligten in Kommunen und Initiativen durchzusprechen war oder noch ist. welt.de

ANGEZÄHLT

Der öffentliche Nahverkehr hat durch die Einführung des Deutschlandtickets zwar an Ansehen gewonnen, dennoch schränken nur ein Fünftel der Autofahrer, die sich das Ticket gekauft haben, die Fahrten ein. Bei denen, die schon vorher ein ÖPNV-Ticket besaßen, sind es nur 7 Prozent. Der Mobilfunkanbieter Telefónica hat im Juli aus von ihm erhobenen Mobilitätsdaten errechnet, dass nach Einführung des Deutschlandtickets die Zahl der täglichen Zugfahrten über 30 km gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019 um 9,6 Prozent angestiegen ist. Der Anteil der Zugfahrten am gesamten Verkehrsaufkommen habe um 2,5 Prozent zugenommen, täglich seien fast 100.000 weniger Pendler mit dem Auto unterwegs. Die TU München stellt fest, es sei gelungen, das Ansehen des ÖPNV in Deutschland zu heben und Schritte hin zu einem nachhaltigeren Mobilitätssystem anzustoßen. Nun müsse dringend das ÖPNV-Angebot flächendeckend weiter ausgebaut werden, um noch mehr Menschen auch tatsächlich eine sinnvolle Nutzung des Deutschlandtickets zu ermöglichen. heise.de

ZITAT DER WOCHE

„Wir werden das politisch diskutieren.“

Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt hält am Projekt eines Nationalparks Ostsee fest. Der Koalitionsvertrag sieht eine ergebnisoffene Prüfung dahingehend vor, ob ein Nationalpark das richtige Instrument zum Schutz der Ostsee sein kann. Wer diesen nicht wolle, müsse konkret sagen, wie die Probleme der Meere angegangen werden sollten, sagte Goldschmidt. Im Dialog mit den verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen habe er dazu noch nicht ausreichend viel gehört. sueddeutsche.de

WEITERE NEWSLETTER

Politbriefing: Kritik an Söder und Aiwanger beim Gillamoos + Verwirrung über russischen Drohnenangriff auf Rumänien + Gewaltsame Proteste nach Koranverbrennung in Schweden + Erster afrikanischer Klimagipfel beginnt in Nairobi + Chinas Staatschef Xi Jinping reist nicht zum G20-Gipfel in Indien + Iran hält EU-Beamten als Geisel. politbriefing.de

Politnews: Studie zur Demokratiezufriedenheit + Neues Programm für mehr politische Repräsentation + Jahresbilanz zur Digitalstrategie der Bundesregierung + Demokratie Hub heißt jetzt Faktor D + Studie über politisches Engagement von Frauen. polisphere.eu

ZULETZT

Der Ranger von Bad Homburg: Sein Gebiet ist nicht die Savanne, sondern eine andere Naturschutzfläche. Statt mit Elefanten kennt Boris Heinrich sich mit Spechten aus. Der Ranger achtet darauf, dass die Leute die Regeln einhalten. Und vermittelt Wissen. Der 47 Jahre alte Mann hat es zum Beispiel mit Grünschnitt, Bienen und im schlimmsten Fall auch Milben zu tun. Das Ökosystem, für das der Ranger unter anderem verantwortlich ist, sind 133 Hektar Flora-Fauna-Habitat-Gebiet im Kirdorfer Feld. Der Beruf verbreite sich gerade in Deutschland, berichtet Heinrich, der sich mit Kollegen vernetzt. Neulich hat er einen Mann angesprochen, der in einer vor langer Zeit legalisierten Bebauung lebt. Der Waldbewohner soll seinen Müll wegräumen. Immerhin ist der Schrott inzwischen mit einer Plane abgedeckt. faz.net