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EU verbannt Leuchtstoffröhren, Verbände rufen Bundesregierung zu Klima-Kurskorrektur auf, Griechische Behörden vermuten Brandstifter hinter Waldbränden
in der Kalenderwoche 35, 2023
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Risiko für Umwelt und Gesundheit – EU verbannt Leuchtstoffröhren: Der übergangsweise Verkauf von Leuchtstoffröhren, die Quecksilber enthalten, viel Energie verbrauchen und dazu noch oft unangenehm flackern ist mittlerweile verboten. Seit Freitag dürfen Lampen vom Typ T5 und T8 nur noch verkauft werden, wenn sie aus bereits produzierten Lagerbeständen stammen. Ausgenommen sind nur Lampen für spezielle Verwendungszwecke zum Beispiel im Militärbereich. Die Nutzung sei allerdings weiter erlaubt. „Für T5- und T8-Röhren stehen jetzt geeignete Alternativen zur Verfügung, die sowohl zu Energieeinsparungen als auch zum Verzicht auf das Inverkehrbringen von quecksilberhaltigen Leuchtstofflampen führen können“, sagte eine Sprecherin der EU-Kommission. Gut vorbereitet auf das Verbot sind laut dem Fachverband Licht die Lampenproduzenten. Sie haben sich demnach bereits frühzeitig auf einen Ausstieg aus der Produktion in Deutschland vorbereitet. Parallel dazu wurden neue LED-Leuchten, aber auch sogenannte Retrofitlampen entwickelt, die sich in alte Leuchten einsetzen lassen. spiegel.de

Von der Leyen macht Slowaken Maros Sefcovic zum Klimaschutz-Chef: Er ist der neue Verantwortliche für die Klimaschutzpolitik der EU-Kommission. Damit hat er der Niederländer Frans Timmermans abgelöst. nau.ch

Verbände rufen Bundesregierung zu Klima-Kurskorrektur auf: Aufgrund des drohenden Scheiterns beim Erreichen der deutschen Klimaziele rufen Verbände die Bundesregierung zum Umsteuern auf. Ein entsprechendes Schreiben haben mehr als vierzig Einrichtungen und Verbände unterzeichnet, darunter die Arbeiterwohlfahrt, der Bund für Umwelt und Naturschutz und der Verkehrsclub Deutschland. Der Expertenrat für Klimafragen hatte der Bundesregierung letzte Woche erneut bescheinigt, dass sie nicht auf Kurs ist, um das Klimaziel für das Jahr 2030 zu erreichen. Bis dahin müsste Deutschland 65 Prozent weniger Treibhausgase ausstoßen als 1990. Probleme bereiten insbesondere der Verkehr und Gebäudesektor. Die Unterzeichner kritisieren die Pläne von Verkehrsminister Wissing und sprechen sich für ein Tempolimit sowie einen Ausstieg aus der Kohle in ganz Deutschland und nicht nur im Westen aus. Die energetischen Sanierung von Gebäuden sollte zudem beschleunigt ausgebaut werden. spiegel.de

Zu hohe Auflagen: Umwelthilfe unterstützt Klage für Balkonkraftwerke. golem.de

Griechische Behörden vermuten Brandstifter hinter Waldbränden: Große Teile des Nationalparks wurden durch die tagelang andauernden Waldbrände schon zerstört und die Brände dauern an. Mittlerweile scheint es offensichtlich, dass einige Feuer absichtlich gelegt worden sind, es kam zu Verhaftungen. Ein Mann wurde nach Angaben der Feuerwehr auf der Insel Euböa verhaftet. Ihm sei vorgeworfen worden, absichtlich getrocknetes Gras in der Gegend Karystos in Brand gesteckt zu haben. Der Mann habe zugegeben, im Juli und August vier weitere Feuer in der Gegend gelegt zu haben. Der zweite Verdächtige wurde den Angaben zufolge in der Gegend Larisa in Zentralgriechenland festgenommen. Von den circa 111 Bränden befindet sich der absolute größte Brand in Evros. Mindestens 20 Menschen starben dort. Die Behörden ordneten die Evakuierung von drei Dörfern in dem Gebiet an. Es wird sicherlich viele Jahre dauern, bis sich die Natur in den betroffenen Gebieten wieder erholt hat. zeit.de

Brände in Nordamerika – Erneut Evakuierungen auf Hawaii und in Kanada: Auf der Hawaii-Insel Maui musste eine Wohngegend evakuiert werden, weil ein neues Buschfeuer entstand. Das Feuer soll vier Hektar Landfläche verwüstet haben. Es brach nur wenige Kilometer von dem Stadtgebiet entfernt aus, das bei den jüngsten Waldbränden verwüstet worden war. Auch in Kanada treiben Waldbrände Menschen erneut aus ihren Häusern. Die Ortschaft Hay River in den Northwest Territories ist wegen eines rasch um sich greifenden Waldbrandes vorsorglich evakuiert worden. Die Bedrohung durch die von Winden und steigenden Temperaturen angefachten Feuer ist laut Behörden so groß, dass sogar Feuerwehrleute die Stadt verlassen sollen. Kanada erleidet derzeit die schlimmste Waldbrandsaison seit Beginn der Aufzeichnungen. derstandard.at

Nationalpark Ostsee – Proteste bei Besuch von Ministerpräsident Günther auf Fehmarn: Konkret geht es bei den Plänen um die Flensburger Förde bis zur Schleimündung, die südliche Eckernförder Bucht und die östliche Kieler Bucht bis östlich von Fehmarn. ndr.de

Pakete über die Spree: DHL weitet Projekt mit Solarschiffen in Berlin aus. rbb24.de

Trinken Berliner bald Ostsee-Wasser? Länder geben Studie zu entsalztem Trinkwasser in Auftrag: Aufgrund des Wassermangels in der Region lassen Berlin und Brandenburg nun die Möglichkeit untersuchen, Wasser aus der Ostsee zur Trinkwasserversorgung in den Großraum Berlin zu pumpen. Die beiden Länder geben in diesem Jahr eine Machbarkeitsstudie dazu in Auftrag, wie Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel mitteilte. Das Gutachten zum Ostsee-Wasser solle noch in diesem Jahr vergeben werden. Die Spree könnte in der Zukunft in trockenen Sommermonaten örtlich bis zu 75 Prozent weniger Wasser führen, wenn mit Ende der Braunkohleförderung weniger Grundwasser in den Fluss gepumpt wird. Die Studie schlägt als Lösung unter anderem vor, Talsperren und Wasserspeicher zu ertüchtigen und bestehende Seen als Wasserspeicher auszubauen. tagesspiegel.de

Besuch in Bayern – Scholz setzt auf Tiefen-Geothermie für Energiewende: Wenn man neuen Ideen und Projekten aus diesem Bereich eine Chance gebe, könne daraus neuer Wohlstand erwachsen, sagte er beim Besuch einer Baustelle für ein Tiefen-Geothermiekraftwerk im bayerischen Geretsried. Der Bund wolle daher soviel Erdwärme wie möglich bis 2030 erschließen, um zehnmal soviel ins Netz einzuspeisen wie heute. Wenn alles gelinge, sei das auch ein großer Fortschritt für die Energiewende. Bundeskanzler Scholz besuchte die Anlage mit Bayerns Ministerpräsident Söder und Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger. Damit die Öffentlichkeit mehr auf das Thema aufmerksam wird, hatte er in der Vergangenheit schon mehrere Geothermie-Anlagen besucht. deutschlandfunk.de

HINTERGRUND

Problematischer Plastik-Ersatz – Giftige Chemikalien im Papier-Trinkhalm: Abgesehen von der Sensorik von Papierhalmen – sie werden schnell weich und haben oftmals einen pappigen Eigengeschmack – sind Untersuchungen zu dem Ergebnis gekommen, dass viele Papier-Trinkhalme krebserregende Stoffe enthalten, die bei längerer Benutzung in Lebensmittel übergehen können. Damit die Halme stabiler werden, benutzen manche Hersteller Epichlorhydrinharz. Dieses Nassverfestigungsmittel kann mit gesundheitsschädigenden Chlorpropanolen verunreinigt sein. Die Stoffe sind nicht nur schädlich für den Menschen, sondern auch für die Umwelt, da sie nur sehr langsam abgebaut werden können. Untersuchungen haben mittlerweile schon zu einer Verbesserung der Produkte geführt. Dennoch: „Lebensmittel-Kontaktmaterial aus Papier und Pappe muss noch sicherer werden“, sagt Kerstin Effers, Referentin Umwelt und Gesundheitsschutz bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Eine gute Alternative sind Halme aus Glas oder Edelstahl. Die punkten gleich doppelt: Sie sind wiederverwendbar und haben keinen Eigengeschmack. zdf.de

Kampf gegen Müllberge – Fastfood-Branche zofft sich mit Brüssel: Allein die umsatzstärkste Kette McDonald’s produziert jährlich eine Abfallmenge von mehr als 30.000 Tonnen Papier und 10.000 Tonnen Leichtstoffverpackungen (Zahlen aus dem Jahr 2021). . Die Ketten selbst sparen vor allem beim Plastik, „das der Umwelt schadet“ – verbunden mit medienwirksamen Kampagnen, die den Weg zu mehr Nachhaltigkeit säumen. Schließlich achten auch Anleger darauf immer mehr. Eine neue EU-Verordnung droht nun nicht nur diese Anti-Littering-Strategie zu durchkreuzen. Dem schnell servierten und fix zu entsorgenden Massengeschirr aus Papier droht – zumindest in den vier Wänden der Schnellrestaurants – bis 2030 ein Verbot. Die Umstellung in der Ende 2022 vorgestellten EU-Verpackungsverordnung würde etwa das halbe Geschäft von Take-aways wie Burger King betreffen. Brüssel möchte gerne den Rohstoffbedarf senken – und will solch „überflüssige Verpackung“ wie Pommes-Schalen und Burger-Boxen durch Mehrweglösungen, dann aus Kunststoff, Glas oder Keramik, ersetzen. Um den europäischen Verband EPPA, Seda und deren wichtigsten Kunden aus der Schnellgastronomie und Catering-Unternehmen – darunter auch Ketten wie Starbucks und Tchibo – hat sich ein Zweckbündnis formiert, das nun Sturm läuft gegen das Vorhaben der EU-Kommission. Seine zentrale Botschaft: Ein unsinniges Verbot würde nur mehr Kunststoff in Umlauf bringen und Umweltschäden erhöhen. Damit die „Pappkultur“ erhalten wird, werben die Restaurants deshalb, um Verbote zu vermeiden, für eine höhere Sammelquote. n-tv.de

So hart trifft der Klimawandel die Schifffahrt: Am Panamakanal kommt es momentan zu langen Staus der Containerschiffe. Wegen Trockenheit und einem niedrigen Wasserstand dürfen derzeit täglich nur 32 statt der üblichen 36 Schiffe den für die Weltwirtschaft bedeutsamen Panamakanal passieren. Zudem senkte die zuständige Kanalbehörde bis zum 2. September den maximalen Tiefgang für die Durchfahrt zwischen Atlantik und Pazifik. Da etwa 90 Prozent des globalen Handels über Containerschiffe durchgeführt wird, hat das große, negative Folgen. Aber: Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass solche Probleme aufgrund des Klimawandels in Zukunft noch häufiger auftreten werden. „Auch in der Vergangenheit führten Nebel, Stürme und Reparaturen an den Schleusen bereits öfter zu längeren Wartezeiten am Panamakanal“, so Jasmin Gröschl, Volkswirtin bei Allianz Research. Während es allerdings früher nur einmal in 20 Jahren vorkam, dass der Kanal aufgrund von niedrigem Wasserstand den Verkehr einschränken musste, sei es inzwischen im gleichen Zeitraum schon zweimal der Fall. „In einem durchschnittlichen Monat werden mittlerweile knapp vier Prozent aller internationalen Schifffahrtsrouten durch Hurrikans – also tropische Wirbelstürme der höchsten Stufe – getroffen“, berichtet Vincent Stamer, Handelsexperte beim IfW. Besonders betroffen sei dabei die wichtige West-Ost-Route zwischen Europa und Ostasien wegen des Verlaufs durch das Südchinesische Meer. „Der steigende Meeresspiegel beeinflusst die Funktionsfähigkeit von Hafenanlagen und Seehafenzufahrten, während Überschwemmungen, Dürren und niedrige Wasserstände dazu führen können, dass Schiffsstraßen unpassierbar werden“, erklärt Allianz-Volkswirtin Gröschl. Zwar könne das Abschmelzen der Polareisdecken auch neue Schifffahrtsrouten eröffnen; der steigende Meeresspiegel erhöhe aber die Risiken für Schiffe und Hafenanlagen. tagesschau.de

Riesiges Loch im Boden – Wohngebiet in Chile steht am Abgrund: In einem exklusiven Wohngebiet an der chilenischen Pazifikküste ist ein großes Loch nach einem Starkregen im Boden entstanden. Daher wurde ein mehrstöckiges Haus in Valparaíso direkt an der Abbruchkante evakuiert. Zuletzt waren in Teilen von Chile außergewöhnlich starke Niederschläge registriert worden. Ersten Erkenntnissen zufolge ist ein unterirdisches Regenauffangbecken kollabiert und hat an den Dünen zwischen den Ortschaften Concón und Viña del Mar in der Region Valparaíso einen Erdrutsch ausgelöst. Der heftige Regen vergrößerte das Loch dann weiter und riss auch Teile der Küstenstraße mit sich fort. berliner-zeitung.de

ANGEZÄHLT

Mittlerweile sind bei Unternehmen mittlerweile 7 Prozent aller Autos Elektrofahrzeuge. Dazu kommen 8 Prozent Hybridfahrzeuge. Bei privaten Haltern lag die Quote demnach bei 0,9 beziehungsweise 1,4 Prozent. KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib erläutert: „Bei der Dekarbonisierung des Verkehrs spielen die Unternehmen mit ihren Fuhrparks eine Schlüsselrolle“. Im Bereich der Firmenwagen gehe die Entwicklung in die richtige Richtung. Zusätzlich entfallen mehr als zwei Drittel aller Pkw-Neuzulassungen den Angaben zufolge auf gewerbliche Halter. Köhler-Geib zu den Entscheidungen der Firmen: „Unternehmen ziehen die Anschaffung eines energieeffizienten und klimafreundlichen Fahrzeuges in Betracht, wenn dessen Wirtschaftlichkeit gegenüber anderen Antriebsarten langfristig gegeben ist“, sagte die Ökonomin. „Mit geeigneten Maßnahmen kann die Politik hier entsprechende Anreize schaffen und Fortschritte bei der Dekarbonisierung des Straßenverkehrs erzielen.“ zeit.de

ZITAT DER WOCHE

„Wir werden die Stadt so wieder aufbauen, wie es die Menschen auf Maui wollen.“

US-Präsident Joe Biden bei seine Besuch der hawaiianischen Insel Maui nach den Waldbränden. Er sagte, dass das Land mit den Betroffenen trauere und versprach, dass die Regierung „so lange wie nötig“ helfen werde, bis Maui sich von den Schäden erholt habe. spiegel.de

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Politbriefing: Ukraine erobert Robotyne + Einigung bei Kindergrundsicherung + SPD-Konzept für Industriestrompreis + Kabinettsklausur in Meseberg + Bremen will gegen Wachstumschancengesetz stimmen + Libyen entlässt Außenministerin nach Treffen mit israelischem Kollegen + Trump-Prozess zu versuchtem Wahlbetrug soll im März beginnen. politbriefing.de

ZULETZT

Protest mit Paddelbooten – „Letzte Generation“ hindert Yachten in Brandenburg am Auslaufen: Die Aktivisten störten die Messe „Boat & Fun inwater“ in Werder (Havel). Wie die Polizei mitteilte, waren die Aktivisten mit insgesamt sechs Paddelbooten und Kanus unterwegs. Der Sprecher der Gruppe hatte nahe der Ausfahrt der Marina eine Versammlung auf dem Wasser bei der vor Ort anwesenden Polizei angemeldet. Ein Aktivist namens Mattes warf der Regierung vor, verfassungswidrig zu handeln. Der Aktivist bezog sich dabei auf die jüngsten Aussagen des Klimaexpertenrats der Bundesregierung. Dem Gremium zufolge reichen alle geplanten Klimaschutzmaßnahmen nicht aus, um die deutschen Klimaziele zu erreichen. tagesspiegel.de