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Jeden Dienstag liefern wir mit African Edition einen Überblick über die wichtigsten Themen vom afrikanischen Kontinent.

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EU-Kommission genehmigt Energiekorridor, Deutsche Geisel freigelassen, Namibia wirbt um deutsche „Digital-Nomaden“
African Edition in der Kalenderwoche 50, 2022
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

EU-Kommission genehmigt ersten „Energiekorridor“ zwischen Italien und Afrika: Eine neue Unterwasser-Stromleitung soll sauberen Strom von Tunesien nach Italien transportieren. Dies sei ein „entscheidender“ Schritt, um Süditalien zu einer „Energiedrehscheibe“ in Europa zu machen, die „die Energiesicherheit des Kontinents stärken wird“, erklärte das Ministerium für Umwelt und Energiesicherheit. Ein wesentlicher Anteil des gelieferten Stroms stammt aus Sonnenenergie. Tunita“, die Stromleitung, wurde in die Liste der Projekte von gemeinsamem Interesse aufgenommen und hat einen Wert von 850 Millionen Euro, von denen 307 Millionen Euro von der Kommission über die Fazilität „Connecting Europe“ kofinanziert werden. euractiv.de

Deutsche Geisel in Mali freigelassen Ein vor viereinhalb Jahren in Westafrika entführter deutscher Entwicklungshelfer ist kürzlich Freigelassen worden. Dem 63-jährigen Deutschen gehe es gesundheitlich gut, heißt es. Jörg L. war offenbar von islamistischen Kämpfern aus dem Umfeld der Terrororganisation Islamischer Staat verschleppt worden. Nachdem zwischenzeitlich sogar die Bundeswehr an der Suche beteiligt war, soll bei der Freilassung ein nordafrikanischer Geheimdienst eine Rolle gespielt haben. Zur Frage, ob Lösegeld floss, wollen sich deutsche Behörden und das Auswärtige Amt nicht äußern. tagesschau.de

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Wissenschaftler Jackie Cilliers zum wirtschaftlichen Potential Afrikas: Der Autor und Gründer des Institute for Security Studies hat kürzlich sein Buch „Pathways to Prosperity“ veröffentlicht. In dieser Ausgabe der „IJP Africa Talks“ analysiert er im Gespräch mit Marco Vollmar und Siphiwe Lutibezi die Entwicklungschancen in Afrika und auch die Rolle Europas und Chinas. Die vom Auswärtigen Amt unterstützte Serie bietet eine Plattform für IJP Alumni, Journalist*innen und Vertreter*innen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, um sich über Themen im Bereich von Wirtschaft, Politik, Gesundheit, Zukunft der Arbeit, Mobilität und Medien auszutauschen. ijp.org

Namibia wirbt um deutsche „Digital-Nomaden“: Namibias Präsident Hage Gottfried Geingob hat Deutschen, die im Homeoffice arbeiten, ein verlängertes Visum angeboten, dass sich über sechs Monate erstreckt. Für das sogenannte „Digital-Nomaden-Visum“ müssen Deutsche ein Monatseinkommen von über 2000 Dollar (1895 Euro), ein Führungszeugnis und einen homeoffice-tauglichen Arbeitsplatz nachweisen. Das Land hofft auf viele Arbeitnehmer, die Stromversorgung im Land sei stabil. Namibia machte vor allem Deutsche anwerben, die den hohen Energiekosten vor allem im Winter entfliehen und ihre Arbeit mit einem Aufenthalt in einem anderen Land verbinden wollen. deutschlandfunk.de

Marokko feiert WM-Sensation – „Afrika wieder auf Fußball-Landkarte“ – Ex-DFB-Talent Sabiri will mehr: Der gesamte afrikanische Kontinent fiebert mit, wenn Marokko morgen auf Frankreich im Halbfinale trifft. Nach dem Sieg im Elfmeterschießen gegen Portugal herrschte Freude sowohl in Marokko, aber auch in vielen Ländern in Europa, in denen Marokkaner leben. Leider gab es dabei aber auch Randale. Für das Team selbst ist nun Konzentration auf die nächste Aufgabe angesagt. „Bei einer Weltmeisterschaft geht es ganz schnell. Man freut sich einen Tag und dann geht es schon weiter, weil das nächste Spiel ansteht“, sagte das einstige DFB-Talent Abdelhamid Sabiri und schaut auf die kommende Aufgabe „Wir streben wir auf jeden Fall auch noch nach mehr“. „Hoffentlich geht es so weiter.“ sportbuzzer.de

Lockerbie-Anschlag – Mutmaßlicher Bombenbauer in US-Gewahrsam: Nach 34 Jahren konnten US-Behörden einen weiteren Mann im Zusammenhang mit der Explosion des Flugzeugs im schottischen Lockerbie verhaften, das sich damals von einem Flug von London nach New York befand. Libyen hatte im Jahr 2003 die Verantwortung dafür übernommen und 2,7 Milliarden Dollar Entschädigung an die Hinterbliebenen der Opfer gezahlt. Die Hintergründe des Terroranschlags wurden nie völlig aufgeklärt. Die britischen Behörden gehen davon aus, dass ein libysches Terrorkommando das Attentat verübte. Die Ermittlungen sollen weiter fortgeführt werden. Ziel sei es, alle vor Gericht zu bringen, die mit dem bislang einzigen Verurteilten Abdel Baset al-Megrahi zusammengearbeitet hätten sagte die schottische Staatsanwaltschaft. tagesschau.de

Wie Holzöfen in Nigeria Hamburgs Klimabilanz verbessern: Die Stadt erreichte ihre Klimaziele dadurch, dass sie von 2018 bis 2020 bei der Klima-Agentur Atmosfair Emissionszertifikate im Wert von fast einer Million Euro kaufte. Atmosfair förderte nach eigenen Angaben mit dem Geld der Zertifikate rund 12.000 Holzöfen in Nigeria. Die Holzöfen von Atmosfair kämen mit etwa 80 Prozent weniger Holz aus und sollen somit den Verbrauch senken. Das Projekt werde von den Vereinten Nationen überprüft und erhielt von Stiftung Warentest die höchste Güteklasse bei der CO2-Kompensation. Laut Kritik von Sandro Kappe, dem umweltpolitischen Sprecher der CDU-Fraktion dränge sich der Verdacht auf, dass die Klimaschutzziele nur durch einen Emissionshandel erreicht werden konnten. Es werde nicht kenntlich gemacht, auf welche Zeitspanne sich Einsparungen beziehen sagte er. fink.hamburg

HINTERGRUND

Afrika ruft, kaum einer kommt: Die Reise von Wirtschaftsminister Habeck nach Namibia und Südafrika hatte auch den Zweck, Unternehmen zu animieren, in den Kontinent zu investieren. Er sprach von vielen Möglichkeiten, die Firmen dort hätten und eröffnete in Johannesburg eine deutsch-afrikanische Wirtschaftskonferenz. Dabei gibt es bei den deutschen Firmen in Sachen Investitionen noch Nachholbedarf. Im vergangenen Jahr handelten deutsche Firmen dem DIHK zufolge mit Afrika Waren im Wert von 49 Milliarden Euro – das entspricht 1,9 Prozent des gesamten Handelsvolumens. Der Handel mit Ungarn erreichte ein Volumen von 236 Milliarden Euro. Die deutschen Direktinvestitionen in dem osteuropäischen Land lagen bei 49 Milliarden Euro – in ganz Afrika steckten deutsche Firmen lediglich 12 Milliarden Euro. Insgesamt seien die deutschen Handelsbeziehungen mit Ungarn um 20 Prozent höher als die mit ganz Afrika, sagt Heinz-Walter Große, Vorsitzender der Subsahara-Afrika Initiative der Deutschen Wirtschaft. Es gibt viele Gründe für das fehlende Engagement: Politische Instabilität, Bürokratie, Kriminalität, Korruption, fehlende Fachkräfte, miese Infrastruktur, mangelnde Verlässlichkeit lokaler Partner und das Währungsrisiko durch heftige Wechselkursschwankungen. Der Aufbau eines Produktionsstandorts auf dem Kontinent ist den Unternehmen viel zu riskant. Deswegen kündigte Habeck nun Investitionsgarantien des Bundes an. n-tv.de

Der Terrorismus in Afrika eskaliert – das sind die Hintergründe: Im subsaharischen Afrika starben in der letzten Zeit die meisten Terroropfer, genauer gesagt sind es 48 Prozent. Vor allem drei Gebiete sind betroffen: Die Sahelzone, Somalia und das Tschadseebecken, Da sich 446 Millionen Afrikaner zum Islam, bekennen, gibt es viele Extremisten, die deren Lebensweise kritisieren und radikalere Forderungen haben. Nachdem der IS vor einigen Jahren in anderen Regionen wie dem Irak gescheitert war, ist nun der Süden Afrikas das nächste Ziel. Das Deutsche Institut für Internationale Politik und Sicherheit nannte schon vor einigen Jahren Gründe dafür: „Die dafür notwendigen Ingredienzien – wirtschaftliche Perspektivlosigkeit, soziale Verelendung, Verlust der kulturellen Identität, politische Repression und staatliche Dysfunktionalität – sind in Afrika südlich der Sahara fast allgegenwärtig.“ Schwache oder zerfallende Staaten sind ein weiterer Grund für die Ausbreitung. Während im Falle der arabischen Staaten noch Widerstand auch mit Hilfe einer von den USA geleiteten militärischen Koalition zustandekam, gibt es ihn hier nicht. Internationale Hilfe scheint nicht zu fruchten. watson.ch

Klage in Frankreich gegen Erdölprojekte in Afrika: Zum Präzedenzfall könnte eine Klage von Umweltschutzorganisationen in Frankreich gegen TotalEnergies werden, das in Uganda Erdöl fördern und per Pipeline durch Tansania transportieren will. Mehr als eine Milliarde Barrel Öl und Gas soll im Westen Ugandas gefördert und dann über eine 1.500 Kilometer lange Pipeline nach Tansania transportiert werden, dass am indischen Ozean liegt. Doch die Auswirkungen auf Umwelt und Menschen sind umstritten. Dutzende der 400 Bohrungen liegen im Murchison-Falls-Nationalpark, benannt nach den gleichnamigen Wasserfällen. Anwohner müssen umgesiedelt werden, aber Betroffene klagen, dass sie vergeblich auf Entschädigungen warten. Vier ugandische und zwei französische Umwelt- und Bürgerrechtsgruppen versuchen darum, das Tilenga-Projekt zu stoppen. Sie argumentieren, dass dass Projekt gegen das Pariser Klimaschutzabkommen verstößt. Wenn Tochtergesellschaften in anderen Ländern aktiv sind, muss der Mutterkonzern eine Strategie erstellen und dokumentieren, welche Auswirkungen die Projekte auf die Umwelt, die lokale Bevölkerung und die Menschenrechte haben. Negative Folgen müssen angemessen kompensiert werden. Ein solcher Plan existiert, er ist laut den Organisationen aber nicht nicht detailliert genug und enthält auch nicht die erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen. TotalEnergies will die Klage aus verfahrensrechtlichen Gründen für ungültig erklären lassen. dw.com

Kongo: Tshisekedi verspricht, Wahlen abzuhalten, und prangert Ruandas „expansionistische“ Absichten an: Der kongolesische Präsident Felix Tshisekedi prangerte am Samstag die „expansionistischen Tendenzen Ruandas“ an, das er erneut beschuldigte, die M23-Rebellion zu unterstützen, die in den letzten Monaten große Teile des Gebiets im Osten der Demokratischen Republik Kongo erobert hat. Tschisekedi sagte zudem, dass 2023 im Wesentlichen ein Wahljahr sein wird. „Die Einhaltung der Wahlzyklen bleibt eine Voraussetzung für die Konsolidierung unserer jungen und noch zerbrechlichen Demokratie“, sagte er: „Die Regierung ist zwar offen für die Unterstützung von Partnern (…), finanziert aber zu 100 % die Organisation der Wahlen.“ africanews.com

ANGEZÄHLT

Bei der deutsch-afrikanischen Wirtschaftskonferenz im süd­afrikanischen Sandton bei Johannesburg waren 500 Teilnehmer anwesend. Er war der Schlusspunkt der Reise von Wirtschaftsminister Habeck, der in Anbetracht der Konkurrenz durch China und andere Staaten um verstärkte Wirtschaftsbeziehungen mit den afrikanischen Ländern vor allem bei den alternativen Energien warb. faz.net

ZITAT DER WOCHE

„Die Hungerkatastrophe ist längst da“

Ostafrika-Experte Gerrit Kurtz zur Hungerkatastrophe am Horn von Afrika. In Somalia stürben jeden Tag Menschen an Mangelernährung, in Äthiopien seien auch durch Kriegsfolgen 20 Millionen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. deutschlandfunk.de

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Politbriefing: Reichsbürger-Gruppierung hatte wohl viele Mitwisser + Interne Untersuchung wegen Korruptionsvorwürfen im EU-Parlament + EU-Staaten einigen sich auf Einfrieren von Geldern für Ungarn + Scholz will Kooperation mit Russland nach Kriegsende + EU droht Gasknappheit im nächsten Winter + Einigung auf globale Mindeststeuer + Attentäter attackieren Hotel in Kabul. politbriefing.de

GreenMAG: Guterres fordert „Friedenspakt mit der Natur“ + Müller mahnt trotz Kälte zu Zurückhaltung beim Heizen + Lemke lehnt schnelleren Autobahn-Bau ab + Umweltschützer fordern längere Schonzeit für Fische + Habeck macht den Kohle-Spagat. greenmag.de

ZULETZT

Chanels erste Fashion-Show in Afrika: Im senegalischen Dakar hat Chanel eine Fashion-Show veranstalten. Den Anstoß gab eine drei Jahre zurückliegende Reise von Chefdesignerin Virginie Viard und ihr Treffen mit ansässigen Kreativen. Eingeladen waren zur Show in Dakar zahlreiche Prominente, darunter Pharrell Williams, Naomi Campbell, Rossy de Palma oder die Musikerin Khadja Nin. derstandard.de