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Jeden Donnerstag liefern wir mit den Wirtschaftsperspektiven einen Überblick über die wichtigsten wirtschaftlichen Themen der Woche.
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US-Inflationsgesetz: Habeck verspricht deutscher Industrie Hilfe, EU-Milliardenhilfe für Ukraine mit Bedingungen, Intel unterzeichnet Kaufvertrag in Magdeburg
Wirtschaftsperspektiven in der Kalenderwoche 48, 2022
kuratiert von Dietmar Sittek

AUS POLITIK UND WIRTSCHAFT

Habeck verspricht deutscher Industrie Hilfe: Vor einiger Zeit hatten die USA ein Hilfspaket für die eigene Wirtschaft beschlossen. Im Rahmen des US-Inflationsgesetz sollen milliardenschweren Investitionen in den Klimaschutz investiert werden. Subventionen und Steuergutschriften sind daran geknüpft, dass Unternehmen US-Produkte verwenden oder in den USA produzieren. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat eine „robuste Antwort“ der Europäischen Union darauf angekündigt. Es gehe darum, schneller Investitionsbedingungen herzustellen. Habeck sagte zu dem US-Gesetz, die Vorschriften, dass in Amerika produziert werden müsse, seien nicht kompatibel mit den Regeln der Welthandelsorganisation WTO. Parallel zu Gesprächen mit den USA müsse es einen europäischen Plan geben. n-tv.de

EU-Milliardenhilfe mit Bedingungen: Eine Hilfe der EU an die Ukraine ist an Bedingungen geknüpft, dies machte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von Leyen bei ihrem Besuch in Kiew klar. Sie sagte zu Präsident Selenskyj: „Sie haben viel getan, um die Rechtsstaatlichkeit zu stärken, aber es müssen weitere Reformen umgesetzt werden, zum Beispiel, um Korruption zu bekämpfen oder die gut funktionierende Verwaltung zu modernisieren, um Investoren anzuziehen.“ Seit Kriegsbeginn hat die EU der Ukraine nach Angaben des stellvertretenden Kommissionschefs Valdis Dombrovskis insgesamt 19,7 Milliarden Euro ausgezahlt, die Militärhilfe nicht mitgerechnet. Die ukrainischen Behörden haben sich verpflichtet, alle festgestellten Mängel angemessen und zügig zu beheben“, betont eine Kommissionssprecherin. tagesschau.de

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Frank Steinbacher über eLoaded – die Revolution der Ladeinfrastruktur: In unserem REFuture Hauptstadtstudio Interview spricht Frank Steinbacher, Geschäftsführer von eLoaded, über die Versorgungsinfrastruktur der Zukunft, dessen Entwicklung und Herausforderungen. youtube.com

Magdeburg – Intel unterzeichnet Kaufvertrag für Grundstücke: Der US-Chiphersteller will ab 2027 Chips produzieren. In einer ersten Ausbaustufe sollen zwei Halbleiterwerke gebaut werden. Mehrere Tausend Arbeitsplätze könnten entstehen, Intel will dafür zunächst rund 17 Milliarden Euro investieren. Die Bundesregierung hat eine Milliardenhilfe für die Ansiedlung von Intel in Aussicht gestellt. zeit.de

Deutsche IT-Branche bildet zu wenig aus: Trotz eines akuten Fachkräftemangels werden zu wenig Fachleute im IT-Bereich ausgebildet, die die große Nachfrage befriedigen könnten, denn es gibt 2.200 mehr Bewerber für IT-Jobs als Ausbildungsplätze. Besonders auffällig ist die Lage im Beruf Softwareentwickler: Hier gab es zum Start des Ausbildungsjahres 2022/23 je 100 Lehrstellen sogar 199 Bewerber. Nach einer Umfrage des Branchenverbands Bitkom fehlen aktuell allein in der Privatwirtschaft 137.000 IT-Fachkräfte. In der Branche Information und Kommunikation bildeten 2020 nur 24 Prozent der Betriebe aus, in der gesamten Wirtschaft waren es 29 Prozent, teilte das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung mit. golem.de

Scholz hält an Öl-Embargo gegen Russland ab Januar fest: Auf dem Landesparteitag der SPD in Brandenburg hat der Bundeskanzler noch mal das Öl-Embargo betont. „Wir bereiten uns die ganze Zeit darauf vor, dass es eine Zukunft gibt, auch wenn es keine Ölversorgung aus den russischen Pipelines für Schwedt mehr gibt und auch für Leuna“, sagte Scholz. Die Raffinerien in Schwedt und Leuna werden bisher über die Druschba-Pipeline mit russischem Öl versorgt. Die Vorbereitungen zu einer Versorgung mit Tankern nach Rostock und Weiterleitung nach Schwedt gehen laut Scholz gut voran. „Wir sind intensiv da dran, die technischen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass es mehr Möglichkeiten der Öllieferungen über Rostock gibt, aber gleichzeitig auch aus Polen.“ welt.de

Gutachten – Strompreisbremse verstößt gegen das Grundgesetz: Einem Gutachten zufolge könnte eine von der Bundesregierung geplante Strompreisbremse eine Klagewelle auslösen, da sie gegen das Grundrecht der Eigentumsgarantie in der Deutschen Verfassung verletze. Juristen sehen zudem einen Verstoß gegen das zugrundeliegende EU-Recht. Außerdem konterkariere die Novelle die Absicht zum Ausbau erneuerbarer Energien, heißt es in einem Rechtsgutachten der Berliner Wirtschaftskanzlei Raue für den Hamburger Energieversorger Lichtblick. Dadurch könnten die Preise für die Endverbraucher steigen, der Ausbau erneuerbarer Energien verhindert werden oder die Zahlungsunfähigkeit der Anlagenbetreiber folgen. faz.net

RAT UND TAT

Folge der Krisen – Unternehmen sparen bei Mitarbeiter-Benefits: Laut einer LInkedIn-Umfrage sparen Unternehmen aufgrund der Energiekrise bei Extra-Zahlungen an ihre Mitarbeiter. Drei Viertel der deutschen Unternehmen (74 Prozent) haben in Sachen Mitarbeiter-Benefits bereits Kürzungen vorgenommen oder beabsichtigen, entsprechende Pläne umzusetzen. Genauso viele Führungskräfte (73 Prozent) befürchten allerdings einen negativen Effekt auf die Motivation ihrer Mitarbeiter durch die Streichung. LinkedIn-DACH-Chefin Barbara Wittmann sieht in den Kürzungen einen falschen Weg. Bei den Zahlungen, die wegfallen, geht es zum Beispiel um Material dass für die Arbeit im Homeoffice nötig ist oder um die Internetkosten. 35 Prozent der befragten Führungskräfte planen zudem ihre Investitionen und Angebote für Trainings und die Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiter zu kürzen. „Für Mitarbeiter sind Benefits und Weiterentwicklungsmöglichkeiten Ausdruck der Wertschätzung ihres Arbeitgebers und ein Zeichen der Unterstützung. Fallen sie dauerhaft weg, kann dies zu Unzufriedenheit führen. Zudem fragen Mitarbeiter sich womöglich, wie es um die finanzielle Situation des Unternehmens bestellt ist“ sagte Wittmann. meedia.de

Spielwaren könnten vor Weihnachten noch mal teurer werden: Auch wenn es allgemein eine Normalisierung bei den Preisen gibt – in der Gastronomie fiel der Wert beispielsweise von 80,5 auf 58,2 Punkte – gilt dies für andere Bereiche nicht – hier sind sogar Steigerungen zu erwarten. So auch für die Spielwaren, hier liegt der Wert bei 94,4 Prozent. Dies hängt damit zusammen, dass die Weihnachtsgeschenken für die Kinder gerade gegen Ende des Jahres gekauft werden, wenn bei den Verkäufern die anstehenden Preiserhöhungen bei Strom und Gas eine Rolle spielen. Für den Verbraucher sei noch nicht absehbar, wann die Inflation spürbar zurückgehe, sagt Ifo-Experte Timo Wollmershäuser. spiegel.de

Länder wollen 49-Euro-Ticket ab April: Nach Willen der Länder wird den Fahrgästen das deutschlandweite 49-Euro-Ticket ab April 2023 zur Verfügung stehen, die Verkehrsunternehmen sehen eher eine Start ab Mai 2023. Da es aber noch Fragen über eine Finanzierung gibt, ist noch kein Beschluss gefasst. So geht es um mögliche Mehrkosten. Diese sollten nach Auffassung der Verkehrsminister der Länder zu gleichen Teilen zwischen Bund und Ländern aufgeteilt und gemeinsam getragen werden. Die Länder seien bereit, die Hälfte zu übernehmen – erwarteten das aber auch vom Bund, sagt Bremens Verkehrsministerin Maike Schaefer. Sie sieht vor allem zur Einführung des Tickets Mehrkosten. „Wir können die Verkehrsunternehmen nicht im Regen stehen lassen“, so Schaefer. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen kritisiert eine Deckelung der Finanzierung durch Bund und Länder. Dies könne im Falle von zum Beispiel höheren Energiekosten negative Folgen für die Unternehmen haben. tagesschau.de

Pläne aufgegeben – Smartphone-Riese zieht sich vom europäischen Markt weitgehend zurück: Auch wenn ihre Produkte oft gut abschneiden und eine Konkurrenz zu den marktbeherrschenden Firmen wie Apple oder Samsung bieten: Huawei wird sich wohl schon bald größtenteils vom europäischen Markt zurückziehen. Aufgrund des Streits zwischen den USA und China hat sich Huawei schon vom dortigen Markt zurückgezogen, die Geschäfte in Europa sollen nun stark eingeschränkt werden. Zu stark seien die Auswirkungen des US-Embargos auf den europäischen Markt. Damit streicht das Unternehmen auch sein Vorhaben, eine globale Führungsrolle am Kommunikationsmarkt zu erlangen. Laut Politico werde man sich in Europa auf Deutschland, Spanien und Ungarn fokussieren, die letzten Länder, die noch zu einer Zusammenarbeit bereit sind. chip.de

ANGEZÄHLT

Die Zahl ist zwar noch zweistellig, sie macht aber zumindest etwas Hoffnung: Zum ersten Mal seit einigen Monaten sank die durchschnittliche Zunahme der Preise – auf 10 Prozent. Im Oktober hatte die Teuerungsrate mit 10,4 Prozent den höchsten Stand seit 1951 erreicht. Während vor allem die Preise für Energie und Lebensmittel für die Steigerung verantwortlich waren, hatten die Preise für Dienstleistungen einen geringeren Zuwachs. Die Chefvolkswirte privater Banken werten die neue Inflationsrate als positives Zeichen. zeit.de

ZITAT DER WOCHE

„Somit können Fahrer:innen im Winter bei der Arbeit zu den beliebten Bestellzeiten bis zu einen Euro mehr verdienen“

Mitteilung von Lieferando. Die Firma zahle zwischen November und März erstmals einen Winterbonus in Höhe von 50 Cent „pro gearbeiteter Stunde“. Zusätzliche 50 Cent pro Stunde soll es für die Arbeit zu den abendlichen Stoßzeiten von Freitag bis Sonntag geben. Zudem soll es eine einmalige Zahlung in Höhe von 300 Euro als Ausgleich zur Inflation und Thermounterwäsche geben. Kritik zu den zusätzlichen Geldern gab es von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. Sie bezeichnete die Maßnahmen auf Anfrage als „Augenwischerei“. „Für uns ist ganz klar: Unter 15 Euro die Stunde kann nichts laufen“, sagte Mark Baumeister, NGG-Referatsleiter für das Gastgewerbe. spiegel.de

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ZULETZT

Coca-Cola bald wieder bei Edeka erhältlich: Der Kunde mag in Anbetracht der ständigen Preisdiskussionen zwischen den Supermarkt-Ketten und den Lebensmittelfirmen so langsam die Übersicht verlieren, was im Markt seiner Wahl momentan gerade erhältlich ist oder nicht. Für die koffeinhaltigen Erfrischungsgetränke und anderen Produkte von Coca Cola gilt zumindest zur Zeit, dass sie wieder bei Edeka erhältlich sein werden. Noch vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft werden Märkte wieder beliefert. Wie genau die Einigung zwischen den beiden Unternehmen im Streit um die Preise aussieht, ist nicht bekannt. Bei der Belieferung sieht ein Getränkefachmann Probleme: „Der Dezember ist für beide Seiten wahrscheinlich der stärkste Monat – so schnell aus dem Stand wieder flächendeckend genügend Ware in die Märkte zu bringen, wird schwierig.“ t-online.de