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Jeden Donnerstag liefern wir mit den Wirtschaftsperspektiven einen Überblick über die wichtigsten wirtschaftlichen Themen der Woche.
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Habeck untersagt chinesische Chipfabrik-Übernahme, Länder helfen Südafrika finanziell bei Kohleausstieg, Deutsche Produktion steigt überraschend stark
Wirtschaftsperspektiven in der Kalenderwoche 45, 2022
kuratiert von Dietmar Sittek

AUS POLITIK UND WIRTSCHAFT

Habeck will Übernahme von Elmos-Chipfabrik durch Chinesen untersagen: In der Diskussion um eine Beteiligung Chinas an der Elmos-Chipfabrik in Dortmund hat das Bundeswirtschaftsministerium dem Bundeskabinett die Untersagung des Erwerbs vorgeschlagen. Minister Habeck sehe Übernahmen im Bereich von Halbleiterfertigung und Chipproduktion kritisch. Der Erwerb würde eine Gefährdung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit Deutschlands begründen, hieß es. „Mildere Mittel“ als eine Untersagung seien nicht geeignet, die identifizierten Gefahren zu beseitigen. Das Unternehmen wollte die Fertigung für 85 Millionen an die schwedische Firma Silex verkaufen, die ihrerseits ein Tochterunternehmen des chinesischen Sai-Konzerns ist. faz.net

Milliardenhilfen für Südafrika für Abkehr von Kohle Deutschland, Großbritannien, Frankreich, die Europäische Union und die USA haben Südafrika 8, Milliarden Dollar in Aussicht gestellt, die unter anderem für die Stilllegung von Kohlekraftwerken und die Förderung erneuerbarer Energien verwendet werden, hieß es in einer bei der Klimakonferenz in Scharm el-Scheich veröffentlichten Erklärung. Deutschland hat bereits 700 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, weitere 320 Millionen Euro sollen folgen. tagesschau.de

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Rechtsanwalt Björn Katzorke zu rechtlichen Anforderungen an die Tokenisierung: In unserem dritten REFuture Hauptstadtstudio Interview Björn Katzorke die korrekte, transparente Produktauflegung bei Investitionsprodukten. Weitere Themen sind die Regulierung von Wertpapieren, ihre Qualitätsmerkmale und die Rechtssicherheit. youtube.com

Deutsche Produktion steigt überraschend stark: Auch wenn es in der Wirtschaft aufgrund von Corona-Krise und Ukraine-Krieg große Einschnitte gab, ist die Produktion im September um 0,6 Prozent gestiegen. Analysten hatten lediglich mit einem Anstieg um 0,1 Prozent gerechnet. Allerdings war die Produktion im August mit einem Rückgang von 1,2 Prozent (zunächst minus 0,8 Prozent) stärker als zunächst ermittelt gesunken. Der Zuwachs wird als eine Folge der großen Auftragsbestände gesehen. „Die Industrie zehrt von ihren großen Auftragsbeständen, sodass die auch aus dem Ausland schwache Nachfrage noch nicht auf die Produktion durchschlägt“, kommentierte Ralph Solveen, Volkswirt bei der Commerzbank. n-tv.de

Jetzt will Twitter Mitarbeiter zurückholen: Seit der Übernahme von Twitter durch Elon Musk macht der Konzern fast täglich Schlagzeilen: Es wurde bekannt, dass autorisierte Zugänge ab sofort 8 Dollar im Monat kosten werden, dann hieß es dieser Vorgang verzögere sich noch, mittlerweile gibt es gar Spekulationen, dass Nutzer generell für den Zugang Geld bezahlen sollen. Ähnlich verhält es sich mit der Belegschaft. Erst letzten Freitag wurde etwa die Hälfte der 7.500 Mitarbeiter von ihnen entlassen, nun werden einige wieder zurückgeholt. Das US-Unternehmen trete derzeit mit Dutzenden ehemaligen Angestellten in Kontakt, um sie zurückzuholen, berichtet Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen, denn einigen Mitarbeitern sei fälschlich gekündigt worden. Andere seien gefeuert worden, bevor das Management erkannt habe, dass ihre Arbeit und Erfahrung für künftige Pläne der Plattform notwendig sein könnten. Währenddessen springen mehrere Werbekunden von Twitter ab oder machen eine Pause um zu sehen, wie sich das Unternehmen entwickelt. n-tv.de

Renten sollen ab Juli 2023 voraussichtlich um bis zu 4,2 Prozent steigen: Während die Bezüge für über 20 Millionen Rentner in Deutschland erhöht werden, soll der Beitragssatz für Arbeitnehmer von derzeit 18,6 Prozent des Bruttolohns voraussichtlich erst 2027 auf dann 19,3 Prozent steigen und bliebe damit länger stabil als bisher erwartet. Im Westen sollen die Renten um gut 3,5 Prozent und im Osten um rund 4,2 Prozent steigen. Die Berechnungen gehen auf die Oktober-Zahlen des Schätzerkreises der Rentenversicherung zurück. Ausschlaggebend für die Höhe der Rentenanpassung ist die Lohnentwicklung. Die erwarteten starken Lohnzuwächse gehen vor allem auf die hohe Inflation zurück. t-online.de

“Der digitale Euro muss die Privatsphäre schützen”: Bundesfinanzminister Lindner äußerte dazu: „Die Einführung eines digitalen Euro sollten wir für einen großen Innovationssprung nutzen: Digitales Bargeld kann unseren Alltag leichter machen & ein Wachstumsmotor für die Wirtschaft sein.“ Zu einem wirklichen Ersatz für physisches Bargeld könne sein digitales Pendant allerdings nur dann werden, wenn “die Privatsphäre geschützt ist”. Dennoch dürfe es keinen Generalverdacht gegen alle Nutzer hinsichtlich der Geldwäsche geben. Der Thinktank Digital Euro Association begrüßte Lindners Ausführungen. Deren Vorsitzender Dr. Jonas Gross führte aus: „Aus meiner Sicht kann ein digitaler Euro nur dann erfolgreich werden, wenn er den Bürgern Vorteile bietet und bisherigen digitalen Zahlungsmethoden in bestimmten Dimensionen überlegen ist. Hier kann eine hohe Privatsphäre ein wichtiger Grundpfeiler sein.“ btc-echo.de

RAT UND TAT

Kaufhof – Investor will alle Mitarbeiter halten: Das Unternehmen Buero.de hat angekündigt, 47 der Galeria Kaufhäuser vor allem in mittelgroßen Städten zu übernehmen. Die Kaufhöuser bekommen einen neuem Namen, ausgewählte regionale Waren könnten in das Sortiment aufgenommen werden und das Einkaufserlebnis soll stationäre und digitale Konzepte vereinen. Entlassungen soll es nicht geben. „Wir möchten unbedingt alle Mitarbeiter in den Filialen übernehmen“, denn die Mitarbeiter hätten trotz zweier Insolvenzen Loyalität bewiesen, sagte buero.de-Chef Markus Schön. np-coburg.de

DKB-Bank – Versehentlich abgebuchtes Geld wieder auf Konten: Die DKB-Bank hat betont dass eine Störung wie letzter Woche in Zukunft nicht noch mal passieren wird. „Wir haben bereits alle notwendigen Maßnahmen ergriffen, damit derlei Doppelbuchungen bei uns künftig nicht mehr passieren“, hieß es in der Mitteilung. Am Donnerstag letzter Woche waren Buchungen von Anfang Oktober 2022 fälschlicherweise erneut ausgeführt worden. Als der Fehler bemerkt wurde, stornierte die Bank alle Doppelbuchungen und begann am Freitag letzter Woche mit den Rückbuchungen. zeit.de

Bundesregierung – Beschäftigte mit Homeoffice-Option sind weniger krank: Eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag ergab, dass Beschäftigte im Home-Office zwar weniger krank werden, aber dafür oft mehr Überstunden machen. Demnach hatten Telearbeiter im Jahr 2021 im Durchschnitt 7,9 krankheitsbedingte Fehltage in den vergangenen zwölf Monaten, bei Beschäftigten ohne Homeoffice waren es 12,9 Tage. Dabei leisten sie öfter Überstunden von 2 Stunden pro Woche im Vergleich zu Arbeitern im Büro. Im Homeoffice zu arbeiten scheint vor allem ein Privileg der höheren Einkommensgruppen zu sein. In der höchsten Besoldungseinheit nutzten demnach 86,8 Prozent im Jahr 2021 Homeoffice, in der niedrigsten waren es 25,7 Prozent. Jüngere Beschäftigten bis 39 Jahre machen seit 2019 vom Homeoffice deutlich häufiger Gebrauch als ältere zwischen 55 und 67 Jahre – zuvor war es umgekehrt. Arbeitgeber stehen dem Homeoffice insgesamt eher wohlwollend gegenüber, schreibt die Regierung. heise.de

Mehrwegflaschen aus Plastik oder Glas – Was ist nachhaltiger?: Oftmals werden Getränke sowohl als Plastikflaschen oder Glasflaschen angeboten. Das Gewicht mag eine Rolle beim Transport spielen – hier sind Plastikflaschen die eindeutigen Sieger. Wenn es aber um andere Punkte wie die Umwelt geht sieht es etwas anders aus. Wichtig ist, dass die Flaschen Mehrweg- und keine Einwegflaschen sind. Zwar können Einwegflaschen recycelt werden, aber 2019 konnten nur aus 31 Prozent dieser Flaschen neue PET-Flaschen produziert werden. Der Rest des geschredderten Plastiks wird zu Folie für die Industrie, zu Fasern für Textilien oder zu sogenannten Non-Food-Flaschen, also zum Beispiel zu Flaschen für Spülmittel, verarbeitet. PET-Flaschen werden zu 70% aus neuen Stoffen hergestellt – wofür es Erdgas und Erdöl braucht. Wichtig ist laut Umweltbundesamt, Mehrwegflaschen aus regionalen Gebieten zu benutzen – ob aus Glas oder Plastik spielt hier weniger eine Rolle. Gibt es jedoch beide Versionen, sind Flaschen aus Glas die bessere Wahl. ndr.de

ANGEZÄHLT

Laut einer Deloitte-Studie werden weltweit mehr als 800 Millionen Arbeitsplätze – ein Viertel der heutigen Erwerbsbevölkerung – weltweit von Klimawandel und Energiewende betroffen. Besonders betroffen seien Jobs in Landwirtschaft, Energiewirtschaft, Bergbau, Industrie, Transport- und Baugewerbe, heißt es in der Studie, die die Unternehmensberatung UN-Klimakonferenz in Scharm El-Sheikh vorgestellt hat. tagesschau.de

ZITAT DER WOCHE

„Es besteht die Gefahr, dass sich die hohen Preise für längere Zeit am Markt verfestigen“

Christian Laberer vom ADAC. Der ADAC bilanzierte das Tankjahr als das teuerste Tankjahr aller Zeiten. In diesem Jahr habe es noch keinen einzigen Tag gegeben, an dem eine der Kraftstoffsorten im bundesweiten Durchschnitt billiger gewesen wäre, heißt es in dem Bericht weiter. Bei ähnlichem Verlauf bis Ende des Jahres lieg der Durchschnittspreis für E10 bei 1.88 Euro, für Diesel bei 1,98 Euro – weswegen viele Kunden auf E10 wechseln. tagesschau.de

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ZULETZT

Elektroautos – Bordstein als Ladestation: Durch die Erfindung der Firma Rheinmetall könnte das Laden der Elektroautos noch angenehmer werden. Indem Ladeelektronik in einen Bordstein integriert wird, werde dieser zur „Ladesäule“, ohne andere Verkehrsteilnehmer einzuschränken, wie es bei einer Ladesäule wäre, schreibt Rheinmetall. Elektrofahrzeuge ließen sich direkt am Bordstein laden, ohne lange Kabel über Gehwege legen zu müssen. Die Technik wird momentan noch getestet, bevorein Pilotprojekt startet. heise.de