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Grüner Parteitag: Antrag gegen Kohle-Vereinbarung scheitert, Verbraucher wollen weniger Geld für nachhaltige Produkte ausgeben, Treibstoff aus der Aquafarm
GreenMAG in der Kalenderwoche 42, 2022
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Grünen-Parteitag  -Antrag gegen Kohle-Vereinbarung scheitert: Beim am Wochenende stattgefundenen Grünen-Parteitag herrschte über viele Themen wie die Waffenlieferungen und die Verlängerung des Betriebs der Atomkraftwerke Konsens. Aber ein Antrag zu der Kohle-Vereinbarung scheiterte nur knapp. Er forderte, den Kohleausstieg im Rheinischen Revier statt 2038 schon acht Jahre vorher durchzuführen. Insgesamt 315 Delegierte stimmten gegen einen entsprechenden Antrag der Grünen Jugend, 294 Delegierte stimmten dafür. Unter anderem ging es um die Siedlung Lützerath in Nordrhein-Westfalen, die wegen des kommenden Braunkohleabbau abgerissen werden wird. sueddeutsche.de

Verbraucher wollen weniger Geld für nachhaltige Produkte ausgeben: Laut einer Umfrage von Deloitte hat sich die Menge der Menschen, die höhere Preise für nachhaltige Produkte akzeptieren, innerhalb eines Jahres halbiert. Im Jahr 2021 hätten das im Schnitt 67 Prozent der Befragten gesagt, mittlerweile nur noch 30 Prozent. An der grundsätzlichen Einstellung der Verbraucher hat sich nichts geändert, die Reduzierung der Akzeptanz ist krisenbedingt. So sagten beispielsweise 50 Prozent, dass ihnen nachhaltige Erzeugung bei Lebensmitteln wichtig sei. Dennoch bekommen viele Biomärkte das geringere Kaufinteresse zu spüren, Kunden kaufen oft die No-Name Bioprodukte bei den großen Läden. spiegel.de

Treibstoff aus der Aquafarm: Wissenschaftler des Brookhaven National Laboratory, des US-Energieministeriums in Upton im US-Bundesstaat New York und des Cold Spring Harbor Laboratory sehen eine Alternative zu Nahrungsmitteln wie Raps und Soja, um Biodiesel herzustellen. Sie benutzten Wasserlinsen, die in Aquafarmen wachsen um das Öl herzustellen. Solche Anlagen können auf den magersten Böden und selbst in der Wüste errichtet werden, benötigen also keine landwirtschaftlich nutzbaren Flächen. Das Projekt wird vom US-Energieministerium unterstützt, das für Projekte zur Erzeugung von grünem Wasserstoff sieben Milliarden Dollar bereitgestellt hat. Das Projekt soll in Zukunft kommerzialisiert werden. golem.de

Amazon – Trotz Gesetz: Neuware und Retouren im Müll: Auch wenn eine Gesetzesänderung das verbietet, landen bei Amazon immer noch Hunderte an Tonnen von Neuwaren und Retouren im Müll. Das haben Reporter von ZDF Frontal und vom „Business Insider“ herausgefunden. Heimlich haben Amazon-Beschäftigte Fotos gemacht, die zeigen, was vernichtet werden soll: Paletten mit Solarleuchten, Tonerkartuschen, Lampen, Keyboards. Einer von ihnen dazu: „Vernichtet wird weiter, in jedem Fall. Es ist nicht erkennbar, dass es irgendwelche Veränderungen gibt.“ Amazon sagt dazu aus, dass sie sich an die Vorschriften halten. Weniger als ein Prozent der Amazon-eigenen Produkte werde entsorgt. zdf.de

EU-Regionen fordern regionale Lebensmittel in Kantinen: Eine Koalition aus Regionalregierungen fordert, dass das öffentliche Beschaffungswesen als Instrument genutzt werden soll, um den Absatz regionaler Lebensmittel zu fördern. Ein Manifest dazu fordert unter anderem, dass gesündere, nachhaltig produzierte und preisgünstige regionale Lebensmittel in der Gemeinschaftsverpflegung bevorzugt werden sollen. Zudem gibt es eine EU-Flaggschiffstrategie für den Lebensmittelsektor, die Farm-to-Fork-Strategie. Sie sieht vor, dass die Gemeinschaftsverpflegung Mindeststandards für nachhaltige Lebensmittel einhalten soll. euractiv.de

Greta Thunberg für Weiterbetrieb von deutschen AKW: „Wäre ein Fehler, sie abzuschalten“: Die Klimaktivistin Greta Thunberg hat sich für einen Weiterbetrieb der deutschen AKWs ausgesprochen, weil diese unter den Kriterien des Klimaschutzes besser seien als Kohlkraftwerke. „Wenn sie schon laufen, glaube ich, dass es ein Fehler wäre, sie abzuschalten und sich der Kohle zuzuwenden“, sagte sie in einem Interview mit Sandra Maischberger. Sie sieht aber auf lange Sicht nach der Krise bessere Energieformen wie die alternativen Energien und warnte davor, weiterhin in fossile Energie zu investieren. rnd.de

HINTERGRUND

Forscher speisen schädliche Dieselmotoren mit Wasserstoff als Treibstoff: Australische Forscher haben eine Art Hybridmotor geschaffen und behaupten, sie könnten jeden Dieselmotor vor allem mit Wasserstoff betreiben. Statt in einer Brennstoffzelle verwendet zu werden, erzeugt der Wasserstoff üblicherweise Strom. Hier soll er aber direkt in Energie umgewandelt werden. Den Wissenschaftlern in Australien ist es nun gelungen einen Dieselmotor so herzurichten, dass er sowohl mit Diesel als auch dem umweltfreundlichen Wasserstoff angetrieben werden kann. Das System kann auch bei bestehenden Fahrzeugen nachgerüstet werden. „Diese neue Technologie reduziert die CO2-Emissionen bestehender Dieselmotoren erheblich, sodass sie einen großen Beitrag dazu leisten könnte, unseren CO2-Fußabdruck zu verkleinern, insbesondere in Australien mit seinem Bergbau, der Landwirtschaft und anderen Schwerindustrien, in denen Dieselmotoren weit verbreitet sind“, so Professor Shawn Kook von der School of Mechanical and Manufacturing Engineering in Sydney. stern.de

Jackery Solargenerator 1000 Pro mit bifazialen Solarzellen im Test – Sonne von vorne und hinten: Die Solargeneratoren können von beiden Seiten aus Sonne speichern und waren eine Neuheit, die auf der Ifa in Berlin gezeigt wurde. Laut Jackery können sie damit 25 Prozent mehr Energie erzeugen. Jackery setzt im gesamten Portfolio noch auf Lithium-Ionen-Zellen. Die Nachteile von Lithium-Ionen-Akkus gegenüber neuartigen Powerbanks zeigt sich besonders bei der Ladezeit und bei der zu erwartenden Lebensdauer. Im Test zeigte sich, dass das Gehäuse zwar sehr robust ist und es übersteht sicherlich auch einen kurzen Schauer. Dauerhaft dem Regen ausgesetzt sein darf es indes nicht. Wer also plant, den Jackery Solargenerator unbeaufsichtigt etwa auf dem Balkon zu platzieren, sollte die Wetterlage im Blick behalten. netzwelt.de

Linken-Fraktionschef Bartsch kritisiert Schäuble-Aussagen als „blanken Hohn“: In der Diskussion um die Frage, wie man als Verbraucher Energie sparen kann, gab es schon einige Vorschläge von der 5-Minuten-Dusche bis zum Waschlappen. In der neuesten Version geht es um Äußerungen von Wolfgang Schäuble der niemanden „jammern“ hören wollte. Er führte aus: „Dann zieht man halt einen Pullover an. Oder vielleicht noch einen zweiten Pullover“ . „Darüber muss man nicht jammern, sondern man muss erkennen: Vieles ist nicht selbstverständlich.“ Der Linken-Parteivorsitzende kritisierte diese Äußerungen als „blanken Hohn“, sah eine Privilegierung von Spitzenpolitikern wie Schäuble und dass dessen Regierung Mitschuld an der aktuellen Energiemangel-Lage trage. Er sagte „Wir haben Rekordinflation und die schwerste soziale Krise der Nachkriegszeit. Da verbieten sich insbesondere von Politikern lässige Energiespartipps mit Pullover und Kerzen“. spiegel.de

WWF fordert „drastische Reduzierung“ des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln: Der WWF sieht eine dramatische Entwicklung bei den Insektenpopulationen und warnt vor dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln als einer der Hauptgründe für diese Entwicklung. Deren Verwendung müsse bis 2030 um mindestens die Hälfte gesenkt werden, mahnte der WWF. Er erinnert an eine wissenschaftliche Analyse von vor fünf Jahren. Sie war zu dem Ergebnis gekommen, dass der Bestand geflügelter Insekten in rund 60 deutschen Naturschutzgebieten innerhalb von rund 30 Jahren im Schnitt um ein Dreiviertel gesunken war. Diese Entwicklung hat sich seitdem nicht verbessert. Neuere Untersuchungen zeichneten „in Teilen sogar ein noch dramatischeres Bild“ und das Problem von dem Effekt von Pflanzenschutzmitteln sei in Anbetracht anderer Krisen eher in den Hintergrund geraten. unternehmen-heute.de

ANGEZÄHLT

Nur 5 Minuten kann es dauern, wenn eine neue Nasa-Technologie die Batterien eines E-Autos auflädt. Die Technik nutzt Flüssigkeit, um Wärme zu transferieren und war eigentlich für das All bestimmt. Die Forscher nennen die Technik „unterkühltes Durchflusssieden”. Sie arbeitet mit einer Flüssigkeit im Kühlkörper, die über einen Kanal zugeführt wird. t3n.de

ZITAT DER WOCHE

„Ihr regiert unter den härtesten nur vorstellbaren Bedingungen“

Auf dem Parteitag der Grünen forderte die Klimaaktivisten Luis Neubauer mehr Einsatz für den Klimaschutz. Sie sieht die schwierige Situation momentan anlässlich des Ukraine-Krieges, aber versteht nicht, dass nun neue Infrastrukturen zur Nutzung fossiler Energien entstehen sollen, die es auf die Dauer nicht brauche. zeit.de

WEITERE NEWSLETTER

Politbriefing: Scholz will Betrieb von drei AKW verlängern + Russische Luftangriffe auf Kiew und andere Städte + EU-Sanktionen gegen Irans Sittenpolizei + Klimaschutzaktivisten protestieren im Finanzministerium + BND warnt vor Gefahr durch China + Regierungsgegner in Chinas Konsulat in Manchester verprügelt + Hunt nimmt Konjunktur- und Steuersenkungspaket fast vollständig zurück. politbriefing.de

African Edition: Afrika droht wegen dem Klimawandel über eine Billionen Dollar Schulden + Viele Tote bei Überschwemmungen in Nigeria + Neuer Protest gegen Senegals Präsident + US-Strategiepapier zu Afrika + Großbritannien: Empörung gegen Plan, Schwangere abzuschieben. african-edition.de

ZULETZT

Elektroflugzeug E-Sling mit austauschbarem Akku hebt ab: Ein viersitziges Elektroflugzeug E-Sling der ETH Zürich konnte zum ersten Mal erfolgreich abheben. En 20-köpfiges Studententeam hatte zwei Jahre lang an dem Flugzeug gearbeitet. E-Sling ist das erste elektrische Flugzeug, das mit einem modularen Akkusystem ausgestattet ist. Der Stromspeicher kann bei Zwischenstopps gegen ein geladenes Modell ausgetauscht werden. golem.de