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Jeden Donnerstag liefern wir mit den Wirtschaftsperspektiven einen Überblick über die wichtigsten wirtschaftlichen Themen der Woche.
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Von der Leyen kündigt Reform des EU-Strommarktes an, Habeck reformiert Gas-Umlage, Vorschlag zur Homeoffice-Pflicht soll entschärft werden
Wirtschaftsperspektiven in der Kalenderwoche 37, 2022
kuratiert von Dietmar Sittek

AUS POLITIK UND WIRTSCHAFT

Von der Leyen kündigt Reform des EU-Strommarktes an: Angesicht der hohen Strompreise möchte EU-Ratspräsidentin von der Leyen eine Strukturreform des Strommarktes durchführen. Da der Strompreis von Gaskraftwerken vorgegeben ist und Gas teurer geworden ist, ist auch der Preis für Strom in die Höhe gegangen. Eine Reform des europäischen Strommarktes könnte diesen Mechanismus überarbeiten, sodass Verbraucher etwa für günstigen Strom aus Sonne und Wind weniger bezahlen. Das Thema soll auch bei einem Sondertreffen der für Energie zuständigen EU-Minister am 9. September besprochen werden. sueddeutsche.de

Habeck reformiert Gas-Umlage – „Wer Boni ausschütten kann, braucht keine Hilfe“: Nach Kritik am ursprünglichen Entwurf zur Gas-Umlage hat Wirtschaftsminister Robert Habeck nun eine Reformierung der Gas-Umlage angekündigt. So sollen nun noch systemrelevante Energieunternehmen Geld erhalten und dies auch nur, wenn sie ihren Managern keine Boni ausschütten. Damit soll gewährleistet werden, dass Unternehmen, die durch die Energiekrise Gewinne machen, nicht zusätzliches Geld bekommen. Bis zur Einführung der Gas-Umlage am 1. Oktober könnte eine Verringerung aber knapp werden, da hierfür das Energiesicherungsgesetz als auch die entsprechende Verordnung zur Einführung der Gasumlage geändert werden müssen und das geänderte Gesetz noch durch den Bundestag beschlossen werden soll. „welt.de

EU-Staaten wollen Offshore-Kapazitäten in der Ostsee bis 2030 versiebenfachen: Bei einem Treffen von Ostsee-Anrainerstaaten der EU haben diese erklärt, die Kapazität von Windanlagen auf dem Meer wesentlich zu vergrößern und das mit 5,6 Milliarden Euro zu unterstützen, damit eine größere Energieunabhängkeit von Russland erreicht wird. Bis 2030 sollen bis zu sechs Millionen Haushalte in der EU mit Windenergie von Offshore-Anlagen versorgt werden. „Das sind mehr Haushalte als in Dänemark, Estland und Lettland zusammen“, erklärte von der Leyen. Zulassungsprozesse sollen beschleunigt werden und der Ausbau wird auch als Maßnahme geben den Klimawandel dienen, wie die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen betonte. rnd.de

Benzinmangel an Tankstellen: Ende des Tankrabatts lässt den Sprit knapp werden: Aufgrund der großen Nachfrage des noch verbilligten Sprits bis zum gestrigen Mittwoch ist dieser an einigen Tankstellen knapp geworden. Vor allem Frankfurt, München, Köln und Deutschlands Grenzregionen waren betroffen. Es ist zu vermuten, dass sich ab heute die Lage wieder entspannen wird. handelsblatt.com

Heil lässt Homeoffice-Pflicht wohl doch fallen Nachdem der Arbeitsminister angekündigt hatte, eine Homeoffice-Pflicht werde ab Oktober wieder eingeführt, soll der Vorschlag hierfür abgeschwächt werden. So wird aus der Pflicht eher eine Kann-Bestimmung. In einem neuen Entwurf heisst es „Hierzu können neben Maßnahmen zur Umsetzung der AHA+L-Regel und dem Tragen von Schutzmasken auch die Verminderung betrieblicher Personenkontakte, zum Beispiel durch die Reduzierung der gleichzeitigen Nutzung von Räumen und durch das Angebot an die Beschäftigten, im Homeoffice zu arbeiten, gehören“. Auch die Verpflichtung von Arbeitgeber, Tests anzubieten wird geändert. Nun sollen Arbeitgeber nur noch Angebote an Beschäftigte prüfen, sich regelmäßig kostenfrei zu testen. spiegel.de

Rasches Entlastungspaket angestrebt: Ein drittes Entlastungspaket soll in Kürze verabschiedet werden. Aus diesem Grund legte die SPD nun einen Entwurf vor, laut dem Direktzahlungen für Menschen mit wenig oder mittlerem Einkommen, Familien, Rentner, Studierende und Auszubildende vorgesehen sind. Außerdem wird es ihrem Vorschlag nach eine Preisbremse für den Grundbedarf an Energie und ein bundesweites 49-Euro-Ticket geben. Mieter sollen vor Kündigung, Strom- und Gassperren geschützt werden, wenn sie die Nebenkosten nicht zahlen können. Die Grünen hatten zuvor ebenfalls ein bundesweites 49-Euro-Ticket vorgeschlagen. Sie machten sich auch für Direktzahlungen für Familien, Rentner und Studierende stark. Zur Finanzierung schlagen beide Koalitionspartner eine Sondersteuer auf hohe Gewinne von Energiekonzernen vor. zeit.de

China: Extreme Hitzewelle als nächstes Problem für die Lieferketten: Eine extreme Hitzewelle und Trockenheit in China bedroht die internationalen Lieferketten, denn viele Wassserkraftwerke können mangels genügend Wasser kaum Strom liefern. In mehreren Provinzen wird der Strom deshalb bereits sanktioniert, Firmen in Sichuan sind davon schon seit Juli betroffen. Die Provinz ist ein besonders wichtiger Standort der Halbleiterindustrie. Auch die Landwirtschaft ist davon betroffen, was die globale Nahrungskrise noch verschärft. Deutsche Automobilhersteller in China nehmen zudem Probleme in Kauf. heise.de

RAT UND TAT

Deutsche Post: Keine E-Post mehr für Privatkunden : Bis Ende November wird die Deutsche Post ihren E-Post Service für private Kunden einstellen, kooperiert aber mit E-Mail-Anbietern beim digitalen Briefversand. Für Geschäftskunden werde E-Post als Plattform zur Digitalisierung der Briefkommunikation „unverändert fortgeführt und weiter ausgebaut“, heißt es. Privatnutzer können über ein neues Online-Office der Post-App oder über GMX und Web.de Emails mit der Funktion „als Brief versenden“ an die Post schicken, die dann ausgedruckt, frankiert und auf dem Postweg als gedruckter Brief an die Empfänger-Adresse zugestellt werden. tagesschau.de

Hersteller Trek ruft Fahrräder zurück: Bei einigen Modellen der Fahrräder von Trek besteht Unfallgefahr, denn der Carbon-Basislenker und die Lenker/Vorbau-Einheit der betroffenen Produkte können bei Überlastung brechen. Betroffen sind

  • alle Speed Concept SLR Modelljahr 2022, einschließlich Project One-Modelle und Standardmodelle in allen Farben
  • alle Émonda SLR Modelljahr 2021-2022, einschließlich Project One-Modelle und Standardmodelle in allen Farben
  • alle Aftermarket Bontrager Aeolus RSL VR-C Lenker/Vorbau-Einheiten

Die Modelle sollten auf keinen Fall weiter genutzt werden. t-online.de

Teure Handy-Reparatur: Verbraucherzentralen fordern „Recht auf Reparatur“ : Nachdem Verbraucherschutzministerin Lemke es schon angekündigt hatte, fordern auch die Verbraucherzentrale eine schnelle Lösung hinsichtlich der hohen Preise bei Handyreparaturen. Viele Handynutzer vermeiden eine Reparatur ihres Handys aufgrund der hohen Kosten. Laut einer forsua-Umfrage im Auftrag der Verbraucherzentralen sagten 47 Prozent der befragten Smartphone-Besitzer, an deren Gerät in den vergangenen 24 Monaten ein Defekt aufgetreten war, dieses nicht reparieren zu lassen. Auch in Deutschland sollte es wie ein Frankreich ein Recht auf Reparatur geben, meinte die Chefin des Verbraucherzentrale-Bundesverbands, Ramona Pop und schlägt einen sogenannten „Reparatur-Bonus“ vor, der bei bestimmten Reparaturleistungen ausgezahlt wird. web.de

Abgeschmiert – Nutella landet bei Ökotest auf dem letzten Platz: Die Verbraucherorganisation Ökotest hat 21 Nuß-Nougat-Cremes getestet. Nur zwei Produkte erlangen ein „gut“ – auf dem letzten Platz befindet sich Nutella von Ferrero, das nur ein „ungenügend“ bekam, eine Note die sonst nur noch Milka mit seiner Haselnusscreme erreichte. Beide Produkte enthielten das meiste Zucker mit einem Zuckergehalt von 56 Prozent. Außerdem wurden beiden Produkte künstliche Aromen oder den Aromastoff Vanillin hinzugefügt. Die Cremes von dm und der Rewe-Marke ja! erhielten ein „gut“ und zeigen, dass auch günstigere Produkte qualitativ in Ordnung sein können.
rnd.de

ANGEZÄHLT

Im August ist die Inflation auf knapp 7,9 Prozent gestiegen. Vor allem Energie- und Lebensmittelpreise waren von der Teuerung betroffen. Es wird davon ausgegangen, dass die Inflation auch in den darauffolgenden Monaten noch weiter steigt. spiegel.de

ZITAT DER WOCHE

„Wir gehen fest von einer Rezession aus“

Volkswirte führender Wirtschaftsunternehmen sehen eine negative Entwicklung der deutschen Wirtschaft aufgrund von hohen Energiepreise, gestörter Lieferketten und dem Fachkräftemangel. Es werde auch einige Firmenpleiten geben. prod.berliner-zeitung.de

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berlinbubble: Besser präsentieren mit den Tipps von Barbara Bosch + Robert Grimm von Ipsos zur Angst vor Armut + OMR zu Highlight-Clips + Sebastian Dullien vom IMK + VDIK für E-Auto-Umweltprämie. berlinbubble.de

Defensio Report: Scholz wirbt in Prag für gemeinsame europäische Verteidigungspolitik + Russische Truppen bei Cherson unter Druck + Deutschland will Raketenabwehrsystem „Arrow 3“ + Russische Kriegsschiffe vor irischer Küste + Högl lehnt Wehrpflicht in alter Form ab. defensio-briefing.de

ZULETZT

Mann bestellt Essen direkt zum Zug und verhindert ICE-Weiterfahrt: Anscheinend konnte ein Fahrgast der Deutschen Bahn nichts Passendes auf dem Menü des Speisewagen finden. Der Kunde bestellte Essen für sich und seine Freunde per Lieferdienst zum nächsten Bahnhof in Fulda. Dort angekommen war die Lieferung aber noch nicht am Bahnsteig angekommen, also blockierte der Fahrgast die Tür und wollte diese auch nicht nach Aufforderung des Zugpersonals freigeben. Nach Eintreffen des Essens hatte der Zug eine Viertelstunde Verspätung. Die Aktion des Mannes wird ein Ordnungswidrigkeitsverfahren zur Folge haben. rnd.de