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G20 kann sich nicht auf Fahrplan für Ausstieg aus fossilen Energien einigen, Waldbrände auf Rhodos, Analyse – es war ein Wildschwein, keine Löwin
in der Kalenderwoche 31, 2023
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

G20 kann sich nicht auf Fahrplan für Ausstieg aus fossilen Energien einigen Im Abschlussdokument des Treffens im indischen Bundesstaat Goa wurde Kohle als besonders klimaschädlicher Energieträger nicht einmal erwähnt. Dabei ist eine Abkehr dringend geboten, denn Wetterextreme wie Hitzewellen und Überschwemmungen in aller Welt machen derzeit abermals deutlich, welche gefährlichen Folgen die globale Erderwärmung hat. Für einige Schwellenländer wie Gastgeber Indien oder die Volksrepublik China, die beiden bevölkerungsreichsten Länder der Erde, ist Kohle immer noch ein wichtiger Energielieferant. Neben der Kritik an Russland sah Bundeswirtschaftsminister Habeck aber auch etwas Positives: „Das Entscheidende ist, dass die vielen Progressiven zusammen vorangehen“. faz.net

Waldbrände auf Rhodos – „Das war eine Katastrophe“: Wegen der verheerenden Waldbrände auf der griechischen Insel Rhodos sind 19.000 Menschen in Sicherheit gebracht worden. Viele Touristen mussten in provisorischen Unterkünften schlafen. Wegen der Hochsaison sind die Hotels ausgebucht, deshalb richteten die Behörden provisorische Unterkünfte ein – in Schulen, in Turnhallen, auf Fähren. Nach Angaben der griechischen Regierung war das die größte Evakuierungsaktion, die es jemals in Griechenland gegeben habe. Der Reisekonzern TUI kündigte an, dass wegen der Waldbrände keine weiteren Touristen auf die Insel geflogen würden, stattdessen versuche man, die Gäste nach Deutschland auszufliegen. Unterdessen kämpft die Feuerwehr weiter gegen die Flammen, die Löscharbeiten sind schwierig, so Pressesprecher Ioannis Artopios. Im ganzen Land herrschten extreme Wetterbedingungen“. tagesschau.de

Deutsche Umwelthilfe: Zu viel Verpackungsmüll in Supermärkten und Discountern. Der Anteil an verpacktem Obst und Gemüse ist tendenziell etwas gesunken, allerdings nur um wenige Prozentpunkte. tagesschau.de

Klimaschutz: Die Regierung nimmt Vorwürfe der Umweltorganisationen zur Kenntnis, die Klimaziele nicht erreicht zu haben. Gegen den des Rechtsbruchs verwahrt sie sich jedoch. heise.de

Analyse schafft Klarheit im Berliner Löwen-Fiasko – Polizei jagte einen Pflanzenfresser: Nachdem sich Ende letzter Woche eine große Suchaktion in Brandenburg und Berlin auf eine vermeintlich gesichtete Löwin richtete, belegt nun die Analyse einer Kotprobe: Bei der vermeintliche Raubkatze handelt es sich um ein Wildschwein. Das teilte eine Sprecherin des Landkreises Potsdam-Mittelmark mit. Die Analyse der Haarprobe lässt derweil noch auf sich warten und ist schwieriger, weil die Haarwurzel fehlt. merkur.de

Verbrenner-Dienstwagen sollen verteuert werden: SPD und Grüne wollen nach einem Bericht der Welt am Sonntag mit steuerpolitischen Eingriffen die Privatnutzung von Verbrennern unattraktiv machen und so E-Autos fördern. Nach geltendem Steuerrecht müssen Arbeitnehmer ein Prozent des Bruttolistenpreises eines herkömmlichen Firmenwagens für Privatfahrten versteuern. Für Elektro- und Hybridautos sind es nur 0,5 Prozent und für günstigere E-Fahrzeuge sogar nur 0,25 Prozent. Die SPD schlägt dem Bericht nach vor, den Satz für Autos mit Verbrennungsmotor auf 1,2 Prozent zu erhöhen, aber die Rabatte für elektrifizierte Modelle beizubehalten. Die Grünen wollen ebenfalls ein System, das die Dienstwagensteuer stärker an den CO2-Ausstoß koppelt. Ihr verkehrspolitischer Sprecher nannte noch keine möglichen Kategorien und Sätze. Die FDP lehnt die Pläne ab. golem.de

Ausbau der Windkraft: Deutschland verfehlt seine Windkraft-Ziele. sueddeutsche.de

Pummelige Papageien: Ikonische Kakapos sind zurück auf Neuseelands Festland. spiegel.de

Jemen – UNO will maroden Öltanker vor Küste leerpumpen lassen: Das Schiff droht zu zerbrechen und eine Umweltkatastrophe auszulösen. Mehr als 200 Millionen Liter Öl sollen nun von dem schrottreifen Tanker abgepumpt werden. Dazu wurden im Roten Meer rund um den von der UN besorgten Tanker „FSO Safer“ schwimmende Barrieren und Schläuche verlegt. Auf dem schrottreifen Tanker lagern etwa 1,37 Millionen Barrel (etwa 218 Mio. Liter) Öl. Im Jemen – dem ärmsten Land der arabischen Halbinsel – herrscht Bürgerkrieg, seit Huthi-Rebellen 2014 weite Landstriche überrannt haben. 21 Millionen Menschen sind dort auf Hilfe angewiesen. Die Vereinten Nationen sprechen von einer der größten humanitären Krisen der Welt. orf.at

Mit Unterstützung von Bill Gates – Startup möchte für beinahe unendliche saubere Energie sorgen: Im Schatten der öffentlichen Aufmerksamkeit hat das in Denver ansässige Startup Koloma während seiner zwei Jahre im Stealth-Mode beachtliche 91 Millionen US-Dollar aufgebracht. Ein beträchtlicher Unterstützer in diesem Bemühen war Bill Gates‘ Breakthrough Energy Ventures. Koloma widmet sich der Erschließung einer nahezu kontinuierlichen Quelle sauberer Energie: dem geologischen Wasserstoff, wie Forbes schreibt. Eine der herausragenden Eigenschaften des geologischen Wasserstoffs ist seine Umweltverträglichkeit. Im Vergleich zu anderen Wasserstoffarten soll er tatsächlich sauberer sein. t3n.de

Hitzewelle und Sturzflut in den USA. tagesschau.de

HINTERGRUND

Manganknollen – Meeresbodenbehörde vertagt Entscheidung zu Tiefseebergbau: Zwar wären Manganknollen vom Meeresboden eine wichtige Quelle von Rohstoffen für den Bau von E-Autos. Die 36 Mitgliedstaaten kamen in der jamaikanischen Hauptstadt Kingston zu keinen konkreten Ergebnissen. Sie beschlossen lediglich, im Jahr 2025 ein Regelwerk – den sogenannten Mining Code – zu verabschieden. Manganknollen entstehen über Millionen von Jahren aus Ablagerungen und enthalten Rohstoffe wie Mangan, Kobalt, Kupfer und Nickel, die in der Herstellung von Batterien etwa für Elektroautos verwendet werden können. Auf den Knollen wachsen Schwämme und Korallen, die Lebensraum für zahlreiche weitere Tiere bieten. Zudem richtet die entstehende Sedimentwolke großflächige Schäden an. Weitere Studien warnen vor Gefahren für Wale durch Lärm und für Menschen durch die Radioaktivität der Knollen. Der Tiefseebau allgemein wird kontrovers diskutiert. Während 20 Länder sich inzwischen für eine Pause, ein Moratorium oder ein Verbot ausgesprochen haben, wird Norwegen demnächst ein Regierungsvorschlag besprochen, eine Fläche der eigenen Gewässer fast von der Größe Italiens zu nutzen, um Rohstoffe für die Energiewende zu gewinnen. zeit.de

Lange verschollener Bohrkern aus Grönland deutet auf dramatischen Anstieg des Meeresspiegels hin: Durch einen kürzlich wiederentdeckten und entnommenen Bohrkern, der vor Jahrzehnten aus dem grönländischen Eisschild entnommen wurde, kamen Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass vor etwa 400.000 Jahren große Teile des heute größtenteils von Eis bedeckten Landes offenbar eisfrei waren. „Wir sind immer davon ausgegangen, dass das grönländische Eisschild vor etwa zweieinhalb Millionen Jahren entstand und dass es die ganze Zeit einfach da war und sehr stabil ist“, erklärt Tammy Rittenour, eine Forscherin an der Utah State University. Sie sei davon überzeugt gewesen, dass das Eis „nicht weggeht und es schmilzt nicht dramatisch ab. Aber unsere Studie zeigt, dass es das tat.“ Das damalige Schmelzen des grönländischen Eises soll einen Meeresspiegelanstieg von mindestens eineinhalb Metern verursacht haben, heißt es in einer Mitteilung zu der Studie. Die Studienergebnisse zeigen den Forschern zufolge, dass Grönland empfindlicher auf den Klimawandel reagieren dürfte, als bisher angenommen. merkur.de

Italien reagiert auf Lauterbach-Tweet – In diesen Ländern könnte es für Urlaub künftig zu heiß sein: Kürzlich twitterte der Gesundheitsminister Karl Lauterbach aus Bologna „Die Hitzewelle ist spektakulär hier. Wenn es so weitergeht, werden diese Urlaubsziele langfristig keine Zukunft haben. Der Klimawandel zerstört den Süden Europas.“ Italiens Regierung zeigte sich verärgert und Ministerpräsidentin Meloni wies darauf hin, dass es den Klimawandel nicht nur in Italien gäbe. Lauterbach ist nun vom Bürgermeister Riminis eingeladen worden und schrieb, die Region an der Adriaküste sei auch weiterhin Touristenziel und werde nicht wegen des Klimawandels verschwinden. Dennoch, das Wetter im Mittelmeerraum ist extrem. Laut Nasa ist der Juli der wohl heißeste Monat seit Jahrhunderten. 2023 könnte demnach das heißeste Jahr werden. Blick nach Europa: Brände, Dürre, Unwetter – ob Italien, Spanien oder Griechenland, die Mittelmeerländer machten schon einmal hübschere Schlagzeilen. „Der klassische Badeurlaub am Mittelmeer dürfte mittelfristig an Bedeutung verlieren“, sagt Andreas Kagermeier, emeritierter Professor für Freizeit- und Tourismusgeografie an der Uni Trier. Auch die Wasserverfügbarkeit auf der Angebotsseite dürfte eine Rolle spielen“. stuttgarter-nachrichten.de

Fairtrade – Umsatz mit fair gehandelten Produkten erreicht Höchstwert: Erstmals hat der Handel mit Fairtradeprodukten in Deutschland die Zwei-Milliarden-Euro-Marke überschritten. Insgesamt hätten die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland 2022 knapp 2,2 Milliarden Euro für fair gehandelte Lebensmittel, Textilien, Kosmetik, Blumen und Kunsthandwerk ausgegeben – das waren 11,5 Prozent mehr als im Vorjahr. „Auch unter Berücksichtigung der hohen Inflation im vergangenen Jahr ist das eine solide Entwicklung“, sagte der Geschäftsführer des Forums Fairer Handel, Matthias Fiedler. Seit 2015 ist der Umsatz mit fair gehandelten Produkten den Angaben nach um 70 Prozent gestiegen. Als fair gehandelt werden Produkte bezeichnet, bei deren Herstellung bestimmte soziale und gegebenenfalls ökologische Kriterien eingehalten werden. zeit.de

ANGEZÄHLT

Mit 50 Zentimetern wurde den Angaben nach am Montag letzter Woche der niedrigste Wasserstand in Dresden seit Juli 2019 gemessen – bei einem Durchfluss von 80,4 Kubikmetern pro Sekunde. Dienstag war es mit 53 Zentimetern wieder etwas mehr. Im Mittel liegen die Werte laut LfULG dort bei 1,51 Meter und 329 Kubikmeter pro Sekunde. Die Elbe führt derzeit in ihrem Oberlauf nur noch gut ein Drittel ihrer normalen Wassermenge. merkur.de

ZITAT DER WOCHE

„Problem mit der erforderlichen Dringlichkeit angehen.“

US-Klimabeauftragte Kerry. Er traf sich in Peking unter anderem mit Chinas Ministerpräsident Li. Beide Länder wollen beim Klimaschutz mehr zusammenarbeiten. Neben dem Ministerpräsidenten traf Kerry auch den chinesischen Klima-Chefunterhändler Xie Zhenhua und den Chef-Außenpolitiker der Kommunistischen Partei, Wang Yi. Dass China und die USA miteinander übers Klima sprechen, ist nicht selbstverständlich. Die chinesische Seite hatte vergangenen Sommer viele offizielle Dialoge zwischen den beiden Ländern gestoppt – aus Protest gegen den Taiwan-Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi. tagesschau.de

WEITERE NEWSLETTER

Politbriefing: Drohnenangriffe auf Moskau und Krim + Merz relativiert Aussagen zu Kooperation mit AfD + Autofahrer rast in Demonstrationszug in Israel + CSU präsentiert Vorschläge zu Asylpolitik + Hackerin veröffentlicht Bonitätsauskunft von Jens Spahn + Macron fordert nach Unruhen Rückkehr der Autorität + Greta Thunberg muss Geldstrafe zahlen. politbriefing.de

African Edition: Afrika will Frieden zwischen Russland und Ukraine vorantreiben + Südafrika will bei Einreise Putins Haftbefehl ausführen + EU unterzeichnet Afrika-Pazifik-Vertrag + Human Rights Watch wirft Tunesien Misshandlungen von Migranten vor + Giorgia Meloni und EU arbeiten an „Mittelmeer-Pakt“ zu Geflüchteten. african-edition.de

ZULETZT

Seltene Liebe – Weißstorch paart sich mit Schwarzstörchin: Normalerweise gehen die beiden Storcharten sich aus dem Weg. In Lüder bei Uelzen hat sich nun eine Schwarzstörchin im Nest des Weißstorchs breit gemacht und mit ihm Nachwuchs gezeugt. „Das hat es wohl noch nicht gegeben“, sagt Arne Torkler, ehrenamtlicher Schwarzstorchenbetreuer für Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Die beiden Kleinen sind je überwiegend weiß oder schwarz. spiegel.de