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In den Fängen der Hamas, Apple setzt auf Diversität, Geschlechtseintrag nicht entscheidend
im Januar 2025
herausgegeben von Christian H. Zimmermann

NACHRICHTEN

In den Fängen der Hamas: Seit über 460 Tagen wird das israelische Kleinkind Kfir Bibas zusammen mit etwa 100 anderen Geiseln von der Hamas festgehalten. Kfir hat bisher mehr Zeit im Dunkeln als im Licht verbracht, mehr Zeit in einem Versteck als auf dem Spielplatz. In Israel kennt jeder Baby Kfir, aber außerhalb der jüdischen Gemeinschaft ist er fast vergessen. juedische-allgemeine.de

Iran im Hinrichtungsrauch: Im vergangenen Jahr wurden im Iran laut den Vereinten Nationen mindestens 901 Menschen hingerichtet – die höchste Zahl seit 2015. Unter den Hingerichteten befanden sich auch 31 Frauen, wie das UN-Menschenrechtsbüro am Dienstag in Genf mitteilte. Dies sei die höchste Zahl seit mindestens 15 Jahren. t-online.de

Apple setzt auf Diversität: Apple lehnt eine Aktionärsforderung ab, seine Diversitätsprogramme zu beenden. Das Unternehmen rief die Aktionärinnen dazu auf, bei der Hauptversammlung Ende Februar gegen den entsprechenden Antrag zu stimmen. Andere IT-Unternehmen, wie der Facebook-Konzern Meta, haben hingegen angekündigt, ihre Diversitätsprogramme zu beenden. zeit.de

Haft für Assad-Folterer: Zehn Jahre Haft für Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen in zahlreichen Fällen – so lautet das Urteil des Landgerichts Hamburg gegen einen Assad-treuen Syrer. Er wurde in einer Flüchtlingsunterkunft in Bremen erkannt und festgenommen. Eine Verurteilung in Deutschland ist aufgrund des sogenannten Weltrechtsprinzips im Völkerstrafrecht möglich, auch wenn die Verbrechen nicht auf deutschem Boden begangen wurden. rnd.de

Geschlechtseintrag nicht entscheidend: Seit dem 1. November 2024 ist in Deutschland das Selbstbestimmungsgesetz in Kraft. Der Deutsche Sauna-Bund hat zum Jahresende einen Leitfaden veröffentlicht, wie Saunabetriebe mit dem Zugang zu geschlechtsspezifischen Angeboten, wie Frauensaunen, umgehen sollten. Der Bund empfiehlt, den Zutritt zur Frauensauna nur Personen zu gestatten, deren primäre Geschlechtsmerkmale entsprechend sind. Der Geschlechtseintrag sei nicht entscheidend. queernations.de

Frauen in Haft in Gefahr: In deutschen Frauengefängnissen sind viele Insassinnen mit männlichen Straftätern untergebracht. Innerhalb der Haftanstalten gab es nachweislich fünf Übergriffe von sogenannten Trans-Frauen, die in einer JVA für Frauen inhaftiert sind, wobei vier davon sexuell motiviert waren. welt.de

Baerbock besuchte „Schlachthaus“: Vier Wochen nach dem Umsturz in Syrien hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) Anfang Januar das berüchtigte Foltergefängnis Saidnaja besucht. Saidnaja gilt als das berüchtigtste Militärgefängnis aus der Zeit des langjährigen Machthabers Baschar al-Assad und wurde im Volksmund nur das „Schlachthaus“ genannt. fr.de

Schwule Priester: In Italien dürfen sich schwule Männer künftig zu katholischen Priestern ausbilden lassen. Die katholische Kirche erlaubt nun grundsätzlich homosexuellen Männern den Zugang zum Priesterseminar, jedoch mit der Einschränkung, dass „praktizierende Homosexuelle“ nicht zugelassen werden. t-online.de

Kölnerin wieder frei: Nach über vier Jahren Haft im Teheraner Evin-Gefängnis wurde die Kölner Architektin und Frauenrechtlerin Nahid Taghavi vom Iran freigelassen und durfte ausreisen. Die mittlerweile 70-jährige Taghavi war im Oktober 2020 bei einem Besuch in Teheran festgenommen und später wegen angeblicher Beteiligung an einer „illegalen Gruppe“ und „Propaganda gegen den Staat“ zu über zehn Jahren Haft verurteilt worden. faz.net

Über 25.000 Österreicher protestieren gegen neue rechte Regierung. tagesschau

Europäischer Menschenrechtshof verurteilt Griechenland wegen Pushbacks. euractiv.de

ZITAT DER WOCHE

„Wir können nicht pausieren und aufhören. Weder durch Inhaftierung hinter hohen Gefängnismauern noch durch andere Methoden und Entbehrungen, die ich erleiden musste, können sie mich einschränken oder zum Schweigen bringen. Ich bin bis jetzt neun Mal verurteilt worden, und bei fünf von diesen neun Urteilen ging es darum, dass ich im Gefängnis aktiv war und meine Meinung geäußert habe. Das zeigt, dass Gefängnismauern mich nicht daran hindern können, weiterzumachen, obwohl ich viel Leid erleiden musste. Im letzten Jahr haben sie mein Telefon abgestellt, damit meine Stellungnahmen und Proteste nicht nach draußen gelangen.“

Die iranische Nobelpreisträgerin Narges Mohammadi in der Tagesschau tagesschau.de

ANGEZÄHLT

Menschenrecht wohnen: Das Deutsche Institut für Menschenrechte ruft Bund, Länder und Kommunen zu verstärkten Maßnahmen gegen die Wohnungslosigkeit in Deutschland auf. Mit einer Rekordzahl von etwa 531.600 wohnungslosen Menschen, darunter viele Kinder, sieht das Institut dringenden Handlungsbedarf.
hasepost.de

ZULETZT

Verunsicherung vor der Wahl: Amnesty International, die weltweit größte Menschenrechtsorganisation, hat angesichts der bevorstehenden Bundestagswahl am 23. Februar betont, wie verunsichert viele Menschen derzeit sind, während die Fälle von Hasskriminalität stark zunehmen. Die Organisation warnt davor, bestimmte Menschengruppen, wie die LGBTI*-Community, während des Wahlkampfes zu Sündenböcken zu machen. schwulissimo.de