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Jeden Dienstag liefern wir mit African Edition einen Überblick über die wichtigsten Themen vom afrikanischen Kontinent.

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Pannen und Proteste bei Wahl in Nigeria, Äußerungen von Tunesiens Präsident verurteilt, Jill Biden fordert mehr Dürrehilfe für das Horn von Afrika
African Edition in der Kalenderwoche 9, 2023
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Pannen und Proteste in Nigeria – Afrikas größte Demokratie kämpft gegen das Wahlchaos: Bei den Präsidentschafts – und Parlamentswahlen in Nigeria gab es in Norden des Landes in den in Bundesstaaten Borno und Niger eine Verschiebung der Wahl wegen Angriffen von Islamisten-Milizen. In anderen Teilen des Landes blieben Wahllokale geschlossen, weil die Vertreterinnen und Vertreter der Wahlbehörde INEC einfach nicht auftauchten. Auch fehlten Stimmzettel, es ging die Tinte aus oder es gab technische Probleme. Zum ersten Mal hat ein Außenseiterkandidat die Chance, das Zweiparteiensystem im Land aufzubrechen: Der 61-Jährige Peter Obi von der kleinen „Labour Party“. Am Dienstag könnte das Ergebnis veröffentlicht werden. tagesspiegel.de

„Horden illegaler Einwanderer“ – Afrikanische Union verurteilt Äußerungen von Tunesiens Präsident: AU-Kommissionspräsident Moussa Faki Mahamat nennt die Rede von Kais Saed eine „rassistische Hassrede“ die „Menschen schaden könnte“. Saied hatte am Dienstag letzter Woche in einer Rede gefordert, gegen die illegale Einwanderung von Menschen aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara vorzugehen, die für Verbrechen in Tunesien verantwortlich seien. Auch Menschenrechtsorganisationen kritisierten seine Äußerungen. Tunesien steckt seit Jahren in einer Wirtschaftskrise, die sich durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg noch verschärft hat. tagesspiegel.de

Ägyptens Außenminister besucht Syrien und Türkei: Nach mehr als zehn Jahren diplomatischer Eiszeit hat der ägyptische Außenminister Sameh Shoukry am Montag Syrien besucht. Der Besuch soll als Zeichen der Solidarität nach dem Erdbeben dienen. Im Gegensatz zu einigen anderen arabischen Ländern hatte Kairo die Beziehungen zu Damaskus nie ganz abgebrochen. Danach wird der Minister in die Türkei reisen. krone.at

Jill Biden sagt, das Horn von Afrika brauche mehr Dürrehilfe: Bei ihrem Besuch in Kenia forderte die Frau des US-amerikanischen Präsidenten andere wohlhabende Länder auf, mehr zu geben, da das Horn von Afrika unter den trockensten Bedingungen seit Jahrzehnten leidet. „Wir können nicht die Einzigen sein. Wir müssen andere Länder dazu bringen, sich uns bei diesen globalen Bemühungen anzuschließen, um diesen Menschen in der Region zu helfen“, sagte Biden an einem Hilfspunkt in Kajiado, einem knochentrockenen Landkreis südlich von Nairobi. Bei ihrem Besuch in Kenia und Namibia war die Dürre das Hauptthema. In Namibia sagte Biden zudem, die Vereinigten Staaten seien entschlossen, afrikanischen Nationen dabei zu helfen, eine lautere Stimme bei den Vereinten Nationen und anderen internationalen Gremien zu bekommen. news-krypto.de

Viele Tote bei Unruhen in Somaliland: Seit zwei Wochen gibt es Kämpfe zwischen Clanmitgliedern und Sicherheitskräften in der abtrünnigen somalischen Region. „Wir haben 96 Tote und 560 Verletzte“, sagte Ahmed Mohamed Hassan, Direktor des Hauptkrankenhauses in der umkämpften Stadt Las Anod, der Nachrichtenagentur AFP. Tags zuvor hatte Garaad Jama Garaad Ali, ein ranghoher Clanchef, sogar von 150 Toten und 500 Verletzten gesprochen. In einer Erklärung der Ältesten der Region Sool sagten sie der föderalen Regierung Somalias in Mogadischu ihre Unterstützung zu und forderten die Behörden Somalilands auf, ihre Soldaten aus dem Gebiet abzuziehen. Las Anod liegt an einer wichtigen Handelsroute und wird sowohl von Somaliland als auch vom benachbarten Puntland, einem halbautonomen Staat im Nordosten Somalias, beansprucht. dw.com

Deutscher in Kapstadt verschwunden: Eltern von vermisstem Nick (22) starten emotionalen Aufruf. tz.de

Formel E: Kapstadt – Emotionaler Porsche-Sieg in Südafrika durch Antonio Felix da Costa. autobild.de

Anschlag bei Extrem-Marathon in Kamerun: Beim Mount Cameroon Race of Hope explodierten mehrere Sprengsätze, mindestens 19 Zuschauer und Athleten wurden verletzt. Bei dem Lauf müssen die Teilnehmer 3000 Höhenmeter bis zum Gipfel des Kamerunbergs überwinden, mit 4095 Metern der höchste Berg des Landes. Der bewaffnete Flügel einer englischsprachigen Separatistenmiliz, des Ambazonia Governing Council, der mit Gewalt für eine Abspaltung vom französischsprachigen Teil Kameruns kämpft, erklärte, den Anschlag verübt zu haben. Ziel des Anschlags seien kamerunische Elitetruppen gewesen, die für die Sicherheit der Sportler sorgen sollten. „Wir werden nicht zulassen, dass Kamerun seine Besatzung im anglophonen Landesteil fortsetzt“, sagte ein Sprecher der Separatisten der Nachrichtenagentur Reuters. dw.com

Weitere Oppositionelle in Tunesien festgenommen: Die Republikanische Partei gab die Festnahme ihres Chefs, Issam Chebbi, bekannt. Chebbi zählt zu den prominentesten Kritikern des Präsidenten Kais Saied. Außerdem wurde nach Angaben ihrer Anwälte die Politikerin Chaima Issa von der Nationalen Heilsfront festgenommen. Schon zuvor gab es mehrere Verhaftungen, darunter Politiker, Geschäftsleute, Journalisten und ehemalige Richter. In allen Fällen wurde offiziell nicht bekanntgegeben, was den Festgenommenen konkret vorgeworfen wird. Vermutet wird eine Beschuldigung, die Verhafteten hätten sich gegen die Sicherheit des Landes verschworen. Die Verhaftungen stellen aber in Wahrheit eine Einschüchterung der Opposition dar. dw.com

Marokko verhängt Exportverbot für Gemüse: Kurz vor dem Ramadan hat Marokko einen Exportstopp aufgrund der Inflation und explodierender Lebensmittelpreise verhängt. Wird untertags gefastet, fällt nach Sonnenuntergang die einzige Mahlzeit des Tages üblicherweise besonders opulent aus, was wiederum dementsprechende Lebensmitteleinkäufe voraussetzt – und in den meisten islamischen Staaten viele Familien vor existenzielle Probleme stellt. Der Export von Tomaten, Zwiebeln und einigen anderen Gemüsesorten ist deswegen verboten. Das betrifft nun auch Länder in Westafrika, aber auch Großbritannien, wo die Läden nun den Verkauf von einigen Gemüsesorten limitieren. mena-watch.com

Macron will kurz vor Afrikareise große Linien seiner Afrikapolitik vorstellen. nau.ch

HINTERGRUND

Textilienexporte aus der EU werden zunehmend zum Müllproblem: Die Europäische Umweltagentur hat den Zweck von Altkleiderspenden in Frage gestellt, denn in letzten Jahrzehnten hat sich die Zahl der Kleidung, die in Afrika (46 Prozent) und Asien auf dem Müll landet verdreifacht. Ursache hierfür sind die begrenzen Wiederverwendungsmöglichkeiten und Recyclingkapazitäten in Europa. Im Jahr 2000 seien rund 550.000 Tonnen Textilien exportiert worden. 2019 seien es fast 1,7 Millionen Tonnen gewesen. Das entspreche im Durchschnitt 3,8 Kilogramm pro Person. Da die Textilien oft Kunstfasern enthalten, werden sie zu Sondermüll. „Die Textilien werden vor allem lokal wiederverwendet, weil es eine Nachfrage nach billiger, gebrauchter Kleidung aus Europa gibt“, berichtete die Umweltagentur. Was nicht wiederverwendet werden könne, ende zum Beispiel auf offenen Mülldeponien. welt.de

Hunger als Druckmittel – Deutsche Politiker warnen vor weltweitem Einfluss Russlands: In Anbetracht der Tatsache, dass die Getreideernte in de Ukraine dieses Jahr noch schlechter ausfallen dürfte, bekommen Russlands Exporte eine wichtigere Bedeutung und könnten als Druckmittel gegen Afrika eingesetzt werden. Jüngst erklärte der ukrainische Getreideverband, dass die Ernte von Getreide und Ölsaaten in diesem Jahr voraussichtlich auf 64,8 Millionen Tonnen zurückgehen werde. Im Vorjahr waren es noch 72,7 Millionen Tonnen gewesen, was vor allem an dem fehlenden Personal, Geld, Energie und Saatgut liegt. Es geht in erster Linie darum, diese Länder bei der Selbstversorgung zu unterstützen“, sagte Susanne Mittag, die landwirtschaftliche Sprecherin der SPD-Fraktion, in Bezug auf die Länder zum Beispiel am Horn von Afrika. Der CDU-Außenpolitiker Kiesewetter führte Putins Ankündigung an, mehr Getreide zu exportieren. „Dabei handelt es sich insbesondere um gestohlenes Getreide aus der Ukraine, welches Russland nutzt, um seinen weltweiten Einfluss auszubauen“, so Kiesewetter. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth, sieht es ähnlich. „Das Ziel ist klar: In einer Zeit, in der Russland international weitgehend isoliert ist, versucht es, afrikanische Staaten auf seine Seite zu ziehen und seinen politischen und wirtschaftlichen Einfluss auf dem Kontinent auszubauen“. In Mali hätte Russland damit Erfolg gehabt. tagesspiegel.de

Wagner-Gruppe in Afrika – Viel mehr als nur Söldner: Häufig wird vor allem auf den militärischen Einfluß der Wagner-Truppen in Afrika hingewiesen. Aber ihre Aufgaben sind noch weitreichender. „Wagner hat sich mit der Zeit über private Militärdienstleistungen hinaus entwickelt – hin zu einem Beziehungs- und Unternehmens-Geflecht mit Firmen in diversen afrikanischen Ländern“, sagte der Analyst Julian Rademeyer. „Sie operieren in dieser Grauzone zwischen mehr oder weniger illegalen Aktivitäten – und decken den ganzen Bereich gut ab.“ Durch die Truppen wird so auch ökonomisch die Richtung in den betroffenen Ländern vorgegeben. Ein Vertreter des Recherche-Kollektivs „All Eyes on Wagner“ teilt mit, dass die Söldner vor Ort Tochterfirmen angehören. „In Russland sind private Militärfirmen verboten – es ist jedoch in gewisser Weise erlaubt, dass private russische Militärfirmen außerhalb Russlands tätig sind“, sagt Gabriel. „Und es gibt jedes Mal eine Genehmigung des Kremls, dass die Marke Wagner ihre Aktivitäten in Afrika entfaltet.“ Dabei geht es um Geschäfte im Bereich der Tropenhölzer, Gold, Zucker und Alkohol. dw.com

Im Schatten der Pandemie: Durch die Bekämpfung des Corona-Virus gerieten andere Krankheiten in Afrika in den Hintergrund. Zwar verlief die Pandemie noch relativ glimpflich, aber in vielen afrikanischen Ländern wurde die Bekämpfung anderer Infektionskrankheiten, Präventions- und Aufklärungsprogramme, Laborkapazitäten sowie die Basisgesundheitsversorgung angesichts der Konzentration auf Corona zurückgefahren. Viele Patienten mieden Kliniken und Krankenhäuser aus Angst vor einer Ansteckung oder konnten sie nicht erreichen, weil der öffentliche Verkehr eingeschränkt war. So sei die Lehre aus Corona eindeutig, sagt Quarraisha Abdool Karim, eine der weltweit führenden HIV-Wissenschaftlerinnen: „Wir können nicht alles stehen und liegen lassen, sobald eine neue Epidemie oder Pandemie beginnt.“ Deutlich weniger Südafrikaner machten einen HIV-Test, deutlich weniger begannen die Behandlung mit Medikamenten. Afrikaweit ging die Zahl der HIV-Tests der Statistik des Global Fund zur Bekämpfung von Aids, Malaria und Tuberkulose zufolge im Jahr 2021 im Vergleich zu 2019 um rund 40 Prozent zurück. Aber die Pandemie hatte auch positive Auswirkungen. So sei laut der WHO-Regionaldirektorin für Afrika, Matshidiso Moetietwa, die Intensivbetten-Kapazität ausgebaut worden, wovon künftig auch Patienten mit anderen Krankheiten profitieren würden. Außerdem seien die Mechanismen und Strukturen für den Umgang mit künftigen Gesundheitsnotständen gestärkt worden. spektrum.de

ANGEZÄHLT

Obwohl Dschibuti ein relativ kleines Land ist, passieren 10 Prozent des gesamten Welthandels die Küste Dschibutis auf dem Weg von oder nach Europa. Das Land liegt an der Einfahrt zum Roten Meer, direkt an der Meerenge Bāb Al Mandab, einer der meistbefahrenen Schifffahrtsstraßen der Welt. China betreibt neben den USA hier seine einzige militärtische Auslandsbasis. In Kürze stehen Parlamentswahlen an. Es ist davon auszugehen, dass das Regierungsbündnis des Staatschef Ismail Omar Guelleh am kommenden Wochenende die Mehrheit im Parlament verteidigen wird – auch, weil die Oppositionsparteien möglicherweise die Abstimmung erneut boykottieren. Mit Blick auf Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit agierte die Guelleh-Regierung in der Vergangenheit zwar nicht gerade vorbildlich. Doch eine Wiederwahl wird von vielen Bürgern des Landes positiv gesehen, Denn sie wünschen sich vor allem Stabilität und Sicherheit für Dschibuti. tagesspiegel.de

ZITAT DER WOCHE

„Sie haben in Nigeria noch nie einen Präsidenten gestellt, obwohl sie die drittgrößte Volksgruppe im Land sind“

Nigeria-Expertin Marija Peran zur Volksgruppe der Igbo, zu der der chancenreiche Außenseiter im Präsidentschaftswahlkampf, Peter Obi, zählt. Er gilt im Land als Hoffnungsträger, der gegen die alten Männer in der Politik und gegen das korrupte Establishment ankämpft. Mehr als zehn Millionen Erstwähler – das Gros ist zwischen 18 und 34 Jahre alt – könnten für den früheren Gouverneur des Bundesstaates Anambra stimmen. web.de

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ZULETZT

Coden in Kenia – Hirtenkinder lernen programmieren: In einer Schule lernen Kinder aus den Hirtengemeinschaften jetzt, wie man Computer programmiert. Die Enaikishomi-Grundschule im Bezirk Laikipia im Norden Kenias bietet in ihrem normalen Lehrplan Kurse in Informations- und Kommunikationstechnologie an. Dortige Tablets werden mangels eines Stromnetzes mit Solarenergie geladen. Kinder können von Programmierkenntnissen nur profitieren, meint der Bildungsberater Innocent Kimutai. Es ist eine universelle Sprache. Eine Sprache, die nicht wie andere übersetzt werden muss. Jeder spricht sie überall auf der Welt. Wenn diese Fähigkeiten bei den Kindern gefördert werden, werden sie in der Lage sein, sich an jede Umgebung anzupassen, sie werden sehr beschäftigungsfähig sein und sie werden sich überall auf der Welt anpassen können.“ de.euronews.com