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Jeden Dienstag liefern wir mit African Edition einen Überblick über die wichtigsten Themen vom afrikanischen Kontinent.

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Südafrika ruft wegen Energiekrise Notstand aus, Proteste im Kongo, Kein Geld und kein Benzin in Nigeria
African Edition in der Kalenderwoche 7, 2023
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Südafrika ruft nationalen Notstand wegen Stromkrise aus: Wegen der schon seit Monaten andauernden Stromkrise sind in Südafrika Proteste ausgebrochen. Eine Koalition von Ge­werkschaften und Parteien hatte schon vorab mitgeteilt, die Strom­krise sei vorhersehbar gewesen und daher nicht vergleichbar mit der Pandemie. Aus ihrer Sicht wird der Strom vorsätzlich abgeschaltet, um mehr unabhängige Stromproduzenten an das Netz zu bringen und die Energieversorgung zu privatisieren. Die Regierung hatte den „Nationalen Katastrophenzustand“ verhängt, um auf diese Weise Unternehmen und Haushalte besser zu unterstützen und wichtige Einrichtungen wie Krankenhäuser von Stromabschaltungen auszunehmen. In Südafrika schaltet der staatliche Versorger Eskom täglich den Strom in wechselnden Regionen mehrere Stunden lang ab, weil die teils in die Jahre gekommenen und schlecht ge­warteten Kraftwerke die Nachfrage nicht mehr bedienen können. faz.net

Kongo – Unruhe und Proteste: Noch vor kurzem hatte der Papst den Kongo besucht, nun sind im Osten des Landes Unruhen ausgebrochen. Seit mehreren Tagen demonstrieren Menschen in Goma, der Hauptstadt von Nord-Kivu. Sie fordern die Soldaten der „Ostafrikanischen Gemeinschaft“ zum Eingreifen auf, um den Vormarsch der M23-Rebellen auf Goma zu stoppen. Der Papst hatte bei seinem Besuch zu Frieden und Versöhnung im Kongo aufgerufen. Während seines Besuchs traf er sich auch mit Opfern der Gewalt im Kongo. Wegen der unsicheren Lage war ihm ein Besuch in Goma aber nicht möglich. Die Rebellen haben mehrere Orte eingenommen, darunter Kitshanga, eine Stadt mit rund 60.000 Einwohnern, und Kirolirwe. Tausende von Menschen sind auf der Flucht. Aus zwei Orten in der Nähe von Goma werden Zusammenstöße gemeldet. vaticannews.va

Nigeria – Kein Benzin, kein Bargeld Die Zentralbank hat neue Geldscheine ausgegeben, aber es sind viel zu wenige im Umlauf. Benzin ist auch knapp – obwohl das Land ein wichtiger Ölproduzent ist. Das verstärkt die Wut in der Bevölkerung kurz vor den Wahlen. Nigeria ist einer der wichtigsten Ölproduzenten auf dem afrikanischen Kontinent. Doch Treibstoff ist Mangelware und entsprechend teuer. Die Gründe reichen vom Anstieg des Ölpreises – Nigeria importiert mangels eigener Raffinerien fast den gesamten Treibstoff aus dem Ausland – über logistische Probleme, stockende Subventionszahlungen bis hin zu angeblichem Horten von Benzin. Der Kampf gegen Korruption ist zudem ein großes Thema in Nigeria kurz vor den Wahlen. faz.net

Rätselhafte Krankheit – Mehrere ungeklärte Todesfälle in Zentralafrika : Am 7. Februar 2023 wurde der Ausbruch einer unbekannten Krankheit in Äquatorialguinea gemeldet, die offensichtlich im Zusammenhang mit einer Begräbniszeremonie steht und nun unter anderem von der WHO untersucht wird. Im Bezirk Nsok Nsomo in der Provinz Kie-Ntem starben acht Menschen. Viele weitere stehen unter Quarantäne. Die unbekannte Krankheit verursache hämorrhagisches Fieber und führe binnen weniger Stunden zum Tod, so die Regierung. „Wir versuchen, die bekannten hämorrhagischen Fieber, die wir in der Region kennen, wie Lassafieber oder Ebola, so schnell wie möglich auszuschließen“, erklärte der Gesundheitsminister des zentralafrikanischen Landes, Mitoha Ondo’o Ayekaba, gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. morgenpost.de

Weltbank empfiehlt Ägypten Eindämmung des Bevölkerungswachstums: In der Studie heisst es, Ägypten können eine „demografische Dividende“ erzielen und seine Chancen auf mehr Wohlstand und einen höheren Lebensstandard nutzen, ergreife es Maßnahmen, durch die der Anteil der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter größer wird als jener der von ihnen abhängigen Personen. Die Studie schätzt, dass eine Senkung der Fruchtbarkeitsrate von 2,9 Geburten pro Frau auf 2,1 in der Dekade zwischen 2020 und 2030 zu einem kumulativen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von rd. 17,4 Mrd. Euro und zu Einsparungen in den Bereichen Gesundheit, Wohnungsbau und Bildung von ca. 800 Mio. Euro führen würde. Das nordafrikanische Land mit 104 Millionen Einwohnern, das alle zehn Monate um eine Million Menschen wächst, kämpft schon seit Jahrzehnten mit einer chronischen Überbevölkerung. In den vergangenen Monaten ist dieses Problem jedoch zu einer nationalen Priorität geworden, da das Bevölkerungswachstum in der aktuellen Wirtschaftskrise fast alle staatlichen Sektoren zusätzlich belastet. mena-watch.com

EU will Migrationspolitik verschärfen: Beim EU-Sondergipfel zum Thema Migration wurde darüber diskutiert, den Druck auf Herkunftsländer zu erhöhen, damit diese die Aufnahme abgeschobener Asylbewerber nicht mehr verweigern. Zudem wird beim EU-Gipfel der Vorschlag diskutiert, Asylverfahren nach Nordafrika auszulagern. Beide Ideen versprechen wenig Aussicht auf Erfolg. Die Herkunftsländer können entweder durch Anreize wie Handelsvorteile, Visavergaben und Entwicklungsgelder davon überzeugt werden, abgelehnte Asylbewerber wieder aufzunehmen. Oder die EU droht ihnen im Fall einer Weigerung damit, die Vorzüge zu streichen. Solche Vereinbarungen sind jedoch keine Erfolgsgaranten. So existieren bereits 18 rechtlich bindende Rückübernahmeabkommen zwischen der EU und Drittstaaten. Menschenrechtsorganisation werfen der EU vor, dem libyschen Staat dabei zu helfen, Migranten bei ihrer Flucht übers Mittelmeer abzufangen, die dann nachher in Gefängnissen landen. n-tv.de

HINTERGRUND

„Hexenkinder“ im Kongo finden neues Zuhause: Aufgrund von Aberglauben, werden Kinder oft als „Hexenkinder“ ausgemacht, die dafür verantwortlich seien, wenn Ernten ausbleiben oder ein Familienmitglied stirbt. Sie werden dann von den Familien verstoßen. Mitarbeiter karitativer Organisationen finden viele dieser Kinder – auf dem Kontinent gibt es mittlerweile Hunderttausender solcher Kinder – auf der Straße und nehmen sie in einem Heim auf wo sie dann zur Schule gehen können. Eine psychologische Betreuung ist oft notwendig, um den Kindern zu vermitteln, dass sie an dem Unglück nicht Schuld waren. n-tv.de

Afrika bricht in zwei Teile – Schwester-Kontinent und riesiger Ozean entstehen: Die Spaltung der Erde hat zum Beispiel bewirkt, dass die vielbefahrene Mai-Mahiu-Narokt-Straße, quasi die A1 Ostafrikas, schwer beschädigt wurde. Der Ris, der sich am sogenannten „Great African Rift Valley“, dem Großen Afrikanischen Grabenbruch, ereignete, passierte unter zwei sich wegbewegenden Platten. Ein gewaltiger Schwester-Kontinent wird sich im Laufe der Jahre von Afrika abspalten. Das Rote Meer drängt sich in den „Great African Rift Valley“ hinein und lässt einen neuen Ozean mitten in Afrika entstehen. Das abgetrennte Stück Afrika darf dann offiziell Somaliaplatte heißen. Die Wissenschaftler streiten sich noch über den Zeitpunkt der Abspaltung in Ostafrika. Von Zeiträumen zwischen zehn und 50 Millionen Jahre sind viele Schätzungen dabei. wetter.de

Hessischer Friedenspreis geht an Menschenrechtsaktivistin Ilwad Elman aus Somalia: Die 33-jährige Elman gilt als eine der wichtigsten Stimmen für die Friedensbemühungen in Somalia. Im vergangenen Dezember hatte sie den „Right Livelihood Award“ bekommen. Sie wuchs als Flüchtlingskind in Kanada auf und kehrte mit 19 Jahren nach Somalia zurück. Die 33-jährige Somalierin kümmert sich beherzt um Opfer von sexueller Gewalt, Kindersoldaten und für bessere Bildung für Kinder. Neben dem Alternativen Nobelpreis hat sie nun den Hessischen Friedenspreis bekommen. Mit dem Preis werden Menschen geehrt, die sich um Völkerverständigung und Frieden verdient gemacht haben. t-online.de

Experte über Anti-Terror-Kampf in Mali – „Die Lage in Gao ist schlecht“: Ulf Laessing, Leiter des Sahel-Programms der Konrad-Adenauer-Stiftung sieht zwei Reaktionen auf den Abzug der deutschen Soldaten in Mali. Zum einen die der Bewohner im Süden, in der Hauptstadt Bamako, für sie ist der Konflikt im Norden weit weg, sie interessieren sich deswegen nicht so stark dafür. Aber im Norden ist die Bundeswehr sehr beliebt und auch die UN-Stabilisierungsmission MINUSMA. Denn ohne deren Präsenz wäre die Sicherheitslage vor Ort noch schlechter. Die Lage in den Flüchtlingcamps ist schlecht. Die Menschen haben alles verloren und wissen, dass sie nicht so bald in ihre Dörfer zurückkehren können. Die Stimmung unter den Soldaten selbst sei verhalten okay. Laessing wäre dafür, nicht sofort abzuziehen, weil der Einsatz eine stabilisierende Funktion in Gao hat. Dorthin kommen derzeit sehr viele Binnenflüchtlinge aus dem Norden, wo die Terrormiliz Islamischer Staat aktiv ist. Zum anderen hat sich die Bundeswehr auch verpflichtet, mit Rettungsflügen die UNO abzusichern. Die UNO bemüht sich jetzt um Ersatz, aber man sollte ihnen laut Ulf Laessing schon ein bisschen Zeit geben, um andere Länder zu finden, die vielleicht die Bundeswehr ersetzen könnten. dw.com

ANGEZÄHLT

Algerien hat angekündigt, die Türkei und Syrien nach dem Erdbeben zu unterstützen. Die Türkei soll mit 30 Millionen Dollar unterstützt werden. Syrien wird von den algerischen Behörden einen Betrag von 15 Millionen US-Dollar erhalten. Algerien war von Anfang an mobilisiert, Präsident Abdelmadjid Tebboune hatte bereits früher die Entsendung von humanitären Hilfsgütern und Rettungsteams in die beiden Länder angewiesen. africa-live.de

ZITAT DER WOCHE

„Afrika könnte die Welt ernähren“

Farmerin Emma Naluyima aus Uganda. Die 42-jährige Tierärztin ist ein Superstar in der ugandischen Landwirtschaftsszene. Sie hat zahlreiche internationale Preise gewonnen, weil sie ihre Farm aus dem Nichts zu einem kommerziell erfolgreichen Unternehmen aufgebaut hat. Sie meint, Afrika hätte gutes Wetter, Wasser – alle Voraussetzungen für eine Produktion einer gut funktionierenden Landwirtschaft sind gegeben. spiegel.de

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Politbriefing: Bundeswehr startet Ausbildung von Ukrainern + Moldau fürchtet Putsch durch Russland + Parteiausschlussverfahren gegen Maaßen eingeleitet + Berliner CDU will Sondierungen mit SPD und Grünen + Spahn verteidigt Merz + Brokstedt-Attentäter hätte abgeschoben werden können + China beschuldigt USA in Ballon-Affäre. politbriefing.de

GreenMAG: Nächstes Erdbeben könnte Istanbul treffen + Atom-Wasserstoff ist nicht regenerativ + Dänemark stoppt Offshore-Windprojekte + Behörde stoppt Schwarzbau von Solardach bei Tesla + Schaden durch „ewige Chemikalien“ bisher unterschätzt. greenmag.de

ZULETZT

Kenias Ein-Frau-Team begeistert bei der Ski-WM: Die in Österreich lebende Kenianerin Sabrina Simader ist als einzige Vertreterin aus Afrika in der Abfahrt der Ski-WM 2023 am Start. Mangels Geldes wird wird sie hier in Méribel nur von ihrem Trainer betreut, der gleichzeitig ihr Servicemann ist. Neben dem Skifahren muss sich die Speed-Spezialistin um das Management ihres Mini-Teams und die Finanzen kümmern. Finanziellen Support erhofft sie sich in Zukunft vermehrt vom kenianischen Verband, da sie das Land auf internationalem Parkett repräsentiere. „Es gefällt mir sehr, dass ich Geschichte schreiben durfte“, meint sie. Ihr erster Auftritt endete sportlich enttäuschend, die Euphorie war dennoch groß. Sie will sich keinesfalls nur als Exotin feiern lassen. „Es ist großartig. Das ist meine erste WM, mein Fanklub ist hier und es ist sehr emotional für mich“, berichtete Simader. Wenn es nach der 18-Jährigen geht, will sie noch für viel mehr Aufsehen im Ski-Alpin-Zirkus sorgen. welt.de