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Nächstes Erdbeben könnte Istanbul treffen, Atom-Wasserstoff ist nicht regenerativ, Dänemark stoppt Offshore-Windprojekte
GreenMAG in der Kalenderwoche 7, 2023
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Experten schlagen Alarm – Nächstes Erdbeben könnte Istanbul treffen: Istanbul sei „überfällig“ für ein Erdbeben so die Forscher. In der Stadt leben nach offiziellen Angaben 16 Millionen Menschen, nach inoffiziellen Schätzungen sogar 20 Millionen. Es gebe rund 1,6 Millionen alte, nicht erdbebensicher gebaute Gebäude, erklärt Nusret Suna von der Istanbuler Bauingenieurskammer. Zwar habe sich die Situation für Istanbul durch die Beben im Südosten nicht verändert, das Risiko für die Metropole sei aber generell ähnlich hoch wie bei der aktuell betroffenen Region, erklärt GFZ-Experte Marco Bohnhoff. Die mittlere Wiederkehrperiode für ein großes Beben liege für Istanbul bei 250 Jahren. Das letzte große Beben habe 1766 stattgefunden – das nächste sei also überfällig. Die Behörden hätten versäumt, alte Häuser erdbebensicher zu sanieren, kritisiert Suna. n-tv.de

Paris sperrt sich bei Pipeline – Bund sagt „non“ zu Frankreichs erneuerbarem Atom-Wasserstoff: Während Frankreich das Label „eneuerbar“ auch für aus Atomkraft erzeugten Wasserstoff haben möchte, lehnt Deutschland das ab. Die Länder in der Europäischen Union, die auch künftig auf Atomstrom setzen, wollen eine Einstufung des Atomstrom-Wasserstoffs als „erneuerbar“, während die Bundesregierung und die Mehrheit der anderen 27 EU-Staaten aber fürchten, dass dadurch der Ausbau der Wind- und Solarenergie gebremst wird. Zudem gibt es Streit um die geplante milliardenschwere Wasserstoff-Pipeline, die von der iberischen Halbinsel über Frankreich nach Mitteleuropa führen soll, und vor allem von Spanien und Deutschland unterstützt wird. Frankreich droht nun, dieses Projekt zu verzögern. Allerdings verwiesen EU-Diplomaten darauf, dass Frankreich durchaus auch mit Atomstrom produzierten Wasserstoff in diese Pipeline einspeisen könnte. n-tv.de

Dänemark stoppt Offshore-Windprojekte: Großprojekte sind betroffen, Projektentwickler verärgert – und Investoren verunsichert, weil 33 dieser Projekte gestoppt sind, die nach dem sogenannten Open-Door-Verfahren vergeben worden sind. Die Sorge Dänemarks: Sie könnten im Konflikt mit dem EU-Beihilferecht stehen. Über 15 Gigawatt Leistung könnten betroffen sein – und das, obwohl Dänemark selbst seine eigene Leistung im Land von aktuell 2,3 Gigawatt auf 13 Gigawatt bis 2030 erhöhen will. Bei den Verfahren werden Flächen auf See nicht per Auktion an den Meistbietenden versteigert, sondern Projektentwickler können entsprechende Flächen selbst vorschlagen und nach dem Motto „wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ bekommen. Das Problem ist nun konkret: Sobald große Entwickler große Offshore-Windparks über das offene Verfahren bekommen, könnte es möglicherweise tatsächlich beihilferechtlich problematisch werden. Oder der dänische Staat will beim Wind einfach mitverdienen. wiwo.de

Solarüberdachter Parkplatz – Behörde stoppt Schwarzbau bei Tesla-Fabrik: . Das Einbringen von meterlangen Betonpfählen in einem Trinkwasserschutzgebiet sei genehmigungspflichtig heißt es seitens der Behörden. „Nach den uns vorliegenden Informationen soll ein ‚Solar Canopy‘ entstehen, also eine Überdachung des Parkplatzes mit Photovoltaik-Modulen“, sagte ein Behördensprecher. Zu diesem Vorhaben sei „kein Verfahren durchgeführt“ worden. Der Landkreis geht nicht von einer Gefährdung des Grundwassers aus, Anwohner sehen dies anders. Steffen Schorcht, Vertreter der Bürgerinitiative Grünheide und des Vereins für Natur und Landschaft in Brandenburg, zeigt sich überrascht, „dass der Behörde keine detaillierten Informationen über die tatsächliche Länge der eingebrachten Pfähle vorliegen, trotzdem aber vorauseilend Entwarnung in Sachen Einfluss auf das Grundwasser gegeben wird“. golem.de

Deutsche Umwelthilfe: Münchner Gericht weist Klimaklage gegen BMW ab. welt.de

Naturschützer warnen: Zerstörung von Mooren durch Kiesabbau. stern.de

Milliarden-Hilfe für Unternehmen – Berater warnen Habeck vor riskanten „Klimaschutzverträgen“: Berater des Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck sehen geplante milliardenschwere „Klimaschutzverträge“ des Staates mit Unternehmen skeptisch und warnen vor Risiken – sie fordern eine zeitliche Begrenzung der Verträge. So stellen sie fest: „Sie stellen jedoch einen tiefen Eingriff des Staates in die Produktionsentscheidungen der Unternehmen dar und sind mit zahlreichen gravierenden Problemen verbunden.“ Darum sollten sie nur zur Anschubfinanzierung von Pilotprojekten verwendet werden. Klimaschutzverträge könnten sehr teuer werden und sollten nur in eng begrenztem Umfang für den Einstieg in klimaneutrale Produktion genutzt werden. Sie könnten zu einer erheblichen Überförderung führen, so der Vorsitzende des Beirats, Klaus Schmidt. n-tv.de

Großer Plan für großen Tag – Tesla-Chef kündigt Konzept für komplett nachhaltige Energie an : Der Termin ist am 1. März, und Musk erklärte, dass er dort seinen fortgeschriebenen großen Plan präsentieren will. Zu den Elektroauto-Plänen kamen darin konkretere Vorstellungen für den Energie-Bereich mit Photovoltaik und stationären Speichern hinzu. teslamag.de

Schmelze mit Folgen: Wenn der Damm bricht – Gletscherseen gefährden 15 Millionen Menschen. spiegel.de

HINTERGRUND

Verfahren verbindet Vorteile von Wasserstoff und Flüssiggas: Normalerweise lässt sich Wasserstoff nur mit hohen Kosten über weite Strecken transportieren. Das Unternehmen Tree Energy Solutions will eine saubere Lösung für den Transport von Wasserstoff über weite Strecken anbieten. Statt reinen Wasserstoff zu transportieren, setzt das Unternehmen auf das Sabatier-Verfahren. Dabei werden Wasserstoff und Kohlendioxid in Methan und Wasser umgewandelt. Da Methan der Hauptbestandteil von Erdgas ist, lässt es sich genauso transportieren, verflüssigen und in LNG-Tankern über die Meere transportieren wie der fossile Rohstoff. Der Rohstoff wird dann vom LNG-Port über Land weiter transportiert. golem.de

„Ewigkeitschemikalien“ – Schaden durch PFAS waren lange unterschätzt: Mehrere Länder der EU diskutieren ein Verbot „ewiger Chemikalien. Aktuell wird ein Vorschlag von der Europäischen Chemikalienagentur ECHA besprochen, der ein Verbot der PFAS vorsieht. Der Vorschlag geht zurück auf das Anliegen von fünf EU-Staaten (Deutschland, Niederlande, Dänemark, Schweden und Norwegen). Sie zielen darauf ab, sämtliche Verbindungen dieser Substanzklasse – den per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen – mit Übergangsfristen zwischen 18 Monaten und 12 Jahren zu verbieten. PFAS, gemeinhin auch als „ewige Chemikalien“ oder „Ewigkeitschemikalien“ bezeichnet, stecken in der Outdoorjacke ebenso wie im Teppichboden, der beschichteten Pfanne, dem Feuerlöschschaum oder dem Skiwachs. Sie sind so verführerisch für die Konsumgüter-Industrie, weil sie wasser-, fett- und schmutzabweisend, feuerhemmend, extrem stabil und damit sehr widerstandsfähig auf Oberflächen sind. Aber leider behalten sie diese Eigenschaften auch, wenn niemand sie mehr braucht, wenn sie von den Gebrauchsgegenständen oder aus den Industriebetrieben in die Natur gelangen. Einmal in die Umwelt gelangt, verschwinden sie nicht mehr. Mit derzeitigen Methoden sind sie so gut wie unzerstörbar und werden in der Natur nicht abgebaut – daher auch der Spitzname „ewige Chemikalien“. Beim Menschen schädigen sie erster Linie sie die Leber, haben eine schwächere Impfreaktion zur Folge, fördern die Krebsbildung – und haben somit gravierenden Folgen für die Gesundheit. Die Frage ist, ob Konsumenten nach einem Verbot künftig tatsächlich wieder den Regenschirm statt der Outdoorjacke nehmen. heise.de

Auch bestehende Schottergärten in Bremen müssen bald bepflanzt werden: Das neue Begrünungs-Ortsgesetz der Baudeputation in Bremen sieht eine Begrünung auch schon bestehender Schottergärten und Dächer vor. Als Schottergärten gelten demnach Freiflächen von mehr als zehn Quadratmetern auf Baugrundstücken, die mit gebrochenen Steinen oder Kieseln bedeckt sind. Es sieht auch vor, dass bestehende Schottergärten bis spätestens Ende 2026 entsiegelt und bepflanzt werden müssen. Neue Flachdächer mit mindestens 50 Quadratmetern müssen dann begrünt werden. Zu den Ausnahmen gehören Dächer, auf denen eine Photovoltaik-Anlage errichtet werden kann. Grüne Dächer und Gärten sollen unter anderem für kühlere Gebäude sorgen und helfen, Regenwasser besser aufzunehmen. Außerdem sind sie gut für die Pflanzen- und Tiervielfalt. Nach der Baudeputation muss nun die Bürgerschaft dem Gesetz noch zustimmen. Bremen wäre eine der ersten Kommunen in Deutschland, die ein solches Verbot beschließt. butenunbinnen.de

Studie – Mondstaub könnte die Erderhitzung reduzieren: Die US-Forscher der Universität von Utah und dem Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics schlagen vor, Mondstaub gegen die Erderwärmung einzusetzen. Mondstaub schirme „mit wenig Masse viel Sonnenlicht ab“, sagte der Hauptautor der in der Zeitschrift „PLOS Climate“ veröffentlichten Studie, Ben Bromley. Die Forscher halten es daher für möglich, dadurch die Temperaturen herunterzukühlen und die Auswirkungen der Erderhitzung abzufedern. Die Studienautoren betonen allerdings, dass es ihnen lediglich darum ging, die potenziellen Auswirkungen zu berechnen – und nicht um die logistische Machbarkeit. „Wir sind keine Experten für Klimawandel oder Raketenwissenschaft“, betonte Bromley. t-online.de

ANGEZÄHLT

Der Anteil der erneuerbaren Energien am weltweiten Strommix betrug laut dem Electricity Market Report 2023 im vergangenen Jahr 29 Prozent. Die Internationale Energieagentur geht laut einer Studie davon aus, dass der Anteil bis auf 35 Prozent im Jahr 2025 steigen wird. Gleichzeitig werde, so prognostiziert die IEA, der Anteil der Kohle- und Gasverstromung sinken. Die Nachfrage nach Strom wuchs im vergangenen Jahr weniger als in den Jahren vor der Coronapandemie. Da lag das Wachstum in der Stromnachfrage im Schnitt bei 2,4 Prozent. Im vergangenen Jahr waren es zwei Prozent. Das wird aber nicht so bleiben: Die IEA erwartet, dass die Nachfrage in den kommenden drei Jahren stärker wachse, um voraussichtlich drei Prozent. Den größten Anteil am wachsenden Strombedarf haben demnach China, Indien und die Länder Südostasiens. golem.de

ZITAT DER WOCHE

„Auch wenn Bioprodukte aktuell etwas weniger nachgefragt werden, bleibt Nachhaltigkeit für die deutschen Konsumenten ein wichtiges Thema“

GfK-Nachhaltigkeitsexpertin Petra Süptitz weist daraufhin, dass zwei Drittel derjenigen, die nachhaltig einkaufen, weiterhin bereit sind, mehr Geld für Artikel des täglichen Bedarfs auszugeben. Nachhaltigkeit zeigt sich auch in Form von Energieeffizienz zum Beispiel bei Haushaltsgeräten. Der Anteil von Waschmaschinen, Geschirrspülern oder Kühlschränken der Energieeffizienzklasse A ist im vergangenen Jahr von sechs auf 13 Prozent gestiegen, wie die GfK-Marktforscher mitteilten. tagesschau.de

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ZULETZT

Sauberes Wasser für jeden dank neuem Verfahren: Forscher der US-amerikanischen Universität Princeton wollen erreichen, dass sauberes Wasser überall auf der Welt zur Verfügung steht. Zur Aufbereitung von Wasser wurde nun ein schwammartiges Gel erfunden, dass nur Sonnenlicht braucht, um Schadstoffe wie Schwermetalle, Öle, Mikroplastik und einige Bakterien aus dem Wasser zu filtern. Im Gegensatz zur ersten Generation, die im Jahr 2021 entwickelt wurde, weist das neue Gerät eine fast vierfache Steigerung der Filtrationsrate auf. Ein Quadratmeter des nur einen Zentimeter dicken Materials kann in zehn Minuten mehr als eine Gallone Wasser (das entspricht 3,785 Litern Wasser) produzieren. Damit könnte in vielen Teilen der Welt genug sauberes Wasser für den täglichen Bedarf bereitgestellt werden.golem.de