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Jeden Dienstag liefern wir mit African Edition einen Überblick über die wichtigsten Themen vom afrikanischen Kontinent.

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Afrika-Reise des Papstes, Lindner in Westafrika, Regierung will Verlegung von Asylverfahren nach Afrika prüfen
African Edition in der Kalenderwoche 6, 2023
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Afrika-Reise des Papstes – Zum Abschied eine Friedensbotschaft: Insgesamt gesehen war die Reise des Papstes von klaren politischen Botschaften gekennzeichnet. So wandte er sich klar gegen den verstärkt aufkommenden neuen Kolonialismus, bei der mehrere Weltmächte ein Wettrennen um die Rohstoffe des Kontinents veranstalten und gegen die vielen blutigen Konflikte, die in Afrika vor sich gehen. Bei seiner Abschlussrede in Chuba, der Hauptstadt des Südsudans, versprach er, er und die Führer der anglikanischen und reformierten schottischen Kirche würden alles ihnen Mögliche tun, um Schritte zum Frieden zu fördern. Der Papst war zunächst in die Demokratische Republik Kongo gereist, seit Freitag hielt er sich im Südsudan auf. Insbesondere im Südsudan stehe die Hoffnung „im Zeichen der Frau“, so Franziskus. Er wolle „allen Frauen des Landes in besonderer Weise danken und sie segnen“. tagesschau.de

Lindner in Westafrika – Warum der Finanzminister nach Mali reist: Letzte Woche reiste der Bundesfinanzminister nach Ghana und Mali. In Mali besuchte er die deutschen Soldaten und wollte verstehen, wie es ihnen geht und welchen Sinn die Mission in Mali noch hat. Nachdem Verteidigungsminister Boris Pistorius lieber noch heute aus Mali abziehen lassen möchte, wollte Lindner sich ein Bild verschaffen, ob und wie überflüssig die deutsche Mission mittlerweile geworden ist. Er traf sich aber auch mit jungen malischen Unternehmern, um über wirtschaftliche Zusammenarbeit zu sprechen. In Ghana ging es auch vor allem um die Wirtschaft – um Investitionen, Schuldenerlass und die wirtschaftliche Zukunft. Dort sprach er zudem vor Studenten und warb um Fachkräfte, die in Deutschland arbeiten könnten. tagesschau.de

Nigeria ist das Land Nummer einst in der Welt, wenn es um die Benutzung und den Besitz von Kryptowährungen geht africa.businessinsider.com

Regierung will Verlegung von Asylverfahren nach Afrika prüfen: Der neue Sonderbevollmächtigte der Bundesregierung für Migrationsabkommen, Joachim Stamp, hat eine Neuausrichtung der deutschen Asylpolitik angekündigt. Auf dem Meer gerettete Flüchtlingen sollen erst nach Nordafrika gebracht und dort auf ihren Asylstatus geprüft werden. Stamp sieht aber auch Einschränkungen: „Das erfordert aber sehr viel Diplomatie und einen langen Vorlauf.“ Es sei klar, dass etwa ein Land wie Libyen in seinem derzeitigen Zustand dafür kein Partner sein könne. Und er macht Unterschiede in der Praxis zu der von Großbritannien deutlich. So sagte er „Es geht nicht um einen Schnellschuss, wie ihn der frühere britische Premier Boris Johnson mit Ruanda gemacht hat.“ Ein wesentliches Problem ist weiterhin, dass Herkunftsländer die Flüchtlinge nicht zurücknehmen wollen. Hier sollen reguläre Visa als Gegenleistung angeboten werden. br.de

Proteste in Goma halten an – M23- Milizen auf dem Vormarsch: Demonstrationen in der Stadt im Nordosten des Kongos forderten die Eingreiftruppen der Gemeinschaft Westafrikanischer Staaten auf, den Vormarsch der M23-Milizen zu stoppen. Am Tag zuvor hatten sich die Staatschefs der Ostafrikanischen Gemeinschaft versammelt, um über die Lage im Land zu beraten. Sie forderten den „sofortigen Waffenstillstand durch alle Parteien“ und dem Rückzug aller bewaffneten Gruppen, „einschließlich der Ausländer“, aus dem Osten der Demokratischen Republik Kongo. fides.org

Lehrer verhaftet: Lehrkräfte in Kenia lassen Schüler zur Strafe Sex nachstellen zeit.de

Spanien und Marokko besiegeln das Ende der diplomatischen Krise: Am letzten Mittwoch traf Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez mit mehr als der Hälfte seines Kabinetts in der marokkanischen Hauptstadt Rabat ein. Er hatte letztes Jahr das Neutralitätsprinzip seiner Vorgänger gebrochen und begrüsste Rabats Plan, die 1976 annektierte Westsahara zu einer autonomen Region des Alawitenreichs zu machen. Das rief viel Kritik hervor, hatte aber eine Entspannung mit Marokko zur Folge. Marokkanische Sicherheitskräfte patrouillieren nun wieder an den Strandabschnitten, von denen etliche Flüchtlinge nach Europa aufbrechen – was ein Sinken der Flüchtlingszahlen zur Folge hatte. Beim Gipfel in Rabat ging es nun es um die Energiepartnerschaft der Länder. Doch auch die Sicherheitspolitik stand auf der Agenda. nzz.ch

Russland und Afrikas brutaler König: Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat bei seinem Besuch in Eswatini eine engere Zusammenarbeit mit dem Land angekündigt. Dessen Herrscher – Mswati III, der einzige absolutistische Monarch Afrikas – geht mit brutaler Härte gegen Oppositionelle vor. Wie die „Moscow Times“ berichtete, hat der russische Außenminister neben anderen Bereichen der Kooperation das „Training von Sicherheitskräften“ versprochen. faz.net

Arbeitsbedingungen – Kenia lässt Klage gegen Facebook zu: Die Klage geht um Ausbeutung und schlechte Arbeitsbedingungen. Ein Angestellter hatte sich beschwert, dass Angestellte in Kenia unter „unmenschlichen“ Bedingungen arbeiteten, weil sie nur unregelmäßig bezahlt würden und sich nicht gewerkschaftlich organisieren dürften. In Kenia ist eine weitere Klage gegen Meta anhängig – eine Menschenrechtsgruppe und zwei Zivilisten werfen dem Konzern vor, im Zusammenhang mit dem Konflikt in der Tigray-Region nicht angemessen auf Hassbotschaften reagiert zu haben. orf.at

HINTERGRUND

Wie die USA die Wagner-Gruppe aus Afrika vertreiben wollen: Die USA haben sich zum Ziel gemacht, dass sich die russische Privatmiliz aus Libyen und dem Sudan abzieht. Um den Druck auf die beiden Länder zu erhöhen wünscht sich die USA die Unterstützung Ägyptens und der Vereinigten Arabischen Emirate, um die Militärführungen im Sudan und in Libyen dazu zu bringen, ihre Kooperationen mit der Wagner-Truppe einzustellen. Die Wagner-Truppen haben Tausende Söldner in Mali, Libyen, der Sudan, der Zentralafrikanischen Republik und Syrien eingesetzt. Während der CIA-Direktor William Burns Ägypten und Libyen besuchte, besprach US-Aussenminister Antony Blinken das Thema beim Besuch in Ägyten mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi – nicht zuletzt um Ägypten um Unterstützung zu bitten. Er hatte dazu aufgefordert, auf die Generäle im Sudan und auf Haftar in Libyen einzuwirken, ihre Geschäfte mit der Wagner-Gruppe zu beenden. bluewin.ch

Grassroot-KI – Afrikas Aufholjagd bei Künstlicher Intelligenz: Auch wenn Chat-GPT weltweit eine großen Erfolg verzeichnet, drängen afrikanische Forscher auf eigene Entwicklungen. Afrika dürfe nicht zum „Abladeplatz“ einer vom Globalen Norden und dessen Werten dominierten Technologie werden. In der lokalen Aufholjagd setzen sie auch auf „Graswurzel-KI“. Sie will verhindern, dass afrikanische Studenten in die USA und nach Europa gehen und dortige Tools nutzen. Die Mitgründerin des Makhsane-Projekts, Jade Abbot, beschreibt das Ziel des Netzwerks als „die Entwicklung von NLP von Afrikanern für Afrikaner in Afrika.“Nationale KI-Programme sind in Afrika stark im Trend. Ägypten, Mauritius und Ruanda waren die ersten auf dem Kontinent, die nationale KI-Strategien verabschiedet haben. Auch Südafrika, Tunesien, Uganda, Kenia und Nigeria habe jeweils eigene Instrumente zur Förderung von Machine Learning und Data Policies vorgelegt und in Nigeria, sowie in Tunesien laufen aktuell Konsultationen zu KI-Gesamtstrategien. Zudem und auf dem gesamten Kontinent bereitet die Afrikanische Union die „AI Continental Strategy“ vor, die auf fünf Säulen basiert: eine Ausbildungsrevolution, eine Politik, die Innovation und Ethik vereinbart, eine Open Data Policy für Afrika, ein Investitionsschub für lokale KI-Zentren und die Schaffung der notwendigen Infrastrukturen als Grundlage. Deutlich wird aus all den politischen Vereinbarungen und Papieren das Gefühl der Dringlichkeit, das zumindest in einigen Hauptstädten und Universitäten des Kontinents besteht. heise.de

„Ärzte ohne Grenzen“ beklagt schwierige Sicherheitslage im Kongo: Die Gewalt im Osten des Kongos hat vor allem negative Auswirkungen auf die Gesundheitsbevökerung in der Region. „Viele Menschen mussten fliehen und leben in prekären Verhältnissen“, sagte Alessandra Giudiceandrea, Landesvertreterin der Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“. „Wir erleben eine Zunahme von Epidemien wie Cholera und Masern, das sind die größten Notfälle, um die wir uns derzeit kümmern.“ Sexuelle Gewalt sei ein weiteres Problem. Zudem beklagt die Organisation, dass sie bei ihren Einsätzen im Land immer alleine sei. Etliche Organisationen hätten das Gebiet wegen der angespannten Sicherheitslage verlassen. „Das schlägt sich in unserer Auslastung im Kampf gegen Epidemien und bei der grundlegenden Gesundheitsversorgung nieder.“ aerzteblatt.de

Afrikanische Nationenmeisterschaft – Ein Turnier nur für die Fußballer Afrikas: Bei der Meisterschaft in Algerien dürfen nur in Afrika spielende Fußballer antreten. Superstars vom afrikanischen Kontinent – wie etwa der Senegalese Sadio Mané (Bayern München) oder der Ägypter Mohammed Salah (FC Liverpool) – sucht man bei der afrikanischen Nationenmeisterschaft CHAN vergeblich. Das Turnier hat Tradition und soll der Talentförderung in Afrika sowie als Sprungbrett dienen. Insbesondere über den Fußballmarkt in Frankreich kommen immer wieder Spieler auch zu Klubs in den europäischen Top-Ligen. dw.com

Lithium in der Demokratischen Republik Kongo – Hier liegt der Rohstoff der Zukunft – wer hebt den Schatz? Der Kongo besitzt das größte Lithiumvorkommen der Welt. China als größter Player im Lithiumgeschäft, bemüht sich zusehends, die Vorräte für sich zu sichern. Nachdem australische Firmen sich im Kongo eingekauft hatten, brauchten die Australier Geld zum Abbau. Mittlerweile haben die Australier drei große Lieferverträge mit chinesischen Firmen bereits unterschrieben. Bei der Regierung im Kongo ist China zudem ein gern gesehener Partner, der wenige Fragen stellt. spiegel.de

ANGEZÄHLT

Bei der Messe des Papstes im Kongo erschienen mehr als eine Millionen Gläubige. Die Zeremonie am Mittwoch der letzten Woche fand am Flughafen der Hauptstadt Kinshasa statt. Schon Stunden vor Beginn des Gottesdienstes waren Hunderttausende Gläubige zum Militärflughafen N’Dolo gekommen und stimmten sich singend und tanzend auf die Feier ein. Schätzungen zufolge sind etwa 40 Prozent der 100 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner der Demokratischen Republik Kongo katholisch. Der Vatikan beziffert ihren Anteil sogar auf 49 Prozent aller Kongolesen. religion.orf.at

ZITAT DER WOCHE

„Der afrikanische Kontinent wird wahrscheinlich der wichtigste Partner für Europa sein, wenn es um die Entwicklung des Sektors der erneuerbaren Energien geht“

Frans Timmermans, erster geschäftsführender Vizepräsident und Kommissar für Klimaschutz in der EU-Kommission am Rande der Versammlung der Internationalen Agentur für erneuerbare Energien (IRENA) in Abu Dhabi. Um neben der eigenen Produktion von erneuerbaren Energien seinen Bedarf zu decken, müsse Europa auch über seine Grenzen schauen. Dabei verwies er vor allem auf die Ressourcen an Solarenergie und grünem Wasserstoff. euractiv.de

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ZULETZT

Afrika hat so viel Gutes zu bieten: Gin war in letzter Zeit vor allem in Deutschland schwer angesagt. Da passt es, darauf hinzuweisen, dass auch in Afrika hervorragender Gin produziert wird. Die Procera-Brennerei im kenianischen Nairobi destilliert außergewöhnlichen Premium-Gin ausschließlich mit heimischen Botanicals und besonderem Anspruch. Der gebürtige Australier Guy Brennan hat die Firma vor sieben Jahren gegründet und möchte zu einem anderen Blick auf Afrika beitragen. Die verbreitete Vorstellung, alles dort drehe sich um Hunger, Krankheiten, Korruption und Armut, sei nämlich vollkommen falsch, sagt er. faz.net