NACHRICHTEN
Scholz kündigt Windkraft-Fahrplan an – Jeden Tag vier bis fünf neue Windräder: Der Plan sieht monatliche Gespräche mit dem Bundesländern vor, in denen über den jeweiligen Fortschritt geredet werden soll. Am 1. Februar ist das „Wind-an-Land-Gesetz“ in Kraft getreten, mit dem die Bundesregierung den Ausbau der Windenergie in Deutschland schneller voranbringen will. Es soll unter anderem dafür sorgen, dass mit Flächen für Windkraftanlagen zur Verfügung stehen. Denn zu wenig verfügbare Flächen sind laut Regierung bisher eine Hürde für den Ausbau. Wenn das Flächenziel nicht erreicht wird, treten die landesspezifischen Abstandsregeln außer Kraft. Was nicht pünktlich im Ausbau geschafft werde, „muss aufgeholt werden“, so Bundeskanzler Olaf Scholz zu den Zielen. wdr.de
Brasilien hat Geisterschiff mit Giftmüll im Atlantik versenkt: Der Flugzeugträger „Sao Paolo“ wurde trotz Protesten von der brasilianischen Marine versenkt. Mit 350 Kilometern Abstand zum Festland soll das als „Giftschiff“ bekannt gewordene, 266 Meter lange Schiff nun in 5000 Metern Tiefe liegen. An Bord sollen mehrere Tonnen Giftmüll und auch Dämmplatten aus Asbest lagern – weswegen das Schiff in keinem Hafen eine Einlaufgenehmigung bekam. Umweltschützer wollten das Versenken vor Gericht stoppen. Auch die neue brasilianische Umweltministerin Marina Silva sowie die Umweltbehörde Ibama hatten sich gegen die Versenkung ausgesprochen. sueddeutsche.de
Nach Vorschlag der EU-Kommission – Robert Habeck für Steuervergünstigungen als Antwort auf US-Subventionen: Der Bundeswirtschaftsminister nannte den Vorschlag der EU-Kommission interessant, der Steuervergünstigungen für Unternehmen im Falle einer Investition in klimafreundliche Technologie vorsieht. Dies könne ein effektiver und schneller Weg sein, um auf den sogenannten Inflation Reduction Act (IRA) zu reagieren. „Hier scheint mir der Umriss einer sehr starken europäischen Antwort auf den IRA zu sein“, sagte er. zeit.de
EU produziert erstmals mehr Strom aus Wind und Sonne als aus Gas – Vor allem Deutschland und Polen produzierten mehr erneuerbare Energie zeit.de
Sachsen-Anhalt verspricht Intel eigenen Windpark – der Konzern hatte die hohen Energiepreise moniert golem.de
Habeck zu Besuch in Schweden – Northvolt-Batteriefabrik in Heide in der Schwebe: Der Bundeswirtschaftsminister warb in Schweden für eine Investition im schleswig-holsteinische Heide. Northvolt-Chef Peter Carlsson sagte bei einem Treffen im schwedischen Västerås, wichtig sei, dass es eine langfristige Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen aus erneuerbaren Quellen gebe. Außerdem gehe es um Fragen der Finanzierung. Der Prozess sei in vollem Gange. Nortvolt wollte erst in Europa erweitern, dann in die USA gehen. Durch den Inflation Reduction Act der USA habe sich das aber geändert. Als Investitionsvolumen in Heide sind bis zu 4,5 Milliarden Euro im Gespräch. Es könnten mehrere Tausend Jobs entstehen. n-tv.de
Deutschland übertrifft Füllstandsziel für Gasspeicher: Die Speiche waren Anfnng Februar mit 78,6 Prozent fast doppelt so voll wie die anvisierten 40 Prozent zu diesem Zeitpunkt. „Wir haben das gesetzliche Füllstandsziel weit übererfüllt. Das ist eine großartige gemeinsame Leistung aller, die sparsam Gas verbrauchen“, sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller. Aber: „Wir haben aber nun die Aufgabe, die Speicher im Sommer für den nächsten Winter ohne russisches Pipelinegas wieder zu befüllen“, so Müller weiter. Dies ist zum Beispiel durch die neuen LNG-Speicher möglich. t-online.de
Firma Duesenfeld schreddert Batterien – das verursacht weniger C02 und weniger Energie als das Einschmelzen heise.de
Neues Verfahren erzeugt Wasserstoff aus Salzwasser: Normalerweise ist das Salzwasser wegen des hohen Salzgehalts nicht sehr effektiv: Chloridionen wandern zu der positiv geladenen Elektrode, was die Anlagerung von Hydroxylgruppen des Wassers verhindern kann. Ein Team aus Australien, China und den USA verfolgt einen anderen Weg: Es entwickelte einen Elektrolyseur, der Wasserstoff aus Meerwasser erzeugt, ohne dass dieses vorbehandelt werden muss. Dazu konstruierte das Team um Tao Ling eine Elektrode aus nanostrukturiertem Kobaltoxid. Darauf wird eine dünne Lewis-Säureschicht aufgebracht. Im konkreten Fall ist das Chromoxid. An dieser Lewis-Säure lagern sich vor allem Elektronenpaare an. Süßwasser wird nicht gebraucht. golem.de
Trotz steigendem Energieverbrauch – Bundesnetzagentur sieht Stromversorgung auch bei früherem Kohleausstieg gesichert: Der Bericht der Bundesregierung besagt, dass auch bei einem vollständigen vorgezogenen Kohleausstieg bis 2030 eine sichere Stromversorgung gewährleistet sei. Der Bericht betrachte die für den Markt und das Netz erwartbaren Entwicklungen und ziele nicht auf die Analyse von Krisenszenarien, heißt es. Trotz der Erkenntnisse sei es wichtig, den Ausbau erneuerbarer Energien weiter voranzutreiben. Dazu soll zeitnah eine „Kraftwerksstrategie 2026“ vorgelegt werden. spiegel.de
Test im All: Neue Tandem-Solarzelle von Forschern aus Schweden doppelt so effizient wie Siliziummodelle t3n.de
Studie: Rückhaltegebiete effizientester Schutz bei Überschwemmungen rnd.de
Studie macht klar: Energiewende kommt zu langsam voran ingenieur.de
HINTERGRUND
Bayern – SPD fordert große Batteriespeicher an AKW-Standorten: Laut Vorschlag der SPD soll überschüssiger Strom, zum Beispiel durch Sonnenenergie im Sommer erzeugt, in diesen Batterien gespeichert werden. SPD-Landeschef Florian von Brunn fordert den Bau großer Batteriespeicher an den bisherigen Standorten von Atomkraftwerken in Bayern – und wirft der Staatsregierung Untätigkeit auch in diesem Bereich vor. „Heute sind schon Batteriespeicher mit vielen hundert Megawatt Leistung möglich. Solche Speicher möchte ich so schnell wie möglich im Freistaat“, sagte er. Die Standorte bei Atomkraftwerken seien deswegen geeignet, weil es hier die Flächen dafür gäbe und der größte Vorteil in Gundremmingen und Isar II sei, dass dort bereits die Netzanschlüsse und die notwendige Übertragungskapazität vor Ort seien. Bislang habe der Freistaat wegen der „Untätigkeit“ von CSU und Freien Wählern einen deutlichen Rückstand beim Bau großer Batteriespeicher. heise.de
Glücklicher Durchbruch – Team um deutschen Tesla-Partner findet Grund für Akku-Entladung: Eine kleine Folie, die sich zwischen den Elementen der Batterien befindet, ist die Ursache dafür, dass Akkus sich schneller entladen als eigentlich vorgesehen wenn sie nicht benutzt werden. Der aus stammende Batterieforscher Peter Metzger fand heraus, dass es an der Klebefolie liegt, mit der die darin enthaltenen Schichten einer Batterie zusammengehalten werden. Aus dem PET-Kunststoff können sich insbesondere unter Hitze DMT-Moleküle lösen – und die sind in der Lage, Elektronen innerhalb der Batterie zu transportieren, auch wenn eigentlich kein Strom fließen sollte. So schnell, wie man sich das möglicherweise vorstelle, werde eine Umstellung in der Massenproduktion wahrscheinlich nicht möglich sein, sagte der Co-Entdecker Büchele. Aber er bestätigte, dass „einige der größten Technologie-Unternehmen der Welt und große Batterie-Hersteller“ sich bereits mit den neuen Erkenntnissen aus Kanada beschäftigen. Zumindest der physikalische Effekt dürfte sich in Zukunft leichter eindämmen lassen. teslamag.de
Wissenschaftler alarmiert – Insekten weltweit nicht ausreichend geschützt: Vor allem vier Regionen der Welt müssen die Bedingungen für Insekten verbessern, die 80% der Tierwelt ausmachen. Eine neue Studie besagt, dass 76 Prozent der Insektenarten in Nationalparks und anderen Schutzgebieten nicht ausreichend repräsentiert. Die besonders betroffenen Gebiete sind Nordamerika, Osteuropa, Süd- und Südostasien sowie weite Teile Australiens. Schutzgebiete müssten zukünftig besser auf die Belange von Insekten ausgelegt werden und nicht nur auf Wirbeltiere, forderte das Forscherteam um Shawan Chowdhury vom Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung mit Sitz in Halle, Jena und Leipzig. In einigen Schutzbereichen seien bestimmte Insektenarten mancherorts überhaupt nicht zu finden. Das sei beunruhigend, wenn so ein großer Teil des Tierreichs betroffen ist, der vielfältige Ökosystemfunktionen erfüllt. n-tv.de
Heizen mit Wärme aus der Kloake: Auf dem Gebiet der Lagarde-Kaserne in Bamberg in Bayern entstehen neue 1400 Wohnungen, die, wenn sie fertiggestellt sind, in einem vom Bund geförderten Projekt zum großen Teil mit Heizwärme und Warmwasser aus dem Abwasserkanal versorgt werden sollen. Eine Quelle, die hier die Wärme liefert, ist der Boden. Unter den Neubauten liegen schon großflächig Erdkollektoren, die Wärme aus dem Boden aufnehmen. Dazu kommen sogenannte Erdsonden, die die Temperatur in tieferen Schichten in einem Solegemisch absorbieren. Das System kann flexibel eingestellt werden. Im Winter wärmt es, im Sommer kühlt es. Zudem soll Wärme aus Abwasser durch Wärmetauschmatten 50 Prozent der benötigten thermischen Energie für die Wohnungen liefern. In Zukunft läßt sich dieses System dann auch für Bestandsbauten nutzen. tagesschau.de
ANGEZÄHLT
Amazon hat den Anteil des benutzten Ökostroms mit 8,3 Gigawatt gesteigert. Bis 2025 soll nur noch Ökostrom für den Konzern genutzt werden. Insgesamt beläuft sich die Erzeugungskapazität des Unternehmens nunmehr auf mehr als 20 Gigawatt, wie Amazon Deutschland letzte Woche Dienstag in München mitteilte. Das würde laut Mitteilung rechnerisch ausreichen, um 15,3 Millionen europäische Haushalte mit Strom zu versorgen. heise.de
ZITAT DER WOCHE
CDU-Vorsitzender Friedrich Merz beim Verlassen der beiden Klimaaktivisten der „Letzten Generation“, die sich vorher auf dem Neujahrsempfang der CDU während seiner Rede am Pult festgeklebt hatten. Die Polizei ermittelt auf Hausfriedensbruch. tagesspiegel.de
WEITERE NEWSLETTER
Politbriefing: Erdbeben in der Türkei und Syrien + Guterres befürchtet Ausweitung des Kriegs + Merkel erhält Unesco-Friedenspreis + Klimaaktivisten blockieren Straßen + Habeck in Washington + Unruhe wegen chinesischem Ballon im US-Luftraum + Massenprozess in Hongkong + Verkaufspoker um Flughafen Hahn. politbriefing.de
African Edition: Afrika-Reise des Papstes + Lindner in Westafrika + Regierung will Verlegung von Asylverfahren nach Afrika prüfen + Proteste in Goma halten an + Spanien und Marokko besiegeln das Ende der diplomatischen Krise + Kenia lässt Klage gegen Facebook zu. african-edition.de
ZULETZT
Pfand-Experiment bei Rewe – Das könnte bald viele Kunden betreffen: Ein neue „Verpackung“ für Lebensmittel hat bei Rewe eine Testphase durchlaufen. Es ist ein kleiner Stahlbecher mit großer Wirkung: Ein Frankfurter Startup testet gemeinsam mit Rewe und Nestlé derzeit eine neue Mehrwegverpackung, die eine „Mehrweg-Revolution im Supermarktregal“ werden soll: „Anita in Steel“ heißt die Verpackungslösung, die von Circolution auf den Markt gebracht wurde. Auf den Bechern soll es Aufkleber mit Produktinformationen geben, das Pfand beträgt 2,50 Euro. Ist die Verpackung leer, kann sie bei herkömmlichen Pfandautomaten zurückgegeben werden. Nur die Siegelfolie aus Aluminium landet im Müll. nordbayern.de