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Jeden Dienstag liefern wir mit African Edition einen Überblick über die wichtigsten Themen vom afrikanischen Kontinent.

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Humanitäre Hilfe für Tigray möglich, Russische Düngerfrachter sollen Afrika beliefern, Überwachungen bei der Klimakonferenz
African Edition in der Kalenderwoche 46, 2022
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Humanitäre Hilfe für Tigray möglich: Nach dem Waffenstillstandsabkommen in der vorletzten Woche haben sich ranghohe Militärvertreter der äthiopischen Regierung und der Rebellen darauf geeinigt, der humanitären Hilfe uneingeschränkten Zugang zu ermöglichen. „Die Parteien haben sich darauf geeinigt, allen Hilfsbedürftigen in Tigray und den Nachbarregionen ungehinderten Zugang zu humanitärer Hilfe zu gewähren“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Aufgrund des militärischen Konflikts in der Region wurden 2 Millionen Menschen vertrieben, eine halbe Millionen starben und viele Menschen haben kaum Zugang zu Nahrung. tagesschau.de

Moskau – Düngerfrachter sollen Afrika beliefern: Wegen Sanktionen gegen Russland kommen mehrere russische Frachter mit Düngemitteln für Afrika nicht voran und sind in den Niederlanden, Estland und Belgien steckengeblieben. Das soll sich nun nach Gesprächen mit der UNO ändern. Laut dem Chef des Düngemittelhersteller Uralchem-Uralkali, Dmitri Konjajew, arbeite der Konzern mit der UNO zusammen, um kostenlose Lieferungen von mehr als 262.000 Tonnen Dünger nach Afrika zu organisieren, die in den EU-Ländern festgesetzt seien. Die Niederlande hatten angekündigt, dass sie auf Ersuchen der UNO die Lieferung von 20.000 Tonnen russischen Düngers ins südostafrikanische Malawi genehmigen wollen, die im Hafen von Rotterdam aufgrund von Sanktionen gegen eine nicht namentlich genannte russische Person festgehalten werden. orf.at

Viele Hinweise auf Beobachtungen bei COP: Mittlerweile gibt es mehrere Hinweise, dass bei dem Klimagipfel in Ägypten Überwachungen stattfinden. Teilnehmende berichten von dem Gefühl, beobachtet zu werden. Zudem sind im Internet Fotos von einem internen Chat von Fridays for Future aufgetaucht. Bei einer Veranstaltung zum Thema Menschenrechte am deutschen Pavillon hätten sich Aktivisten in einer internen Gruppe ausgetauscht, um sich für eine Aktion abzustimmen. Dabei habe ein Mann über die Schulter einer Aktivistin hinweg ein Foto des Chats gemacht und dies später auf Facebook gepostet. Man prüfe nun, ob man dagegen rechtlich vorgehen könne. Die deutsche Botschaft hat sich beschwert, dass ägyptische Sicherheitsleute auch am deutschen Pavillon gefilmt haben. zdf.de

Mitten in der Klimakrise – „Großer Moment“ für Afrikas Gasindustrie: Auf der Klimakonferenz in Ägypten werben afrikanische Staaten für Investitionen in den Gassektor. Bisher hat Afrika einen Anteil von 6 Prozent an der Gasproduktion, der soll sich aber vergrößern. Die Afrikanische Union hatte dazu kurz vor der Klimakonferenz eine gemeinsame Position verabschiedet und will während des Treffens für den Ausbau der Energie-Infrastruktur werben. Neben erneuerbaren Energien sollen auch Gas und Kernenergie bei der Entwicklung afrikanischer Länder eine entscheidende Rolle spielen. Klimaschützer kritisieren den Ansatz und weisen daraufhin, dass die afrikanischen Ländern selbst angemessene Mittel für die Förderung erneuerbarer Energien bereitstellen sollten. dw.com

Aktivist laut Staatsanwaltschaft „bei guter Gesundheit“: Laut ägyptischer Staatsanwaltschaft ist der seit sieben Monaten in Hungerstreik befindliche Menschenrechtsaktivist Alaa Abd el-Fattah bei guter Gesundheit. Er brauche nicht vom Gefängnis ins Krankenhaus verlegt werden. Mehrere Politiker, darunter auch Bundeskanzler Scholz hatte seine Freilassung gefordert. Seine Unterstützer vermuten, dass er zwangsernährt wird und seine Schwester bezeichnete die Aussage deswegen auch als „Lüge“. Seit Beginn der Klimakonferenz hat el-Fattah auch keine Flüssigkeiten mehr zu sich genommen. sn.at

Ghanas Präsident entlässt Finanzminister wegen Korruptionsvorwürfen: Der bekannte ghanaische Enthüllungsjournalist Anas Aremeyaw Anas hatte zuvor über Unregelmäßigkeiten in der Arbeit von Finanzminister Charles Adu in dem Dokumentarfilm „Galamsey Economy“ berichtet. Präsident Nana Akufo-Addo hat eine Untersuchung angekündigt. africanews.com

HINTERGRUND

Können erneuerbare Energien Afrikas Wachstum antreiben? Teile Afrikas sind momentan die am meisten betroffenen Gebiete wenn es um den Klimawandel gibt. Es gibt Regionen mit großer Dürre, aufgrund derer Ernten ausfallen und wiederum andere, in denen Überschwemmungen ein häufig auftretendes Wetterphänomen sind. Dabei ist der Kontinent kaum selbst Verursacher des Klimawandels selbst. Bis 2040 wird sich er der Energieverbrauch auf dem Kontinent allerdings verdoppeln und damit könnten auch Emissionen zunehmen. Das bietet eine Chance, ohne mit fossilen Energien gleich mit erneuerbaren Energien einzusteigen, denn der gesamte Energiebedarf Afrikas – ja sogar ein Vielfaches davon – könnte durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Neben genügend Wind ist der Kontinent das ganze Jahr über von Sonnenlicht bestrahlt und könnte 60 Prozent der Solarenergie weltweit erzeugen. Kongo und Äthiopien beziehen zudem schon heute 80 Prozent ihrer Energie aus Wasserkraft und Kenia nutzt geothermische Energie. Wichtig ist, gegen die ungleiche Verteilung auf dem Kontinent anzugehen und auch Gebiete zu versorgen, in denen keine erneuerbaren Energien erzeugt werden können. dw.com

Cop27 – UN legt Textentwurf zur heiklen Frage von „Verlust und Schaden“ vor: Eine Analyse zeigt, dass dieses Jahr schon über 4000 Menschen in Afrika an den Folgen extremen Wetters gestorben sind. Während der Klimakonferenz COP in Ägypten steht „Loss and damage“ im Mittelpunkt der Gespräche. Dabei geht es um die zentrale Frage, wer für die Schäden in Afrika aufkommt. Viele afrikanische Länder fordern – zu Recht – finanzielle Zusicherungen der Industrienationen, denn diese verursachen einen Großteil der Emissionen während Afrika nur für 4% davon verantwortlich ist. Ärmere Staaten sehen sich „an der vordersten Frontline“ bei der Bekämpfung der Klimakrise. Ein Textentwurf legt dar, worauf sich der diesjährige Klimagipfel Cop27 zum Thema „Verlust und Schaden“ einigen könnte – eine Passage, die besagt, dass reiche Industrieländer die Anstrengungen der Entwicklungsländer zur Anpassung an den Klimawandel und zur Abschwächung seiner Auswirkungen finanzieren sollten. Der Textentwurf, der noch geändert werden könnte, enthielt einen Verweis auf die Einrichtung eines von den Vereinten Nationen verwalteten Fonds. Weitere Optionen waren ein zweckdienlicher Fonds im Rahmen der Vereinten Nationen sowie die Stärkung bestehender Einrichtungen und öffentlicher Mittel, einschließlich Zuschüssen. thenationalnews.com

Tunesiens erste schwimmende Solaranlage geht in Betrieb: Die französische Anlage der Firma Quair wurde auf einem See neben einem Industriepark in Tunis in Betrieb genommen und soll eine Prototyp für größere Projekte im ganzen Land sein. Der Geschäftsführer von Quair, Omar Bey, erklärt hierzu: „Schwimmende Solarmodule ermöglichen in erster Linie die Verringerung der Wasserverdunstung, wenn sie auf einem Gewässer installiert sind. Diese Verdunstung von Wasser in Ländern wie Tunesien, die unter Wassermangel leiden, ermöglicht es den Staudämmen, mehr Wasserreserven zu halten“. „Wir sind in Tunesien mit viel Sonnenschein gesegnet, und es ist nicht so wie an anderen Orten wie dem Golf. Die Sonnenkollektoren haben die Eigenschaften und die Sonneneinstrahlung ist gut, und wir können sie ausnutzen. Das Feld entwickelt sich und wird sich weiter entwickeln“, sagt Hassen Amiri, Geschäftsführer des Energieunternehmens Sater Solar. Der Nachbarstaat Tunesiens, Marokko, ist bei der alternative Energiegewinnung führend und erzeugt etwa ein Fünftel seiner Energie aus sauberen Quellen. africanews.com

Deutschland und Kenia wollen Klima- und Energiepartnerschaft schließen: Auf der Klimakonferenz haben Deutschland und Kenia eine enge Zusammennarbeit bei den Themen „Klima“ und „Energie“ beschlossen. Einen Fahrplan dafür unterschrieben Entwicklungs-Staatssekretär Jochen Flasbarth und der kenianische Außenminister Alfred Mutua am Dienstag auf der Weltklimakonferenz in Ägypten. Deutschland will das ostafrikanische Land dabei unterstützen, den Anteil an erneuerbaren Energien bis 2030 von jetzt schon 90 auf 100 Prozent zu erhöhen. Da Kenia besonders von den Klimaveränderungen betroffen ist, will Deutschland Kenia laut Entwicklungsministerin Svenja Schulze bei Anpassungen an den Klimawandel helfen. „Kenia ist massiv von der Klimakrise betroffen, mit gravierenden Folgen für Landwirtschaft und Ernährungslage“, sagte die Ministerin. boerse.de

ANGEZÄHLT

Um die Sicherheit des Landes zu verbessern, will Burkina Faso 50.000 Freiwillige rekrutieren. Momentan nimmt die Gewalt in dem Land zu. Erst kürzlich kamen bei einem Massaker in einem Dorf 130 Menschen um. Unter den Tätern waren auch Kinder. Die Freiwilligen werden keine Soldaten, sondern bekomme eine zweiwöchige Ausbildung, um sich und ihr Dorf gegen bewaffnete Banden verteidigen zu können. tagesschau.de

ZITAT DER WOCHE

„Die Menschen wollen einen Wandel in Nigeria“

Der Bischof von Minna, Luka Sylvester Gopep, im Hinblick auf die bevorstehenden Parlamentswahlen am 25. Februar 2023. An dem Tag finden auch die Präsidentschaftswahlen statt. Nach Ansicht des Bischofs von Minna stellen die Wahlen eine wertvolle Gelegenheit dar, „Nigeria den ihm gebührenden Platz unter den Nationen zurückzugeben“ Er sieht vor allem eine Beteiligung von jungen Menschen als wichtig und positiv an. fides.org

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Politbriefing: G20 einig über Kritik an Russland + Selenskyj besucht das befreite Cherson + Bürgergeld scheitert im Bundesrat + Gesundheitsministerium gegen Verzicht auf Masken im ÖPNV + Deutschland im Klimaschutz-Ranking zurückgefallen + Iran bestellt nach Scholz-Kritik erneut deutschen Botschafter ein. politbriefing.de

GreenMAG: Streit um das Geld beim Klimagipfel + Neubauer wirft USA Klimaheuchelei vor + Böllerverbot zu Silvester gefordert + Gefahrstoff in Tesla-Lagerhalle ausgetreten + Kabinett beschließt Strategie zum Schutz von Mooren. greenmag.de

ZULETZT

Große Überraschung – Trotz Verletzung fährt Sadio Mané zur WM: Mané ist zweifellos einer der wichtigsten Spielen für die senegalesische Nationalmannschaft, die als Geheimfavorit bei der Wm gilt. Dennoch sieht Bayern München, bei denen er momentan spielt, seine Nominierung kritisch, denn er verletzte sich im Match gegen Werder Bremen und zog sich eine Sehnenverletzung zu. Die Verantwortlichen hoffen darauf, dass ihr Stürmer-Star spätestens zum dritten Gruppenspiel wieder einsteigen kann. Seine Bedeutung für die Mannschaft sei so groß, dass eine WM ohne Mané für die senegalesische Mannschaft nicht vorstellbar sei. op-online.de