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Streit um das Geld beim Klimagipfel, Neubauer wirft USA Klimaheuchelei vor, Böllerverbot zu Silvester gefordert
GreenMAG in der Kalenderwoche 46, 2022
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Streit ums Geld beim Weltklimagipfel – Proteste auch im Ausland: Laut Aussage von Greenpeace blockieren vor allem die reichen Industrienationen wie die USA, Großbritannien und Australien Fortschritte bei den Verhandlungen auf der Weltklimakonferenz. Dabei geht es vor allem um die Frage, wer für die Schäden des Klimawandels, zum Beispiel verursacht durch Wetterextremen, in den ärmeren Ländern aufkommt. Sie werden vor allem von den Industrienationen verursacht. Yeb Saño, der die Greenpeace-Delegation beim Klimagipfel COP27 im ägyptischen Scharm el Scheich leitet, sprach von einer „enttäuschenden, aber nicht überraschenden“ Botschaft und Verzögerungstaktik. Die Debatte wird schon seit Jahren geführt und auch Deutschland ließ sich nie auf Zusagen festlegen. Mindestens genauso drängend wie der Finanzstreit bleibt für die Verhandler die Frage, wie die klaffende Lücke geschlossen werden kann zwischen dem, was die Staaten bislang an Klimaschutzmaßnahmen zusagen und dem, was notwendig wäre, um die Pariser Klimaziele zu erreichen. Das wurde sogar von Großkonzernen wie Amazon, Nestlé, Microsoft und Ikea gefordert. In Europa gab es in mehreren Städten Proteste, bei denen eine konsequentere Klimapolitik gefordert wurde. web.de

Neubauer wirft USA Klima-Heuchelei vor und konfrontiert John Kerry: Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer hat den US-Sondergesandten John Kerry bei einem Gang über das Gelände der UN-Klimakonferenz mit kritischen Fragen konfrontiert. Wie es zusammenpasse, dass die USA das 1,5-Grad-Ziel von Paris hochhalten und zugleich die amerikanische Öl- und Gasindustrie weiter expandieren wolle fragte sie ihn. Kerry antwortete, die fossile US-Industrie werde nur so viel produzieren, um während des notwendigen Übergangs einen Wirtschafts-Crash zu verhindern. Neubauer hatte sich vorher schon über die eingeschränkten Protestmöglichkeiten auf der COP 27 beschwert und diese als „Shitshow“ bezeichnet. boerse.de

Feuerwerk an Silvester – Böllerverbot gefordert: Jedes Jahr werden Forderungen nach einem Böllerverbot laut. Sie kommen sowohl von Umweltorganisationen wie auch von der Polizei. Da die beiden letzten Silversterfeiern noch im Zeichen der Pandemie standen, scheint es dieses Jahr wieder ein größeres Verlangen nach einem Feuerwerk zu geben, das nicht nur Müll sondern auch viel CO2 produziert. Die Feuerwerk-Industrie rechnet in diesem Jahr mit einem ähnlichen Silvesterumsatz wie vor der Corona-Pandemie. Das Bundesinnenministerium wies bereits Anfang November die Forderung der Deutschen Umwelthilfe nach einem generellen Böllerverbot an Silvester zurück. Dennoch gibt es wieder einige Regionen und Städte mit Einschränkungen. So hat Berlin zum Beispiel drei Verbotszonen eingerichtet. news-trier.de

Gefahrstoff in externer Tesla-Lagerhalle ausgetreten: Im brandenburgischen Grünheide ist bereits im Juni ein Gefahrstoff ausgetreten, ohne in die Umwelt zu gelangen. Der Landkreis Oder-Spree habe am 28. Juni vom Austritt von Kathodenmaterial in einer externen Lagerhalle im Gewerbegebiet Freienbrink erfahren, teilte ein Sprecher am Freitag mit. Besorgt Einsatzkräfte der Tesla-Werksfeuerwehr hätten sich jedoch Ende Oktober mit einem Schreiben an die Redaktion des Internetauftritts moz.de gewandt. Die Mitarbeiter seien durch gefährliche krebserregende Stoffe in Gefahr gewesen. Umweltschützer haben generell Vorbehalte gegen die Fabrik aufgrund des hohen Wasserverbrauchs und einer möglichen Verschmutzung des Grundwassers in der Gegend. golem.de

Verbot von Windkraft im Wald verfassungswidrig: Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgericht wird das Vorhaben von Thüringer Waldbesitzern, Winderenergie herzustellen, erlaubt. Erst vor wenigen Tagen hatte sich Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund von den Grünen dafür ausgesprochen, die Gesetzesänderung wieder rückgängig zu machen. Das Bundeverfassungsgericht urteilt, dass das pauschale Verbot, Windkraftanlagen in den Wäldern Thüringens zu bauen, verfassungswidrig ist und damit nichtig. Laut den Richtern fehlt dem Land die Gesetzgebungskompetenz für ein solches Verbot. Ein Verbot sei dem Bodenrecht zuzuordnen und dafür sei der Bund zuständig. tagesschau.de

Der Kampf um die letzten Rückzugsorte: Der Amazonas hat ein immer größeres Problem mit Holzfällern, Goldgräbern, Stromversorgern und Drogenhändlern, die in das Gebiet vordringen. Dazu kommen die Auswirkungen der globalen Erderwärmung. Zudem hat die dort lebende indigene Bevölkerung das Problem einen fehlenden Immunsystems gegen die von den Eindringlingen mitgebrachten Krankheiten. Inzwischen erkennen Forscher, Aktivisten und politische Entscheidungsträger zunehmend, dass Klima- und Naturschutzziele mit dem Schutz und der Sicherheit der indigenen Bevölkerung und ihres Lebensraums einhergehen müssen. In Peru gab es im vergangenen Jahrzehnt ein paar Fortschritte. Die Regierung hat weite Flächen Land für den Schutz des Waldes und seiner in Isolation lebenden Bewohner abgestellt. Wissenschaftlern war es möglich, Technologien und Strategien für den Schutz der Gebiete tief im Dschungel zu identifizieren. Dennoch sagen Vertreter der indigenen Bevölkerung vor Ort, die Situation habe sich verschlimmert. Der Grund: Der steigende Goldpreis sowie Pandemierichtlinien, die sowohl Strafverfolgung als auch wirtschaftliche Chancen eingeschränkt hätten. spektrum.de

HINTERGRUND

Nord-Stream-Sabotage ohne größere Folgen fürs Klima: Laut einer Studie von Xiaolong Chen und Tianjun Zhou von der University of the Chinese Academy of Sciences in Peking in „Advances in Atmospheric Sciences“ wurde zwar die bisher größte Menge an Methan in einem einzigen Ereignis freigesetzt – Schätzungen zufolge waren es 0,22 Millionen Tonnen Methan – diese Menge sei aber gering im Vergleich zu den weltweit freigesetzten Methanmengen. Durchschnittlich gelangten zwischen 2008 und 2017 jährlich 70 Millionen Tonnen des Treibhausgases in die Atmosphäre. Dennoch warnt Chen: „Wenn die Menschheit die Ziele des Pariser Klimaabkommens erreichen will, sollten Schäden an der Infrastruktur wie dieser vermieden werden“. spektrum.de

Kabinett beschließt nationale Strategie zum Schutz von Mooren: Eigentlich sind intakte Moore ein sehr guter Speicher für schädliches CO2. Tatsächlich sind aber mittlerweile mehr als 90 Prozent der Moore in Deutschland so entwässert, dass sie jährlich etwa 53 Millionen Tonnen Treibhausgase in die Atmosphäre freisetzen. Das entspricht 7,5 Prozent der gesamten deutschen Treibhausgasemissionen. Damit sich hier etwas ändert, hat die Bundesregierung sich dazu bereit erklärt, Moore besser zu schützen. Durch Wiedervernässung sollen die jährlichen Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens fünf Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente sinken. Zur Entwässerung tragen vor allem Land- und Forstwirtschaft bei. Den Landwirten sollen laut Landwirtschaftsminister Özdemir Anreize für mehr Schutz geboten werden. spektrum.de

Klimaaktivisten werden von EKD-Synode eingeladen – und bekommen stehenden Applaus: Während die Klimaaktivisten aufgrund ihrer Aktionen momentan schwer in der Kritik stehen und sogar gefordert wird, sie härter zu bestrafen, gab es diese gegenteilige Reaktion von der Synode der evangelischen Kirche in Magdeburg. Die Aktivisten leisteten „gewaltfreien, zivilen Widerstand“. Synodenpräses Anna-Nicole Heinrich rief im Anschluss Politikerinnen und Politiker auf, dem Beispiel der Kirche zu folgen und ebenfalls mit den Aktivisten der „Letzten Generation“ ins Gespräch zu kommen. Bei Autofahrten für die Kirche soll künftig langsamer gefahren werden als erlaubt. Die Synode hält es für geboten, bei allen Pkw-Fahrten im kirchlichen Kontext ein Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen und 80 km/h auf Landstraßen einzuhalten, heiß es im Beschluss. welt.de

Schmalere Pisten, unbeheizte Lifte: Vor Anfang der Skisaison in den Alpen hat man an der Zugspitze mehrere Maßnahmen beschlossen, um Energie zu sparen. Die schmaleren Pisten bewirken, dass nicht so viel Kunstschnee eingesetzt werden braucht, der einen wesentlichen Faktor beim Energieverbrauch darstellt. Ein Fünftel der Stromkosten der Bayrischen Zugspitzbahnen von insgesamt 2,5 Millionen Euro in der vergangenen Saison 2021/2022 verursachte der maschinell erzeugten Schnee. Zusätzlich sollen die Heizstrahler auf der Sonnenterasse kein Gas verbrennen und die Sitze der Sessel-Lifte werden nicht mehr beheizt. „Viele kleine Einsparungen ergeben am Ende eine Menge Energie, die wir sparen können“, sagt der Zugspitzbahn-Chef Matthias Stauch. Die Region ist stark vom Tourismus abhängig. tagesschau.de

ANGEZÄHLT

Rund 2200 Menschen haben am letzten Wochenende für den Erhalt des Dorfes Lützerath demonstriert. Das Dorf soll für den Braunkohletagebau des RWE-Konzerns weichen. „Wo Kohleausstieg 2030 draufsteht, muss auch CO2-Einsparung drin sein“, erklärte das Bündnis, das zu den Protesten aufgerufen hatte. Die Abbaggerung von Lützerath war Teil einer Vereinbarung des Bundeswirtschaftsministerium mit dem Konzern. t-online.de

ZITAT DER WOCHE

„Ohne Wenn und Aber“

Bundeskanzler Scholz hat auf der COP 27 den Ausstieg Deutschlands aus den fossilen Energien betont. Die Umstellung auf erneuerbare Energien sei „nicht nur ein Gebot vorausschauender Klima-, Wirtschafts- und Umweltpolitik, sondern auch ein sicherheitspolitischer Imperativ“, betonte der Kanzler. Deutschland wird zudem die Rettung des Regenwaldes mit der doppelten Summe von 2 Milliarden Euro unterstützen und eine Anschubfinanzierung von 170 Millionen Euro für den globalen Schutzschirm für Klimakrisen leisten. tagesschau.de

WEITERE NEWSLETTER

Politbriefing: G20 einig über Kritik an Russland + Selenskyj besucht das befreite Cherson + Bürgergeld scheitert im Bundesrat + Gesundheitsministerium gegen Verzicht auf Masken im ÖPNV + Deutschland im Klimaschutz-Ranking zurückgefallen + Iran bestellt nach Scholz-Kritik erneut deutschen Botschafter ein. politbriefing.de

African Edition: Humanitäre Hilfe für Tigray möglich + Russische Düngerfrachter sollen Afrika beliefern + Überwachungen bei der Klimakonferenz + Ägyptischer Aktivist Alaa Abd el-Fattah laut Staatsanwaltschaft bei guter Gesundheit + Ghanas Präsident entlässt Finanzminister. african-edition.de

ZULETZT

Meteorologen rechnen mit mildem Winter in Deutschland: Was den Energiebedarf und den damit zusammenhängenden Emissionen betrifft, hängt viel vom Wetter ab. Bisher wurde Deutschland von Kälteeinbrüchen verschont und der besonders warme Oktober hat eventuell verursacht, dass viele ihre Heizung noch nicht eingeschaltet hatten. Meteorlogen sagen nun voraus, dass auch der Winter in Deutschland recht mild werden könnte. Die Meteorologen haben demnach eine Durchschnittstemperatur von mindestens zwei Grad Celsius errechnet. Damit würde der kommende Winter zu den 33 Prozent der mildesten Winter zwischen 1991 und 2020 gehören. Die Modelle anderer Wetterdienste sagen Ähnliches voraus. Der DWD wies darauf hin, dass die Prognose auf saisonalen Klimavorhersagen basiere. zeit.de