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Jeden Dienstag liefern wir mit African Edition einen Überblick über die wichtigsten Themen vom afrikanischen Kontinent.

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Afrika einer der Schwerpunkte auf der UN-Klimakonferenz, Waffenstillstand in der Tigray-Region, Flugzeugabsturz in den Viktoriasee
African Edition in der Kalenderwoche 45, 2022
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Der Weltklimagipfel COP27 – Was von der UN-Klimakonferenz in Scharm el-Scheich zu erwarten ist: Der Weltklimagipfel findet in Ägypten statt und damit auf dem afrikanischen Kontinent, der besonders unter den Folgen des Klimawandels leidet, obwohl er ihn zum großen Teil gar nicht verursacht. Wesentliche Ziele sind die Nachbesserungen der Klimaziele, die Anpassung an die Erderwärmung und der Fonds „Loss and Damage“. Dieser ist besonders für Afrika wichtig. Denn er soll die reicheren Ländern dazu verpflichten, Gelder an die ärmeren und betroffenen Länder zu zahlen, bei denen die Anpassungen an die Veränderungen des Klimas nicht mehr möglich sind. Bisher hatten sich die Industrieländer geweigert, Rechtsansprüche anzuerkennen. Hier hat sich die ägyptische Konferenzleitung vorgenommen, der Unterstützung besonders verwundbarer Staaten einen großen Stellenwert zu geben. deutschlandfunk.de

Tigray: Hoffnungen und Warnungen nach Waffenstillstand: Nach dem beschlossenen Waffenstillstand im Konflikt in der Region Tigray in Äthiopien, gibt es Hoffnungen, dass die Auseinandersetzungen permanent ein Ende finden und damit auch die dadurch ausgelöste humanitäre Katastrophe gelöst werden kann. Die äthiopischen Regierungstruppen und die Volksbefreiungsfront von Tigray hatten am Mittwoch letzter Woche in Südafrika den Waffenstillstand vereinbart. Nigerias früherer Präsident Präsident Olusegun Obasanjo, der zum AU-Vermittlungsteam gehörte sagte dazu: „Heute ist der Beginn einer neuen Ära für Äthiopien, für das Horn von Afrika und in der Tat für Afrika als Ganzes.“ Beide Seiten haben erklärt, „die Waffen dauerhaft zum Schweigen zu bringen und den Konflikt zu beenden.“ Die äthiopische Seite wird ihre Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisationen ausbauen. Zudem hat man sich darauf geeinigt, die verfassungsmäßige Ordnung in der Tigray-Region herzustellen. dw.com

Flugzeug in den Victoriasee gestürzt: Bei einem Flugzeugunglück in Tansania ist ein Passagierflugzeug mit 43 Insassen in den Victoriasee gestürzt, mindestens 19 Passagiere starben. Das Flugzeug der Precision Air war teilweise unter Wasser. Deswegen wurde versucht, es mit Seilen und Kränen anzuheben. Das Flugzeug befand sich im Landeanflug, zum Zeitpunkt des Unglücks herrschten schlechte Wetterbedingungen. tagesschau.de

21 Leichen in Bergwerk in Südafrika entdeckt: In einem Bergwerk westlich von Johannesburg wurden 21 Bergarbeiter tot aufgefunden, die dort mutmaßlich illegal gearbeitet hatten. In Südafrika gibt es viele illegale Bergarbeiter, die in stillgelegten Minen nach wertvollen Rohstoffen wie Gold suchen. In der Gegend von Krugersdorp hat es zuletzt mehrere Fälle im Zusammenhang mit der illegalen Arbeit in Bergwerken gegeben. Im Juli wurden acht Mitglieder einer Filmcrew in einer verlassenen Mine vergewaltigt und ausgeraubt. Dadurch kam es zu Protesten gegen illegal arbeitende Bergarbeiter. rnd.de

Rassistischer Ausruf im Parlament – Kratzer am neuen Image der Le-Pen-Partei: Der Ausruf eines Abgeordneten in der französischen Nationalversammlung richtete sich gegen Menschen in Afrika. Carlos Martens Bilongo, ein Abgeordneter mit kongolesischen sowie angolanische Wurzeln und schwarzer Hautfarbe hatte eine Frage wegen der Migrationskrise im Mittelmeer und wurde vom Le Pen Abgeordneten Grégoire de Fournas durch den Zwischenruf „Qu’il(s) retourne(nt) en Afrique!“ (Sollen sie / soll er nach Afrika zurückkehren!) unterbrochen. Nach einem Sturm der Entrüstung wurde die Sitzung zunächst unterbrochen, dann ganz abgebrochen. Fournas stellte nachher klar, er habe das Schiff mit den Migranten gemeint und nicht den Abgeordneten. Dennoch ist der Vorfall für Le Pen äußert schädigend, da Marine Le Pen momentan dabei ist, der Partei einen etwas gemäßigteren Anstrich zu geben. nzz.ch

Südafrikas ehemaliger Präsident Jacob Zuma wirft Nachfolger Cyril Ramaphosa, sich seinen Platz an der Macht „erkauft“ zu haben: Er beschuldigte ihn, seine Position als Vorsitzender der regierenden ANC-Partei „gekauft“ zu haben, und griff damit in die in gut einem Monat stattfindenden Kandidatenauswahl des ANC ein. Mitte Dezember soll bestimmt werden, wer zur Präsidentschaftswahl 2024 als Kandidat ins Rennen geht und ob Ramaphosa dann für eine zweite Amtszeit kandidiert. Rapamphosa wird vorgeworfen, seine Wahlkampagne für die Kandidatenwahl 2017 durch die Spende eines Industriekonzerns finanziert zu haben. africanews.com

HINTERGRUND

Umweltsünder Bitcoin – Können erneuerbare Energien in Afrika den Kryptomarkt grüner gestalten?: Eigentlich gilt die Kryptowährung Bitcoin als Umweltsünder, denn es werden große Mengen an Energie verbraucht. Seine Gewinnung wird sogar so schädlich wie die Förderung von Öl angesehen. Dennoch kann es auch genutzt werden, um Klimasschäden zu reduzieren, wie ein Beispiel aus Kenia zeigt. In vielen Dörfern Kenias wird Energie durch Mini-Wasserwerke erzeugt. Diese generieren jedoch deutlich mehr Strom, als die einzelnen Dörfer derzeit verbrauchen. Das Unternehmen Gridless nutzt ebendiese „gestrandete“ Energie, die ansonsten verloren gehen würde, für das Schürfen von Bitcoin. Die so gewonnenen Bitcoins werden verkauft, Betriebskosten können verringert werden und die Dorfbewohner bezahlen bis zu 90 Prozent weniger für die Energiekosten. Durch das Verfahren kann nicht nur überschüssige Energie genutzt werden, sondern es bietet auch einen Anreiz für Firmen, im Kryptowährungsbereich in diesen Gebieten zu investieren. finanzen.net

Wasser-Exporte in der Klimakrise – Welche Folgen hat der Wasser-Transfer von Lesotho nach Botswana?: Lesotho ist sozusagen der Wasserspeicher der Region. Hier entspringen in den Bergen viele Flüsse, es entstehen Talsperren und das Wasser wird schon seit zwei Jahrzehnten nach Südafrika exportiert. Das hat aber einen negativen Effekt für die Bevölkerung vor Ort, die dadurch unter Wassermangel leidet. Zudem trocknen Feuchtgebiete aus. Ein neues Projekt, das Lesotho-Botswana Transfer Scheme bei der Wasser über 700 Kilometer durch eine Leitung bis ins aride Botswana gepumpt werden und Strom erzeugt werden soll, ist deswegen problematisch. Zumal die Bevölkerung vielerorts noch nicht mal über das Projekt informiert ist und Umsiedlungen anstehen. riffreporter.de

Besonderes Jubiläum für Paul Biya: In Kamerun regiert Präsident Paul Biya schon seit mittlerweile 40 Jahren. Er ist ein Autokrat und die Opposion im Land hat es schwer gegen ihn. Eigentlich konnten Präsidenten in dem Land nur eine begrenzte Anzahl an Amstszeiten regieren, das hat er 2008 geändert. Mittlerweile ist Biya 89 Jahre alt und das Jubiläum seiner 40-jährigen Amtszeit wurde letzten Sonntag gefeiert. Er hat sich seit ein paar Jahren aus der Tagespolitik zurückgezogen und zieht sich immer öfters ins Ausland zurück – wohl ein Grund, warum Kritiker ihm vorwerfen, dass er zur Bevölkerung keinen Kontakt mehr habe. Biya selbst hält sich aber für unersätzlich. Er sei der einzige Garant für Stabilität, für die staatliche Einheit und für den Frieden, sagte Biya im Wahlkampf 2018 bei einem seiner seltenen Auftritte. Seine aktuelle Amtszeit endet 2025, ein Nachfolger ist jedoch nicht in Sicht. dw.com

Impfstoffe könnten ein Wendepunkt im Kampf gegen Malaria in Afrika sein: Seit 30 Jahren wird an einem wirksamen Impfstoff gegen Malaria geforscht. Eine Entwicklung, die wesentlich mehr Zeit in Anspruch nahm als die Entwicklung der Corona-Impfstoffe. Seit dem letzten Jahr gibt es nun Mosquirix, das 2021 von der Weltgesundheitsorganisation zugelassen wurde. Der Parasit entwickelt sich immer weiter, deswegen müssen auch die Impfstoffe dagegen angepasst werden. Nun gibt es sehr ermutigende Ergebnisse aus einer klinischen Studie zur Bewertung eines neuen Malaria-Impfstoffs „R21“. Die Forscher warnen jedoch vor einem direkten Vergleich zwischen der Leistung der R21- und Mosquirix-Impfstoffe. Im Gegensatz zum Mosquirix-Impfstoff wurde der R21-Impfstoff Kindern vor Beginn der Malariasaison verabreicht. Weitere Studien sind deswegen wichtig. lejournaldelafrique.com

ANGEZÄHLT

Der englische Ableger des Energieunternehmens Glencore wurde zur einer hohen Strafe wegen Korruption in sieben Fällen verurteilt. Der Konzern hat 182,9 Millionen Pfund zu zahlen, zudem gibt es eine Beschlagnahmung in Höhe von weiteren 93,5 Millionen Pfund. Glencore erklärte danach, das Verhalten sei unentschuldbar und habe beim Konzern keinen Platz. Darum habe Glencore bei den Ermittlungen auch kooperiert und ein umfassendes Programm zur Unternehmensreform eingeleitet. Das wurde vom Gericht auch anerkannt. watson.ch

ZITAT DER WOCHE

„Die Menschen haben nichts, was sie der Klimakrise entgegensetzen können“

Anja Baretta, Leiterin des Regionalprogramms „Energiesicherheit und Klimawandel Subsahara-Afrika“ der Konrad-Adenauer-Stiftung. Sie weist auf die dramatischen Folgen des Klimawandels vor allem für die afrikanischen Länder hin und sie hofft, dass bei der Klimakonferenz die Probleme Afrikas thematisiert werden – was auch in unseren eigenen Interesse läge. merkur.de

WEITERE NEWSLETTER

Politbriefing: Putin-Vertrauter gibt Einmischung in US-Wahlen zu + Ampel lehnt Merz‘ Vorschlag zum Bürgergeld ab + Wirtschaftsweise fordern höhere Belastung für Besserverdienende + Teilwiederholung der Bundestagswahl in Berlin empfohlen + Bund will Verkauf von Chipfertigung nach China wohl verbieten + Lindner warnt vor ernsten Folgen des US-Inflationsgesetzes. politbriefing.de

GreenMAG: Baerbock – „Menschheit steuert auf Abgrund zu“ + Deutschlands Klimaziel 2030 in Gefahr + Kalifornier erleben Klimawandel hautnah + Tesla übernimmt Umweltbonus bei verspäteter Auslieferung + Faeser fordert konsequente Strafverfolgung von Straftaten bei Klimaprotesten. greenmag.de

ZULETZT

Neuer Dopingskandal erschüttert kenianische Leichtathletik: Der gute Ruf kenianischer Langstreckenläufer leidet momentan unter einer hohen Zahl an entdeckten Dopingfällen bei kenianischen Athleten infolgedessen viele von ihnen für Wettbewerbe gesperrt worden sind. Möglich ist auch ein internationales Verbot der Beteiligung sämtlicher Athleten Kenias. Kenianische Spitzensportler haben sich gegen die Verwendung leistungssteigernder Mittel ausgesprochen, und Marathonstar Eliud Kipchoge nannte es eine nationale „Schande“. africanews.com