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Jeden Dienstag liefern wir mit African Edition einen Überblick über die wichtigsten Themen vom afrikanischen Kontinent.

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Gambia: Hustensaft vergiftet Kinder + Uganda: Ebola breitet sich aus + Äthiopien: Konfliktparteien einigen sich auf Friedensgespräche
African Edition in der Kalenderwoche 41, 2022
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Immer mehr Tote nach Einnahme von verunreinigtem Hustensaft in Gambia: Präsident Barrow hat die Lizenz eines Herstellers von verunreinigtem Husten- und Erkältungssaft aufgehoben, nachdem mittlerweile 69 Menschen nach der Einnahme daran starben. Der Saft des in Verdacht stehenden indischen Pharmaherstellers Maiden Pharmaceuticals Limited löst akutes Nierenversagen bei Kindern unter 5 Jahren aus. Die WHO untersucht nach eigenen Angaben den Vorfall in Zusammenarbeit mit der Herstellerfirma und indischen Behörden. Es ist nicht auszuschließen, dass der Saft auch in andere Länder ausgeliefert worden ist. Viele Medikamenten aus Indien sind günstiger als aus anderen Ländern und werden vor allem von afrikanischen Ländern bezogen. https://www.derstandard.de/story/2000139810112/immer-mehr-tote-nach-einnahme-von-verunreinigtem-hustensaft-in-gambia

Gefährliche Ebola-Variante breitet sich aus: In Uganda breitet sich die gefährliche Sudan-Variante von Ebola in fünf Bezirken aus. Mittlerweile werden schon 44 Fällen gemeldet, einen Impfstoff gibt es gegen diese Variante noch nicht. Die WHO schickte mehrere Experten in das Land. Mittlerweile gibt es 6 Impfstoffkandidaten, die gegen das Virus helfen könnten. Ein Ministertreffen, zu dem auch Politiker aus den westafrikanischen Staaten Sierra Leone, Guinea und Liberia eingeladen worden sind, soll demnächst stattfinden. https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/ebola-uganda-who-101.html

Äthiopien: Konfliktparteien stimmen Friedensgesprächen zu: In dem seit längerer Zeit andauernden bewaffneten Konflikt in der Tigray-Region Äthiopiens deutet sich eine Entspannung an. Die Rebellen und die Regierung wollten auf Einladung der Afrikanischen Union Verhandlungen führen. Sie sollten am letzten Wochenende stattfinden. Bisher gab es Auseinandersetzungen darüber, wer zu den Gesprächen lädt, die Afrikanischen Union wurde von den Rebellen abgelehnt. Durch den Konflikt ist mittlerweile ein Großteil der 7 Millionen in der Gegend lebenden Menschen auf Nahrungsmittellieferungen angewiesen. tagesschau.de

Wegen Dürre: Kenia erlaubt den Anbau von genverändertem Getreide: Wegen der anhaltenden Dürre hat der neu gewählte Präsident Kenias, William Ruto, nun den Anbau von genveränderten Mais im gesamten Land erlaubt. Vor allem der Norden des Landes hat mit einer Nahrungsmittelknappheit zu kämpfen. Das Getreide soll besser gegen Ungeziefer geschützt sein und schneller wachsen. Auch die USA hatten sich dafür ausgesprochen, dass dieses Getreide im Land eingesetzt wird. Kenia ist Teil des sogenannten Tela-Projekts, bei dem der Anbau von genetisch veränderten Lebensmitteln unter streng regulierten Bedingungen getestet werden soll. Das Problem: Bisher liegen hier noch keine gesicherten Ergebnisse vor. trendsderzukunft.de

Nigerias Präsident Buhari: 76 Menschen bei Bootsunglück gestorben Bei dem schweren
Unglück kenterte ein Boot mit 85 Personen im Bundesstaat Anambra im Süden des Landes. Das Land hat seit Juni mit schweren Regenfällen und Überschwemmungen zu kämpfen. https://www.rnd.de/panorama/nigerias-praesident-buhari-76-menschen-bei-bootsunglueck-gestorben-3BDXL6AFWU3OCXV6MXGWOGBJOE.html

Französische Premierministerin besucht Algerien : Frankreich und Algerien haben ihre seit kurzem verbesserten Beziehungen bei einem Besuch der französischen Premierministerin Elizabeth Borne betont und wollen diese weiter ausbauen. Borne nannte drei Säulen für diese „verstärkte“ Partnerschaft: Die Wirtschaft zur „Entwicklung von Handel, Innovation und Schaffung von Arbeitsplätzen“, Mobilität und Visa sowie die Jugend durch verstärkte Zusammenarbeit im Bildungs- und Kulturbereich. Aïmene Benabderrahmane, der algerische Premierminister, erklärte seinerseits, dass beide „…mit Freude die Qualität des politischen Dialogs zwischen den beiden Ländern auf allen Ebenen und insbesondere zwischen den Präsidenten der beiden Länder sowie die große Übereinstimmung in der Schlüsselfrage der Verstärkung der Konsultation und der Koordinierung bei regionalen und internationalen Fragen von gemeinsamem Interesse zur Kenntnis genommen haben.“ https://www.africanews.com/2022/10/10/algeria-welcomes-french-prime-minister-signs-new-bilateral-agreement-to-deepen-relations/

HINTERGRUND

Wie Russland seinen Einfluss in Afrika stärkt: Nach dem erneuten Militärputsch in Burkina Faso scheint Russland seinen Einfluss in dem Land zu vergrößern. Im September waren Demonstrierende zu sehen, die Russlandfahnen schwenken. Frankreich als ehemalige Kolonialmacht wird als Ursache für die Probleme gesehen und aufgrund einer gezielten Desinformationskampagne Russlands – RT plant hier zum Beispiel ein Büro zu eröffnen – sind die Sympathien in dem Land für Russland hoch. Durch soziale Medien, Artikel und alte Kontakte zu afrikanischen Nachrichtenagenturen ist das nicht nur in Burkina Faso, sondern auch in anderen afrikanischen Ländern so. Im Vergleich zu den chinesischen Medien, die über positive Dinge berichten, äußern russische Beiträge oft Kritik. Auch in Kenia wird dies versucht, stößt hier aber auch auf Gegenwehr, bei der Menschen darauf hinweisen, dass Russland, entgegen eigener Aussagen, sehr wohl eine “Kolonialmacht und eine imperialistische Macht” gewesen sei. deutschlandfunkkultur.de

Milliardenprojekt gescheitert? Das wurde aus Europas Strom-Projekt in der Wüste: Das Projekt Desertec sollte eigentlich in der Wüste erzeugten günstigen Solarstrom nach Europa liefern. Doch das 2009 begonnene Projekt steckt seitdem in großen Schwierigkeiten. Zum einen sind da die enormen Kosten, es werden circa 400 Milliarden Euro dafür berechnet. Zum anderen gibt es ein moralisches Problem, wenn günstiger Strom aus Afrika von einem riesigen Solarstromkrafwerk in erster Linie nach Europa transportiert wird. Aus dem Grund spaltete sich die Initiative vor einigen Jahren auf. Das Projekt existiert auch weiterhin, soll aber nun in erster Linie die Umgebung des Standorts mit Strom versorgen, einer Gegend, in der insgesamt 400 Millionen Menschen leben. Ein Transport nach Europa, ursprünglich als logistisch problematisch gesehen, könnte in Form von Wasserstoff geschehen. efahrer.chip.de

Tunesien: Vulnerable Gruppen unter Druck: Eine Verfassungsreform, die kürzlich in Tunesien beschlossen wurde, trifft vor allem vulnerable Gruppen wie die LBQT-Gemeinschaft in Tunesien. Schon seit längerer Zeit kämpft sie gegen eine vorherrschende, ablehnende Meinung. Präsident Saied hatte vor einiger Zeit geäußert, westliche Geldgeber unterstützten die Gemeinschaft, um das Land zu destabilisieren. In der neuen Verfassung ist nicht mehr von einem weltlichem Charakter Tunesiens die Rede. Zwar garantiert auch die neue Verfassung die individuellen Freiheiten, allerdings enthält sie auch einen Artikel, dass der Staat „im Rahmen eines demokratischen Systems die Ziele des reinen Islam umzusetzen habe.“ Das hat auch Folgen für andere Randgruppen, wie Medienschaffende, Frauen, fliegende Händler, Fußballfans, Menschen aus Armenvierteln und Drogenkonsumenten. Medienschaffende werden in der Öffentlichkeit immer häufiger daran gehindert, ihre Arbeit auszuüben. Aber auch die Chance auf eine Gleichberechtigung hat sich verschlechtert. Das neue Wahlgesetz erlaubt in dem stark patriarchalisch geprägtem Land keine Wahl von Parteien und Listen mehr, sondern nur die Wahl von Personen. deutschlandfunkkultur.de

Nach einer Geiselnahme in einem Zug auf der Strecke Abuja – Kaduna in Nigeria sind 23 Geiseln freigelassen worden. Diese letzten Geiseln wurden, nachdem schon 40 Geiseln zuvor aus der Geiselhaft entlassen worden sind, nach sechs Monaten in Folge einer nicht näher bezeichneten Militäroperation freigelassen. Lokalen Medienberichten zufolge wurden bei dem Anschlag neun Passagiere getötet, während mindestens 168 Personen vermisst wurden. Von diesen wurden 63 offiziell als von den Angreifern entführt gemeldet. lok-report.de

ANGEZÄHLT

Die Weltbank hat Nigeria 750 Millionen Dollar Kredit zur Förderung zugesagt. Sie sollen Investitionen finanzieren und Jobs schaffen. africanews.com

ZITAT DER WOCHE

„Unseren jungen Leuten möchte ich dafür danken, dass sie sich entschieden haben und zeigen, dass sie Verantwortung übernehmen wollen.

Sam Matekane, der Vorsitzende der Partei Revolution für Wohlstand (RFP) in Lesotho. Nach Bekanntgabe der ersten Ergebnisse durch eine unabhängige Wahlkommission freute er sich mit seinen Anhängern in der Hauptstadt Maseru über einen frühen Vorsprung bei den Parlamentswahlen. africanews.com

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ZULETZT

Ägypter fahren jetzt mit deutschen Kennzeichen: Viele Autofahrer in Ägypten benutzen neben dem ägyptischen Kennzeichen auch ein deutsches Kennzeichen. Europäische Schilder gelten als stylisch und deutsche Schildern gehören darunter zu den Favoriten. Vor allem Taxis, Transporter und Minibusse nutzen häufig das Nummernschild als Hingucker. Die deutschen Schilder werden unter oder neben dem ägyptischen Schild befestigt. Mittlerweile sind sie so beliebt, dass sie sogar gefälscht werden. efahrer.chip.de