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Jeden Dienstag liefern wir mit African Edition einen Überblick über die wichtigsten Themen vom afrikanischen Kontinent.

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Özdemir will Zukunfstpartnerschaft mit Afrika auf Augenhöhe, UNO fordert Untersuchung nach Attentat in Eswatini, Lawrow besucht Afrika
African Edition in der Kalenderwoche 4, 2023
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Özdemir – „Zukunftspartnerschaft mit Afrika auf Augenhöhe“: Anlässlich des Global Forum für Food and Agriculture haben Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir und die Kommissarin für ländliche Wirtschaft und Landwirtschaft der Afrikanischen Union, Josefa Sacko, ein Abkommen unterzeichnet, um bei der Transformation der Ernährungssysteme eng zusammenzuarbeiten. In einer Zusammenarbeit von seinem Bundesministerium und der Afrikanischen Union soll ein „Agrarpolitischer Dialog“ dazu beitragen, Agrar- und Ernährungssysteme in Afrika krisenfest und klimafreundlicher zu machen. Im Mittelpunkt der fachlichen Zusammenarbeit stehen unter anderem klimaresistente Züchtungs- und Saatgutsysteme, Förderung der Rolle von Frauen in den Agrar- und Ernährungssystemen, die Stärkung der Verbreitung und Übernahme agrarökologischer und klimaresilienter Anbauverfahren und die Einführung von Maßnahmen zur Reduzierung von Nachernteverlusten. africa-live.de

UNO fordert Untersuchung zum tödlichen Attentat auf Oppositionspolitiker in Eswatini: Mswati III. herrscht in Eswatini seit 1986. Kurz vorher hatte er noch Oppositionellen gedroht Diese sollten „sich nicht darüber beschweren, dass sie von Söldnern umgebracht werden“, sagte der Monarch. Daraufhin wurde der prominente Oppositionspolitiker und Menschenrechtsanwalt Thulani Maseko erschossen. Die UNO fordert nun den Vorfall „schnell, unabhängig, unparteiisch und wirksam“ zu untersuchen und in einem rechtstaatlichen Verfahren zur Verantwortung zu ziehen. UN-Menschenrechtskommissar Türk bezeichnete Maseko als einen „Verfechter der Menschenrechte, der unter großer Gefahr für sich selbst für viele Menschen eintrat, die nicht für sich selbst sprechen konnten“. Maseko hatte gegen König Mswati III. geklagt, weil dieser das ehemalige Swasiland per Dekret in Eswatini umbenannt hatte. tah.de

„Putins Cheflügner“ – Russlands Außenminister Lawrow unterwegs in Afrika: Zwar gab bei seinem Besuch Proteste gegen ihn, aber erst kürzlich wurde bekannt gegeben, dass Südafrika gemeinsam mit Russland ein Manöver plant. Da Russland vom Westen generell isoliert ist, versucht Russland in Afrika Verbündete zu finden, die das Land bei den Vereinten Nationen unterstützen und um Rohstoffe zu bekommen. Bereits vergangenen Juli war Lawrow nach Ägypten, in die Republik Kongo, nach Uganda und Äthiopien gereist. Nun stehen Südafrika, das Königreich Eswatini und Angola im Programm. Weiter geht es dann in Kürze auf eine Nordafrika-Tour, die Lawrow nach Tunesien, Mauretanien, Algerien und Marokko führt. Auch der chinesische Außenminister Qin Gang hatten den Kontinent besucht und die US-amerikanische Finanzministerin Yellen ist zur Zeit dort, was eine Art Wettlauf der Nationen um die Gunst Afrikas vermuten lässt. rnd.de

Somalia – Angriff auf Regionalregierung in Mogadischu: Bei einem Angriff der islamistischen Terrormiliz Al-Shabaab kamen elf Menschen ums Leben, darunter die sechs Angreifer. Der Angriff galt einem Regierungsgebäude. Ein Selbstmordattentäter hat gegen Mittag Ortszeit ein mit Sprengstoff beladenes Auto an einem Tor des Sitzes der Regionalregierung zur Explosion gebracht. Anschließend hätten bewaffnete Kämpfer den Gebäudekomplex gestürmt, in dem sich unter anderem das Büro des Bürgermeisters und des Gouverneurs der umliegenden Region Benadir befinde, sagte der Polizist Mohamed Dahir der Nachrichtenagentur dpa. tagesschau.de

Französisches Militär soll raus aus Burkina Faso: Laut dortiger Militärjunta soll Frankreich sein Militär innerhalb eines Monats abziehen. „Die burkinische Regierung hat am vergangenen Mittwoch das Abkommen gekündigt, das seit 2018 die Präsenz der französischen Streitkräfte auf ihrem Territorium regelt“, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur AIB. Frankreich hat rund 400 Soldaten in Burkina Faso stationiert, um das Land in seinem Kampf gegen islamistische Gruppen zu unterstützen. Im August 2022 hatte Frankreich bereits seine Soldaten aus dem Nachbarland Mali abgezogen und seinen Militäreinsatz offiziell beendet – nicht zuletzt, weil es anti-französische Propaganda gegen den Einsatz gab. dw.com

Eritreische Truppen verlassen Äthiopiens Tigray Region: Die eritreischen Truppen haben die Städte in der vom Krieg zerrissenen Region Tigray verlassen, wie Einheimische der AFP mitteilten. Die USA begrüßten den Abzug der Truppen, der als Schlüssel zu einem bahnbrechenden Friedensabkommen gilt. Im Rahmen des Abkommens erklärte sich die Tigray People’s Liberation Front bereit, die Waffen niederzulegen und die Autorität der Bundesregierung wiederherzustellen, wenn die äthiopische Regierung im Gegenzug den Zugang zu der vom Krieg gezeichneten Region, die dringend Nahrungsmittel und Hilfsgüter benötigt, wieder öffnet. africanews.com

HINTERGRUND

Wirtschaftshilfe und Klimaschutz – Deutschland und die Landwirtschaft in Afrika: In einem Interview mit dem SWR sprach der Sender während des Deutsch-Afrikanischen Landwirtschaftsforums mit Ophelia Nick – der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium. Sie sieht als eines der größten Probleme in der Landwirtschaft die Gleichzeitigkeit der Krisen überall in der Welt. Hinsichtlich Afrika gilt es, Lösungen zu finden: Wie kann man die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, die den Großteil der Lebensmittel in Afrika erzeugen, unterstützen? Wie kann man durch Bildung, oder auch durch Sortenzüchtung, dort die Landwirtschaft produktiver und klimaangepasster machen? Es gebe Ernten, die verrotten, weil sie nicht haltbar gemacht werden. Hier könnten sich Kooperationen bilden, die die Lebensmittel auf den Märkten verkaufen. Zudem sei die Wasserhaltefähigkeit undd dass der Boden überhaupt geschützt wird, einer der Hauptpunkte, die es anzugehen gilt und Lösungen anzubieten, die ganzheitlich sind. Dabei geht es vor allem darum, Kleinbäuerinnen und Kleinbauern Unterstützung anzubieten. Sie hält generell eine Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt und dem Entwicklungsministerium für wichtig. swr.de

Wohl kaum für einen Urlaub – Mehr Flüge aus Afrika nach Kaliningrad – Experten warnen vor Putin-Plan: Laut eines Plans sollen durch die Flüge mehr Flüchtlinge aus Nordafrika und dem Nahen Osten nach Europa geleitet werden. Das International Center for Migration Policy Development hat Westeuropa nun vor diesem Plan gewarnt. Die Migrationsforscher fürchten: Wladimir Putin will im Ukraine-Krieg so Druck auf den Westen ausüben. „Das wird wahrscheinlich eine Zunahme der Zahl von Migranten zur Folge haben, die versuchen, die EU auf einem anderen Weg als der üblichen Mittelmeer-Route zu erreichen“, schreiben die Experten. Kaliningrad grenzt an Polen und Litauen. Polen hatte damit begonnen, einen Zaun zu bauen. merkur.de

Das dreckige Geheimnis von OpenAI – gehypte KI basiert auf menschlichen Schmutz-Filtern: Damit das KI-Chatprogramm ChatGPT sicherer wird, wurden kenianischen Arbeitern weniger als 2 US-Dollar pro Stunde bezahlt, um höchst problematische Inhalte zu beurteilen. Sie wurden als sogenannte „Datenetikettierer“ eingesetzt. Das heisst, sie hatten Zehntausende von schlimmsten und grausamen Texten zu filtern, um den KI-Chatbot für die öffentliche Nutzung sicher zu machen. Die Vorgänger-Software, die auf einem Sprachenmodell namens GPT-3 basiert, hatte noch oft sexistische, gewalttätige und rassistische Texte produziert. Beim OpenAI-Auftrag ging es darum, toxische Inhalte zu erkennen und zu kennzeichnen, die dann als Daten in ein Filtertool für ChatGPT eingespeist werden konnten. watson.ch

Weltweit könnte die Wasserkraft verdoppelt werden. Besonders gross ist das Potenzial in Afrika: Laut einer Studie beträgt das Potenzial auf dem Kontinent 0,6 Petawattstunden – das ist das Vierfache der bestehenden Kapazität in Afrika. Zusammen entfallen auf Asien und Afrika 85 Prozent des noch nicht ausgeschöpften Potenzials. Viele Länder könnten theoretisch den benötigten Strom vollständig mithilfe von Wasserkraft gewinnen – das gilt vor allem für Afrika. Auf diesem Kontinent befinde sich die Entwicklung der Wasserkraft noch in den Kinderschuhen, schreibt Rongrong Xu von der Southern University of Science and Technology. Für den Bau der Anlagen würden zwar 650.000 Menschen benötigt. Das wären aber nur halb so viele Menschen, wie allein beim Bau der Drei-Schluchten-Staumauer in China ihre Wohnstätte aufgeben mussten. Vor allem Proteste wegen möglicher Umweltschäden bremsen in vielen Ländern mögliche Vorhaben, hinzu kommen Bedenken wegen der Folgen des Klimawandels für die Wasserkraft. Eine Trendwende bei der Bautätigkeit ist bis heute nicht zu erkennen. nzz.ch

ANGEZÄHLT

Letzte Woche wurden in Burkina Faso eine Gruppe Frauen und Kinder von islamistischen Extremisten entführt. Nun gelang es der Regierung 66 Personen, darunter vier Kinder, zu befreien und sie in die Hauptstadt Ouagadougou zu bringen. Einer neuen Taktik zufolge blockieren Extremisten seit Monaten Gemeinden im Norden Burkina Fasos und haben die Gebiete so von Lebensmittellieferungen abgeschirmt. Das zwingt Bewohner, ihre Dörfer zu verlassen und ermöglicht Entführungen. Zuletzt hatte sich das Militär zwei Mal innerhalb eines Jahres an die Macht geputscht – und versprochen, die Sicherheitslage zu verbessern. tagesschau.de

ZITAT DER WOCHE

„Vielleicht muss das Ziel künftig sein: Getreidesilos bauen, statt Getreidesäcke schicken.“

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir fordert mehr Präsenz Europas bei der Nahrungssicherung in Afrika und sie nicht den autoritären Staaten zu überlassen. Dabei geht es ihm vor allem um eine langfristige Nahrungssicherung. ariva.de

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GreenMAG: Wissing will Autoverkehr nicht einschränken + Özdemir dankt den Landwirten + Nasa und Boeing wollen klimaschonenderes Flugzeug entwickeln + Gaming-Szene achtet auf mehr Energieeffienz + Lula geht gegen illegale Rodungen vor. greenmag.de

ZULETZT

Neue Studie – Cardano ist die beliebteste Kryptowährung in Afrika: Cardona ist vor allem in in Kenia, Uganda, Ghana, Tunesien und anderen Teilen der Welt beliebt, einschließlich der Schweiz und Puerto Rico. In diesen Ländern war die Währung mehr präsent als andere Währungen. Es ist bekannt, dass Cardano in die afrikanischen Regionen expandiert. Laut Charles Hoskinson, CEO des Blockchain-Entwicklers IOG und Gründer von Cardano, hat diese Region das Potenzial, einen Wirtschaftsboom zu erleben. Hoskinson schätzt, dass in Afrika über 5 Billionen Dollar als “illiquide” Vermögenswerte gelagert sind. Die Systeme, die den Menschen in der Region helfen, ihren Reichtum abzuschöpfen, werden davon profitieren. coin-update.de