Capital Beat TV

Politbriefing
Wirtschaftsperspektiven
Spotlight Menschenrechte
Kopf der Woche
Jeden Dienstag liefern wir mit African Edition einen Überblick über die wichtigsten Themen vom afrikanischen Kontinent.

Newsletter

Melden Sie sich hier für unseren kostenlosen, täglichen Newsletter an:
Jeden Dienstag liefern wir mit African Edition einen Überblick über die wichtigsten Themen vom afrikanischen Kontinent.

Newsletter

Melden Sie sich hier für unseren kostenlosen, täglichen Newsletter an:
Bundeswehr-Einsatz in Mali erneut unterbrochen, Marokko und Nigeria einigen sich auf Gas-Pipeline, Südafrika will Diamanten aus Krone zurück
African Edition in der Kalenderwoche 38, 2022
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Bundeswehr-Einsatz in Mali erneut unterbrochen: Abermals ist der Bundeswehr-Einsatz in Mali unterbrochen. Die Sicherheit der Soldaten vor Ort sei nicht gewährleistet, weil die Rettungskette unterbrochen sei, teilte das Einsatzführungskommando in Schwielowsee bei Potsdam mit. Ursache dafür ist, dass für Rettungsflüge nötige Überflug- und Landegenehmigungen am Freitag ausgelaufen und nicht erneuert worden waren. Das Verteidigungsministerium schätzt die Bedrohungslage im deutschen Operationsgebiet als „erheblich“ ein. Ob die Ursache ein Versehen ist, oder eine Schikane bedeutet, ist nicht bekannt. Die Bundesregierung hatte betont, dass die Sicherheit der deutschen Soldaten vor Ort permanent sichergestellt sein soll. sueddeutsche.de

Marokko und Nigeria einigen sich auf Pipeline-Projekt für Erdgas – auch nach Europa: In der marokanischen Hauptstadt Rabat wurde eine dementsprechende Absichtserklärung von Vertretern beider Staaten und der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas unterzeichnet. Die Pipeline soll 5.600 Kilometer lang sein und durch 13 afrikanische Ländern nach Marokko führen, wo sie an die Pipeline „Maghreb-Europa“ angeschlossen wird um das Gas in das westeuropäische Netzwerk einzuspeisen. Pro Tag sollen rund 85 Millionen Kubikmeter durch die Leitung fließen. Wann sie fertig ist, wurde noch nicht bekannt. deutschlandfunk.de

45 Islamisten in umkämpfter Provinz in Somalia getötet: In der Provinz Hiram wurden 45 Islamisten der Terrororganisation Al-Shabaab vom somalischen Militär getötet. Die somalischen Truppen waren vom amerikanischen Militär trainiert und von US-Drohnen begleitet. Die Terrormiliz kündigte daraufhin massive Kämpfe gegen die Regierung auf und warnte die Zivilbevölkerung sich nicht in der Nähe von Regierungseinrichtungen und an anderen von Politikern besuchten Orten, etwa Hotels, aufzuhalten. derstandard.de

Mehrere Verletzte in Gedränge vor Vereidigung von Präsident Ruto in Kenia: Vor der Vereidigung des Präsidenten entstand vor dem Stadion in Nairobi ein großes Gedränge. Mehrere hundert Menschen versuchten über die Absperrungen in das Stadion zu gelangen, dadurch verletzten sich mehrere Menschen. Während die Vereidigung für den Nachmittag anstand, war das Stadion schon am Morgen voll besetzt. Der Polizeisprecher Born Shioso forderte die Menschen auf, die Vereidigung von zu Hause aus am Fernseher zu verfolgen. nau.ch

Folgt nach Katar bald die nächste Wüsten-WM? Neben Australien und Saudi-Arabien hat sich mit Ägypten auch ein afrikanisches Land für die Fußball WM 2030 beworben. Die WM soll in allen drei Ländern stattfinden. Aufgrund der klimatischen Bedingungen hätte eine Entscheidung der Fifa hierfür zur Folge, dass nach Katar wieder eine Weltmeisterschaft im Winter ausgetragen wird. augsburger-allgemeine.de

Südafrikaner wollen Diamant aus britischer Krone zurück: Teile des größten, je gefundenen Diamant, der Cullinan, sollen nun, nach dem Tod der Queen, wieder an Südafrika zurückgegeben werden. Der Diamant wurde in Amsterdam in neun große und Dutzende kleinere Steine gespalten. In Südafrika wurden mehrere Stimmen laut, die sich für die Rückkehr der Steine aussprechen. „Der Cullinan-Diamant muss mit sofortiger Wirkung an Südafrika zurückgegeben werden“, sagte Aktivist Thanduxolo Sabelo gegenüber lokalen Medien. „Die Bodenschätze unseres Landes und anderer Länder kommen weiterhin Großbritannien auf Kosten unseres Volkes zugute.“ Der südafrikanische Abgeordnete Vuyolwethu Zungula forderte seine Regierung auf, Reparationen für all das von Großbritannien angerichtete Leid zu fordern und auch „die Rückgabe des gesamten von Großbritannien gestohlenen Goldes und der Diamanten“ zu verlangen. Die Vertreterin der südafrikanischen Oppositionspartei EFF, Leigh-Ann Mathys, forderte ihrerseits die „Rückführungen für alle kolonialen Diebstähle, zu denen auch der Diebstahl des ‚Großen Sterns von Afrika‘ gehört“. n-tv.de

HINTERGRUND

Afrikas Demokratien in der Krise? Die Demokratie hat in Afrika einen schweren Stand. In vielen Ländern regieren autokratische Herrscher seit Jahrzehnten. Putsche, bei denen das Militär an die Macht kommt, geschehen häufig. Nur Botswana und die Seychellen gelten als liberale Demokratien, so das Forschungsprojekt V-Dem, das Staaten weltweit auf ihre Demokratietauglichkeit untersucht. Weitere 14 Staaten wie Burkina Faso, Kap Verden, Ghana, Guinea-Bissau, Lesotho, Liberia, Malawi, Mauritius, Namibia, Niger, Sao Tome und Príncipe, Senegal, Sierra Leone und Südafrika gelten hingegen als Wahldemokratien. Dort sind Wahlen zwar frei und fair, aber die Gewaltenteilung ist nicht besonders ausgeprägt. Allein im letzten Jahr gab es Putsche gleich in mehreren Ländern – in Burkina Faso, in Guinea, in Mali, im Tschad und im Sudan. Nur selten wechselt die Macht in Afrika aufgrund von Wahlen den Besitzer. Wer lange an der Macht bleiben will, der lässt oft die Verfassung anpassen. dw.com

Folgen des Ukraine-Kriegs: Wegen Preisanstieg hungern Menschen in Flüchtlingslagern: Die Vereinten Nationen bekommen zunehmend Probleme, Flüchtlinge in den Lagern mit Nahrung zu versorgen. Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) und das Flüchtlngsnetzwerk der UN sind für die Lager in Kenia zuständig und erhalten von der UN nur eine minimale feste Zuwendung, der Rest rekrutiert sich aus Spenden, die angesichts der dramatischen Situation vor Ort in letzter Zeit angewachsen sind. So haben die USA, Japan, Korea und die EU ihre Beiträge erhöht. Das reicht aber nicht aus, weil die Preise für Nahrungsmittel stark gestiegen sind. Zudem haben sich die Flüchtlingszahlen weltweit erhöht – mehr als 100 Millionen Menschen – und die monatlichen Betriebskosten des WFP liegen um fast 74 Millionen US-Dollar über dem Durchschnitt des Jahres 2019 – ein Anstieg um mehr als 40 Prozent. riffreporter.de

Äthiopien: Landwirtschaft zwischen Glauben und Wissen: In Äthiopien ging der Anteil der als unterernährt geltenden Bevölkerung in den letzten Jahren stetig zurück, aber er beträgt trotzdem noch 16,2 Prozent. Nur 26 Länder der Welt schneiden in der Rangliste des Welthunger-Index schlechter ab als Äthiopien. Die Landwirtschaft, die Haupterwerbsquelle in Äthiopien, wird kaum mit modernen Mitteln betrieben. In der Landwirtschaft spielt Religion eine große Rolle. Einer Studie zufolge glaubt etwa ein Viertel der vielen Kleinbauern Äthiopiens, dass letztlich Gott über ihren landwirtschaftlichen Erfolg bestimmt. „Auch wenn es keine Mehrheit ist, so sind es doch Millionen Äthiopier, die diese Überzeugung teilen“, sagt Studienleiter Goytom Abraha Kahsay. Zur Verbesserung der Situation der Bauern muss dieser Aspekt eine Rollen spielen, denn es stellte sich heraus, dass es eine Korrelation zwischen Religiosität und Risikobereitschaft der Landwirte gibt. Je stärker der Glaube, umso eher waren die Bauern bereit, vom Gewohnten abzuweichen und Neues zu probieren. Da die Risikobereitschaft der Landwirte gering ist, wäre dies ein Ansatzpunkt, um die Situation zu verbessern. Hierfür gilt es, die Kirchen vor Ort den Prozess mit einzubeziehen, wenn es um den Klimawandel und neue Technologien geht. mdr.de

Nach umstrittener Wahl: Ein einstiger Dorfjunge ist jetzt Präsident in Kenia: Vor kurzem wurde William Ruto nach knapp ausgegangener Wahl zum Präsidenten Kenias ernannt. Bei seiner Vereidigung im Stadion von Nairobi schlug er einen versöhnlichen Ton an. Er versprach abermals, mit „allen Kenianern zusammenzuarbeiten, unabhängig davon, wen sie gewählt haben“. Im Wahlkampf präsentierte Ruto sich als hart arbeitender, einfacher Mensch. Auch bei seiner Rede betonte er seine Herkunft, denn „An diesem Tag ist ein Dorfjunge der neue Präsident Kenias geworden“. Er kündigte bei seiner Rede mehrere Reformen an. Unter anderem sollten die Gerichtsbarkeit und alle Institutionen für den Kampf gegen die Korruption gestärkt und leichter zugänglich werden. Als Priorität nannte er zudem die Schaffung von Arbeitsplätzen, unter anderem durch die Förderung von Kleinunternehmern im informellen Sektor und leichteren Zugang zu Krediten. Sein Stellvertreter hatte zuvor in seiner Rede darauf hingewiesen, dass die neue Regierung einen Staat mit „leeren Kassen“ und hoher Verschuldung übernommen habe. faz.net

ANGEZÄHLT

Ägypten hat die Preise für den Transfer durch den Suezkanal um 15 Prozent erhöht. Ausnahmen gibt es für Kreuzfahrtschiffe und Massengutfrachter, die sollen für die Nutzung der Wasserstraße zehn Prozent mehr zahlen. Ägxypten begründet den Schritt mit den weltweiten Inflationsraten, die auch die Kosten für den Betrieb und Erhalt des Suezkanals gesteigert hätten. deutschlandfunknova.de

ZITAT DER WOCHE

„Ich freue mich für die Westliche Welt das sie sich entschieden hat, ihr Gewissen zu erleichtern“

Künstler Viktor Ehikhamenor zur durch einen Restitutionsvertrag geplanten Rückkehr der Benin Bronzen, die momentan im Humboldt Forum in Berlin ausgestellt sind. rbb-online.de

WEITERE NEWSLETTER

Politbriefing: Abschied von der Queen + Bund liefert weitere Panzerhaubitzen an Ukraine + Entscheidung um Nachfolge-Modell zum 9-Euro-Ticket vertagt + Bund weist Kritik der Länder an Finanzierung des dritten Entlastungspakets zurück + EU-Notfallinstrument für Krisenzeiten + Bundesbank rechnet mit Rezession und zehn Prozent Inflation. politbriefing.de

Greenmag: Lindner ruft Klimaschützer zur Ausbildung im Handwerk auf + Japaner durch riesigen Taifun bedroht + Länder fordern mehr Geld für 9-Euro-Ticket Nachfolge + Erste Wasserstoff-Testlieferung in Deutschland angekommen + Rekordbrände im Amazonas fressen Regenwald auf. greenmag.de

ZULETZT

Indien siedelt Geparden aus Afrika an: In Indien sind Geparden seit 70 Jahren ausgestorben. Nun wurden 8 Tiere aus Namibia im indischen Kuno-Nationalpark 400 Kilometer südlich der indischen Hauptstadt Neu-Delhi freigelassen. Weitere Tiere sollen folgen. Die Neuansiedlung der Tierart gilt als umstritten, weil nicht sicher ist, wie der Effekt auf andere Tierarten vor Ort ist. zeit.de