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Slowenien bittet EU und Nato nach Überschwemmungen um Hilfe, Schlepper sollen havarierten Tanker vor Rügen absichern, Ausläufer von riesigem Erdölteppich erreichen Küsten Mexikos
in der Kalenderwoche 33, 2023
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Nach Überschwemmungen – Slowenien bittet EU und Nato um Hilfe: Slowenien hat in den letzten Tagen aufgrund heftiger Unwetter schwere Überschwemmungen und Erdrutsche erlitten. Am Wochenende hatte Ministerpräsident Golob die Überschwemmungen als größte Naturkatastrophe der letzten drei Jahrzehnte bezeichnet. Große Teile der Infrastruktur des Landes wurden zerstört und Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten. Sloweniens Ministerpräsident Golob schätzte den Gesamtschaden auf mehr als 500 Millionen Euro. Er bat die EU und die Nato unter anderem um 20 vorgefertigte Brücken von bis zu 40 Metern Länge. Ebenfalls angefragt sind fünf schwere Militärhubschrauber für den Transport sowie 200 Soldaten für Schutz-, Rettungs- und Hilfsaufgaben. Auch andere Länder wie Österreich, Kroatien, Polen, Tschechien und die Slowakei waren durch die Unwetter betroffen. deutschlandfunk.de

Schlepper sollen havarierten Tanker vor Rügen absichern: Wie die zuständige Schifffahrtsbehörde mitteilte, liegt er in einem Gebiet, wo er auch bei schwerer See keine Gefahr für die umliegende Schifffahrt darstellt. Deshalb soll die „Yannis P.“ auch während eines Sturms auf ihrer Position bleiben. Erste Sorgen für eine kommende Umweltkatastophe konnte Experte Stefan Grammann vom Wasserstraßen- und Schiffahrtsamt Ostsee nehmen: „Wir sind ganz sicher, dass nichts passieren wird.“ Das Schiff ist mit Rohöl beladen, kommt aus Primorsk in Russland und war durch die Kadetrinne in der Ostsee auf dem Weg nach Mundra in Indien. Es fährt unter der Flagge der Marshallinseln, einer kleinen Republik im westlichen Pazifik. ndr.de

EU-Kommission erarbeitet Leitlinien für naturnahe Waldwirtschaft. table.media/europe

Strände verseucht – Ausläufer von riesigem Erdölteppich erreichen Küsten Mexikos: Das im Meer befindliche Erdöl habe sich „an allen Stränden des Golfs verteilt“, erklärte der stellvertretende Staatsanwalt für Umweltdelikte des südostmexikanischen Bundesstaats Campeche, Alejandro Brown Gantús. Naturschutzorganisationen hatten ihn nahe einer Erdölplattform verortet. Das staatliche Erdöl-Unternehmen Pemex bestritt die Berichte über das Ausmaß des Ölteppichs. spiegel.de

Ökoworld entlässt eigenen Gründer: Der bisherige Eigentümer Alfred Platow muss mit sofortiger Wirkung gehen, eine neue Generation solle laut Unternehmen übernehmen. Platow war vor kurzem in den Medien, da er die Geldstrafen der Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ übernehmen wollte. Der Großaktionär erntete dafür viel Kritik. Katrin Hammerich, Andrea Machost und Torsten Müller, bereits im Vorstand tätig, werden nun als Team die Führung von Ökoworld übernehmen. Platows Unterstützung der „Letzten Generation“ könne der Auslöser für die Entscheidung gewesen sein, wie es dem Bericht zufolge heißt. t-online.de

PFAS – Generelles Verbot von langlebigen Chemikalien gefährdet laut Industrieverbände die Klimaziele: Die Verbände weisen darauf hin, dass viele Schlüsseltechnologien auf dem Weg zur Klimaneutralität wie Windräder oder E-Autos nicht ohne langlebige PFAS-Materialien produziert werden könnten. Stoffe, für die es zurzeit noch keinen Ersatz gibt, sollten der Industrie weiter zur Verfügung stehen. Andere könnten nach und nach ersetzt werden. Bundeswirtschaftsminister Habeck sprach sich gegen eine Ünerrregulierung und für einen differenzierten Umgang mit der Chemikaliengruppe aus. In der Europäischen Union wird über ein mögliches Verbot der Chemikalien diskutiert. Die Gruppe der per- und polyfluorierten Substanzen zersetzen sich extrem langsam und sind auch in Trinkwasser nachweisbar. Die Substanzen gelten als gesundheitsschädlich und stehen im Verdacht, Krebs und andere Gesundheitsprobleme zu verursachen. deutschlandfunk.de

Energieverbrauch gesunken – Experten: Preise als Hauptgrund. merkur.de

Hitzerekorde mitten im Winter in Südamerika. orf.at

Illegal Land angeeignet – Polizei schnappt „größten Zerstörer des Amazonasgebiets“: Ein Brasilianer hatte sich für die Viehzucht illegal Land in der Größe von 21.000 Hektar, also mit einer Fläche so groß wie mehrere Tausend Fußballfelder angeeignet und dafür den Regenwald abgeholzt. Die Flächen wurden auf Verwandte übertragen. Er wurde bei der Operation „Retomada“ im Bundesstaat Pará festgenommen. Über 6500 Hektar Regenwald wurden nach Angaben der Polizei bereits abgeholzt, um die Flächen für die Viehzucht zu nutzen. n-tv.de

Stauseen laufen über – Rekordregen schließt Zehntausende Chinesen ein: In China hatte es aufgrund des Taifuns „Doksuri“ schwere Überschwemmungen gegeben. Einsatzkräfte versuchten mit Hochdruck, weitere Zehntausende eingeschlossene Menschen aus ihren Häusern zu retten und Wasser sicher aus den vollgelaufenen Stausseen abzulassen. Die Regenmengen, die in der Region mit einer Fläche in der Größe Großbritanniens fielen, überstiegen den Medienberichten zufolge die Speicherkapazität der großen und mittelgroßen Stauseen um mehr als das Doppelte. Am schwersten betroffen ist die Stadt Zhuozhou südwestlich von Peking. In Peking selbst fiel so viel Regen, wie schon seit 140 Jahren nicht mehr. Ein Problem ist der rasche Zuzug in die Städte, der zu einer Ausdehnung der Metropolen und einem Verschwinden von natürlichen Überschwemmungsgebieten führte. n-tv.de

Geoengineering: Plan eines Astronomen aus Hawaii – Sonnensegel im All soll Temperaturanstieg verlangsamen. golem.de

HINTERGRUND

Schwieriger Wiederaufbau in der Türkei: Bei dem starken Erdbeben in der Türkei vor einem halben Jahr starben mehr als 50.000 Menschen und mehr als doppelt so viele Menschen wurden verletzt. Es wurden hunderttausende an Gebäuden zerstört, aber der Wiederaufbau geht nur langsam voran. Schätzungen gehen von Schäden in der Türkei von mehr als 100 Milliarden Dollar aus. Immerhin werden nach Regierungsangaben schon dieses Jahr umgerechnet fast 17 Milliarden Euro für den Bau neuer Wohnungen und die Reparatur der Infrastruktur ausgegeben. Das Städtebauministerium der Türkei spricht von mehr als 300.000 neuen Wohnungen in den am schlimmsten betroffenen Erdbebengebieten. Präsident Erdogan hat Großes angekündigt: „In allen elf Erdbebenprovinzen geht der Wiederaufbau voran. TOKI spielt dabei eine führende Rolle. Die Gebäude werden rasch errichtet, im Herbst werden die ersten bezugsfertig sein. Innerhalb des ersten Jahres wollen wir 319.000 neue Wohnungen bauen. Insgesamt werden es in der Region 650.000 sein.“ TOKI ist die staatliche Wohnungsbaubehörde. Deren große Mehrfamilienhäuser gelten als sicher. Doch der Wiederaufbau kommt unter anderem wegen den Eigentumsverhältnissen nicht so schnell voran, wie es sich die Regierung wünscht. In Hatay am östlichen Rand des Mittelmeers etwa, werden zwar schon teils Bodenuntersuchungen durchgeführt, aber der Bau neuer Häuser hat noch nicht richtig begonnen. An einigen Stellen wird dagegen nicht wieder gebaut werden können, weil der Untergrund nicht geeignet ist. tagesschau.de

ADAC will gemeinsames Pendeln mit App voranbringen: Der ADAC hat eine Kooperation mit dem Software-Unternehmen Schwarz IT bekannt gegeben. Der Automobilverein und der Software-Entwickler haben die App Twogo – ADAC Pendlernetz vorgestellt. Gemeinsam wolle man erreichen, dass sich mehr Menschen zu Fahrgemeinschaften zusammentun und beispielsweise gemeinsam zur Arbeit oder zur Schule fahren, wie der ADAC meldete. Die App ist kostenlos. Mit ihr können Präferenzen eingestellt werden, wie zum Beispiel, dass Frauen nur Fahrten bei anderen Frauen suchen können. Auch lassen sich Verbindungen zu bestimmten Uhrzeiten herausfiltern, was bei Berufs- oder Schulpendlern praktisch sein kann. golem.de

Beschädigter Frachter „Fremantle Highway“ in Eemshaven angekommen: Er wurde von zwei Schleppern gezogen und von weiteren Booten begleitet, wie Fernsehbilder zeigten. Auch deutsche Boote waren dabei. Damit ist die Gefahr einer Ölverseuchung für die Nordsee und das Wattenmeer gebannt. Der Frachter musste aus Sicherheitsgründen so schnell wie möglich in einen sicheren Hafen gebracht werden. Das Schiff sei zwar intakt, das Feuer erloschen, sagte ein Sprecher der Wasserbehörde. Aber das Risiko besteht, dass Flammen wieder aufloderten. Und das Schiff ist schwer beschädigt. Es soll zunächst entladen und Schadstoffe entsorgt werden. welt.de

Bayern strebt Übernahme aller Uniper-Wasserkraftwerke an: „Wir streben die Übernahme der gesamten bayerischen Uniper-Wasserkraftwerke in eine landeseigene Betreibergesellschaft an. Auch eine gemeinsame Betreibergesellschaft mit dem Bund ist möglich“, teilte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) in München mit. Zuvor hatte er den Bund in einem Schreiben an das Bundesfinanzministerium zu konkreten Gesprächen aufgefordert. Durch eine neue Betreibergesellschaft könnten die Strukturen der Uniper-Wasserkraftsparte dauerhaft bestehen bleiben und auch das Betriebspersonal übernommen werden. Grünen-Landtagsfraktionschef Ludwig Hartmann freute sich über die bayrische Initiative: „Es hat endlich Klick gemacht.“ In Bayern sind Wasserkraftwerke an Isar, Lech, Donau und Main Teil des Uniper-Vermögens. sueddeutsche.de

ANGEZÄHLT

Die Abholzung im Amazonasgebiet in Brasilien ist stark zurückgegangen. Im Juli 2023 wurden 66 Prozent weniger Fläche abgeholzt als noch im Jahr zuvor. Demnach gab es im vergangenen Monat Hinweise auf Abholzung auf einer Fläche von knapp 500 Quadratkilometern. Im Juli 2022 waren es noch rund 1490 Quadratkilometer gewesen. Der Juli ist traditionell einer der Monate mit der stärksten Abholzungsrate in der Region. Im Zeitraum zwischen August 2022 und Juli 2023 fielen im brasilianischen Amazonasgebiet Bäume auf einer Fläche von 7952 Quadratkilometern. Das war der niedrigste Wert seit vier Jahren. In der Cerrado-Region, welche die Feuchtsavannen im Südosten Brasiliens umfasst, stieg die Abholzung hingegen auf 6347 Quadratkilometer – den schlechtesten Wert seit Beginn der systematischen Aufzeichnung im Berichtszeitraum 2017/2018. Auf Anordnung des Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva wurden mehrere Maßnahmen zum Naturschutz beschlossen. Zuletzt ging die Polizei beispielsweise mit einer Reihe von Großeinsätzen gegen illegale Goldsucher vor. spektrum.de

ZITAT DER WOCHE

„Jede einzelne Zelle in jedem Baumring speichert klimatische Informationen, unter denen sie entstanden ist.“

Jesper Björklund von der Schweizer eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft. Eine Studie internationaler Wissenschaftler, die in der Zeitschrift „Nature“ veröffentlicht wurde, hatte Baumringe untersucht und war zu dem Schluss gekommen, dass Treibhausgase und damit letztlich der Mensch für den gegenwärtigen Trend der Erwärmung verantwortlich seien. Die Daten zeigen zwar für die Jahre von 850 bis 1100 höhere Temperaturen als in den folgenden Jahrhunderten. Aber: Sie liegen deutlich unter den Temperaturen des 20. Jahrhunderts. Das zeige, dass die aktuelle Erwärmung in dieser Region die natürliche Variabilität zumindest des vergangenen Jahrtausends weit übertrifft. Das Resultat gelte für Nordeuropa, nicht aber für andere Weltregionen, räumt die Gruppe ein. Daher sollten künftige Studien mit dem neuen Verfahren auch das Klima anderer Erdteile rekonstruieren, insbesondere auf der Südhalbkugel, für die es bislang nur wenig Daten gebe. spiegel.de

WEITERE NEWSLETTER

Politbriefing: Vorerst keine Militärintervention im Niger + Sechs Tote nach Überflutungen in Slowenien + Kritik an Abschiebeplan für Clans + Haldenwang erneuert Kritik an AfD + Gesundheitsministerium gegen Notfallgebühr für Eltern + Post darf Briefporto nicht vorzeitig erhöhen + Mittelschicht schrumpft weiter. politbriefing.de

African Edition: ECOWAS-Staaten wollen zur Lage im Niger beraten + Niger-Putschisten sollen Wagner-Söldner kontaktiert haben + Moskau will laut EU mit billigem Getreide neue Abhängigkeiten schaffen + Tunesien – Viele Migranten an Grenze zu Libyen ausgesetzt + Polizei stürmt Worldcoin-Büros in Kenia. african-edition.de

ZULETZT

Spektakuläre Protestaktion – Umweltaktivisten verhüllen Privathaus von britischem Premier Sunak: Die Greenpeace-Aktivisten haben das Haus mit schwarzem Stoff verhüllt. Greenpeace veröffentlichte bei Twitter ein Foto , auf dem Aktivisten vor dem verhüllten Haus ein Banner hielten. Darauf fragten sie Sunak, was wichtiger sei: „Ölprofite oder unsere Zukunft?“ Ein Regierungsmitarbeiter erklärte zu der Protestaktion, man werde sich nicht für das Recht entschuldigen, die Energieversorgung zu sichern. Die britische Regierung hatte zuletzt mitgeteilt, sie werde trotz scharfer Kritik von Umweltschützern Hunderte Lizenzen zur Förderung von Öl und Gas in der Nordsee vergeben. Kritiker werfen dem konservativen Politiker vor, schleichend die Umweltziele seiner eigenen Regierung zu untergraben. spiegel.de