NACHRICHTEN
Entwurf des Klimafonds 2024 – Bund will 57,6 Milliarden Euro für grüne Transformation ausgeben: Mit rund 57,6 Milliarden Euro will die Bundesregierung die Entwicklung zu einer nachhaltigeren Wirtschaft und Lebensweise vorantreiben. Das Volumen im Entwurf für kommendes Jahr liegt rund 21,6 Milliarden Euro über den Soll-Ausgaben des Jahres 2023. Den Berichten zufolge gibt es mehrere Förderschwerpunkte: Energieeffiziente Gebäude, Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz, die Weiterentwicklung der Elektromobilität und Ladeinfrastatruktur, Förderung der Halbleiterproduktion und der Aufbau der Wasserstoffindustrie. Zudem bekommt die Deutsche Bahn Geld. Das Schienennetz der Bahn ist teils marode und soll in den kommenden Jahren grundlegend saniert werden. spiegel.de
Waldbrand auf Maui ist der tödlichste in den USA seit mehr als 100 Jahren: Bei den Bränden auf Hawaiis Insel Maui kamen mindestens 93 Menschen ums Leben. Der Gouverneur von Hawaii, Josh Green, rechnet mit weiteren Opfern, weil noch nicht alle Ruinen der niedergebrannten Ortschaft Lahaina durchsucht wurden. Über 2200 Gebäude wurden beschädigt oder zerstört, mehr als 850 Hektar Gelände sind verbrannt. Die Kosten für den Wiederaufbau des historischen Ferienorts wurden von der Federal Emergency Management Agency (Fema) auf 5,5 Milliarden Dollar geschätzt. Immer lauter werden die Fragen danach, ob die Behörden nicht deutlich besser auf das Unglück hätten reagieren können. Kritik hatte es auch daran gegeben, dass auf Maui zu Beginn keine Warnsirenen zum Einsatz gekommen sein sollen. Zusätzlich erschwert wurden die Rettungsarbeiten dadurch, dass Lahaina im Norden und Süden jeweils nur über eine große Zufahrtstraße erreichbar ist. welt.de
Kommender Winter: Bundesnetzagentur sieht Restrisiken für Gasversorgung – zum Beispiel bei einem kalten Winter in Deutschland. tagesschau.de
Extremwetter – Umweltministerium sieht Kommunen noch nicht ausreichend gewappnet: Nur etwa 20 Prozent der Kommunen hätten bisher Klimaanpassungsprogramme erstellt. Ein Sprecher des Umweltministeriums fügte aber hinzu, dass es verlässliche Zahlen dazu bisher nicht gebe. Viele Kommunen seien noch nicht auf Extremwetterlagen, wie sie zum Beispiel in Slowenien herrschten, vorbereitet. Das Haus von Umweltministerin Steffi Lemke verwies auf das im Juli im Kabinett beschlossene Bundesklimaanpassungsgesetz. Damit schaffe der Bund einen Rechtsrahmen für vorsorgende Klimaanpassung auf allen föderalen Ebenen, hieß es. Der Ministeriumssprecher pochte auf die Ausarbeitung von Klimaanpassungsplänen inklusive Gefahrenkarten in allen Kommunen in Deutschland. Ziel ist eine bundesweite Hinweiskarte zu Starkregengefahren. Der Bund unterstützt Kommunen bei der Ausarbeitung von Konzepten und finanziert mithilfe von Förderprogrammen auch sogenannte Klimaanpassungsmanager in den Städten. rnd.de
Hochwasser in Slowenien – THW stellt erste Brücke fertig: Das Technische Hilfswerk hat Sonntagnachmittag die erste Behelfsbrücke in der Ortschaft Prevalje im Norden Sloweniens nahe der österreichischen Grenze fertiggestellt. Etwa 30 Hilfskräfte aus den Ortsverbänden Freising, Dachau und Fürth waren an dem Aufbau der Behelfsbrücke vom Konstruktions-Typ „Bailey-Brücke“ beteiligt. Innerhalb von drei Tagen konnte das THW so die zweigeteilte Ortschaft Prevalje wieder für den Straßenverkehr verbinden. Anfang kommender Woche beginnt das Team des THW mit dem Bau einer zweiten Behelfsbrücke. Diese wird ebenfalls im Ort Prevalje errichtet werden. Die Helfer haben von der Bevölkerung viel Dankbarkeit erfahren. br.de
Nah Sturmtief „Hans“: Tausende Menschen in Norwegen nach Staudamm-Bruch und Überflutungen evakuiert. stern.de
Bundesnetzagentur will niedrigere Stromgebühren für Windkraft-Regionen: Die Kosten werden über die Netzentgelte auf die Kunden umgelegt, wodurch die Strompreise steigen. Damit sind die Strompreise ausgerechnet dort hoch, wo grüner Strom entsteht. Das soll sich durch eine Strompreisreform der Bundesnetzagentur ändern. Der Präsident der Behörde, Klaus Müller, sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ am Samstag, im Bundestag liege ein Gesetzentwurf, der die Netzagentur ermächtige, faire Netzentgelte einzuführen. Sobald das Gesetz verabschiedet sei, werde man einen Vorschlag für die Reform machen. Bislang werden demnach Regionen, die verstärkt auf Windkraft setzten, finanziell besonders stark belastet. Müller sagte der Zeitung, es gebe keinen Energieminister in Deutschland mehr, der dieses „historisch gewachsene System“ noch gutheiße. mdr.de
Tiere, Pflanzen, Pilze – Großteil aller bekannten Arten lebt im Boden: Böden seien weltweit das artenreichste Ökosystem, berichtet ein Forscherteam aus der Schweiz in der Fachzeitschrift „PNAS“. 59 Prozent aller bekannten Spezies leben dort, schätzen die Forschenden, und nicht nur 25 Prozent, wie bislang angenommen. Die Forschenden haben Bakterien, Pilze sowie etliche andere Lebewesen und Viren angeschaut. Viele davon sind wichtig für den Nährstoffkreislauf oder die Kohlenstoffspeicherung. Andere sind Krankheitserreger oder leben in Symbiose mit Bäumen. spiegel.de
Recyclingfirmen Erema und Lindner schließen sich zusammen. table.media/esg
HINTERGRUND
Elektroautos auf der „Fremantle Highway“ weitgehend unversehrt: Auch wenn die Ursache des Frachterbrandes noch nicht feststeht, lässt sich die lange Zeit kursierende E-Auto-Theorie nach der Inspizierung des Frachters nicht mehr halten. Laut dem Bergungsunternehmen Boskalis sind die unteren vier der zwölf Decks weitgehend unbeschädigt und etwa 1.000 Autos, darunter die rund 500 elektrischen, auf den ersten Blick in einem guten Zustand. Dagegen sind die oberen Decks, auf denen sich keine Elektroautos befinden, schwer beschädigt. Die „Fremantle Highway“ liegt derzeit im niederländischen Hafen Eemshaven. electrive.net
Hochwasser in Russland – Laut Behörden noch fast 30 Orte von Außenwelt abgeschnitten: Aus Primoje sollen mehr als 2.000 Menschen evakuiert worden sein. 4.000 Häuser stünden unter Wasser. Von den Überschwemmungen war vor allem die Gegend um Ussurijsk betroffen, der zweitgrößten Stadt der Region. Ein Dammbruch hat die Lage noch verschärft. deutschlandfunk.de
Hangrutschungen in den Alpen – Ein Tunnel bremst den Hang: Das Dörfchen Brienz ist der Katastrophe noch einmal entkommen: 1,2 Millionen Tonnen herabstürzendes Gestein stoppten kurz vor den ersten Häusern. Im Valle di Campo, einem Seitental des Maggiatals im Schweizer Kanton Tessin, zeigt Kreisoberförster Thomas Schiesser zusammen mit Stefano Daverio, dem zuständigen Geologen des Kantons, mit welchen Maßnahmen oberhalb von hier ein Erdrutsch, größer als in Brienz, gestoppt wurde – allem voran mit einem Entwässerungsstollen. „Entscheidend, um den Rutsch zu stoppen, ist nicht die Menge des abgelassenen Wassers, sondern die Verringerung des Wasserdrucks“, erklärt Stefano Daverio. Je niedriger der Druck in den Gesteinsporen, desto größer die Reibung in der Gleitfläche – und desto niedriger die Geschwindigkeit, mit der sich der Berg bewegt. Der Stollen wurde unterhalb des Rutschhorizonts in den Hang getrieben, in das feste Gestein. Keinesfalls durfte dabei die instabile Schicht angegraben werden. spektrum.de
Steigender Meeresspiegel – Wann Fehmarn in der Ostsee versinken wird: Der Geophysiker und Klimaexperte am Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven versucht zu klären, wie schnell der Meeresspiegel steigt – und welche Auswirkungen das auf die Küste hat. Es ist bisher nur eine Projektion, aber bis Ende des Jahrhunderts könnte der weltweite Meeresspiegel drastisch ansteigen. In Klimamodellen wurde errechnet, dass ein Anstieg von bis zu 80 Zentimetern am wahrscheinlichsten sei. Damit würde auch Fehmarn sich deutlich verändern: Weite Teile der Insel, vor allem im Westen, würde im Meer versinken. Bei einem Worst-Case-Szenario würde der Meeresspiegel um 140 Zentimeter steigen. Über 140 Quadratmeter würden dann überflutet, rund 18.000 Menschen würde das betreffen, haben die HCU-Forscher um Caroline Schuld, Jochen Schiewe und Johannes Kröger herausgefunden. Die gute Nachricht: Auch in dem ganz krassen Szenario versinkt Fehmarn nicht vollständig in den Fluten. Das gilt allerdings nicht für alle Küstenregionen. t-online.de
ANGEZÄHLT
In etwa 400.000 Hektar um den Grand Canyon wurden von US-Präsident Biden zum Naturschutzgebiet erklärt. Das Land solle „für alle künftigen Generationen“ bewahrt werden, sagte Biden bei einer feierlichen Zeremonie. Er führte weiter aus: „Das Land zu bewahren, ist nicht nur gut für Arizona, sondern für den ganzen Planeten, es ist gut für die Wirtschaft. Es ist gut für die Seele der Nation.“ Die Gebiete sind für die dort heimischen Indigenenstämme sehr wichtig.spiegel.de
ZITAT DER WOCHE
Marcio Astrini, Leiter von Climate Observatory, einem Zusammenschluss von NGOs in Brasilien zu den Ergebnissen des Amazonas-Gipfels in Brasilien. Mehrere Umweltgruppen haben die Abschlusserklärung als eine Zusammenstellung guter Absichten bezeichnet – ohne messbare Ziele und Zeitrahmen. Auf dem Gipfel mahnten die Teilnehmerstaaten den Schutz der tropischen Regenwälder an und forderten Finanzierungsmechanismen, um die Wälder erhalten zu können. Zudem pochten sie auf das Versprechen reicher Länder, Entwicklungsländern jährlich 100 Milliarden Dollar für den Klimaschutz zur Verfügung zu stellen. Die Industrieländer wurden außerdem aufgefordert, die Verpflichtung zur Bereitstellung von 200 Milliarden Dollar pro Jahr für die Erhaltung der biologischen Vielfalt zu erfüllen. Das Treffen der Vertreter aus acht Amazonasstaaten sei „wegweisend“, sagte Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva vor dem Gipfel in Onlinediensten. Es markiere einen „Wendepunkt in der Geschichte des Schutzes des Amazonas und des ökologischen Wandels“. ksta.de
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ZULETZT
Wetter extrem – Plötzlich treiben Eisschollen durch Urlaubsregion am Mittelmeer: In der vorletzten Woche sorgte eine dicke Schneedecke in Deutschland für Aufsehen, nun schlug das Wetter auch in Norditalien Kapriolen. Mitten im Sommer trieben Eisschollen durch die Straßen. Der Grund auch dort: ein extremer Hagelsturm. Erst Dürre, Hitze, Brände, jetzt heftige Hagelstürme – und Eisschollen, die durch eine Stadt in der Region Friaul-Julisch Venetien im Nordosten Italiens treiben. Besonders betroffen war demnach das Gebiet zwischen den Gemeinden Reana del Rojale und der Tricesimo in der Provinz Udine. Auch in den sozialen Medien wurden Dutzende Videos gepostet, die eine Schneelandschaft mitten im Sommer zeigen – inklusive kleiner Eisschollen, die durch das Wasser treiben, das durch die Straßen fließt. express.de