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Seltene Erden in Schweden, Keine Demonstranten mehr in Lützerath, C02 in den Untergrund
GreenMAG in der Kalenderwoche 3, 2023
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Größter Fund seltener Erden in Europa: In Nordschweden wurden über eine Millionen Tonnen an Seltenen Erden entdeckt, die wichtig für den Bau von elektronischen Geräten wie Handys oder Elektroautos sind. Das genaue Ausmaß des Funds sei noch nicht klar. „Dies ist eine gute Nachricht, nicht nur für LKAB, die Region und die schwedische Bevölkerung, sondern auch für Europa und das Klima“, sagte Jan Moström, CEO von LKAB, in einer Erklärung. „Es könnte ein wichtiger Baustein für die Produktion der kritischen Rohstoffe werden, die für den grünen Übergang absolut entscheidend sind.“ Europa ist in dem Bereich der Seltenen Erden auf Importe aus weit entfernten Ländern wie China angewiesen. Dabei steigt aber der Bedarf an. Die Firma LKAB wird 2023 einen Antrag auf eine Abbaukonzession einreichen, fügt aber hinzu, dass es noch mindestens bis zu 15 Jahre dauern wird, bis das Unternehmen mit dem Abbau der Lagerstätte und der Verschiffung auf den Markt beginnen kann. Die EU-Kommission will in diesem Frühjahr Maßnahmen vorschlagen, mit denen die strategische Autonomie Europas in Bezug auf kritische Rohstoffe gestärkt werden soll. tagesschau.de

Lützerath – Verbliebene Aktivisten verlassen Tunnel: Noch der großen Demonstration vom Samstag, bei der es zum Teil schwere Auseinandersetzungen zwischen den Demonstranten und der Polizei gab, waren noch zwei Aktivisten in einem Tunnel verblieben. Nun, fünf Tage nach der Räumung des Gebietes, haben auch sie das Gelände verlassen. In einer Pressemitteilung schrieb das Unternehmen RWE erleichtert: „Die beiden Aktivisten, die sich seit Tagen in einem selbst gebauten Tunnel verbarrikadiert hatten, haben nach intensiven Gesprächen freiwillig ihre lebensgefährliche Lage beendet und den Tunnel verlassen“. Offensichtlich führten intensive Gespräche mit den beiden Klimaaktivisten zu deren freiwilliger Aufgabe. spiegel.de

CO2 unterirdisch speichern – CDU-Fraktionschef Redmann fordert Ausbau: Der brandenburgische Minister fordert nicht nur eine Vermeidung der Entstehung von CO2, sondern auch die Nutzung und unterirdische Speicherung von klimaschädlichem Kohlenstoffdioxid. „Wir wollen unser Land zum Technologieführer und Exportweltmeister für Klimaschutz machen“, sagte Redmann. Mit Änderungsanträgen hatte Redmann bei der CDU-Klausur Vorschläge zum Transport von abgespaltenem CO2 und dem Transport per Pipelines zu unterseeischen Speicherorten in das dann beschlossene Programm zur Wirtschafts-, Energie- und Klimapolitik eingebracht – darunter auch einen Vorschlag zur Herstellung von so genanntem blauen Wasserstoff, etwa in der Raffinerie PCK Schwedt. heise.de

Brandenburg bekommt Kompetenzzentrum gegen Waldbrände: Bei einem Gipfeltreffen in Potsdam, an dem Vertreter von Bund, Land, Kommunen, Feuerwehr, Bundespolizei und Bundeswehr teilnahmen, wurde eine engere Zusammenarbeit beschlossen. Bei dem Waldbrand-Kompetenzzentrum soll es etwa um Prävention, die Planung von Einsätzen und eine bessere Koordinierung unter den Organisationen gehen. Einen konkreten Zeitplan nannte die Regierung aber nicht. Bundesbauministerin Klara Geywitz, die auch bei dem Treffen dabei war, will die Feuerwehren unterstützen, indem Wassermanagementsysteme entwickelt werden. Im vergangenen Jahr gab es in Brandenburg nach Angaben von Innenministerium und Staatskanzlei 507 Waldbrände auf einer Gesamtfläche von fast 1.500 Hektar. Darunter seien fünf Großbrände in drei Landkreisen gewesen. rbb24.de

Wärmegehalt der Weltmeere ist 2022 so hoch wie nie zuvor: Der Grund für den höchsten Wert seit Beginn der Messungen Ende der 1950er Jahre sei die menschengemachte Klimaerwärmung, schreibt ein internationales Forschungsteam im Fachblatt „Advances in Atmospheric Sciences“. Zudem beschleunige sich die Entwicklung kontinuierlich, mahnen die 24 Forscher und Forscherinnen von 16 Instituten an. rnd.de

DB liefert Konkurrenz Kraftstoff für ersten Wasserstoffzug: Bei dem ersten Wasserstoffzug in Bayern kooperiert die Bahn mit dem Konkurrenzunternehmen Bayerische Regiobahn. Die Regiobahn will ab dem kommenden Jahr zwei Strecken von Augsburg aus mit einem Siemens-Wasserstoffzug bedienen. Kraftstofflieferant für den neuartigen Zug wird die Bahn-Tochter DB Energie werden. Das Unternehmen werde dafür in Augsburg die Wasserstoffinfrastruktur aufbauen, teilte eine DB-Sprecherin mit. Dafür werden eine Tankstelle und eine mobiler Speicher bis Ende des Jahres zur Verfügung gestellt werden. Laut DB ist für den planmäßigen Fahrgastbetrieb eine schnelle Betankung nötig, weil die Verbindungen eng getaktet sind. golem.de

HINTERGRUND

Haushalte in Bayern heizen nur mit Wasserstoff – So soll es funktionieren: In einem Pilotprojekt soll statt Erdgas in 10 ausgewählten Haushalten in Bayern Wasserstoff zum Heizen verbrannt werden. Dafür schlossen sich der Heizungshersteller Vaillant mit dem Gasversorger Energie Südbayern und dem kommunalen Energieversorger Thüga zusammen. Als Grundlage für das Vorhaben erfolgte der Umbau des bestehenden Erdgasnetzes auf den Betrieb von Wasserstoff. Dabei findet die Wärmeversorgung nicht über Brennstoffzellen statt, die Wasserstoff zur Elektrizitätserzeugung nutzen, sondern über Brennwertkessel für die Verbrennung von Wasserstoff, wie das Branchenportal pv-magazine berichtet. Das Vorhaben ist Teil des Forschungsprojekts „H2Direkt“ und wird vom Bundesministerium für Forschung und Bildung finanziert. efahrer.chip.de

Wie Delfine bei Lärm reagieren: Die Unterwasswerkommunikation von Tieren wird zunehmend durch von Menschen verursachten Lärm beeinträchtigt. Bohrungen unter Wasser oder die Schifffahrt erzeugen jede Menge Lärm, wodurch die Tiere nicht mehr normal kommunizieren und komplexe Verhaltensweisen nicht richtig koordinieren können. Orientierung, Futtersuche oder auch die Erkennung von Artgenossen werden erheblich beeinträchtigt. Das hat unter anderem Auswirkungen auf Delfine, die hochintelligent sind und in Gruppen leben – und auch dadurch auch viel kommunizieren. Bei Lärm in ihrer Umgebung erhöhen Delfine die Lautstärke und die Dauer der Pfiffe, mit denen sie sich verständigen. Befinden sich die Tiere in einer besonders lauten Umgebung, müssen sie sogar „schreien“, um sich zu verständigen. Ein Team um Pernille Sørensen von der Universität Bristol stellte fest „Unsere Studie zeigt, dass die Kommunikation der Delfine durch den Lärm erheblich beeinträchtigt wird – trotz ihrer diversen Kompensationsversuche“ so Erstautorin Sørensen. n-tv.de

Millionen Tonnen Treibhausgase durch Privatjets: Recherchen von NDR und SZ haben ergeben, dass sich die Zahl der Privatflüge in Deutschland auf einem Rekordniveau befindet – und dadurch größere Mengen an Treibhausgasen erzeugt werden. Viele Flüge davon sind Kurzstreckenflüge. Von deutschen Flughäfen aus sind im vergangenen Jahr so viele Privatjets wie nie zuvor gestartet. Insgesamt mehr als 94.000 Starts von Flugzeugen aus dem sogenannten Business-Segment verzeichnete die Luftkontroll-Organisation Eurocontrol – also etwa 260 Flüge täglich, ein Zuwachs von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Privatjetflüge machen damit 12 Prozent aller Flüge aus. Europaweit haben Privatjets 2022 insgesamt etwa zehn Millionen Tonnen Treibhausgase ausgestoßen, mehr als eine Million davon in Deutschland. Dem Bundesverkehrsministerium selbst liegen keine gesonderten Daten vor. Stefan Gössling von der Linnaeus-Universität in Schweden fordert die Politik auf, tätig zu werden. „Wir können aus Klima-Perspektive nicht länger zuschauen, dass viele Reisen mit dem Flugzeug gemacht werden, gerade mit Privat-Flugzeugen, die auch genauso gut mit der Bahn zu absolvieren wären oder meinetwegen mit dem Privatwagen.“ tagesschau.de

Unter unseren Füßen brodelt ein heißer Schatz: Die Nutzung von fossilen Energien ist aufgrund des Ukraine-Krieges und der Energiekrise wieder wichtiger geworden. Dabei gibt es durchaus alternative Verfahren der Energieförderung – darunter das Gewinnen von Energie durch Erdwärme. Die Befürworter der Erdwärme betonen gerne die physikalischen Fakten: In der Mitte unseres Planeten liegt ein Kern aus bis zu 6000 Grad Celsius heißem Metall, darüber der Mantel. Ganz außen folgt die Kruste, im Vergleich dünn wie eine Eierschale und wenige Kilometer unter der Oberfläche noch mehr als 100 Grad Celsius warm. Wasser, das im Porenraum des Gesteins eingeschlossen ist, wird also wie in einem Kochtopf aufgeheizt. Die in diesem tiefen Thermalwasser gespeicherte Wärmeenergie reicht aus, um über bestehende Fernwärmenetze verteilt zu werden. Fakt ist, dass bisher schon ein Sechstel der deutschen Haushalte mit Fernwärme beheizt werden. die in vielen Fällen jedoch aus fossilen Kraft- oder Heizwerken stammt. Thermalwasser dagegen wäre nicht nur eine lokale, sondern auch eine klimafreundliche und ergiebige Energiequelle. Das Umweltbundesamt ermittelte 2018 in einer Studie, dass 25 Prozent des deutschen Wärmebedarfs wirtschaftlich und ökologisch mit Tiefenbohrungen gedeckt werden könnten. Eine Steigerung ist notwendig und schont das Klima dazu. spektrum.de

ANGEZÄHLT

Die Änderung der gespeicherten Wärmemenge der Weltmeere ist laut einem internationalen Forschungsteam innerhalb eines Jahres um rund 11 Zettajoule gestiegen. Das entspreche in etwa der hundertfachen Menge an Energie, die 2021 bei der Stromerzeugung entstanden ist. Der Grund für den höchsten Wert seit Beginn der Messungen Ende der 1950er Jahre sei die menschengemachte Klimaerwärmung, schreibt das TEAm im Fachblatt „Advances in Atmospheric Sciences“. Zudem beschleunige sich die Entwicklung kontinuierlich, mahnen die 24 Forscher und Forscherinnen von 16 Instituten an. Es gibt außerdem einen weiteren Effekt: „Die Erderwärmung spiegelt sich nicht nur in der gemessenen Rekordwärme der Meere wieder, sondern auch in den stärker werdenden Extremen beim Salzgehalt“, sagte die für die Studie verantwortliche Wissenschaftlerin Lijing Cheng. rnd.de

ZITAT DER WOCHE

„Ein schockierendes Maß an Kompetenz für ein Unternehmen, das dann die nächsten Jahrzehnte damit verbrachte, die Klimawissenschaft zu leugnen.“

Klimaforscher George Supran zu der Tatsache, dass der Ölkonzern Exxonmobile schon seit Ende der siebziger Jahre die Gefahren der Erderwärmung kannte – und das mit hoher Präzision. Man hatte laut einer Analyse von Forschern der Harvard University und des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung herausgefunden, dass Exxonmobile eine Erderwärmung von 0,2 Grad Celsius voraussah und das verbleibende Kohlenstoffbudget für eine Begrenzung der Erderwärmung auf unter zwei Grad Celsius. Die Öffentlichkeit erfuhr davon lange wenig. Exxonmobile bestreitet die Vorwürfe. Das Verständnis ExxonMobils über den Klimawandel habe sich zusammen mit dem der breiteren wissenschaftlichen Gemeinschaft entwickelt. Man wolle Teil der Lösung sein. spiegel.de

WEITERE NEWSLETTER

Politbriefing: Druck auf Berlin in Panzer-Debatte + Entscheidung über Lambrecht-Nachfolge + Debatte über Polizeieinsatz bei Lützerath-Räumung + London will schottisches Gender-Gesetz blockieren + Tausende demonstrieren vor EU-Parlament in Straßburg gegen Iran + Firmenchefs sehen schwarz für die Weltwirtschaft 2023. politbriefing.de

African Edition: Baerbock in Äthiopien + Papst kritisiert Ausbeutung Afrikas + Streit um Äußerungen zur Westsahara bei Fußballturnier + Demonstranten zu lebenslanger Haft in Ägypten verurteilt + Südafrikanischer Präsident sagt Reise nach Davos ab. african-edition.de

ZULETZT

Expertin – Auch Alpen sind nicht mehr schneesicher: Der bislang zum großen Teil warme Winter hat in vielen Gebieten der Alpen zu einem Schneemangel geführt, der den Wintersport nur sehr eingeschränkt ermöglicht. Laut der Straßburger Geografieprofessorin Carmen de Jong muss der Wintertourismus sich darauf einstellen. De Jong sagte, dass ungeachtet des Klimawandels versucht werde, die Skisaison noch zu verlängern. Oft ist es auch zu warm, um Kunstschnee zu produzieren. De Jong machte auf die Umweltauswirkungen von Speicherbecken aufmerksam, die für eine großflächige künstliche Beschneiung nötig seien. Das Wasser dafür komme häufig aus weiten Entfernungen, das Hochpumpen verursache hohe Energiekosten, laut einem neuen Trend wird sogar Grundwasser angezapft. Der Bund Naturschutz in Bayern hatte bereits Ende November angesichts der Energiekrise an die Betreiber appelliert, auf den Einsatz von Schneekanonen ganz zu verzichten. n-tv.de