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Jeden Dienstag liefern wir mit African Edition einen Überblick über die wichtigsten Themen vom afrikanischen Kontinent.

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Neue Kämpfe im Sudan nach Waffenruhe, EU stellt Tunesien 900 Millionen Euro in Aussicht, Mehr als 40 Tote nach Explosion und Terroranschlag in Somalia
African Edition in der Kalenderwoche 24, 2023
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Neue Kämpfe im Sudan nach Ende einer 24-stündigen Waffenruhe: Die Feuerpause war – wie bereits zuvor – von den USA und Saudi-Arabien vermittelt worden. Ziel war es, humanitäre Versorgung zu ermöglichen. Medien und Augenzeugen zufolge blieb es in Khartum tatsächlich ruhig. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (Médecins Sans Frontières, MSF) berichtete zudem am Samstag, dass ihre Mitarbeiter zu einem Propagandavideo zugunsten der RSF genötigt worden seien. Ihr Konvoi sei beim Verlassen eines Lagerhauses gestoppt worden. derstandard.de

EU stellt Tunesien 900 Millionen Euro in Aussicht: Eine Gruppe mit der EU-Kommissionspräsidentin Von der Leyen, Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni und dem niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutthat hat am Wochenende die tunesische Hauptstadt besucht. Laut von der Leyen könnte das Geld verfügbar gemacht werden, sobald ein Abkommen mit dem Land geschlossen werde. Die Zahl der Menschen, die von dem nordafrikanischen Land aus in die EU kommen, hat in den vergangenen Monaten stark zugenommen. Meloni hatte schon vorher vorgeschlagen, Staaten wie Tunesien dafür zu bezahlen, die Migrantenboote konsequent am Ablegen Richtung Italien und damit gen Europäische Union zu hindern. Neben der finanziellen Unterstützung seien unter anderem eine Modernisierung des Handelsabkommens der EU mit Tunesien, eine Partnerschaft im Bereich der erneuerbaren Energien und Migrationsthemen besprochen worden, sagte von der Leyen. Die EU werde Tunesien dieses Jahr 100 Millionen Euro für Grenzmanagement und Such- und Rettungsaktionen zur Verfügung stellen. Meloni sicherte Saied weiter Unterstützung zu, damit Tunesien den 2022 vom Internationalen Währungsfonds zugesagten Kredit über 1,9 Milliarden US-Dollar erhalte. tagesschau.de

UN-Sicherheitsrat – Fünf neue Mitglieder: Die neuen Mitglieder sind Slowenien, Guyana, Sierra Leone, Algerien und Südkorea. zdf.de

Mehr als 40 Tote nach Explosion und Terroranschlag in Somalia: In Somalia sind bei der Explosion eines Sprengsatzes und bei einem Terroranschlag insgesamt mehr als 40 Menschen getötet worden. Kämpfer der islamistischen Terrorgruppe Al-Shabaab hatten das Hotel erstürmt. Zudem starben mindestens 27 Personen, als am Freitag in der südlichen Region Lower Shabelle eine Mörsergranate auf einem Fußballfeld explodierte. Laut Medienberichten war der Sprengsatz ein Überbleibsel der Kämpfe zwischen verschiedenen somalischen Kriegsparteien, der durch Regenfälle freigelegt worden war. Somalia wird seit Jahren von Konflikten erschüttert. sueddeutsche.de

Mehr als 40 Tote bei Angriff der Miliz auf Lager für Vertriebene in Kongo. nzz.ch

UN setzen Lebensmittelhilfe in Äthiopien aus: Da offenbar Hilfsgüter und Lebensmittel abgezweigt und in großem Stil weiterverkauft wurden, hat das UN-Welternährungsprogramm seine Hilfslieferungen für Äthiopien vorübergehend ausgesetzt. Die Organisation begrüße, dass die äthiopische Regierung Ermittlungen angekündigt habe und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen wolle, so WFP-Chefin Cindy McCain. Fortan will das WFP die Lieferungen stärker kontrollieren und nachverfolgen. Das WFP erklärte, bestimmte Programme für mangelernährte Kinder, schwangere und stillende Frauen, sowie Schulspeisungen weiterhin umzusetzen zu wollen. Auch die US-Entwicklungsbehörde USAID setzte wegen der Unterschlagung von Hilfsgütern vorerst ihre Unterstützungen aus. Rund 20 Millionen der 120 Millionen Äthiopier sind auf Hilfen angewiesen. tagesschau.de

Rumänien ruft seinen Botschafter in Kenia nach einem rassistischen Affenangriff zurück: Rumänien ruft seinen Botschafter in Kenia zurück, nachdem der Diplomat bei einem Treffen in Nairobi eine Bemerkung gemacht hatte, in der er Afrikaner mit Affen verglich. „Jedes rassistische Verhalten oder Kommentar ist absolut inakzeptabel“, sagte das rumänische Außenministerium in Bukarest. wochenschau.at

„Boomendes Geschäft“ mit Menschen – 22 Schwangere aus Babyfabrik in Nigeria gerettet: Der Handel mit Babys gilt in dem Land als dritthäufigstes Verbrechen. Immer wieder entdecken die Behörden sogenannte Fabriken, in denen Teenager gebären. Das Militär teilte mit, dass die Einrichtung in Ohafia, im Gliedstaat Abia im Südosten des Landes, durchsucht worden sei, nachdem es Hinweise über einen Verkauf von Kindern „an Kriminelle für rituelle Zwecke sowie für Kinderschmuggel“ gegeben habe. 21 der 22 geretteten Frauen waren laut den Angaben schwanger. Fotos von der Einrichtung zeigen einen eingeschossigen, heruntergekommenen Bau mit wenigen Fenstern. Die Besitzerin war zunächst flüchtig und wurde aber kurz darauf vorläufig festgenommen. nzz.ch

Boot geht in Flammen auf: Drei Teenager sterben bei Luxus-Tauchtour in Ägypten. rtl.de

Nigerias Inlandsgeheimdienst nimmt Zentralbankchef fest: Godwin Emefiele befinde sich „aus Ermittlungsgründen“ in der Obhut der Geheimpolizei, teilte der Inlandsgeheimdienst DSS am Samstag mit. Als Gründe dafür hatte die Regierung „Ermittlungen bezüglich seines Amtes und der geplanten Reformen im Finanzsektor“ in Afrikas größter Volkswirtschaft genannt. Nigerianische Zeitungen zitierten aus Gerichtsakten, wonach dem Zentralbankchef vorgeworfen wird, Terrorismus zu finanzieren, Beihilfe zum Terrorismus zu leisten und andere Wirtschaftsverbrechen zu begehen, die die nationale Sicherheit Nigerias gefährden könnten. derstandard.at

HINTERGRUND

Zerstörung der Kultur im Sudan mit der in Afghanistan vergleichbar: Der seit zwei Monaten andauernde Konflikt im Sudan hat auch Auswirkungen auf die Kulturstätten im Land. Wie das Magazin „The Continent“ berichtet, verglichen einige Beobachter inzwischen die Verwüstung von Bibliotheken, Museen und Glaubensstätten mit der Zerstörung von Afghanistans Kulturschätzen durch die Taliban. Ende Mai hatte der für Menschenrechte im Sudan zuständige UN-Experte die Zerstörung von Religions- und Kulturstätten durch Militärs verurteilt. Etliche Moscheen und Kirchen seien demnach angegriffen, sowie auch historische Stätten zerstört worden. deutschlandfunk.de

Nashornumsiedlung in Afrika – Rettung einer gefährdeten Art – oder teures Experiment? Kürzlich wurden 16 Exemplare der Südlichen Unterart aus Südafrika in den Garamba Nationalpark im Nordosten des Kongos umgesiedelt. In den kommenden Jahren sollen insgesamt rund 70 Breitmaulnashörner für 4 Millionen Dollar in den Kongo gebracht werden. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) hat das Nördliche Breitmaulnashorn als das seltenste Großsäugetier der Erde eingestuft. „Die Nashörner sind eine Spezies, die historisch zum Garamba Nationalpark gehört. Mit der Rückkehr der Nashörner steigen hoffentlich auch wieder die Zahlen der Touristen, die in die Region kommen“, sagt Pascal Adrio, der stellvertretende Parkmanager in Garamba. Doch es gibt auch Kritik an den aufwendigen und teuren Umsiedlungsprojekten. Denn nicht immer sind diese von Erfolg gekrönt. Zuletzt waren zwei Geparden nach einer Umsiedelung von Afrika nach Indien gestorben. Forscher hatten kritisiert, der Nationalpark sei zu klein für die Geparden. „Wir müssen uns wirklich fragen, ob so eine Umsiedlung tierethisch vertretbar ist. Die Südlichen Breitmaulnashörner werden quasi als Versuchstiere in einen ihnen unbekannten Lebensraum gesetzt“, sagt Thomas Hildebrandt, Nashorn-Experte und Leiter der Abteilung für Reproduktionsmanagement am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung. Dabei würden kaum zu überschauende Risiken etwa durch Krankheiten in Kauf genommen. Zudem sei nicht sicher, ob die zwei Arten – nördliche und südliche Breitmaulnashörner – zusammenleben könnten. Sie hätten sich unterschiedlich entwickelt. t-online.de

Der Konflikt im Sudan könnte auch den benachbarten Tschad destabilisieren: Der Konflikt im Sudan hat auch Auswirkungen auf den Tschad und die Zentralafrikanische Republik, denn beide Staaten haben bisher 100.000 bzw. 10.000 sudanesische Flüchtlinge aufgenommen. Abdou Abarry, Sonderbeauftragter des UN-Generalsekretärs und Leiter des UN-Regionalbüros für Zentralafrika, wies darauf hin, dass der Tschad rund 130 Mio. USD benötigt, um die 100.000 sudanesischen Flüchtlinge in den nächsten sechs Monaten unterzubringen. Die Gouverneure der drei Provinzen Ouaddaï, Sila und Wadi-Fira, die sudanesische Flüchtlinge aufnehmen, baten um die rasche Umsiedlung der Flüchtlinge aus den Grenzregionen, eine stärkere Unterstützung der lokalen Gemeinschaften und den Ausbau der grundlegenden Gesundheits- und Bildungseinrichtungen für Geflüchtete. Trotz seines Ölreichtums ist der Tschad eines der ärmsten Länder der Welt. fides.org

Erdbeben erschüttert Südafrikas bevölkerungsreichste Provinz: Ein Erdbeben der Stärke 5,0 hat Südafrikas bevölkerungsreichste Provinz erschüttert. Das Beben war in der gesamten Provinz Gauteng zu spüren, in der sich mit Johannesburg und Pretoria sowohl die grösste Stadt des Landes als auch die Hauptstadt befinden. Bewohner Gautengs veröffentlichten Bilder in Onlinediensten, die kleinere Gebäudeschäden zeigten. Im August 2014 hatte ein Erdbeben der Stärke 5,3 eine Minenstadt nahe Johannesburg erschüttert. Das letzte grosse Erdbeben hatte Südafrika im Jahr 1969 getroffen, als ein Beben der Stärke 6,3 die Provinz Western Cape mit der Metropole Kapstadt erschütterte. nau.ch

ANGEZÄHLT

In Kürze wollen sechs afrikanischen Staatschefs nach Moskau im Rahmen einer Friedensinitiative reisen. Neben dem südafrikanischen Präsidenten Ramaphosa sind die Staatschefs von Ägypten, Senegal, Uganda und Sambia dabei. Außerdem will Azali Assoumani mitfliegen, der Präsident der Komoren und aktueller Chef der Afrikanischen Union. Ob die Initiative erfolgreich sein wird, ist offen. Auf dem afrikanischen Kontinent gibt es viel Erfahrung mit Konfliktmanagement, wovon man jetzt profitieren kann. tagesspiegel.de

ZITAT DER WOCHE

“Werben um nigerianische Investoren in jeglicher Form sofort zu unterlassen.”

Die nigerianische Security and Exchanges Comission (SEC) hat den Betrieb der Krypto-Börse Binance im Land für illegal befunden. Zudem sei Binance im Land weder offiziell registriert, noch sei es reguliert, wie es heißt. Anfang Mai hatte die SEC Nigerias neue Gesetze zur Regulierung von digitalen Assets veröffentlicht. Darin festgehalten sind die Klassifizierung von Kryptowährungen als Wertpapiere, sowie die Anforderungen für Krypto-Börsen für eine ordnungsgemäße Registrierung im Land. btc-echo.de

WEITERE NEWSLETTER

Politbriefing: Ukraine meldet Rückeroberungen + Regierung plant Ausbau von Fernwärme + Berlusconi gestorben + Andrea Ypsilanti tritt wegen EU-Asylkompromiss aus SPD aus + Aiwanger weist Populismusvorwurf zurück + Kanada und Niederlande verklagen Syrien. politbriefing.de

GreenMAG: Koalitionäre ringen um Gebäudeenergiegesetz + Deutschlandticket soll in Frankreich gelten – und umgekehrt + Am Akw Saporischschja: Stausee-Wasser reicht laut Ukraine nicht mehr für Reaktorkühlung + Waldbrand bei Jüterbog: Großschadenslage aufgehoben + Strittiges Renaturierungsgesetz: EU-Länder streben Einigung an. greenmag.de

Politnews: Nebeneinkünfte der Bundestagsabgeordneten +++ Ansprechstelle zum Schutz von Kommunalpolitiker:innen +++ Zunehmende Kritik an EU +++ Förderpreis zur Würdigung des Ehrenamts +++ Politische Kultur in Mecklenburg-Vorpommern. polisphere.eu

ZULETZT

DR Kongo exportiert mehr Kupfer als Peru: Peru war bisher der zweitgrößte Kuperexporteur der Welt, wird nun aber vom Kongo abgelöst. Demnach exportierte die DR Kongo im vergangenen Jahr 2,4 Millionen Tonnen Kupfer. Die Ausfuhren Perus lagen bei 2,2 Mio. Tonnen. Der größte Produzent ist Chile mit 5,2 Millionen Tonnen. Das Metall wird seit Jahrtausenden durch Menschen genutzt, ist derzeit aber besonders begehrt. Egal ob Batterien, Energieversorgung oder Netze: Für viele Vorhaben im Zusammenhang mit der angestrebten Verringerung von CO2 Missionen ist Kupfer unabdingbar. miningscout.de