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Jeden Dienstag liefern wir mit African Edition einen Überblick über die wichtigsten Themen vom afrikanischen Kontinent.

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Sergei Lawrow: Ziel des Burundi-Besuchs scheitert + Kämpfe im Sudan weiten sich nach Feuerpause aus + Südafrikanisches Projekt entwickelt KI-Software speziell für Afrika
African Edition in der Kalenderwoche 23, 2023
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Sergei Lawrow – Burundi-Besuch scheitert auf ganzer Linie: Dass Ziel des russischen Außenministers war, das Land auf seine Seite zu ziehen – was aber nicht gelang. Albert Shingiro, Burundis Aussenminister sagte dazu: „Burundi hat beschlossen, sich auf die Seite der Lösung und nicht auf die Seite der Probleme zu stellen. Burundi ist wie jedes andere Land souverän.“ Das Land hatte den Kreml und die Ukraine aufgefordert, so schnell wie möglich mit Friedensgesprächen zu beginnen. nau.ch

Kämpfe im Sudan weiten sich nach Auslaufen der Feuerpause aus: Nach Ende der Feuerpause gab es wieder heftige Kämpfe in der Hauptstadt Khartoum. In Bahri, das zusammen mit Khartum und Omdurman eine Metropolregion am Zusammenfluss von Blauen und Weißen Nil bildet, kam es am Sonntag auch zu Kämpfen.
Bereits in den Vortagen wurden Kämpfe in Darfur im Südwesten des Landes gemeldet. Auch während der Feuerpause gab e schon vereinzelte Kämpfe. Internationale Beobachter fürchten, die ganze Region könnte destabilisiert werden. wienerzeitung.at

Drei Soldaten in Israel nahe Grenze zu Ägypten erschossen: Wie die israelische Armee mitteilte, hatte der Ägypter am Samstag zunächst zwei Soldaten erschossen. Bei der anschließenden Fahndung seien dann ein weiterer Soldat sowie der „Angreifer“ getötet worden. Die Regierungen beider Länder kündigten an, bei der Untersuchung des Vorfalls zusammenzuarbeiten. Der Täter war ein ägyptischer Polizist, der bei der Verfolgung leicht verletzt wurde. Ein ägyptischer Armeesprecher erklärte, der Mann habe Drogenschmuggler verfolgt. Die israelische Regierung kündigte eine Untersuchung der Schusswechsel „in vollständiger Kooperation mit der ägyptischen Armee“ an. stern.de

Tote bei Straßenschlachten im Senegal nach Urteil gegen Oppositionellen: Nach einem umstrittenen Gerichtsverfahren gegen den prominenten Oppositionspolitiker Ousmane Sonko kam es in den vergangenen Tagen in zahlreichen Teilen des Landes zu schweren Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei, denen mindestens 15 Menschen zum Opfer fielen. Im Land waren das die schwersten Unruhen seit Jahrzehnten. Ausgelöst wurden die Unruhen von einem am Donnerstag ergangenen Richterspruch, der Oppositionspolitiker Sonko zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilte. Der 48-jährige Chef der Pastef-Partei wurde der Verführung einer Minderjährigen für schuldig befunden sowie zu einer Geldstrafe von 600.000 CFA-Franc (umgerechnet 915 Euro) verurteilt. Er wurde vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen und war dem Verfahren ferngeblieben. Sonko sprach von einem „politischen Prozess“, der ihn von den Wahlen im nächsten Jahr ausschließen solle. derstandard.at

54 Soldaten bei Anschlag in Somalia getötet: Bei den ugandischen Männern handelt es sich um Soldaten und einen Kommandeur einer Friedensmission der Afrikanischen Union die auf einer Militärbasis in Somalia angegriffen wurden. Zu dem Anschlag vom 26. Mai auf den von ugandischen Streitkräften kontrollierten AU-Stützpunkt hatte sich die radikalislamische Al-Shabaab-Miliz bekannt. Es ist der schwerste Anschlag seit Beginn einer von der AU unterstützten Militäroffensive gegen die Islamisten, deren Gewalt Somalia seit Jahren erschüttert. tagesschau.de

BRICS-Treffen in Südafrika – Putin gibt auch in seiner Abwesenheit den Ton an: Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika kamen auf Ministerebene zusammen und üben Solidarität. Für Peking und Moskau sind BRICS ein wunderbarer Deckmantel, unter dem neue Allianzen mit Afrika geschmiedet und die Weltordnung neu geordnet werden können. Obwohl er selbst nicht anwesend war, hatte auch der russische Präsident Wladimir Putin in Kapstadt den Ton angegeben. Zuvor hatte es Diskussionen gegeben, ob Putin bei einem Besuch des Landes während des BRICS-Treffens im August wegen des internationalen Haftbefehls festgenommen werde. Die nationale ANC-Regierung von Präsident Ramaphosa kämpft seit Wochen darum, einen Ausweg aus diesem Dilemma zu finden. Je länger Rechtsexperten prüfen und keine rechtliche Lösung finden, desto härter werden die Kommentare der südafrikanischen Regierung und der Afrikanischen Union. Seit Ausbruch des Ukraine-Krieges haben sich Russlands BRICS-Partner zunehmend vom sogenannten Westen distanziert. Afrikanische Staaten bieten entscheidende Stimmen in der UNO und sind wichtige Rohstofflieferanten. Eine Botschaft, die auch Russland nach Hause trägt. lomazoma.com

HINTERGRUND

strong>Afrika will kein Spielball für China, EU und Russland sein: Im momentanen Wettbewerb der Nationen, den Einfluss auf Afrika zu vergrößern, sieht Professor Ulf Engel von der Universität Leipzig die Afrikanische Union als eine wichtige Interessenvertretung der afrikanischen Länder. Über die Afrikanische Union wiederum versucht der Kontinent gleichzeitig, stärker nach außen hin mit einer Stimme zu sprechen und seine Interessen besser gegenüber diesen Begehrlichkeiten zu vertreten. China habe viele afrikanische Staaten Afrikas sehr erfolgreich in chinesische Waren- und Wertschöpfungsketten eingebunden. Russland habe in den letzten Jahren deutlich in Konfliktschwerpunkte investiert, zum Beispiel in Libyen, Mali, Sudan und die Zentralafrikanische Republik, mit dem Ziel, die politischen Positionen des Westens zu unterminieren. Die Afrikanische Union habe nicht so viele gemeinsame Projekte wie die Europäische Union, versucht aber auch, in der großen Weltpolitik mitzumischen. „Wenn es gelänge, diese Beziehungen strategisch im Sinne von fundamentalen AU-Interessen auszurichten, würden sich Möglichkeiten eröffnen, die Integration Afrikas in aktuelle Globalisierungsprozesse auch von Afrika aus stärker zu gestalten, so Engel. oiger.de

Südafrikanisches Projekt entwickelt KI-Software speziell für Afrika: Die Johannesburger Programmiererin Pelonomi Moiloa erklärte, die gängige KI sei vor allem auf die westliche Welt abgestimmt. Für die Hardware wie die Computer werden afrikanische Rohstoffe geplündert, auch die Software werde immer wieder unter unfairen Bedingungen entwickelt. Gemeinsam mit anderen Ingenieuren und Programmierern aus Südafrika gründete Moiloa deshalb das Unternehmen Lelapa – der Name bedeutet „Gemeinschaft“ in der Bantu-Sprache Sesotho. Ihr Ziel ist es, KI-Programme aus und für Afrika zu schreiben. Für das KI-Programm „Vulavula“ sei einer der wichtigsten Schritte die Datenerfassung. „Afrikanische Geschichte ist oft nur mündlich überliefert, weshalb schriftliche Aufzeichnungen in gewissen Sprachen selten sind. Man kann nicht einfach ins Internet gehen oder Fachbücher befragen“, so die Johannesburgerin. deutschlandfunk.de

Besorgnis über Choleraausbruch in kenianischem Flüchtlingscamp: In den Flüchtlingscamps in Dadaab in Kenia sind fast 2.800 Menschen an Cholera erkrankt. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen warnt vor einem Gesundheitsnotstand. „Der Ernst der Lage erfordert dringende Maßnahmen, insbesondere in den Bereichen Wasserversorgung, sanitäre Einrichtungen und Hygiene“, erklärte der Einsatzleiter von Ärzte ohne Grenzen in Kenia, Hassan Maiyaki. In den drei Camps des Dadaab-Komplexes im Nordosten Kenias leben über 300.000 Menschen. Die meisten von ihnen stammen aus dem benachbarten Somalia. Aufgrund der anhaltenden Dürre in Somalia sind in den vergangenen Monaten viele neue Flüchtlinge ange­kommen. aerzteblatt.de

Wasserstoff in Namibia – Blaupause für eine gerechte Energiewende: In einer Region in Namibia nahe der Hafenstadt Lüderitz soll mit deutscher Hilfe bald eines der bisher größten Wasserstoff-Projekte weltweit entstehen. Die Region ist zwar sehr trocken, aber es gibt hier viel Wind und Sonne, die zur Gewinnung von alternativen Energien gebraucht werden können. So lässt sich günstig Wasserstoff herstellen, der – umgewandelt in Ammoniak – auch nach Europa und Deutschland exportiert werden kann. Genau dafür wurden nun die Weichen gestellt. Namibia beauftragte das Unternehmen „Hyphen Hydrogen Energy“ mit Entwicklung, Bau und Betrieb des milliardenschweren Pilotprojekts. In einer offiziellen Zeremonie in der Hauptstadt Windhuk wurde die Machbarkeits- und Umsetzungsvereinbarung unterzeichnet. Außerdem soll nahe der Hafenstadt eine Elektrolyse-Anlage mit einer Kapazität von drei Gigawatt zur Wasserstoffgewinnung sowie eine Meerwasser-Entsalzungsanlage entstehen, um in der trockenen Region die nötigen Mengen Wasser bereitstellen zu können. fr.de

ANGEZÄHLT

Der Sicherheitsrat der UN hat die UNO-Mission Unitams um weitere sechs Monate verlängert, die den Übergang des Sudan zur Demokratie unterstützen soll. In einer Resolution werden die Konfliktparteien aufgefordert, die Gefechte umgehend einzustellen und den Prozess für eine nachhaltige, integrative und demokratische politische Lösung wieder aufzunehmen. Dem müsse ein dauerhaftes Ende der Feindseligkeiten folgen. deutschlandfunk.de

ZITAT DER WOCHE

„Wirtschaftlich gesehen war es eine solide und logische Entscheidung. Politisch ist es eine heikle Entscheidung.“

Tunde Ajileye von der nigerianischen Beratungsfirma SBM. Die größte nigerianische Gewerkschaft, der Nigeria Labour Congress, hat angekündigt, dass sie ab Mittwoch in den Streik treten will, um gegen die Erhöhung der Kraftstoffpreise zu protestieren. Dies wäre die erste große Bewährungsprobe für den neuen Präsidenten des westafrikanischen Landes, Bola Ahmed Tinubu, nachdem er die Kraftstoffsubventionen abgeschafft hat. africanews.com

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Politbriefing: Angeblicher ukrainischer Großangriff + Björn Höcke wegen NS-Vokabular angeklagt + Panne bei Wahl des SPÖ-Chefs + Polens Justizreform verstößt gegen EU-Recht + Parteibasis rebelliert gegen Asylkurs der Grünenspitze + Schröder bei Erdogans Vereidigung zu Gast + Schülerinnen in Afghanistan vergiftet. politbriefing.de

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Politnews: Grundrechte-Report 2023 +++ Start der Multitude Foundation +++ Sinkende Unterstützung für queere Rechte +++ RIAS-Prize für Holocaust-Doku +++ Umfrage zu ChatGPT-Nutzung. polisphere.eu

ZULETZT

Wingcopter und Siemens – Drohnen sollen Blutproben in Afrika verteilen: Das deutsche Drohnen-Start-up Wingcopter hat eine Kooperation mit dem Dax-Konzern Siemens Healthineers gestartet. Zusammen wollen sie moderne Medizintechnik in entlegene Regionen Afrikas bringen. Die Maßnahme stellt eine große Hilfe für Länder südlich der Sahara dar. Eine Lastendrohne ist in der Lage, schuhkartongroße Transportbehälter über weite Strecken zu transportieren. Dabei sollen sowohl Hin- als auch Rückflug genutzt werden. Sie holen etwa Blutproben von Patienten ab und bringen diese zurück zur Basis, wo sie von Labortechnikern analysiert werden. Danach starten sie erneut mit Impfstoffen und anderen Medikamenten im Gepäck, liefern diese ab und sammeln dabei die nächsten Proben ein. Von dem medizinischen Zentrum aus sollen die Wingcopter-Drohnen sternförmig zu kleineren medizinischen Stationen der Region fliegen und sie versorgen. welt.de