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US-Sanktionen gegen Wagner-Chef in Mali , Klimaaktivisten demonstrieren gegen Ölpipeline in Afrika, Genozid-Verdächtiger von Ruanda festgenommen
African Edition in der Kalenderwoche 22, 2023
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

US-Sanktionen gegen Wagner-Chef in Mali: Die USA haben schon seit Längerem den Verdacht, dass die Wagner-Truppen in Mali aktiv sind. Aufgrund „destabilisierender Kraft“ in der Region haben die USA den dortigen Chef der russischen Söldnertruppe, Iwan Maslow, mit Strafen belegt. Maslow habe in Mali eng mit der Regierung zusammengearbeitet und auch Treffen zwischen Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin und anderen afrikanischen Regierungen organisiert. Eine Folge der Sanktionen ist es, dass etwaige Vermögenswerte in den USA eingefroren werden. tagesschau.de

Klimaaktivisten demonstrieren gegen Ölpipeline in Afrika: Bei der Hauptversammlung des französischen Energiekonzern TotalEnergies protestieren in Paris Klimaaktivisten gegen eine geplante Ölpipeline in Ostafrika, die laut den Aktivisten verheerende Folgen für Uganda und Tansania hätte. Die Demonstrantinnen und Demonstranten versuchten, den Zugang zum Versammlungsgebäude der Aktionäre zu versperren. Klimaaktivistin Luisa Neubauer sagte an Kreditgeber gerichtet: „Banken, die das Wort Nachhaltigkeit auch nur in den Mund nehmen, sollten grundsätzlich ausschließen, diesen Konzern zu finanzieren.“ Umweltschützer fordern schon länger, das Projekt nicht zu finanzieren. Sie fürchten eine Verschmutzung ugandischer Seen und die Zerstörung von Lebensräumen seltener Tierarten. Neben TotalEnergie mit 57 Prozent sind die China National Offshore Oil Corporation mit einem Anteil von rund 28 Prozent und die Uganda National Oil Company mit etwa 15 Prozent and dem Projekt beteiligt. spiegel.de

Genozid-Verdächtiger von Ruanda festgenommen: Der mutmaßliche Mitverantwortliche an der Tötung von 2000 Menschen in einer ruandischen Kirche, Fulgence Kayishema , war 20 Jahre auf der Flucht und wurde nun in der südafrikanischen Stadt Paarl festgenommen. Kayishema war einer der meistgesuchten Tatverdächtigen des Völkermords in Ruanda. „Mit seiner Festnahme kann gewährleistet werden, dass er endlich für seine mutmaßlichen Verbrechen zur Rechenschaft gezogen wird“, erklärte der Chefankläger des Internationale Residualmechanismus, Serge Brammertz. Das Tribunal ist der Nachfolger für die Strafgerichtshöfe für Ruanda und das ehemalige Jugoslawien. tagesschau.de

Uganda ermöglicht Todesstrafe für Homosexualität: Das Land hat das Anti-LGBTQ-Gesetz verabschiedet. Entgegen der Forderung des Präsidenten hielt das Parlament in dem überarbeiteten Gesetz nun an dem Passus fest, Fälle von „schwerer Homosexualität“ zu einem Kapitalverbrechen zu erklären, was bedeutet, dass Wiederholungstäter mit dem Tod bestraft werden können. Obwohl die Todesstrafe in der ugandischen Verfassung verankert ist, wurde sie seit vielen Jahren nicht mehr angewendet. In Uganda erfreut sich das neue Gesetz ungeachtet der internationalen Kritik breiter öffentlicher Unterstützung. Es ist eines der härtesten Gesetz gegen LGBTQ-Aktivitäten weltweit. spiegel.de

Wieder Pushbacks? Vermisste 485 Boots-Flüchtlinge zurück in Libyen. kurier.at

Kieler Werft TKMS übergibt zweite Fregatte an ägyptische Marine. cz.de

„Pate von Lagos“ Bola Ahmed Tinubu als neuer Präsident von Nigeria vereidigt: Nach einer von Pannen und Betrugsvorwürfen überschatteten Wahl ist Bola Ahmed Tinubu am Montag als Staatsoberhaupt Nigerias vereidigt worden. Der 71-Jährige legte in der Hauptstadt Abuja des ölreichen, westafrikanischen Staats den Amtseid ab. Das Land hat momentan schwerwiegende Probleme. Im Norden sind Dschihadisten wie die Terrormiliz Boko Haram aktiv, landesweit kommt es zu Entführungen durch bewaffnete Banden. Separatisten kämpfen im Südosten, im Zentrum des Landes sterben Tausende in Konflikten um fruchtbares Land. Tinubu, auch „Pate von Lagos“ genannt, gilt als einer der mächtigsten Politiker Nigerias. Analysten bezweifeln jedoch, ob es Tinubu gelingen wird, das politisch gespaltene Land zu vereinen. Der neue Präsident hat nur einen schmalen Anteil der Bevölkerung hinter sich: Tinubu gewann die Wahl im Februar mit lediglich 36,6 Prozent aller Stimmen. boerse.de

Inmitten des Bürgerkrieges – Russische Wagner-Gruppe lieferte wohl Raketen in den Sudan: Der momentane Waffenstillstand im Sudan in zerbrechlich. Die Kämpfe zwischen den beiden Generälen sollen nicht überall ruhen, aber Hilfsorganisationen ist es soweit möglich, Menschen mit Nahrung sowie medizinisch zu versorgen. Währenddessen erheben die USA Vorwürfe Richtung Russland. Die Wagner-Gruppe von Russlands Jewgeni Prigoschin soll den Sudan mit Raketen beliefert haben. Konkret soll die RSF (Rapid Support Forces) Waffen von der Wagner-Gruppe erhalten haben. In Deutschland haben Aktivisten aus der Bevölkerung Sudans sogar den Vorwurf geäußert, dass die Waffenlieferungen der Wagner-Gruppe zum Ausbruch des kriegerischen Konflikts beigetragen haben könnten. „Es ist sehr wichtig, dass wir kein weiteres Engagement im Sudan sehen. Und ich weiß, dass eine Reihe von Ländern über diese Aussicht sehr besorgt sind“, sagte Außenminister Blinken schon im letzten Monat zu der Situation vor Ort. fr.de

Schlepper befreien Schiff aus Suezkanal: Verkehr normalisiert sich wieder. merkur.de

HINTERGRUND

Die ganze Welt wirbt um Afrika: Geht es um Kooperationen mit afrikanischen Ländern besteht ein Wettbewerb zwischen mehreren Industrienationen wie China, den USA, Russland und europäischen Ländern. Besonders China hat seinen Einfluß in Afrika ausgebaut. Die wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen China und Afrika sind eng: Das chinesisch-afrikanische Handelsvolumen umfasste 2021 rund 250 Milliarden US-Dollar – und ist damit rund viermal so hoch wie der deutsche Außenhandel mit Afrika im vergangenen Jahr. Der Ausbau ist systematisch und umfasst die Infrastruktur, die Wirtschaft aber auch Krankenhäuser. Aber auch die westlichen Länder wie die USA und europäische Staaten investieren verstärkt in letzter Zeit, nachdem zuvor die Entwicklungshilfe ein Mittelpunkt stand. Während seines bereits zweiten Afrika-Besuchs als Bundeskanzler sprach Olaf Scholz sich dafür aus, die Afrikanische Union in die G-20 Staatengruppe führender Wirtschaftsmächte aufzunehmen – wie vor ihm bereits der französische Präsident Emmanuel Macron und US-Präsident Joe Biden. Biden kündigte an, in den nächsten drei Jahren mindestens 55 Milliarden US-Dollar in das Entwicklungsprogramm der Afrikanischen Union, „Agenda 2063“, investieren zu wollen – zusätzlich kündigte er ein Pilotprogramm des amerikanischen Verteidigungsministeriums an, das im Umfang von 100 Milliarden US-Dollar die Sicherheitskapazitäten der Staaten der Afrikanischen Union erweitern soll. Autoren einer Studie der EU raten, den afrikanischen Staaten Sicherheit im digitalen Raum zu gewährleisten, zu einer schnelleren Entscheidungsfindung und -umsetzung und vor allem, afrikanischen Unternehmen einen größeren Markt in Europa zu ermöglichen und Afrika einen größeren Anteil an der Wertschöpfungskette bei der Verarbeitung seiner Produkte zu garantieren. die-tagespost.de

Gesundheitssystem in Afrika – Mehr langfristige Investitionen nötig: Im Jahr 2022 wurde die Impfrate gegen COVID-19 in Afrika deutlich erhöht. Die Zahl der Fälle ging dadurch deutlich zurück. Dennoch warnen Experten, dass langfristige Investitionen in den Gesundheitssektor Afrikas nötig sind. Für die 16 Empfängerländer, die regelmäßig mit humanitären Notsituationen und schwachen Gesundheitssystemen konfrontiert sind, „ist dieses Projekt eher ein Pflaster“, erklärte Arsène Enyegue, Projektleiter bei der WHO AFRO. Die WHO AFRO rief dazu auf, die COVID-19-Impfung in die primäre Gesundheitsversorgung zu integrieren und die öffentlichen Gesundheitssysteme für die kommenden Jahre zu stärken. „Der Schlüssel zur Nachhaltigkeit liegt in der Integration der COVID-Impfung in die allgemeine medizinische Grundversorgung“, sagte Ian Van Engelgem, der Gesundheitsberater von ECHO. Nach den Ergebnissen einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Afrobarometer aus dem Jahr 2020 gaben 53 Prozent der Afrikaner an, schon vor der COVID-19-Pandemie mindestens einmal im Vorjahr unter einer unzureichenden Versorgung gelitten zu haben. euractiv.de

“Entführungsindustrie” expandiert: In Nigeria kommt es unvermindert zu weiteren Entführungen, von denen weder junge Menschen, die an Freiwilligenprogrammen teilnehmen, noch Pfarrer der so genannten „neuen Kirchen“ verschont bleiben. Während in letzter Zeit zwei Priester entführt worden waren, wurden sieben NYSC-Mitglieder, die vor einer Woche nach der Teilnahme an einem NYSC-Orientierungscamp im Bundesstaat Ondo entführt worden waren, wieder freigelassen. Das Ziel der Entführungen sind Erpressungen von Geld. Nach Angaben von ActionAid Nigeria expandiert die Entführungsindustrie: in den letzten fünf Jahren wurden mehr als fünf Milliarden Naira (über 10 Millionen Euro) als Lösegeld bereit gestellt. fides.org

Hasna Doumi, Marokkos erste Frauenfußballtrainerin, rettet ihren Verein: Als sie vor drei Monaten kam, lag der Verein L’Ittihad Riadi Fkih Ben Salah auf Platz 13 und drohte abzusteigen. Sie übernahm das Kommando, und ihr Team holte sieben Siege und zwei Unentschieden, also insgesamt 23 Punkte, „ein Rekord in der Amateurliga“. „Es ist eine Ehre, die erste weibliche Trainerin eines Männerteams in Marokko zu sein. Ich bin stolz auf mich und meine Eltern, die mich immer unterstützt haben, und auch auf meine Stadt Fkih Ben Salah. Ich möchte den Managern, die die lokalen Mannschaften in Marokko leiten, die Botschaft übermitteln, dass sie auf Frauen als Trainerinnen vertrauen sollen, die genauso fähig sind, man muss ihnen nur die Chance geben“, sagte Hasna Doumi. Die Ernennung von Doumi ist ein weiterer großer Schritt für das Engagement von Frauen im marokkanischen Fußball. deepl.com.

ANGEZÄHLT

Für das Horn von Afrika wurden bei einer UNO-Geberkonferenz ungefähr 2.2 Milliarden Euro an Hilfe zugesagt. Das Geld soll mehr als 30 Millionen Menschen in Kenia, Äthiopien und Somalia zugute kommen, die unter Dürre, Konflikten und Wirtschaftskrisen leiden. Deutschland stellt etwa ein Zehntel der Hilfen. Laut Hilfsorganisationen ist das aber noch zu wenig. Sie kritisierten reiche Staaten dafür, nicht mehr zu spenden. Die Hilfsorganisationen und die Vereinten Nationen hatten auf mehr als dreimal so viel Geld gehofft. deutschlandfunk.de

ZITAT DER WOCHE

„Bei der Suche nach Fachkräften sollten wir die Entwicklungsländer stärker in den Blick nehmen“,

Entwicklungsministerin Svenja Schulze. Während sie in einigen Ländern keine Konkurrenz um Fachkräfte schaffen wolle, sei die Lage woanders für das Werben um dringend benötigte Fachkräfte in Deutschland günstiger. „In anderen Ländern wie Indien oder Ghana ist die Arbeitslosigkeit so hoch, dass sie in der Fachkräfte-Migration einen Nutzen für sich und ihre Bevölkerung sehen“. Die Entwicklungsministerin nahm in diesem Zusammenhang auch die deutsche Wirtschaft in die Pflicht. Sie könne in ihrer Funktion mit Pilotprojekten den Weg bereiten. n-tv.de

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ZULETZT

Längste Brücke Afrikas soll Sansibar mit Festland verbinden: Das Urlaubsparadies Sansibar lebt zu 80 Prozent vom Tourismus und kann bisher nur mit dem Flugzeug oder Booten erreicht werden. Nun soll die wichtigste Küstenstadt Tansanias Dar es Salaam mit einer 50 Kilometer langen und 2,5 Milliarden Euro teuren Brücke mit Sansibar verbunden werden. Chinesische Investoren sind daran beteiligt. Laut dem Nachrichtenportal „BNN“ könnte die geplante Brücke die Reisezeit zwischen Dar es Salaam und Sansibar von vier Stunden auf weniger als eine Stunde verkürzen. Derzeit werden dort Fähren eingesetzt, um den Indischen Ozean zu überqueren. reisereporter.de