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Was nun zu tun ist, EU will kein Russengas mehr, Baukosten müssen sinken + Teure Fernwärme
in der Kalenderwoche 19, 2025
kuratiert von Stefan Laurin

Jeden Donnerstag liefern wir mit den Wirtschaftsperspektiven einen Überblick über die wichtigsten wirtschaftlichen Themen der Woche.

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AUS POLITIK UND WIRTSCHAFT

Was nun zu tun ist: Die Wahl von Friedrich Merz zum Bundeskanzler am Dienstag war ein Drama – die Mehrheit von SPD und CDU im Bundestag stand nicht. Das ist ein Problem, denn auf die neue Bundesregierung und ihren Kanzler warten große Aufgaben. Deutschland muss sich der Bedrohung durch Russland entgegenstellen und sich wirtschaftlich sowie technologisch modernisieren. Die wirtschaftlichen Erfolge der Vergangenheit haben viele Menschen zu lange in Sicherheit gewiegt. faz.net

Jüngere wollen E-Autos oder Plug-in-Hybride. spiegel.de

EU will kein Russengas mehr: Die EU-Kommission plant, die Einfuhr von russischem Gas in die Europäische Union bis Ende 2027 vollständig zu verbieten. Im Juni sollen den Mitgliedstaaten konkrete Maßnahmen zur Umsetzung vorgestellt werden, wie aus einem in Straßburg präsentierten Plan zur Beendigung russischer Energieimporte hervorgeht. Zurzeit machen Gaslieferungen aus Russland knapp 19 Prozent aller Importe aus. Die Kommission will sicherstellen, dass der Stopp mit minimalen Auswirkungen auf die Preise umgesetzt wird und keine Versorgungsengpässe entstehen. capital.de

Versorgungssicherheit ist zentral: Die Entwicklungen in Spanien und Portugal liefern weit mehr Erkenntnisse, als es die beruhigenden Stellungnahmen der Bundesnetzagentur vermuten lassen. Vorrang sollte dabei der Versorgungssicherheit eingeräumt werden – noch vor der Bezahlbarkeit und der Umweltverträglichkeit, den beiden anderen zentralen Faktoren des energiepolitischen Zieldreiecks. Diese Priorisierung ist essenziell im Sinne eines “primus inter pares”. Zu den wichtigsten Aufgaben der zukünftigen Wirtschafts- und Energieministerin Katherina Reiche wird es gehören, diesen Grundsatz konsequent umzusetzen. faz.net

Smartphone-Alternativen aus Europa: Wer keine Smartphones aus China oder den USA kaufen will, kann auch auf Telefone europäischer Hersteller zurückgreifen. Das finnische Unternehmen Jolla bietet Handys, auf denen ein Betriebssystem auf Linux-Basis läuft. Nothing setzt auf das selbst entwickelte Open-Source-Betriebssystem e/OS, und der Anbieter Volla stellt seine Geräte sogar in Deutschland her. sueddeutsche.de

Teure Fernwärme: Der Ausbau der Fernwärme ist fester Bestandteil der politisch verordneten Wärmewende. Doch Fernwärme ist deutlich teurer als Gas. Im Bundesdurchschnitt kostet eine Kilowattstunde 17 Cent, bei Gas sind es nur 12 Cent. Auch 25 Cent pro Kilowattstunde sind keine Seltenheit. Dann zahlt eine vierköpfige Familie schnell 770 Euro mehr im Jahr, als wenn sie mit Gas heizen würde. Fernwärmeanbieter nutzen ihre lokale Monopolstellung aus. Experten fordern daher mehr Transparenz bei den Preisen und einen Preisdeckel. taz.de

Baukosten müssen sinken: Bauen ist in Deutschland zu teuer. Schon zur Kostendeckung müssen Vermieter über 18 Euro pro Quadratmeter verlangen. Auf dem Markt sind neue Wohnungen kaum für unter 20 Euro zu haben – Preise, die sich viele nicht leisten können. Die neue Bauministerin Verena Hubertz (SPD) soll dafür sorgen, dass eine Neubauwohnung wieder für 15 Euro pro Quadratmeter möglich ist. zeit.de

EU plant Gegenzölle auf US-Waren in Höhe von 100 Milliarden Euro. welt.de

US-Kürzungen treffen deutsche Raumfahrtunternehmen: US-Präsident Donald Trump plant erhebliche Kürzungen im NASA-Budget, die auch deutsche Raumfahrtunternehmen betreffen. Insbesondere sollen die Programme für das Raumschiff Orion und die Mondstation Gateway eingestellt werden. Deutsche Firmen wie Airbus und Thales Alenia Space sind maßgeblich an diesen Projekten beteiligt. wiwo.de

RAT UND TAT

LinkedIn lohnt sich: Wer beruflich erfolgreich sein möchte, kommt an LinkedIn kaum vorbei – das zeigen die Zahlen: Die Plattform zählt in Deutschland, Österreich und der Schweiz laut eigenen Schätzungen insgesamt 26 Millionen Mitglieder.
2023 wurden 47 Prozent der Neueinstellungen über soziale Medien gesucht, in 9 Prozent der Fälle waren sie entscheidend für die Besetzung. Ohne ihre Nutzung wird es zunehmend schwieriger, auf dem Arbeitsmarkt konkurrenzfähig zu bleiben. welt.de

Elektroautos werden billiger: Die Rabatte für Elektroautos nehmen weiter zu. Im April lagen sie laut einer Analyse durchschnittlich bei 16,7 Prozent, was einem Anstieg von 1,8 Prozentpunkten gegenüber dem Vormonat entspricht. Seit Januar sind die Preisnachlässe sogar um insgesamt drei Prozentpunkte gestiegen – bei einem typischen Modell bedeutet das Einsparungen von über 1.000 Euro. Hauptgrund sind die CO₂-Vorgaben der EU, die durch den verstärkten Verkauf von Elektrofahrzeugen erfüllt werden sollen. spiegel.de

Sparen bei der Wärmepumpe: Viele Hausbesitzer geben für den Einbau einer Wärmepumpe mehr Geld als nötig aus. Mehrere Tausend Euro lassen sich sparen, wenn man auf die Handwerkerkosten achtet, sich keine zu große Pumpe zulegt, die Fundamente nicht überdimensioniert, und auf einen neuen Wasserspeicher ebenso verzichtet wie auf eine zweiten Zähler, der vollkommen überflüssig ist. spiegel.de

ANGEZÄHLT

Teure Krabbenbrötchen: In den Urlaubsorten an der Nordsee kann ein Krabbenbrötchen mittlerweile bis zu 15 Euro kosten. Hauptgrund ist die stark gesunkene Krabbenmenge. Seit dem Jahr 2000 hat die deutsche Flotte, bestehend aus 180 Krabbenkuttern, durchschnittlich 12.000 Tonnen Krabben pro Jahr angelandet. 2024 waren es nur noch knapp 4.000 Tonnen. waz.de

ZITAT DER WOCHE

“Selbstverständlich steht hinter der Schuldenbremse ein tugendhafter Wunsch. Und wenn es ein Land gibt, in dem sie nötig wäre, dann ist das Frankreich, weshalb ich als Franzose eigentlich nicht in der Position bin, das zu kommentieren. Sagen kann ich aber, dass Deutschland damit zweifellos zu weit gegangen ist, gleichzeitig war das weniger idiotisch als das, was sich Frankreich geleistet hat. Doch muss man immer die eigentlichen Probleme im Auge behalten. Denn wenn Putins Panzer vor Berlin stehen, hilft es nicht, wenn die deutschen Tresore bis zum Rand gefüllt sind. Angesichts der USA, die sich unseren Schutz jetzt bezahlen lassen oder Grönland erobern wollen, können wir nicht tatenlos zusehen. Genauso wenig angesichts Putins Ankündigung, das Sowjetreich in Europa wiederherstellen zu wollen. Dasselbe gilt für das Industrie-Dumping Chinas, das die deutsche Wirtschaft gefährdet. Deutschland kann sich mit der Lockerung der Schuldenbremse selbst, aber auch anderen helfen. Sie war jedoch wichtig, weil man aufgrund der finanziellen Spielräume und des Einflusses jetzt in zentralen Bereichen wie Re-Industrialisierung, Innovation, KI und Rüstung investieren und wichtige Impulse geben kann.”

Der Ökonom und Historiker Nicolas Baverez in der Welt welt.de

ZULETZT

Denken trotz KI: Künstliche Intelligenz übernimmt mittlerweile viele Aufgaben effizienter als die meisten Menschen – eine Entwicklung, die die Versuchung erhöht, Denkprozesse auszulagern. Doch wenn bestimmte mentale Aufgaben an die Technik abgegeben werden, entsteht Raum für neue Gedanken, die sonst vielleicht unbeachtet geblieben wären. Dieser neu gewonnene Raum kann eine Chance sein – doch er muss bewusst genutzt werden. Statt sich treiben zu lassen, sollte man reflektieren:Welche Denkprozesse kann ich bedenkenlos delegieren? Welche möchte ich mir selbst aneignen? Und wo hilft mir die KI, ohne dass ich meine eigene Entwicklung vernachlässige? faz.net

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