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Atombehördenchef warnt vor „drohendem schweren Atomunfall“ am AKW Saporischschja, Chefposten bei Deutsche-Energie-Agentur wird neu ausgeschrieben, Verkehrsinitiativen starten „Kidical Mass“
GreenMAG in der Kalenderwoche 19, 2023
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Aktuell keine Strahlenbelastung für Deutschland – Atombehördenchef warnt vor „drohendem schweren Atomunfall“ am AKW Saporischschja: Während Russland am Freitag letzter Woche eine Teilevakuierung in der Gegend angekündigt hatte, warnte der Chef der Internationalen Atombehörde, Rafael Grossi, vor einer unberechenbaren Situation. Das Gefahrenrisiko in dem russisch besetzten AKW steige, sagte er. „Wir müssen jetzt handeln, um einen drohenden schweren Atomunfall zu verhindern.“ Zwar blieben die Mitarbeiter des Atomkraftwerks trotz der Evakuierungen noch vor Ort, doch die Situation wird dennoch „zunehmend angespannt, nervenaufreibend und herausfordernd“ für sie und ihre Familien. Dauerstress kann laut IAEA zu Fehlern und Unfällen im AKW führen. Grossi forderte erneut eine Vereinbarung zwischen der Ukraine und Russland, um das AKW vor Angriffen zu schützen. Eine Möglichkeit der geplanten Gegenoffensive der Ukraine ist ein militärischer Vorstoß im Gebiet Saporischschja in Richtung der Küste des Asowschen Meeres. tagesspiegel.de

Habeck bezeichnet Personalentscheidung erneut als Fehler: Der Chefposten der Deutschen-Energie-Agentur soll neu ausgeschrieben werden, nachdem Staatssekretär Patrick Graichen an der Auswahl des neuen Geschäftsführers Michael Schäfer beteiligt war – der wiederum sein Trauzeuge war. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat die Neuausschreibung des Chefpostens als Korrektur eines Fehlers bezeichnet. „Die Substanz des Fehlers konnte noch korrigiert werden, nämlich eine neue Ausschreibung“, sagte er. merkur.de

Blockadewochen der „Letzten Generation“ in Berlin – Richter schickt drei Klimaaktivisten in Unterbindungsgewahrsam. tagesspiegel.de

Ökoworld rudert bei Hilfen für Klimaaktivisten zurück. procontra-online.de

„Macht keinen Sinn“: Wissing will Letzte Generation nicht wiedertreffen. n-tv.de

Für sichere Rad- und Schulwege – „Kidical Mass“: Verkehrsinitiativen starten Kinder-Fahrraddemos: Die Organisatoren vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club Berlin, der Initiative Changing Cities und dem Verkehrsclub Deutschland Nordost fordern sichere Rad- und Schulwege für Kinder, heißt es in einer Pressemitteilung. Zu dem Zweck fanden in mehreren Städten Fahrraddemos statt. Kidical Mass ist eine weltweite Bewegung, die es seit 2017 auch in Deutschland gibt. Zu dem Aktionsbündnis gehören mehr als 250 lokale Organisationen und Initiativen. „Kinder haben ein Recht darauf, sich sicher, selbstständig und geschützt zu bewegen“ sagt Simone Kraus von Kidical Mass. „Erst wenn wir Kinder und vulnerable Menschen bei der Verkehrspolitik in den Fokus setzen, schaffen wir eine zukunftsgerechte Gestaltung des öffentlichen Raumes für alle.“. Verkehrsminister Wissing wird von dem Bündnis aufgefordert ein neues Straßenverkehrsrecht zu beschließen. Das Gesetz müsse die Schutzbedürftigkeit von Kindern in den Mittelpunkt stellen. ndr.de

Rekordtemperatur – Vietnam meldet 44,1 Grad: Südostasien leidet seit April unter einer Hitzewelle. Viele Nachbarstaaten Vietnams haben zuletzt ebenfalls Rekordtemperaturen vermeldet. Klimaexperte Nguyen Ngoc Huy sprach der Nachrichtenagentur AFP gegenüber von einem „besorgniserregenden Rekord im Kontext von Klimawandel und Erderwärmung“. Er glaube, dass „dieser Rekord viele Male wiederholt werden wird“, sagte Nguyen. „Es bestätigt, dass extreme Klimamodelle sich als wahr erweisen.“ orf.at

Nach Havarie im Dezember: Riesenaquarium „Aquadom“ in Berlin wird nicht wieder aufgebaut. rbb24.de

China: Genetische Manipulation von Soja erlaubt. table.media/china

Grüne wollen bis zu 80 Prozent Heizungs-Förderung: Die Partei will den großen Heizungstausch bei kleinen Einkommen deutlich stärker fördern, als es die Ampel bislang vereinbart hat. Zwar soll eine Basisförderung von 30 Prozent für alle bleiben, die Grünen-Fraktion schlägt nun aber auch eine zusätzliche sozial gestaffelte Förderung vor, die bis zu 80 Prozent der Umbaukosten abdeckt. Den Höchstsatz von 80 Prozent sollen Menschen mit kleinem Einkommen erhalten: bis zu 20.000 Euro Brutto pro Jahr und Haushalt. Das würde auch zahlreiche Rentner umfassen. Wer gemeinsam nicht mehr als 60.000 Euro zu versteuerndes Haushaltseinkommen meldet, soll auf mindestens 40 Prozent Förderung kommen. n-tv.de

Kritik an „Ocean Cleanup“ – Plastik-Müllstrudel sind auch Ökosysteme: Experten warnen davor, die großen Mengen an Plastik in den Meeren einfach zu entfernen. Denn dort schwimmen nicht nur Kunststoffe, sondern auch Lebewesen. Der Große Pazifische Müllstrudel beherbergt neben Zehntausenden Tonnen Kunststoff auch eine Fülle schwimmender Meeresorganismen direkt unter der Wasseroberfläche. Wie ein Forschungsteam im Fachblatt „PLOS Biology“ berichtet, ist deren Zahl in Gebieten mit besonders viel Plastikmüll auch besonders hoch. Das bloße Abfischen von Plastik kann die Ökosysteme beeinträchtigen. Der „Neuston“ eine Lebensgemeinschaft von Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen wird „Blaue Flotte“ genannt, weil er sich durch seine Farbe vor UV-Strahlen schützt. Da die Neuston-Organismen Strömungen nutzen, um sich im offenen Ozean fortzubewegen, vermutete ein Team um Biologin Rebecca Helm, dass sie auch massenhaft in den großen Müllstrudeln der Weltmeere zu finden sind. n-tv.de

Hurra, es ist doch Wasser da: Geologische Erkundung in Brandenburger Tesla-Region erfolgreich. tagesspiegel.de

HINTERGRUND

Auch vegane Personen dabei – Regierung plant Bürgerrat zum Thema Ernährung: Das Thema eines ersten Bürgerrats, der aus 160 zufällig ausgewählten Personen besteht, soll eine gesündere und nachhaltige Ernährung sein. Dem Beschlusspapier zufolge soll der Bürgerrat einen „Blick auf die im Alltag bereits stattfindenden Umbrüche der Ernährung“ werfen. Der Rat wird den „Anteil sich vegetarisch oder vegan ernährender Personen an der Bevölkerung“ repräsentieren und der Bundestag will „ein genaues Bild davon bekommen, welche Maßnahmen Bürgerinnen und Bürger für eine gesündere und nachhaltige Ernährung wünschen oder welchen Beitrag sie selbst dafür bereit sind zu leisten“. Zusätzlich soll die Rolle des Staats dabei definiert werden. utopia.de

Batterien für Elektroautos – Wechseln statt Laden: Das E-Mobil des chinesischen Herstellers MG verfügt über einen austauschbaren Batterieblock und wird nun in Berlin bei einem Testlauf durch Taxis getestet. Das Ziel der Berliner Taxi-Innung: Irgendwann sollen 5000 Taxen mit CO2-freiem Antrieb durch die Hauptstadt fahren, viele davon mit solchen Wechselbatterien. An verschiedenen Orten, möglichst da, wo heute Tankstellen Kraftstoff verkaufen, könnten die Batterieblöcke dann schnell – in zwei Minuten – und unkompliziert ausgetauscht werden. Die Wechselstationen sind bisher rar gestreut und nur Prototypen. INFRAmobility-Dianba, ein deutsch-chinesisches Joint-Venture, betreibt so eine Anlage in Berlin. Die Firma mit Sitz in Berlin will deutschlandweit solche Wechselstationen bauen. Besonders Fahrzeugflotten wie Taxen, Firmenfahrzeuge, Polizei, Feuerwehr, Lieferdienste und ähnliches hat sie als Kunden im Blick. Zur Zeit gibt es aber noch einige Probleme neben den wenigen Ladestationen: Das Turboladen schadet auf Dauer der Batterie, ihre Lebensspanne verringert sich zum Teil um die Hälfte – und der Preis ist noch recht hoch. In China ist die Technologie schon weit verbreitet. tagesschau.de

Deutschland hat alle Ressourcen für 2023 verbraucht: Schon seit einiger Zeit ist bekannt, dass es drei Erden bräuchte, wenn alle Länder der Erde so einen hohen Resssorcenverbrauch hätten wie Deutschland. Bereits am 4. Mai hatte Deutschland alle natürlichen Ressourcen verbraucht, die innerhalb eines Jahres nachwachsen oder erzeugt werden können. Der Termin des Erdüberlastungstages wird jährlich vom Global Footprint Network errechnet. Dieser Tag wird sowohl für einzelne Länder als auch für den gesamten Planeten angegeben. In Deutschland ist die Übernutzung laut Germanwatch vor allem auf die Treibhausgas-Emissionen zurückzuführen – „die CO2-Emissionen in Deutschland müssten dreimal so schnell sinken wie bisher“. Doch auch der Rohstoffverbrauch müsse deutlich verringert werden, um den Planeten zu schützen“, so der Politische Sprecher von Germanwatch, Christoph Bals. Vor allem die Länder im globalen Süden leiden darunter. Wie Bals sagt: „Doch die haben am wenigsten zu dieser Krise beigetragen.“ n-tv.de

Vonovia kann Wärmepumpen nicht in Betrieb nehmen – FDP und CDU fordern Konsequenzen: Der Immobilienkonzern hatte schon im Januar 2022 ein Wärmepumpen-Sonderprogramm aufgesetzt, aber rund 70 Wärmepumpen konnten bis jetzt nicht betrieben werden, weil der Strom dafür nicht ausreicht. Das Programm sieht die Installation von 6000 Wärmepumpen innerhalb von fünf Jahren vor. In einem ersten Schritt wurden im September insgesamt 115 Wärmepumpen verbaut, die künftig 108 Gebäude mit 671 Wohnungen beheizen sollen. In den meisten Fällen will Vonovia dabei auch selbsterzeugten Strom aus Photovoltaik-Anlagen nutzen. Nun gab es Kritik. „Bevor der Bundeswirtschaftsminister den Menschen Wärmepumpen verordnet, muss das Netz deren Anschluss vertragen“, forderte der energiepolitische Sprecher der FDP, Michael Kruse. Der baupolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, Jan-Marco Luczak, rief die Ampel zum Einlenken auf. „Die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes müssen deswegen auf ein vernünftiges, nämlich machbares Maß zurückgeführt werden.“ welt.de

ANGEZÄHLT

Eine Umrüstung von Heizungen auf klimafreundlichere Varianten könnte Kommunen in Deutschland 8 Milliarden Euro kosten. Ab kommendem Jahr sollen neue Heizungen zum größeren Teil mit erneuerbaren Energien laufen – auch in öffentlichen Gebäuden wie Schulen, Krankenhäuser und Ämtern. 135.000 kommunale Gebäude müssten bis 2045 mit einer neuen Heizung ausgestattet werden. Um die Auflagen zu erfüllen, entstünden Mehrkosten pro Anlage von je 60.000 Euro, ermittelte der Städte- und Gemeindebund. Deswegen fordert der Bund, dass der Staat die Kommunen finanziell langfristig unterstützt. Kommunen seien von den in Aussicht gestellten Förderungen bislang ausgeklammert. Nach dem vom Bundeskabinett beschlossenen Gesetzentwurf soll von 2024 an möglichst jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. spiegel.de

ZITAT DER WOCHE

„Photovoltaik ist einer der günstigsten Energieträger überhaupt und gehört zu den wichtigsten Stromerzeugungsquellen der Zukunft.“

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck beim zweiten Photovoltaik-Gipfel. Er möchte den Ausbau der Solaranlagen in Deutschland beschleunigen. Dazu listet die vorgestellte Photovoltaik-Strategie Maßnahmen in insgesamt elf Handlungsfeldern auf. Das Spektrum reicht von Maßnahmen im Bereich der Energiepolitik bis hin zu den Themen Fachkräftesicherung, industrielle Wertschöpfung in Europa und Technologieentwicklung. Die Umsetzung der Strategie beginnt laut Habeck unmittelbar nach ihrer Veröffentlichung. solarserver.de

WEITERE NEWSLETTER

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African Edition: Kanzler beendet Afrika-Reise + Kämpfe im Sudan dauern an + Viele Opfer nach Überschwemmungen im Ostkongo + Südafrika fordert Diamanten zurück + Neue Partei in Südafrika will Erbe von Mandela retten. african-edition.de

Politnews: Wissenschaftspreis des Bundestages +++ Report zu Demokratietechnologien +++ Start der „Wahlkreistage“ +++ Queerness in der Politikberatung +++ Emotionsbasierte Strategien gegen Verschwörungserzählungen. polisphere.eu

ZULETZT

„Delle“ entzückt Fans in Travemünde: Ein Delfin taucht an der Ostseeküste seit zwei Wochen fast täglich auf. Am Ufer von Travemünde stehen nun Einheimische und Besucher aus ganz Deutschland mit Kameras oder gezückten Handys, um den Delfin, „Delle“ getauft, zu beobachten. Der Delfin zeigt sich nicht nur, sondern vollführt auch zahlreiche Sprünge. Ein Sprecher der Wasserschutzpolizei sagte, der Delfin liebe die Schiffe und Boote. Er sei gesund und springe gerne neben ihnen auf und ab. Vermutlich sei das Tier einem Heringsschwarm gefolgt und dabei in die Trave geraten, so ein Sprecher der Wasserschutzpolizei. Nahrung finde der Delfin ausreichend. Besitzer von Booten werden gebeten, den Delfin in Ruhe zu lassen und nicht zu nah an ihn heranzufahren. spiegel.de