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Jeden Dienstag liefern wir mit African Edition einen Überblick über die wichtigsten Themen vom afrikanischen Kontinent.

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African Edition in der Kalenderwoche 18, 2023
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Kämpfe im Sudan trotz verlängerter Feuerpause wiederaufgeflammt: Bei den Kämpfen, die zum Wochenende wieder begannen, sind bisher 512 Menschen getötet worden und fast 4.200 verwundet sowie Krankenhäuser zerstört worden. Zudem wurde am Freitag ein türkisches Transportflugzeug des Typs C-130 bei einem Evakuierungsflug mit leichten Waffen beschossen – Menschen kamen nicht zu Schaden. Mittlerweile konnten mindestens 113 Mitarbeiter verschiedener Hilfsorganisationen aus dem Bundesstaat Nord-Darfur ausgeflogen werden. Das Uno-Menschenrechtsbüro äußerte indes die Gefahr von zusätzlicher Gewalt im Land, weil mögliche Kriegsverbrecher aus Gefängnissen freigekommen sein könnten. In den vergangenen Tagen seien Gefangene aus mehreren Gefängnissen ausgebrochen oder freigelassen worden. Auslöser der Kämpfe war laut Beobachtern ein Streit über Details der Eingliederung der RSF in das Militär als Teil des Übergangs zu einer zivilen Regierung im Sudan. derstandard.de

USA und Afrikanische Union wollen im Sudan vermitteln. sueddeutsche.de

Kämpfer im Sudan besetzen Biolabor mit gefährlichen Krankheitserregern – Die Weltgesundheitsorganisation warnt vor einem „großen biologischen Risiko“. derstandard.de

Obduktion Dutzender toter Sektenmitglieder in Kenia: Bei dem Fund eines Massengrabes wurde 100 Leichen im Shakahola-Wald gefunden worden. Bei einem Großteil der Opfer handelt es sich um Kinder. Sektenführer Paul Mackenzie Nthenge wird verdächtigt, die Anhänger seiner „Internationalen Kirche der guten Nachricht“ zum Verhungern gezwungen zu haben. Er hatte sich Mitte April der Polizei gestellt und ist in Gewahrsam. Bei den Obduktionen wurde aber neben Anzeichen des Verhungern bei einigen Menschen auch Verletzungen gefunden. orf.at

Mutmaßlicher Missbrauch von Jungen in Kenia wirft Fragen auf – Haben Spenden aus der Region Heilbronn-Sontheim Strukturen unterstützt, die die Straftaten des Beschuldigten begünstigten? stimme.de

Südafrika will Strafgerichtshof doch nicht verlassen: Entgegen ursprünglichen Verlautbarungen von Präsident Ramaphose will Südafrika bleiben und spricht bezüglich der gegenteiligen Nachricht von einem „Kommunikationsfehler“. Der ANC betonte in einer Erklärung, es sei „unbeabsichtigt der Eindruck entstanden, dass eine kategorische Entscheidung für einen sofortigen Rückzug getroffen worden sei“. Dies sei aber nicht der Fall. Nach dem vom Gerichtshof im März erlassenen Haftbefehl gegen Wladimir Putin müsste Südafrika auf einem anstehenden Gipfel der Staats- und Regierungschefs von Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika den russischen Präsidenten Putin bei seiner Ankunft für den Gipfel festnehmen.tagesschau.de

Bundeskanzler Scholz reist im Mai nach Äthiopien und Kenia: Der Kanzler unternimmt seine Reise vom 4. bis 6. Mai 2023. In Addis Abeba wird er mit dem Präsidenten der Afrikanischen Union, Faki, zusammenkommen und sich über die Rolle der Afrikanischen Union im Bereich der Friedenssicherung sowie der Zusammenarbeit in den Bereichen Handel, Ernährungssicherheit und dem Kampf gegen den Klimawandel austauschen. Weitere Treffen mit Premierminister Abiy Ahmed, dem Leiter der Interimsverwaltung der Provinz Tigray, Gatchew Reda, und der äthiopischen Staatspräsidentin, Sahle-Work, sind geplant. Danach geht es weiter nach Kenia. Deutschland arbeitet mit Kenia intensive bei den alternativen Energien zusammen. Scholz wird hier Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Kultur treffen.africa-live.de

Europäische und afrikanische Museen schließen Kooperationsabkommen: Insgesamt sind 60 Museen aus 38 Ländern beteiligt. Sie wollen Kunstwerke austauschen und digitalisieren. Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz,Hermann Parzinger, erhofft sich ein Netzwerk, „das sich schwierigen Fragen wie der Restitution von Kulturgütern, besonders aber zukunftsgerichteten Perspektiven gemeinsamer Arbeit widmen wird“. Es ist zudem geplant, Wanderausstellungen stattfinden zu lassen. zeit.de

UN-Berichterstatter fordern Reparationen von Deutschland: Mehrere Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen vertreten die Auffassung, dass die Volksgruppen der Herero und Nama direkt an den Verhandlungen mit Berlin hätten beteiligt werden müssen, nicht nur über ein Beratungskomitee. Die „Special Rapporteurs“ sind unabhängige Fachleute vom UN-Menschenrechtsrat und fordern darüber hinaus die deutsche Regierung zu Reparationszahlungen auf. Außerdem hatte im Januar eine Anwaltskanzlei in Namibia Klage vor einem namibischen Gericht eingereicht. Sie forderte, die „Gemeinsame Erklärung“ für ungültig zu erklären, weil sie aus ihrer Sicht gegen zahlreiche Artikel in der namibischen Verfassung verstößt. Eine Neuverhandlung im Falle eines Urteils gegen die Abmachung wäre die Folge. faz.net

Marokko, Tunesien oder Indien – Debatte über sichere Herkunftsstaaten nimmt wieder Fahrt auf: Vor dem Flüchtlingsgipfel am 10. Mai ließ Hamburgs Bürgermeister Tschetschener durch einen Sprecher dazu verlauten, er halte „eine Ausweitung des Kreises der sicheren Herkunftsländer für sinnvoll, weil dies die Asylverfahren beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sowie bei den Verwaltungsgerichten beschleunigt und die zur Aufnahme verpflichteten Länder und Kommunen entlastet“. Infrage kämen dafür insbesondere Länder wie Georgien, Marokko, Algerien, Tunesien und Indien, die eine Vielzahl von Asylverfahren mit einer äußerst niedrigen Schutzquote aufweisen. Bisher haben die Grünen eine Ausweitung der Herkunftsstaaten abgelehnt, was von Sachsens Ministerpräsident Kretschmer kritisiert wurde. Auch er hält eine Einstufung von Georgien, Marokko, Algerien und Tunesien als sichere Herkunftsstaaten für dringend geboten. pfalz-express.de

Libyen: Dutzende Migranten sterben bei Bootsunglück. faz.net

Migrantenboot im Mittelmeer überfallen: Vierjährige vermisst. berliner-zeitung.de

HINTERGRUND

Bitcoin und Kryptowährungen als Chance für Afrika: Im Unterschied zum Rest der Welt werden Krptowöhrungen in afrikanischen Länder nicht als Ergänzung, sondern als häufig benutzte Alltagswährung gesehen. Gerade junge Leute und Kleine- sowie Mittelständische Unternehmen benutzen die Zahlungsmittel für ihre Transfers. Dabei ist ein wesentlicher Vorteil die Einfachheit der Transfers und das Handy als Mittel für den Geldverkehr. Kryptowährungs-Spezialist Elisha Owusu Akyaw erklärt, dass sich die junge Generation auch aufgrund von mangelnden Möglichkeiten für Schul- und Universitätsabgänger für Kryptowährungen und den Blockchain-Bereich interessieren. Durch die neuen Möglichkeiten für finanzielle Freiheit ist es auch jungen Menschen möglich, ihr eigenes Unternehmen zu gründen und auf den Markt zu bringen. Zudem ist eine internationale Arbeitsweise möglich, gibt es doch plötzlich die Möglichkeit, über Grenzen hinaus Geld zu verdienen. Die weiteren Gründe sind instabile Währungen in vielen afrikanischen Ländern – Kryptowährungen geben hier Sicherheit – sowie die einfachere Möglichkeit, Familienangehörigen aus anderen Ländern Geld zu überweisen. cvj.ch

Zimbabwes Zentralbank plant Ausgabe von goldgedeckter Digitalwährung im Mai. news-krypto.de

Rechtssicherheit wächst – Bergbau in Afrika auf dem Vormarsch: Mehrere Länder Afrikas sehen in dem Bergbau eine wichtige Einnahmequelle. Um ihn zu ermöglichen und westliche Industrieländern von Investitionen zu überzeugen, setzen mehr und mehr Länder des Kontinents auf Bergbaugesetze nach westlichem Vorbild. So wurden dem kanadischen Kupferexplorer Deep-South Resources Inc. und seiner namibische Tochtergesellschaft Haib Minerals die Erweiterung seiner Schürfrechte erst verweigert, nun aber genehmigt. Der Fall Haib Copper in Namibia zeigt, dass die Rechtssicherheit für ausländische Unternehmen kalkulierbarer wird. Schließlich wächst das Vertrauen in die Rechtsprechung mit Urteilen, die gegen den ausdrücklichen Willen der Politik ergehen – und durch diese anschließend auch akzeptiert und umgesetzt werden. Die Regierung von Eritrea beschloss zudem vor einigen Jahren eine neue Bergbaustrategie auf Basis eines australischen Bergbaugesetzes – und feiert damit Erfolge. Mehrere große Minen – darunter eine der größten Kaliminen der Welt – sind bereits in Betrieb oder stehen kurz davor. Dazu haben ausländische Investoren erheblich beigetragen. miningscout.de

Für Biodiversität – Millionäre investieren in Afrikas Natur: Private Philanthropen wie der Besitzer der größten Nashornzuchtprojekts der Welt in Südafrika, John Hume, unterstützen den Naturschutz. So will er seiner Farm bei einer Auktion weitergeben. Viele Tier- und Umweltprojekte könnten ohne finanzstarke Privatinvestoren nicht finanziert werden, sagt Richard Vigne, Geschäftsführer der Schule des Wildtierschutzes der African Leadership University in Nairobi. Besonders seit der Corona-Pandemie, die die Zusammenhänge zwischen Mensch, Natur und Klima in den globalen Diskurs gehoben haben, sei ein deutlicher Anstieg von Investitionen privater Philanthropen – darunter auch Deutschen – zu verzeichnen. Sabine Plattner, die Frau des Mitbegründers von Europas größtem Softwarehersteller SAP, Hasso Plattner, setzt sich seit Jahren für den Schutz der Regenwälder in der Republik Kongo ein. Unter anderem geht es ihr dabei um die stark gefährdeten Berggorillas im Odzala-Kokoua-Nationalpark. Philipp Göltenboth, Afrika-Direktor der Umweltstiftung WWF Deutschland sagt dazu: „Prinzipiell ist es super, dass Privatiers Geld in den Naturschutz investieren“. „Es ist gut, dass Unterstützung aus verschiedenen Sektoren kommt.“ zeit.de

Rebellen im Kongo – Teilrückzug über die Baumgrenze: Die M23-Rebellen haben ihre Kontrollen über Gebiete abgegeben und wollen sich neu formieren. Im einem größeren Gebiet der ostkongolesischen Provinz Nord-Kivu wurde unter einem Mandat der Ostafrikanischen Gemeinschaft, deren jüngstes Mitglied die Demokratische Republik Kongo seit einem Jahr ist, eine regionale Eingreiftruppe stationiert. Darunter sind kenianische, burundische, südsudanesische und seit Anfang April auch ugandische Soldaten. Obwohl M23-Präsident Bisimwa am Telefon eisern behauptet: „Wir haben fast unser ganzes Gebiet übergeben“, melden sowohl lokale Quellen aus dem Kongo als auch die EAC-Truppen selbst, dass es nur einen „Teilrückzug“ gegeben habe. sie verstecken sich nach wie vor hoch oben auf den Hügeln, in den nahe gelegenen Wäldern oder gar in ziviler Kleidung inmitten der lokalen Bevölkerung; jederzeit bereit, wieder loszuschlagen. Wo die M23 das Gelände räumt, tauchen bald lokale Milizen auf – oft in Zivil und mit Garten­geräten als Waffen. Kongos Regierung lehnt vehement alle Gespräche mit den „Terroristen“ ab, wie sie die Rebellen bezeichnen. taz.de

ANGEZÄHLT

Der Bundestag hat eine Beteiligung von bis zu 60 Bundeswehrsoldaten an einem neuen EU-Militäreinsatz im Niger beschlossen. Das Parlament billigte am Freitag mit 531 gegen 102 Stimmen den dazu eingebrachten Antrag der Bundesregierung; fünf Abgeordnete enthielten sich bei der namentlichen Abstimmung. Ziel des Einsatzes ist die Stabilisierung des Landes in der Sahel-Zone durch die Stärkung der nigrischen Streitkräfte. Die Mission EUMPM Niger soll dazu Beratung leisten und Fachausbildung für Spezialisten der Armee bereitstellen. web.de

ZITAT DER WOCHE

„Wenn eine noch dazu nicht registrierte Söldnergruppe Verstöße begeht, kann Moskau nicht dafür verantwortlich gemacht werden“

Die EU-Sonderbeauftragte für die Sahelzone, Emanuela Del Re, über die Aktionen der Söldnertruppe Wagner in afrikanischen Ländern wie Burkina Faso und Mali. Ziel Russlands sei es in Afrika, „eine Einflusszone zu schaffen, die sich der Europäischen Union entgegenstellen kann“. Jedoch sei die große Zustimmung für Russland in Afrika keineswegs garantiert, „im Gegenteil, es gibt sehr viel Vorsicht bei den afrikanischen Ländern“. k.at

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GreenMAG: Bundestag lehnt schärfere Strafen für Klimaaktivisten ab + Union holt sich Nachhilfe beim Klimaschutz + EU plant neues Verbot von Heizungen greenmag.de

ZULETZT

Wie weiss soll Kleopatra sein? Netflix lässt die antike Königin von einer schwarzen Darstellerin spielen und wird dafür heftig kritisiert: Das Doku-Drama „Queen Cleopatra“ von Netflix steht unter heftiger Kritik – ein Trailer löste in den Sozialen Netzwerken einen Sturm gehässiger Diskussionen aus. Die Kommentarspalte unter dem Youtube-Clip musste geschlossen werden. Aus Ägypten meldete sich kurz darauf Zawi Hawass, der ehemalige Antikenminister empört zu Wort. Was da geboten werde, sei Geschichtsklitterung, sagte er, die jungen britische Schauspielerin Adele James, die Kleopatra spiele, sei eine Fehlbesetzung. Sie ist dunkelhäutig und stammt aus einer Familie mit schwarzen und weissen Vorfahren. „Blackwashing“ lautet der Vorwurf, der im Raum steht. Dass Kleopatra dunkelhäutig war, steht für die Regisseurin des Films, Tina Gharavi, fest. Historisch liess sie sich durch die Cambridger Ägyptologin Sally-Ann Ashton beraten, die sich intensiv mit Fragen des kulturellen Austauschs zwischen Griechenland und Afrika in der Antike beschäftigt hat. nzz.ch