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Strompreisbremse für Wärmepumpen beschlossen, Umwelthilfe und Foodwatch gegen Pestizid-Produkte, E-Fuels nicht sinnvoll im großflächigem Einsatz
GreenMAG in der Kalenderwoche 15, 2023
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Regierung beschließt Strompreisbremse für Wärmepumpen: Durch die Reform des Gebäudeeinergiegesetzes ist ab 2024 nur noch in seltenen Fällen der Einbau von Gas- oder Ölheizungen möglich – und wenn, dann nur vorübergehend oder in Kombination mit einer Wärmepumpe. Die Vorgabe ist, dass 65 Prozent der erzeugten Energie aus erneuerbaren Quellen stammt – eine Anteil, den Wärmepumpen erfüllen. Schon jetzt gibt es bis zu 40 Prozent Förderung vom Staat für Kauf und Installation, weitere Förderprogramme und Hilfsleistungen für finanzschwache Haushalte sind geplant. Das Kabinett habe eine Anpassung des Strompreisbremsengesetzes beschlossen, wonach bei sogenannten Nieder- oder Nachtstromtarifen bereits ab 28 Cent pro Kilowattstunde die Strompreisbremse greifen soll, teilte das Wirtschaftsministerium mit. Eigentlich springt der Staat erst bei Preisen über 40 Cent pro Kilowattstunde ein. „Der einheitliche Referenzpreis von 40 Cent/kWh führt bei Privathaushalten, die eine elektrisch betriebene Heizung nutzen, zu einer sozialen Ungerechtigkeit, da diese durch die Preisbremse mitunter gar nicht oder nur sehr geringfügig entlastet werden“, heißt es in der Mitteilung des Ministeriums. Die Branche verspricht zusätzlich niedrigere Gerätekosten. welt.de

Umwelthilfe und Foodwatch – Gerichtlich gegen Pestizid-Produkte: Zum ersten Mal gehen die Deutsche Umwelthilfe und Foodwatch gerichtlich gegen die Zulassung von fünf Pestizid-Produkten vor. Die DUH reichte dazu formale Widersprüche beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit ein. Sollten diese abgewiesen werden, folge eine Klage beim Verwaltungsgericht Braunschweig. Ziel sei es, den Verkauf von Produkten mit „besonders giftigen und umweltschädlichen Wirkstoffen“ in Deutschland zu stoppen. Unter anderem geht es um das Produkt Roundup Powerflex von Monsanto Deutschland, welches das umstrittene Unkrautbekämpfungsmittel Glyphosat enthält. „Teilweise lassen sich diese Stoffe nicht wieder aus der Umwelt entfernen“, hieß es in einer Mitteilung. tagesschau.de

E-Fuels sind nicht sinnvoll für großflächigen Einsatz in Pkw und Lkw: Einer Studienauswertung des Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung zufolge, ergibt der großflächige Einsatz von E-Fuels bei Pkws und Lkws nach derzeitigem Wissenstand kurz- und mittelfristig „wenig Sinn“ Ein solcher Einsatz sei „wirtschaftlich und ökologisch nicht zielführend“. Zum einen liegt das an der mangelnden Verfügbarkeit, zum anderen an den „enormen“ Umwandlungsverlusten: Alternativen wie die direkte Elektrifizierung seien auf die Stromnutzung bezogen bis zu fünfmal effizienter. E-Fuels seien zudem teuer und könnten von einkommensschwächeren Haushalten in Zukunft kaum bezahlt werden. faz.net

Imker warnen vor gepanschtem Honig: Fast der Hälfte aller Honigimporte in die EU – vor allem Einfuhren aus China, der Türkei und Großbritannien – ist offenbar billiger Zuckersirup beigemischt. Eine EU-Honigrichtlinie besagt, dass dem Honig weder Zucker noch Zuckersirup oder andere Stoffe wie Pollen zugesetzt werden dürfen. Für ordentlich arbeitende Imker bedeute dies „unlautere Wettbewerbsbedingungen“, sagt der Vorsitzende des Imkerverbands Rheinland-Pfalz, Thomas Hock. Denn die hiesigen Imker geraten durch den oft geringeren Preis des importierten Honigs unter Druck. Ein Problem ist offenbar auch die unzureichende Kennzeichnung von Honig, hier werden von der EU transparentere Informationen über die Herkunft von Honigmischungen gefordert. spiegel.de

Luchs im Vorland der Mittelgebirge nachgewiesen. sueddeutsche.de

9-Euro-Ticket hatte „kaum Auswirkungen auf die Alltagsmobilität“: Einer Studie zufolge hat das Ticket die Verkehrswende nicht vorangebracht. Laut Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung wurde das Bahn- und Busticket für neun Euro vor allem für Freizeittouren genutzt. Lange Wege über 30 Kilometer nahmen im vergangenen Sommer demnach zeitweise stärker zu als kürzere Wege. Zur Arbeit fuhren die Bürgerinnen und Bürger damit seltener. Das Fazit: „Ein erheblicher Anteil der Bevölkerung sieht den Öffentlichen Personennahverkehr aufgrund eines aus ihrer Sicht unzureichenden Angebots nicht als Alternative in ihrer Alltagsmobilität an.“ Das Ergebnis lässt bezweifeln, ob das nun folgende 49-Euro-Ticket einen Effekt hat. tagesspiegel.de

Schiphol will Nachtflüge streichen: Der Flughafen will dadurch den Lärm und die Umweltverschmutzung reduzieren. Umweltschützer loben das geplante Nachtflug- und Privatjet-Verbot. So soll es bis spätestens Ende 2025 keine Nachtflüge mehr geben, Privatjets würden verboten. Schiphol will, dass zwischen Mitternacht und 6 Uhr früh überhaupt keine Flüge mehr starten und bis 5 Uhr auch keine Maschinen mehr landen dürfen. Nach Angaben des Flughafens soll es um rund 10.000 Nachtflüge pro Jahr gehen. Die Fluggesellschaft KLM, deren Basis Schiphol ist, reagierte überrascht. KLM hätte sich ein gemeinsames Vorgehen der Luftfahrtbranche gewünscht, um den Ausstoß von CO2 sowie die Lärmbelästigung zurückzudrängen, hieß es. Dagegen reagierten Umweltschutzverbände und Anwohner positiv auf die Ankündigung. tagesschau.de

BUND fordert Festmist-Programm gegen Erosion auf den Feldern. zeit.de

HINTERGRUND

Norden überholt Süden? Die Energiewende ordnet auch die Industrie-Landkarte neu: Der wirtschaftlich starke Süden Deutschlands scheint bei den alternativen Energien das Nachsehen zu haben, der Norden holt auf. In letzter Zeit entstanden vor allem im Bereich der Nordseeküste Arbeitsplätze und neuer Schwung für die lokale Wirtschaft durch den Bau der LGN-Häfen. Aber auch die Verfügbarkeit von viel Strom aus Erneuerbaren Energien an der windigen Nordseeküste lockt die Unternehmen in die Küstenregionen. Erneuerbare Energien werden für Industriekonzerne immer wichtiger. Serverfarmen und Batteriefabriken werden dort gebaut, wo es günstigen, grünen und sicheren Strom gibt. Das hat für den Süden Nachteile. Gerade in Bayern war es zum Beispiel lange Zeit durch Vorgaben schwierig, neue Windanlagen zu bauen. welt.de

Edeka nimmt Salz aus dem Brot: Weil ein zu hoher Salzkonsum gesundheitsschädlich sei, wollen die Bäckereien von Edeka Nord den Salzgehalt in ihren Produkten um 25 Prozent senken. Statt Meersalz werde künftig flüssiges Salz eingesetzt und enthalte „nur 8 Prozent Natrium im Gegensatz zu Kristallsalz, das 40 Prozent Natrium enthält“. Demnach wird das flüssige Salz in Spanien aus der Posidonia-Pflanze (Neptungras) gewonnen. Die Meerespflanze wächst nur im Mittelmeer. t-online.de

Folge des Klimawandels – Auch in den Wäldern sterben die Insekten: Laut einer Untersuchung der TU Darmstadt geht die Population von 60 Prozent der Insektenarten in deutsche Wäldern – und hier besonders in Nadelwäldern – zurück. Ein Grund für ihr Verschwinden sind die Veränderungen infolge des Klimawandels. Schon auf Feldern und Wiesen war ein Rückgang zu beobachten gewesen. Insgesamt untersuchten die Darmstädter Forscher zusammen mit Kollegen der TU in München die Entwicklung von 1805 Insektenarten an 140 Standorten. Wälder machen in Deutschland rund ein Drittel der Flächen aus. tagesschau.de

Bei Bio schlagen Verbraucher auch in der Krise zu: Im aktuellen Consumer Index des Marktforschungsunternehmens GfK heißt es, es gäbe kein Anzeichen für eine Abkehr der Menschen von Bio-Produkten. Ausschlaggebend für die geringeren Umsätze sei vielmehr, dass die Kunden auf günstigere Produkte innerhalb des Bio-Segments ausweichen und damit häufig Bio-Eigenmarken der großen Supermarktketten kauften. Ein weiterer Effekt des geringeren Zurückgangs beim Kauf vom Bio-Produkten liegt darin, dass konventionelle Produkte stärker im Preis gestiegen sind als Bio-Produkte. Eine negativen Effekt hatte das verstärkte Kaufen von Bio-Eigenmarken auf die Bioläden. Während die Bio-Supermärkte und Naturkostläden im Jahr 2022 ein deutliches Umsatzminus von gut 18 Prozent ausweisen mussten, erzielten die Discounter bei Bio-Lebensmitteln und Bio-Getränken ein Plus von gut 11 Prozent. Nach dem GfK Consumer Panel stieg die Zahl der Haushalte, die angaben, beim Kauf von Nahrungsmitteln Bio-Produkte zu bevorzugen, im vergangenen Jahr sogar noch einmal deutlich an. Rückläufig war allerdings die Bereitschaft, dafür mehr Geld auszugeben als für konventionelle Produkte. n-tv.de

ANGEZÄHLT

Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson hat in einem Vergleich 8,9 Milliarden Dollar angeboten. Es ging in einem Prozess um angeblich asbest-verseuchtes Babypuder. Der Konzern betonte, das Angebot sei kein Schuldeingeständnis. Das in New Jersey ansässige Unternehmen teilte mit, das Angebot, das noch von einem Konkursgericht genehmigt werden muss, stelle „eine gerechte und effiziente Lösung für alle Ansprüche im Zusammenhang mit dem Rechtsstreit“ dar. n-tv.de

ZITAT DER WOCHE

„Solange die Dinger sicher laufen.“

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck beim Besuch der Ukraine zu den dortigen Atomkraftwerken. Wenn ihre Sicherheit gewährleistet sei, sei ihr Betrieb „In Ordnung“. Habeck ist nach einem Treffen mit dem ukrainischen Energieminister Herman Haluschschtenko sicher, dass die Ukraine an der Atomkraft festhalten wird. Dennoch wolle die Ukraine den Anteil erneuerbarer Energien im Strommix perspektivisch auf 50 Prozent anheben. Das liege auch daran, dass das Land erkannt habe, dass eine dezentrale regenerative Energieversorgung „sicherer und unabhängiger“ sei, so Habeck. welt.de

WEITERE NEWSLETTER

Politbriefing: US-Militärleak + Kritik an Macrons Äußerungen zu Taiwan + Ostermärsche + Faesers Flüchtlingspolitik + Judenhass in Berlin + Ausschreitungen in Nordirland + Netanjahu holt Minister zurück + Dalai Lama entschuldigt sich + Deutscher Botschafter verlässt Tschad + FDP kritisiert Heils Mindestlohn-Plan. politbriefing.de

African Edition: Tschad weist deutschen Botschafter aus + Protest in Tunis für die Freilassung politischer Gefangener + Bootsunglücke vor Marokko und Tunesien + China fordert USA auf, Schuldenprobleme Afrikas zu lösen + Kenia schießt Satelliten ins All. african-edition.de

ZULETZT

Sachsens Solarbranche boomt: In Sachsen und Sachsen-Anhalt ist in den vergangenen Jahren so etwas wie die Keimzelle für eine Renaissance der Solarindustrie in Europa entstanden. Nun sollen diese vielversprechenden Anfänge in einen kontinentalen Maßstab übertragen werden. Das Netzwerk der europäischen Solarindustrieregionen, kurz: SIRE, war auf Initiative Sachsens Ende Januar zunächst mit Andalusien (Spanien) und Kärnten (Österreich) gestartet. Inzwischen sind dem Netzwerk auch Grand Est in Frankreich und die Region Liberec (Tschechien) beigetreten. Sachsen-Anhalt hat sich vor kurzem angeschlossen. Andere europäische Regionen sollen folgen. Wegen gestiegener Strompreise und dem Wunsch nach mehr Unabhängigkeit vom Energiemarkt liebäugeln einer Umfrage zufolge viele Hausbesitzer mit einer Solaranlage auf dem eigenen Dach. tag24.de