Capital Beat TV

Politbriefing
Wirtschaftsperspektiven
Spotlight Menschenrechte
Kopf der Woche
Jeden Dienstag liefern wir mit African Edition einen Überblick über die wichtigsten Themen vom afrikanischen Kontinent.

Newsletter

Melden Sie sich hier für unseren kostenlosen, täglichen Newsletter an:
Jeden Dienstag liefern wir mit African Edition einen Überblick über die wichtigsten Themen vom afrikanischen Kontinent.

Newsletter

Melden Sie sich hier für unseren kostenlosen, täglichen Newsletter an:
Südafrikaner demonstrieren für Rücktritt von Präsident Ramaphosa, Uran in Libyen wieder aufgetaucht, Israelis und Palästinenser treffen sich in Ägypten
African Edition in der Kalenderwoche 14, 2023
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Südafrikaner demonstrieren und fordern den Rücktritt von Präsident Ramaphosa: Südafrikas linke Opposition hat unter strengen Sicherheitsvorkehrungen mit Streiks und Kundgebungen begonnen, um Präsident Cyril Ramaphosa wegen seines Umgangs mit der Wirtschaft des Landes und der lähmenden Energiekrise zum Rücktritt zu bewegen. Mehrere tausend Demonstranten versammelten sich auf einem Platz in der Hauptstadt Pretoria und wollten zu den Union Buildings, dem Sitz der Regierung gehen. Es ist klar, dass diese Regierung versagt“, sagte Carl Niehaus, ein ehemaliger Funktionär des regierenden ANC, der sich den hauptsächlich EFF-Anhängern auf der Kundgebung anschloss. „Der Schaden, den die Ramaphosa-Regierung anrichtet, ist so schrecklich, dass wir das nicht länger hinnehmen können. Sie muss jetzt gehen“, sagte er gegenüber AFP. africanews.com

2,5 Tonnen Uran in Libyen wieder aufgetaucht: Eine kurze Zeit herrschte Alarm in Libyen, denn zeitweilig war das Uran in der Wüste als vermisst gemeldet worden. Die zehn Fässer mit dem Uranerz-Konzentrat seien etwa fünf Kilometer von ihrem ursprünglichen Lager entfernt gefunden worden, teilte LNA-Sprecher Chaled Mahdschub mit. Es wird vermutet, dass Diebe aus dem Tschad ein Lager, dass nahe der Grenze zum Tschad liegt und 2020 von der UN-Atomaufsichtsbehörde IAEA versiegelt worden ist, ausgeraubt hatten und dann die Fässer später liegen gelassen haben. Die IAEA hatte zwischenzeitlich ihre Mitgliedsstaaten informiert, dass das Uran nicht mehr auffindbar sei. faz.net

Israelis und Palästinenser wollen regelmäßige direkte Treffen: Nach Gesprächen im ägyptischen Scharm el Scheich wollen Vertreter der Palästinenser und Israels mit regelmäßigen Treffen eine Grundlage für direkte Verhandlungen schaffen. Ziel sei ein „umfassender, gerechter und dauerhafter Frieden“, hieß es. Dass nächste Treffen soll im April in Ägyten stattfinden. An den Beratungen nahmen auch hochrangige Vertreter der USA, Jordaniens und Ägyptens teil. Es fand wenige Tage vor Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan statt. faz.net

Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Polizei in Kenia: Bei den Zusammenstößen in der Hauptstadt Nairobi wurden Steine seitens der Demonstranten geworfen, die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein. Insgesamt gab es 20 Festnahmen. Oppositionsführer Raila Odinga hatte angesichts der steigenden Kosten für Lebensmittel, dem Verfall der Währung Schilling und der „gestohlenen“ Wahl im vergangenen Jahr zu den Demonstrationen aufgerufen. Er bezeichnet die amtierende Regierung von William Routo als „illegitim“. Die Demonstration war nicht genehmigt, Rutos Regierung kündigte an, eine harte Haltung gegenüber den Protestierenden einzunehmen. In dem Land herrscht eine Rekorddürre. orf.at

Malawi bittet nach Zyklon Freddy um internationale Hilfe: Der Zyklon hatte innerhalb von wenigen Wochen mehrere Ländern gleich zwei Mal getroffen, ungefähr 500 Menschen starben. Besonders das verarmte Malawi hat das Unwetter schwer getroffen. An der Infrastruktur entstanden massive Schäden, deren Behebung ohne Hilfe von außen Jahre dauern kann. Aber auch Mozambique wurde schwer getroffen. Der Präsident von Malawi, Lazarus Chakwera, hat von einer nationalen Tragödie gesprochen und um internationale Hilfe bei der Beseitigung der Schäden gebeten. Weite Teile des Landes stehen unter Wasser. de.euronews.com

Tunesien – Altes Saatgut soll Ernten vor dem Klimawandel retten: Tunesien leidet zunehmend unter Dürren. Modernes Saatgut ist dem Wassermangel kaum gewachsen. Deswegen setzen Bauern wieder auf traditionelles Saatgut. Eine Genbank für Samen hilft dabei. dw.com

Regenwald im Kongo – Artenschutz als Investment: Der Investmentbanker mit österreichischen Wurzeln, Matthias Pitkowitz, möchte ein Gegengewicht zu den Gas- und Ölförderungen schaffen. Er will die „Wall Street für den Kampf für die Natur“ einspannen. Genauer gesagt: für den Artenschutz. Das Endergebnis soll – geht es nach Pitkowitz – „das weltweit größte Naturschutzprojekt“ sein, mit „70 Millionen Hektar Wald – das entspricht ungefähr der Fläche Frankreichs“, erklärt er. Sein Plan: Die Regierung der Demokratischen Republik Kongo soll nicht Bohrrechte an Ölmultis verkaufen, sondern seinem Fonds die Explorationsregionen als Schutzgebiete überlassen. Für die Schutzflächen würden so genannte Biodiversity-Credits, also Zertifikate für den Artenschutz, erstellt und gehandelt – die es allerdings noch nicht in allgemein anerkannter Form gibt. Pitkowitz geht davon aus, dass so sechs Milliarden US-Dollar innerhalb von 20 Jahren erwirtschaftet werden könnten. Daraus könnten Investoren ihre Renditen ziehen, der Staat würde Steuern eintreiben. Das Gros der Summe fließe aber in die Vergrößerung der Schutzgebiete, so Pitkowitz. tagesschau.de

Putin stellt Afrika kostenlose Getreide-Lieferungen in Aussicht: Für den Fall von Russlands Ausstieg aus dem Getreide-Abkommen mit der Ukraine hat Kreml-Chef Wladimir Putin bedürftigen Staaten Afrikas kostenlose Getreide-Lieferungen in Aussicht gestellt. wr.de

HINTERGRUND

Energie und Klimaschutz – Die neue Rolle Afrikas: Erst kürzlich wurden bekannt, dass in Mauretanien eine große Anlage zur Herstellung von grünem Wasserstoff entsteht. Zusammen mit dem ägyptisch-emiratischen Energiekonzern „Infinity Power“ will der neue deutsche Wasserstoff-Zar Stefan Liebing ein Werk mit einer Stromleistung von zehn Gigawatt und Kosten von rund 34 Milliarden US-Dollar in die mauretanische Wüste setzen – der Leistung von mehr als zehn herkömmlichen Atomreaktoren. Aber auch andere Länder des Kontinents wollen zu Energielieferanten werden. Neben Infinity Power und Conjuncta wollen noch drei weitere Konzerne und Konsortien den grünen Wasserstoff herstellen. Der Energieexperte Stefan Liebing, Vorsitzender des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft sowie Geschäftsführer der Hamburger Projektgesellschaft Conjuncta, hat bereits ein Wasserstoff-Projekt in Angola in die Wege geleitet – gemeinsam mit dem dortigen Energiekonzern Sonangol. Der produzierte Wasserstoff ist sowohl in Angola wie auch in Mauretanien zumindest zunächst noch ausschließlich für den Export bestimmt. Als Europas Energielieferant wird Afrika eine wachsende Rolle spielen, ist Liebing überzeugt. Afrikas Atlantikküste ist gut geeignet für die Herstellung, denn zur Produktion von Wasserstoff wird Wind- und Sonnenenergie benötigt. Große Wasserstoffwerke sind außer in Mauretanien auch in Marokko, Namibia und Südafrika geplant. fr.de

Krisenland Libyen – Mutige Frauen im Einsatz als Minenräumerinnen: Nach Absolvierung einer speziellen Ausbildung nehmen auch Frauen an dem gefährlichen Entfernen von Minen teil. Das könnte ihr Ansehen in der Bevölkerung verbessern. „Meine Familie hat mir gesagt, ich solle vorsichtig sein“, berichtet die 30-Jährige Farah al-Ghazali der DW. „Ich habe ihnen versprochen, achtzugeben. Ich habe ihnen gezeigt, was wir alles Gutes für die Menschen hier tun können“, sagt sie. Mittlerweile arbeiten fünf weitere Frauen als Minenräumerinnen. Dem Landmine and Cluster Munition Monitor zufolge wurden in den letzten 15 Jahren mehr als 400 Libyer durch Landminen oder nicht explodierte Sprengkörper getötet, mindestens 3000 weitere wurden verletzt, aber die tatsächliche Zahl dürfte jedoch viel höher sein. Die Vereinten Nationen gingen im Januar 2020 von rund 20 Millionen Minen oder explosiven Überresten aus, verteilt über das ganze Land. Sie stammen aus verschiedenen Konflikten. Die Tatsache, dass Frauen Minenräumerinnen werden hilft, bestehende Klischeevorstellungen über angebliche Fähigkeiten und vor allem Nicht-Fähigkeiten von Frauen zu revidieren, sagt Abigail Jones, Programmmanagerin für Gender, Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion am Internationalen Zentrum für Humanitäre Minenräumung in Genf. “ Zudem verschaffe die Arbeit ihnen finanzielle Unabhängigkeit, fügt sie hinzu. dw.com

Wie der afrikanische Fußball Altersbetrug bekämpft : Altersbetrug kommt im afrikanischen Fußball oft vor. So wurden Anfang Januar in Kamerun 32 Spieler aus dem Kader der männlichen U-17-Nationalmannschaft genommen, nachdem sie bei den Tests zur Feststellung der Spielberechtigung durchgefallen waren. Das war nicht der erste derartige Vorfall. Im Jahr 2016 wurde knapp die Hälfte der nigerianischen U17-Nationalmannschaft von einem Qualifikationsspiel für den Afrika-Cup ausgeschlossen, weil die Tests nicht bestanden wurden. Weitere Fälle gab es auch bei afrikanischen Fußballern, die in Europa spielen. Da verlässliche, offizielle staatliche Aufzeichnungen nicht immer verfügbar sind, greifen Fußballverbände auf dem ganzen Kontinent zunehmend auf Magnetresonanztomographien (MRT) an den Handgelenken der Spieler zurück, um deren Alter zu bestimmen. Die MRT-Scans, die als ethischer gelten als Röntgenaufnahmen, zeigen das Ausmaß, in dem sich der Knorpel am Ende der Knochen, die so genannten Wachstumsfugen, in Knochenmaterial umgewandelt haben, so dass die Knochen zusammenwachsen können. Ein Prozess, der bei Männern im Altern von 18 bis 19 Jahren stattfindet und in 99 Prozent der Fälle zeigt, dass der Spieler älter als 17 Jahre ist. Chuka Onwumechili, Professor und Sportforscher an der Howard University in Washington D.C sagt, dass man den Pässen oft nicht trauen kann und dass dies die beste Methode ist, das Alter festzustellen. Die Verlockung von Reichtum und Ruhm treibt viele ungebildete junge Menschen aus armen Verhältnissen und rauen Umgebungen in den Profifußball, wo sie skrupellosen Agenten und Beamten ausgeliefert sind. dw.com

Demokratische Republik Kongo – Machtlos gegen Rebellen: Im Land – vor allem im Nordkivu -gibt es gleiche mehrere Rebellengruppen die kämpfen und Massaker verüben. Darunter der M23. Auch andere Ländern beteiligen sich an dem Konflikt. Erst kürzlich entsandte Angola Truppen in das Land. Mit immer neuen Allianzen will der Kongo die Gewalt im Osten militärisch stoppen. Das verhindert aber nicht die Massaker, sie nehme sogar zu – unter anderem durch Kämpfer der ADF-Miliz, die sich der Terrorgruppe Islamischer Staat zurechnet. Versorgungsengpässe und eine neue Massenflucht sind die Folge. Dabei gibt es seit 2021 die „Operation Shujaa“, eine gemeinsame Militäroperation der kongolesischen und der ugandischen Armee. Mit M23 wird seit Monaten verhandelt, mehrere Waffenstillstandsabkommen sind gescheitert. Seit Kurzem versucht man sich in einer Allianz mit Truppen aus der Ostafrikanischen Gemeinschaft, um gegen die fortdauernde Unsicherheit und die massive Bedrohung insbesondere durch die M23 vorzugehen. Aber so richtig will das nicht klappen. Von den EAC-Truppen eingerichtete Pufferzonen zur Sicherung des Waffenstillstands, so heißt es in Kinshasa, ließen kongolesische Truppen außen vor, während die M23-Rebellen sich dort weiter frei bewegen könnten. Für die Menschen im Nordkivu heißt es nun abwarten, was die angolanischen Truppen vor Ort ausrichten. Unterdessen wächst die Not für die Bevölkerung, die im Kongo zunehmend auf der Flucht ist. dw.com

ANGEZÄHLT

Laut einem Bericht von Unicef ist die Wasserversorgung von 190 Millionen Kindern in 10 afrikanischen Staaten gefährdet. Täglich sterben weltweit mehr als 1000 Kinder unter fünf Jahren an Krankheiten, die durch verschmutztes Wasser, fehlende Sanitäreinrichtungen und mangelnde Hygiene verursacht werden“, so UNICEF in einer Mitteilung. Gründe liegen zudemin militärischen Unruhen und der Klimasituation. Betroffen seien vor allem Kinder in den Staaten Benin, Burkina Faso, Kamerun, Tschad, Elfenbeinküste, Guinea, Mali, Niger, Nigeria und Somalia. In den am schlimmsten betroffenen Ländern hat den Angaben zufolge fast ein Drittel der Kinder zu Hause keinen Zugang zu wenigstens einer Basisversorgung mit sauberem Wasser. dw.com

ZITAT DER WOCHE

„Diese Kandidatur, die einmalig in der Geschichte des Fußballs ist, ist eine der Verbindungen: zwischen Afrika und Europa, zwischen dem Norden und dem Süden des Mittelmeers und zwischen der afrikanischen und arabischen Welt sowie dem europäischen Mittelmeerraum“,

Der marokkanische König Mohammed VI.. Zusammen mit Spanien und Portugal bewirbt sich Marokko um die Fußball-Weltmeisterschaft 2030. Das kündigte der König bei seinem Besuch in Ruandas Hauptstadt Kigali an. Ursprünglich hatten die beiden europäischen Länder im Oktober vergangenen Jahres angekündigt, sich gemeinsam mit der Ukraine für das Turnier bewerben zu wollen. Bei der WM in Katar im vergangenen Jahr war Marokko als erstes afrikanisches Team ins Halbfinale eingezogen und hatte dort gegen Frankreich verloren. mopo.de

WEITERE NEWSLETTER

Politbriefing: Xi und Putin + Weltklimarat warnt + Französische Regierung übersteht Misstrauensvotum + Deutschland verdoppelt Erdbebenhilfe + Biden gibt Geheimpapiere zur Corona-Pandemie frei + Inflation belastet Familien + FDP-Lokalpolitiker durch Schüsse verletzt + Ethikrat zu KI und Twitter. politbriefing.de

Politnews: Twitter-Analyse des Bundestagswahlkampfs +++ Neuer Politik-Podcast von Zeit-Online +++ Europarat kritisiert deutsche Korruptionsbekämpfung +++ Was bedeutet feministische Außenpolitik? +++ Investition in die Wehrfähigkeit der Demokratie. polisphere.eu

GreenMAG: EU will grünen Wasserstoff subventionieren + Lemke bestätigt Atomausstieg Mitte April + EU stimmt für Sanierungspflicht für alte Gebäude + Riesiger Algenteppich treibt auf Karibik zu + Grüne peilen früheren Kohleausstieg auch im Osten an. greenmag.de