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EU will grünen Wasserstoff subventionieren, Lemke bestätigt Atomausstieg Mitte April, EU stimmt für Sanierungspflicht für alte Gebäude
GreenMAG in der Kalenderwoche 12, 2023
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Energiewende – EU-Kommission will grünen Wasserstoff subventionieren: Letzte Woche präsentierte die EU-Kommission den „Net-Zero-Act“ im Rahmen dessen Voraussetzungen für die Industriesektoren geschaffen werden sollen, die für das Erreichen des Netto-Null-Ziels bis 2050 entscheidend sind. Dazu gehört auch eine 800 Millionen Euro Anschubfinanzierung in Form einer Auktion sowie die Einrichtung der Europäischen Wasserstoffbank. Für in der EU produzierten erneuerbaren Wasserstoff werde die Wasserstoffbank „die Umweltprämie übernehmen“. Dabei handele es sich um die Differenz zwischen den Kosten für die Herstellung von grünem Wasserstoff und „dem Preis, den der Markt zu zahlen bereit ist“. Die genaue Höhe des Ausgleichs werde im Rahmen eines Ausschreibungsverfahrens ermittelt, führte Frans Timmermans, der für Klimaschutz zuständige Kommissionsvizepräsident, aus. „Die Hersteller von erneuerbarem Wasserstoff, die die geringste Unterstützung in Euro pro Kilo produzierten Wasserstoffs benötigen, erhalten den Zuschlag bei der Auktion“, sagte er. heise.de

Umweltministerin Lemke bekräftigt Atomausstieg Mitte April: Die letzten drei noch aktiven Atomkraftwerke sollen endgültig am 14. April vom Netz gehen. Steffi Lemke bekräftigte, dass dadurch die Energieversorgung Deutschlands nicht gefährdet sei. „Es bleibt beim Atomausstieg Mitte April“, sagte die Grünen-Politikerin. „Die Risiken der Atomkraft sind letztlich unbeherrschbar.“ Und zur Versorgungssicherheit betonte sie den guten Status Deutschlands: „Wir haben im internationalen Vergleich eine sehr hohe Versorgungssicherheit“, sagte Lemke. Diese sei „deutlich besser“ als die der deutschen Nachbarländer „mit dem höchsten Atom-Anteil“, betonte sie. „Auf Dauer sind daher Wettbewerb und mehr Erneuerbare Energien das beste Mittel für stabile Preise“. tagesschau.de

EU-Parlament stimmt für Sanierungspflicht alter Gebäude: Konkret sollen Wohngebäude bis 2030 mindestens die Energieeffizienzklasse „E“ und bis 2033 die Energieeffizienzklasse „D“ erreichen. Betroffen von den geplanten Neuregelungen sind europaweit schätzungsweise 35 Millionen Gebäude. Es soll ähnlich wie bei Elektrogeräten eine Effienzskala von A bis G geben. spiegel.de

LNG-Terminal vor Rügen: Umwelthilfe sieht Hinweise auf Vorarbeiten – Ein Widerspruch vor dem Bergamt blieb bislang unbeantwortet. tagesschau.de

Weltweite Analyse: Dürren und Überschwemmungen werden heftiger. spiegel.de

Deutschland erreicht Klimaziel: Während das Bruttoinlandsprodukt 2022 um knapp zwei Prozent zunahm, verringerten sich die Treibhausgas-Emissionen in Deutschland um 1,9 Prozent das sind 15 Millionen Tonnen an Emissionen weniger als im Jahr zuvor. Damit wurde der Zielwert des Klimaschutzgesetzes erreicht – trotz des Angriffs auf die Ukraine, der hierzulande zur vermehrten Nutzung von Kohlekraftwerken führte. Während Robert Habeck darin einen Ansporn sah, betrachtete Dirk Messner vom Umweltamt die Situation kritischer. „Die Richtung stimmt, aber das Tempo ist zu niedrig.“ Um das Ziel des Klimaschutzgesetzes für 2030 einzuhalten (438 Millionen Tonnen), müssen die Emissionen nun um durchschnittlich 38,5 Millionen Tonnen pro Jahr abnehmen. badische-zeitung.de

Bericht des Weltklimarats: „Die Klima-Zeitbombe tickt“ – Die 1,5-Grad-Grenze werde schon im nächsten Jahrzehnt überschritten. tagesschau.de

Grüne wollen mehr Geld für Wärmepumpen-Förderung: Damit ein Umstieg von Gas- und Ölheizungen vorgenommen werden und das Verbot ab 2024 in Kraft treten kann, forderte die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang mehr Fördergeld. „Wir werden hier Milliarden in die Hand nehmen, um besonders die Menschen zu unterstützen, die darauf angewiesen sind.“ Es brauche eine sozial gestaffelte Förderung. „Wer weniger hat, muss mehr bekommen.“ Die genaue Summe bezifferte sie nicht, sondern wollte die Gespräche mit den Koalitionspartnern abwarten. Sie zeigte sich aber optimistisch, dass die FDP dabei mitmacht, obwohl die Liberalen die Heizungspläne zuletzt scharf kritisiert hatten. Das Geld soll laut Wirtschaftsminister Robert Habeck aus einem bestehenden Sondervermögen kommen – dem Klima- und Transformationsfonds (KTF). Schon bisher wurde die sogenannte Bundesförderung für effiziente Gebäude über den KTF finanziert. t-online.de

Als Ersatz für Klimaanlagen: Elon Musk bringt Wärmepumpenpflicht ins Spiel spiegel.de

Riesiger Algenteppich treibt auf Karibik zu: Rund 20 Millionen Tonnen Braunalgen treiben im März 2023 auf die Küsten der Karibik, Floridas und Mexikos zu. Seit etwa fünf Jahren werden Braunalgen zunehmend zum ökologischen und wirtschaftlichen Problem in der Karibik. 2023 könnte einen neuen Höhepunkt bringen. An Land verrottet der Algenteppich schnell, wobei er Schwefelwasserstoff in großen Mengen freisetzt: ein nach faulen Eiern stinkendes, giftiges Gas. Über die Ursachen der explosionsartigen Zunahme an Braunalgenblüten rätseln die Wissenschaftler noch. Eine Studie aus dem Jahr 2019 legt einen Zusammenhang mit der ausufernden Abholzung am Amazonas und der zunehmenden Landwirtschaft dort nahe. Große Mengen des Düngers, die auf den entwaldeten Flächen für die neu angelegten Sojafelder ausgebracht werden, gelangen über den Amazonas ins Meer. Das ist vor allem für die Länder in der Region, für die der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle ist, eine schlechte Nachricht. spektrum.de

Eine grüne Brücke über den Atlantik: Während des Besuchs von Wirtschaftsminister Habeck in Brasilien waren erneuerbare Energien eines der Hauptgesprächsthemen. Bis zu 40 Prozent des deutschen Energiebedarfs könnten künftig damit aus Brasilien gedeckt werden. Habeck war zusammen mit Agrarminister Cem Özdemir sowie einer Unternehmerdelegation nach Brasilien gereist, um die deutsch-brasilianischen Wirtschaftsbeziehungen auf Nachhaltigkeit zu trimmen. „Von Brasilien können wir uns dabei eine Scheibe abschneiden“, sagte Agrarminister Özdemir in Belo Horizonte selbskritisch. In Brasilien werden schon mehr als 80 Prozent der Energie aus alternativen Quellen gewonnen. In Zukunft soll es noch viel mehr werden. tagesschau.de

Greenwashing-Klage: DWS unterzeichnet Unterlassungserklärung. table.media/esg

Klimawandel kann zu gefährlicheren Pilzerkrankungen führen, warnen Forscher. de.euronews.com

HINTERGRUND

Grüne peilen früheren Kohleausstieg auch im Osten an: Zu einer Beschlussvorlage der Grünen für eine Klausurtagung, den Kohleausstieg auch im Osten des Landes auf 2030 vorzuziehen, gab es Kritik. Die Partei hatte dazu ausgesagt, dies sei ein „notwendiger Schritt, um die Klimaziele zu erreichen“. In der Vorlage heißt es, ein früherer Kohleausstieg mache nicht nur klimapolitisch Sinn, sondern bringe angesichts neuer Entwicklungen auch Planungs- und Investitionssicherheit für die Menschen und Regionen vor Ort. Doch in den betroffenen Bundesländern Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt wird ein früherer Ausstieg allerdings sehr kritisch gesehen. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff bezeichnete einen früheren Kohleausstieg am Wochenende als „völlig illusorisch“ nach dem Wegfall des russischen Gas durch die Sanktionen. Der Generalsekretär der sächsischen CDU, Alexander Dierks, sagte, ein Vorziehen würde die Planungssicherheit für die Kohleregionen zerstören und einen erfolgreichen Strukturwandel gefährden. „Dieses Handeln ist ideologiegetrieben und zerstört Vertrauen in demokratische Entscheidungen.“ Der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Fraktion im Bundestag, Lukas Köhler, betonte: „Ob die Kohlekraftwerke abgeschaltet werden können, entscheidet sich allein an der Frage, ob bis dahin ausreichend Ersatzkapazitäten zur Verfügung stehen.“ merkur.de

Berlin klimaneutral 2030 – Der Wahlkampf zum Volksentscheid geht in die letzte Runde: Am nächsten Sonntag findet in Berlin ein Volksentscheid an, der Klimaneutralität bis 2030 fordert. Momentan laufen Aktionen zum Stimmengewinn auf Höchsttouren. Das Kiezteam von Klimaneustart verteilt dazu Flyer an Passanten. Claudia Prange hat für den Klimaaktivismus sogar ihren Job aufgegeben. „Mein Mann verdient genug Geld“, sagt sie. „So kann ich etwas für meine Kinder tun.“ Die 50-Jährige engagiert sich normalerweise bei Berlin for Future, doch für diesen Volksentscheid vereinen sich die Menschen aus den verschiedenen klimaaktivistischen Gruppen. Die Initiative Klimaneustart will mit dem Volksentscheid „der Politik Ziele setzen“, wie sie auf einem der Wahlplakate verkündet. Berlin soll laut dem Gesetzesentwurf bis 2030, statt bis 2045, wie es der Senat vorhat, klimaneutral werden, und die „Klimaschutzziele“ sollen durch „Klimaschutzverpflichtungen“ ersetzt werden. Der Senat sieht eine Umsetzung in der Kürze der Zeit und in Anbetracht der dafür notwendigen Kosten kritisch. „Das kann sein“, sagt Sprecher Stefan Zimmer, der beim Verteilen hilft. „Aber man weiß es nicht, wenn man es nicht versucht.“ Wo ein politischer Wille, da ein technischer Weg? Wenn in Berlin eine große Koalition zustande kommt, könnte es daran mangeln. „Deshalb ja die rechtliche Bindung“, sagt Zimmer. Auf Nachfrage räumt er ein, dass keinerlei Sanktionen vorgesehen sind, die Verpflichtungen kämen schließlich vom Senat selbst. berliner-zeitung.de

Schweizer Innovation: „Solarteppich“ soll Strom auf Eisenbahnstrecken erzeugen: In den Abstand zwischen zwei Gleisbahnen passt ein handelsübliches Solarmodul. Gleichzeitig wird dieser Platz zu keinem anderen Zweck benötigt. Das Start-Up Sun-Was möchte nun in einem Pilotprojekt Solarpaneele installieren, die den erzeugten Strom in das öffentlich Stromnetz einspeisen. Sun-Ways entwickelte eine mechanische Vorrichtung, auf die Solarmodule entlang der Eisenbahnstrecken montiert werden können. Das Konzept ist so angelegt, dass es laut Sun-Ways für etwa die Hälfte aller Bahnstrecken weltweit geeignet wäre. Ein von der Schweizer Gleisbaufirma Scheuchzer entwickelter Zug führt die Installation mechanisch durch. Das könne man sich „wie einen sich ausrollenden Teppich“ entlang der Bahnstrecke vorstellen, so Sun-Ways-Mitgründer Baptiste Danichert. Zwar ist die Installation von Solarmodulen entlang von Bahngleisen ein Konzept, das auch schon in Italien und Großbritannien getestet wird. Neu indes ist jedoch, dass die Module abnehmbar installiert werden. was im Falle von Wartungen der Gleise eine wichtige Maßnahme ist. t3n.de

Umweltorganisationen reichen Klage gegen Ölprojekt „Willow“ in Alaska ein: Der Energiekonzern Conoco Phillips will im Rahmen des „Willow-Projekts“ auf staatlichem Gebiet in den kommenden Jahrzehnten rund 600 Millionen Barrel Öl fördern. Noch im Wahlkampf hatte US-Präsident Joe Biden versprochen, keine weiteren Bohrungen durchführen zu lassen. Nun genehmigte das Innenministerium das Vorhaben. Gemeinsam mit vielen anderen Umweltschutzorganisationen hat die Nichtregierungsorganisation „Earthjustice“ nun eine Klage gegen das Ölprojekt in der Arktis eingereicht. Konkret werfen die Umweltschutzorganisationen Biden in der Klage eine mangelnde Abwägung anderer Optionen vor. Auch seien in den Berechnungen der Umweltverträglichkeit und Klimabelastung Auswirkungen, die erst nach der Fertigstellung des Projektes eintreten, nicht genügend berücksichtigt worden, heißt es. kleinezeitung.at

ANGEZÄHLT

In einem US-Amerikanischem Atomkraftwerk in Minnesota sind letztes Jahr 1,5 Millionen Liter mit Tritium verseuchtes, radioaktives Wasser ausgelaufen. Die Öffentlichkeit wird aber erst Monate später informiert. Das Unternehmen Xcel Energy teilte mit, die Kontamination beschränke sich weitgehend auf die in Monticello gelegene Anlage selbst. Warum es erst jetzt die Öffentlichkeit informierte, erklärte der Energieversorger nicht. Das Grundwasser werde derzeit regelmäßig weiter kontrolliert, das kontaminierte Wasser werde in der werkseigenen Aufbereitungsanlage behandelt, teilte das Unternehmen mit. Demnach wurden bisher „rund 25 Prozent des freigesetzten Tritiums zurückgewonnen“. Tritium ist ein radioaktives Wasserstoff-Isotop, das als Nebenprodukt bei der Stromerzeugung in Kernkraftwerken entsteht. Es kann in Spuren ebenfalls in der Natur vorkommen. n-tv.de

ZITAT DER WOCHE

„Wir haben einen trockenen Winter und im entscheidenden Moment zu wenig Regen, der ein Auffüllen unserer Grundwasserreserven ermöglicht“

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zu der seit längerer Zeit anhaltenden Dürre vor allem in Südfrankreich. Landwirte in der Gegend wenden sich nun der Kirche zu. Sie zogen gemeinsam mit katholischen Geistlichen in einer Prozession zum Fluss Têt, um den Schutzpatron der Bauern um Regen zu bitten. Niederschläge im März haben die Situation inzwischen in einem Teil Frankreichs wieder verbessert. Im Süden des Landes aber ist es weiterhin trockener als normal, teilte Météo France mit. Das Bewässern von Gärten und Sportstadien, das Auffüllen von Swimmingpools oder das Autowaschen wurden verboten. So eine Beschränkung gab es zu dieser Jahreszeit noch nie. spiegel.de

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African Edition: Südafrikaner demonstrieren für Rücktritt von Präsident Ramaphosa + Uran in Libyen wieder aufgetaucht + Israelis und Palästinenser treffen sich in Ägypten + Zusammenstöße bei Demo mit Polizei in Kenia + Energie und Klimaschutz – Die neue Rolle Afrikas. african-edition.de

ZULETZT

Plötzlich locken Sonderangebote für Fahrräder: Nachdem Fahrräder während der Corona-Pandemie fast zu rarem Gut wurden – nicht zu zuletzt wegen unterbrochener Lieferketten – gibt es mittlerweile volle Lager davon. Manche Fahrradgeschäfte haben offenbar Liquiditätsprobleme und werden wohl mit günstigen Preisangeboten einen Teil ihrer Ware verkaufen. faz.net