NACHRICHTEN
Erneutes Bootsunglück mit Migranten im Mittelmeer: Nach einem Bootsunglück auf einer Überfahrt von Libyen zur französischen Übersee-Insel Mayotte werden 30 Flüchtlinge vermisst, 17 Menschen konnten gerettet werden. Ein Boot mit insgesamt 47 Menschen an Bord habe sich bereits seit Samstag in internationalen Gewässern vor der libyschen Küste befunden, wie die italienische Küstenwache am Sonntag mitteilte. Der Rettungseinsatz fand außerhalb des italienischen Zuständigkeitsbereichs statt. Die libyschen Behörden baten um Unterstützung. Ein in der Nähe befindliches Handelsschiff begann daher, die Migranten an Bord zu holen. Dabei sei das Boot gekentert. insuedthueringen.de
Grüne Energie aus Afrika – Großanlage in Mauretanien soll Wasserstoff liefern: Die neue Anlage im Nordwesten Mauretanien könnte bis zu 10 Gigawatt an Elektrolysekapazität erreichen. Produziert werden in der von der Hamburger Firma Conjuncta betriebenen Anlage grüner Wasserstoff, Ammoniak sowie erneuerbare Kraftstoffe für den Export, insgesamt bis zu acht Millionen Tonnen pro Jahr. Der Strom soll im Hinterland von Windrädern und Photovoltaikanlagen erzeugt werden. Eine Absichtserklärung wurde letzte Woche vom mauretanischen Ölminister, dem Gemeinschaftsunternehmen Infinity Power sowie Conjuncta unterzeichnet. Deutschland hat als Teil seiner Nationalen Wasserstoffstrategie Partnerschaften mit Namibia, der Demokratischen Republik Kongo, Südafrika, Angola und Marokko geschlossen. n-tv.de
Ägypten: Regierungskritikern im Ausland werden Ausweisdokumente verweigert: Wie Human Rights Watch berichtet, wurden in den vergangenen Jahren Dutzenden von Dissidenten, Journalisten und Menschenrechtsaktivisten, die im Ausland leben verweigert, Ausweispapiere auszustellen oder diese zu verlängern. Es wird ihnen erschwert, legal zu reisen, zu leben und zu arbeiten. Die meisten von Human Rights Watch befragten Personen sagten, dass gegen sie in Ägypten keine Strafverfahren anhängig seien. „Die Ausweitung der Unterdrückung durch die ägyptische Regierung über ihre Botschaften und Konsulate ins Ausland zielt darauf ab, die Lebensgrundlage der im Exil lebenden Ägypter zu zerstören, und ist zu einem wichtigen Aspekt ihres unerbittlichen Angriffs auf alle Formen des Dissens geworden“, so Adam Coogle von Human Rights Watch zu dem Bericht. hrw.org
Südafrikas Präsident in Affäre um Diebstahl von Bargeld entlastet. watson.ch
Fraunhofer-Forschende übergeben mobile medizinische Plattform für Feldtest in Südafrika. ise.fraunhofer.de
UN besorgt wegen Cholera-Ausbruchs in Südost-Afrika: Im südlichen und östlichen Teil Afrikas gibt es elf Länder, in denen Cholera grassiert – darunter vor allem Malawi und Mozambique. Es sind Zehntausende Fälle und viele Hundert Tote zu verzeichnen. In den vergangenen 13 Monaten seien etwa 68.000 Fälle und knapp 1800 Todesfälle registriert worden, teilte Unicef mit. Grund für den weitreichenden und langwierigen Ausbruch seien schlechte Wasser- und Sanitärversorgung, anhaltende Konflikte, extreme Wetterverhältnisse sowie schwache Gesundheitssysteme, sagte Unicef-Regionaldirektorin Lieke van de Wiel. In der Region gab es die Tropenstürme Ana und Gama sowie den Zyklon Freddy, der für starke Verwüstungen und Überflutungen gesorgt hat und in Kürze nach Mozambique zurückkehren soll. welt.de
Größte wissenschaftliche Konferenz zu Afrika findet in Köln statt: Die wissenschaftliche Fachtagung „African Futures“ findet vom 31. Mai 2023 bis zum 3. Juni 2023 in Köln statt und wird von öffentlichen Veranstaltungen begleitet. Die Stadt hat die Konferenz zum Anlass genommen, gemeinsam mit der Uni und mehr als 70 Kooperationspartnern ein umfangreiches Programm namens „African Futures – all around“ zusammenzustellen, das sich an alle Kölner Bürgerinnen und Bürger (und natürlich auch darüber hinaus) wendet und das unter anderem Sprachkurse, ein Musikfestival- und Theater sowie eine Ausstellung beinhaltet. ksta.de
Ägyptische Archäologen graben lächelnde Sphinx des römischen Kaisers aus. de.euronews.com
Islamistische Terrormiliz attackiert Militärstützpunkt in Somalia: Bei dem Angriff in der südlichen Lower Juba Provinz wurden 32 somalische Soldaten getötet. Auf Seite der Terroristen habe es 40 Todesopfer gegeben, teilte Militärkommandant Mahad Mohamed mit. Al-Shabaab erklärte hingegen, 89 Soldaten getötet zu haben. Mohamed nannte den Überfall „einen der schlimmsten in der Region“. Der regionale Ableger der Al-Kaida hatte den Stützpunkt bei einer militärischen Großoffensive im Januar an die Armee verloren. dw.com
Auto-Unfall in Kenia: Deutscher Tourist verunglückt in Masai-Mara-Reservat. n-tv.de
Regierung fürchtet Tourismuseinbruch: Kenias Strandverkäufer sollen im Umgang mit Touristen geschult werden, da Grenzen bei Kaufangeboten überschritten werden. rnd.de
Hunderte Menschen beim Marsch der Hoffnung für vermissten Deutschen in Südafrika: „Nick, wir wünschen dir, dass du endlich gefunden wirst“ rtl.de
HINTERGRUND
Deutsche Migrationspolitik in Afrika – Kommt nicht! Kommt doch!: Eine Wendung gibt es momentan in Sachen Außenpolitik und hier speziell bei der Zuwanderung von Fachkräften aus Afrika. In vielen Branchen fehlen qualifizierte Arbeitnehmer, die man nun zum Beispiel über das deutsche Migrationszentrum in Ghana, dass sich im Ghanaian European Center for Jobs, Migration and Development befindet, anlocken möchte. Entwicklungsministerin Svenja Schulze und Arbeitsminister Hubertus Heil hatten das verstärkte Interessen bei ihrem Besuch kürzlich bestätigt. Die neue Nachfrage hat auch Auswirkungen auf das Zentrum in Ghana. Alle paar Sekunden leuchten die Displays hell auf, ständig kommen Nachrichten und Anrufe. „Seit einigen Tagen geht das so“, sagt Michael Kwaku Yeboah, der seit 2017 hier arbeitet. Die neue Offenheit der Deutschen spricht sich rum. Während er früher Leuten raten musste, in Ghana selbst ihr Glück zu versuchen, kann er nun auch mehr über Deutschland als Arbeitsland informieren. Deutschland hat sich bislang darauf konzentriert, Menschen von der Migration abzuhalten. Jetzt will die Ampelkoalition nachlegen und legale Arbeitsmigration weiter erleichtern. Gleichzeitig hat das Entwicklungsministerium eine neue Afrika-Strategie vorgestellt, in der Migration als Chance und nicht als Schreckgespenst definiert wird. All das soll nun in Ghana Gestalt annehmen. spiegel.de
Hoffnung für die letzten Westafrika-Löwen: Eine Löwin namens Florence macht den Wildschützern im Niokolo-Koba-Nationalpark im Senegal Hoffnung, denn sie hat schon neun Junge zur Welt gebracht. Bei einer Gesamtpopulation von insgesamt weniger als 400 Löwen in Westafrika und einer bedrohten, regionalen Unterart ist das eine gute Nachricht. „Es ist die einzige Population in Westafrika, die gewachsen ist“, sagt Philipp Henschel, Regionaldirektor für West- und Zentralafrika der Organisation Panthera. Die Weltnaturschutzunion führt die westafrikanischen Löwen seit 2015 auf der Roten Liste als vom Aussterben bedroht. Bei einer Suche nach Löwen in 21 Gebieten, in denen die Tiere vermutet wurden, waren nur noch in 4 Gebiete welche anzutreffen. Wilderer und das Bevölkerungswachstum auf dem Land wurden den Tieren zum Verhängnis. Entsprechend groß sind die Hoffnungen, die auf Florence und ihren Artgenossen im Süden des bislang politisch stabilen Senegals ruhen. Es zeigt, dass es möglich ist, diese Populationen, auch wenn sie extrem klein sind, wieder zum Wachsen zu bringen“, sagt Henschel. „Das kann und muss Hoffnung machen für andere Schutzgebiete.“ tagesschau.de
Co-Working in Swakopmund: Mittlerweile gibt es viele Deutsche, die als Digitale Nomaden in andere Länder ziehen, um von dort aus arbeiten. In Afrika ist besonders die ehemalige deutsche Kolonie Namibia beliebt. So gibt es dort zum Beispiel das „Desert & Ocean“ – einen Arbeitsplatz auf Zeit. In dem Co-Working-Büro in Swakopmund können Deutsche den digitalen Jobs nachgehen. Die Zeitverschiebung zu Deutschland beträgt nur eine Stunde. „Wir arbeiten hier so, wie wir es auch im Homeoffice machen würden“, erzählen Anneke Bösche und Jens Schoenell, die vor ein paar Wochen angekommen sind, beim Zoom-Gespräch nach Feierabend. Für das Paar – Bösche arbeitet selbständig für einen deutschen Energiekonzern, Schoenell für ein Hamburger Ingenieurbüro – ist es schon der zweite Aufenthalt im Südwesten Afrikas. Warum es sie abermals nach Namibia zieht? „Der Lebensstandard hier ist hoch, die Infrastruktur ist gut, es funktioniert alles mit der Arbeit“, sagt Schoenell. Und dann sei da noch das gute Wetter auf der Südhalbkugel. faz.net
Afrika – Telekommunikation als Schlüssel für finanzielle Teilhabe von Frauen: Anlässlich des Internationalen Frauentags letzte Woche kritisiert Thembeka Stemela Dagbo, Fondsmanagerin des Diversity & Inclusion Fund von M&G Investments, den mangelnden Zugang von Frauen beim Finanzgeschäft in afrikanischen Ländern und sieht einer der Ursachen in der Telekommunikation: „Bestimmte Gruppen werden von Telekommunikationsnetzen ausgeschlossen, so dass sie Basis-Transaktionen wie beispielsweise mobile Zahlungen nicht durchführen können. Das betrifft leider unverhältnismäßig viele Frauen. Wichtig zu wissen: Ausgerechnet im Telekommunikationssektor und bei Sendeturm-Betreibern ist der Frauenanteil in den Belegschaften extrem niedrig – auch in Afrika. Vor allem Frauen sind von einem gut funktionierenden Telekommunikationssystem angewiesen, da etwa 60 % von ihnen in Afrika südlich der Sahara finanziell quasi vom System ausgeschlossen und daher mobile Zahlungslösungen brauchen. Der geringe Anteil an Frauen im Telekommunikationssektor ist auf den ebenso geringen Anteil in den MINT-Studiengängen und den Mangel an weiblichen Führungskräften und Mentoren für Berufseinsteiger und Nachwuchskräfte zurückzuführen. Auch die Sicherheit ist nach wie vor ein großes Hindernis. Firmen wie Safricom machen in der aktuellen Lage Hoffnung, denn sie haben mittlerweile einen Frauenanteil von 35 % oder mehr in Vorstands- und Führungspositionen. Safricom ist auch eines der wenigen Unternehmen, die ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis in der Belegschaft erreicht haben. e-fundresearch.com
ANGEZÄHLT
An vielen Tagen fällt in Südafrika der Strom mehr als 10 Stunden aus. Nun hat Präsident Cyril Ramaphosa nach langem Zögern einen Minister für Elektrizität ernannt, der die „Loadshedding“ genannten Stromabschaltungen beenden und einen Weg aus der Krise suchen soll. Der schon als „Mister Fixit“ bezeichnete Kgosientsho Ramokgopa soll den schwierigsten und wichtigsten Ministerposten im Land übernehmen. Er ist ein Vertrauter des Präsidenten und hat bisher die Abteilungen für Investitionen und Infrastruktur im Präsidialamt geleitet. faz.net
ZITAT DER WOCHE
Die Afrikanische Union zu den rassistischen Äußerungen des tunesischen Präsidenten Kais Saied. Regierungen in Subsahara-Afrika haben sich bemüht, Hunderte von verängstigten Staatsangehörigen nach Hause zu bringen, die zu ihren Botschaften strömten, um Hilfe zu erhalten. Viele afrikanische Migranten im Land verloren über Nacht ihre Jobs und ihr Zuhause. Als Reaktion auf die Äußerungen hat die Weltbank ihr Tunesien-Programm gestoppt und unterbricht die Gespräche über ihr zukünftiges Engagement mit Tunesien. news-krypto.de
WEITERE NEWSLETTER
Politbriefing: Kampf um Bachmut + Bundeswehr-Personalwechsel + CSU und Linke gegen Wahlrechtsreform + Großbritannien passt Außenpolitik an + Galeria Karstadt Kaufhof schließt 52 Filialen + Habeck besorgt wegen Haushaltsstreit + Scholz fasziniert von Bruttonationalglück + Kritik an Lauterbachs Impfschaden-Aussage. politbriefing.de
Politnews: Desinformationstrends in Deutschland +++ Globaler Süden in Berichterstattung massiv unterrepräsentiert +++ Shortlist des PR Preises +++ Wie junge Europäer:innen auf Europa schauen +++ Studie zu Desinformationskampagnen bei Wahlen seit 2016. polisphere.eu
GreenMAG: Bahn verzichtet auf Glyphosat + Uno kauft Tankschiff um Ölkatastrophe zu verhindern + Frust bei EU-Partnern über Blockade von Verbrenner-Aus + Bahn verzichtet auf Glyphosat + Uno kauft Tankschiff um Ölkatastrophe zu verhindern. greenmag.de
ZULETZT
DFB zugunsten Algeriens abgehakt – Opa kann Werder-Profi Weiser zum Nationalspieler machen: Der Fußballer Mitchell Weiser wurde mit der deutschen U21-Nationalmannschaft Europameister. In Algerien war er noch nie, er spricht kein Französisch, und auch der Pass seiner neuen fußballerischen Heimat ist noch nicht ausgestellt. Weiser hat aber einen Großvater mit nordafrikanischen Wurzeln. Deswegen kann er auf einen Einsatz in der A-Nationalmannschaft des zweimaligen Afrikameisters hoffen. Für mich war es immer ein großes Ziel, ein großes Turnier zu spielen. Und ich glaube, dass ich da mit Algerien bessere Chancen habe“, sagt der 28-Jährige. Er betonte zudem: „Ich werde bald 29 Jahre alt und habe nicht mehr so viel Zeit in meiner Karriere. Ich will mir niemals vorwerfen, dass ich diese Chance nicht genutzt habe.“ n-tv.de