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UN begrüßen Abkommen zum Schutz von Zivilisten im Sudan + Ordensgemeinschaften sollen Flüchtlinge aus dem Sudan aufnehmen, US-Geheimdienste beunruhigt wegen Gold-Deals der Wagner-Gruppe in Afrika
African Edition in der Kalenderwoche 20, 2023
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

UN begrüßen Abkommen zum Schutz von Zivilisten: Die UN hat ein Abkommen der kriegsführenden Lager im Sudan begrüßt, aufgrund dessen die Gegner auf Angriffe verzichten, bei denen Zivilisten zu Schaden kommen könnten. Dem Abkommen zufolge sollen Zivilisten, die vor dem Konflikt fliehen, sicheres Geleit bekommen und humanitäre Einsätze geschützt werden. Das Abkommen sei ein wichtiger erster Schritt auf dem Weg zu einem Waffenstillstand, sagte Volker Perthes, der UN-Sonderbeauftragte für den Sudan. Es enthält aber keine Einzelheiten darüber, wie die Zusagen von den Truppen vor Ort eingehalten werden sollen. Laut UN sind mittlerweile 200.000 Menschen geflohen. Die Kämpfe um die Hauptstadt Khartoum gehen weiter. tagesschau.de

Ordensgemeinschaften sollen Flüchtlinge aus dem Sudan aufnehmen: Auf Bitte von Erzbischof Stephen Ameyu Martin im südsudanesischen Juba sollen die Ordensgemeinschaften der Erzdiözese Flüchtlinge aufnehmen, die vor dem Krieg zwischen der Armee und den Paramilitärs im benachbarten Sudan fliehen. „Die Antwort der Regierung lässt auf sich warten, während Tausende von Menschen am Fluss in Ruweng und auch in Melut festsitzen“, berichtete Bischof Nyodho. „Die Caritas der Diözese Malakal hat Boote zur Verfügung gestellt, damit diese Menschen den Fluss nach Malakal überqueren können“, fügte er hinzu. fides.org

EU richtet humanitäre Luftbrücke ein: Wasser, sanitäre Einrichtungen und Hygieneartikel sollen durch die Brücke in den Sudan gelangen. Angesichts des steigenden Bedarfs seien am Dienstag letzter Woche 30 Tonnen lebenswichtiger Güter nach Port Sudan im Osten des Landes geflogen worden, teilte die Europäische Kommission mit. Das nun gelieferte Hilfsmaterial kommt aus Beständen der Vereinten Nationen, Zudem wurde eine weitere finanzielle Hilfe angekündigt, die der sudanesische Rothalbmond-Gesellschaft zukommen soll. Schon zuvor hatte die EU 73 Millionen Euro für humanitäre Hilfe zugewiesen. tagesschau.de

Prigoschin zündelt in Afrika – US-Geheimdienste beunruhigt wegen Gold-Deals: Die USA wollen verstärkt gegen die Gold-Geschäfte der Wagner-Gruppe in Afrika vorgehen, die den Ukraine-Krieg finanzieren. Das Land teile laut Magazin Politico sensible Informationen mit Verbündeten auf dem Kontinent, um Länder von einer Partnerschaft mit Prigoschin abzubringen. Dies geschehe als Warnung für Verbündete und Inkenntnissetzung von Gegnern, dass die USA Bescheid wissen. Die Wagner-Gruppe bietet skrupelloses Personal und Dienstleistungen – ohne Fragen zu stellen. Im Gegenzug gibt es Rohstoffe – oftmals bares Gold. Recherchen von CNN und Investigativjournalisten fanden Belege dafür, dass über Wagners Kanäle jahrelang Gold im Wert von Milliarden US-Dollar aus dem Sudan nach Russland geschmuggelt wurde. Wichtige Devisen, die Moskaus Staatskassen bei der Bewältigung der Kosten des Angriffskriegs gegen die Ukraine zugutekommen. Auch im Tschad besitzt die Gruppe Schürfrechte. fr.de

Tunesien – Fünf Tote bei Angriff auf Synagoge auf Insel Djerba: Ein Angehöriger der tunesischen Küstenwache habe bei dem jüdischen Gotteshaus auf der Insel Djerba das Feuer eröffnet, teilte das Innenministerium nach der Tat mit. In der Synagoge findet in diesen Tagen das jüdische Fest Lag Baomer statt, zu dem jedes Jahr viele einheimische Gläubige sowie Pilger aus Israel, Frankreich und anderen Ländern anreisen. Tunesien unterhält keine diplomatischen Verbindungen zu Israel, lässt dessen Bürger aber im Rahmen organisierter Touren zum Fest ins Land. In Tunesien selbst leben nach Angaben der jüdischen Gemeinde nur noch rund 1800 Juden, die meisten auf Djerba. Mitte des 20. Jahrhunderts hatte es noch ungefähr 100 000 Juden in Tunesien gegeben. Lag Baomer ist ein jüdisches Freudenfest. de.qantara.de

Von Ägypten vermittelt – Waffenruhe zwischen Israel und Palästinensern hält vorerst: Israels nationaler Sicherheitsberater Tsachi Hanegbi habe „Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi gedankt“ und Israels Wertschätzung für Ägyptens „energische Bemühungen“ ausgedrückt, erklärte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. faz.net

„Shakahola Massaker“ – Opferzahl steigt weiter – Mehr als 200 Tote von kenianischer „Hungersekte“ entdeckt: Die regionale Behördenchefin Rhoda Onyancha sagte kenianischen Medien zufolge, am Samstag seien 22 weitere Opfer exhumiert worden. Über die Gesamtzahl der Opfer der Sekte kann weiterhin nur spekuliert werden, denn noch immer werden neue Menschen von Angehörigen als vermisst gemeldet. Mit der Festnahme eines weiteren Verdächtigen sei die Zahl der Festgenommenen auf 26 gestiegen – unter ihnen auch der Sektenführer. Dieser sitzt derzeit in Untersuchungshaft und war mit einem Antrag auf Freilassung auf Kaution gescheitert. rnd.de

König Charles III. plant emotionale Reise nach Kenia: Im Alter von 25 Jahren wurde die Mutter des Königs zur Königin ernannt. Erwartet wird der Meldung zufolge, dass er das ostafrikanische Land bereisen wird, um das Commonwealth noch stärker in den Mittelpunkt seiner Regentschaft zu stellen. Es sei für seine politische Ausrichtung ein Meilenstein, heißt es. Die Reise soll noch dieses Jahr stattfinden. Ein genauer Zeitpunkt steht noch nicht fest. abendzeitung-muenchen.de

HINTERGRUND

Südafrikas Regierungspartei ANC steht statt für Zukunftshoffnung für den Absturz: Aus der einst so positiv gesehenen Partei unter Führung von Nelson Mandela ist eine Partei geworden, die für viele Krisen im Land steht. Ein möglicher Totalkollaps des Stromnetzes deutet sich an, die Wirtschaft stürzt ab, der regierende Afrikanische Nationalkongress stolpert von einem Skandal in den anderen. Zudem kommt, dass Südafrika Russland mit Waffen unterstützt. Der Energieminister Gwede Mantashe setzt weiterhin auf Energie durch Kohle statt auf alternative Energien – Wind und Sonne gäbe es im Land genug. Der tiefste Grund für das Versagen der Regierungspartei wird in deren Politik des „cadre deployment“ ausgemacht – der Besetzung öffentlicher Ämter durch die Partei. Südafrikas Rassisten sehen sich in ihrer Voraussicht bestätigt, dass der einst – zumindest für die weiße Minderheit – gut regierte Staat mit der Machtübernahme des ANC in den Schlamm gefahren wird. Die Liste der Krisen im Land wird derweil immer länger, das Gesundheitssystem leiden und die Infrastruktur bröckelt. derstandard.de

Großer Teil des Rauchs über dem Amazonas stammt aus Afrika: In etwa zwei Drittel des Rauchs stammt von Buschfeuern und brennenden Savannen in Afrika. Die Studie unter Leitung des Mainzer Max-Planck-Instituts für Chemie stellte somit einen wesentlich höheren Anteil fest als die ursprünglich geschätzten 5 bis 15 Prozent. Ruß- und andere Aerosolpartikel absorbieren und streuen Sonnenlicht, sie beeinflussen somit die Strahlungs- oder Energiebilanz der Erde und unser Klima. „Unsere Ergebnisse können helfen, Klima- und Erdsystemmodelle zu verbessern, die die afrikanische Rauchkomponente bisher nur unzureichend widerspiegeln“, resümiert Christopher Pöhlker vom Max-Planck-Institut für Chemie. mdr.de

Gericht weist Klage gegen Shell ab: Nachdem es vor 12 Jahren während der Beladung eines Öltankers auf dem Shell-Ölfeld Bonga, 120 Kilometer vor der Küste des südlichen Niger-Deltas, zu einem Ölleck gekommen war, dass nach rund sechs Stunden geschlossen wurde, liefen schätzungsweise 40.000 Barrel Rohöl ins Meer. Der Ölmulti Shell kann nicht mehr für die Ölpest vor Nigeria im Jahr 2011 zur Verantwortung gezogen werden. Der Oberste Gerichtshof in Großbritannien wies die Klage nigerianischer Staatsbürger ab. Die Kläger argumentieren, dass das Öl auf ihrem Land nach der Katastrophe nicht entfernt wurde, wodurch für die Kläger eine anhaltende Belästigung entstanden sei. Das Gericht nannte die Verjährung als Grund. „In diesem Fall gab es keine anhaltende Belästigung“, sagte Richter Andrew Burrows. Denn die Belästigung – also das Leck in der Ölleitung – sei nur einmal aufgetreten. tagesschau.de

Baerbock besorgt über südafrikanische Waffenlieferung an Russland: „Ich bin sehr besorgt darüber, dass es diese Berichte jetzt gegeben hat“, sagte die Außenministerin. Südafrikanische Medien hatten zuvor berichtet, dass der dortige US-Botschafter der südafrikanischen Regierung vorgeworfen habe, Waffen und Munition an Russland geliefert zu haben. Die Munitionslieferung soll über ein russisches Schiff, das im vergangenen Dezember an einem Marinestützpunkt in Kapstadt angedockt hatte, erfolgt sein. Nach den Berichten zu möglichen Waffenlieferungen aus Südafrika an Russland ist der südafrikanische Heereschef Lawrence Mbatha russischen Angaben zufolge zu Gesprächen nach Moskau gereist. Es wird um eine Zusammenarbeit beider Länder gehen. merkur.de

ANGEZÄHLT

Laut einem Bericht der Medizinischen Universität Wien essen 30 bis 80 Prozent der Menschen in Afrika regelmäßig Lehm. Besonders unter schwangeren Frauen sei der Verzehr beliebt. Er ist in den Geschäften erhältlich und ist nun sogar zu einem TikTok Trend „Africanclay“ geworden. Forscher der MedUni Wien sagen, dass Personen, die Erde essen, ein sogenanntes „Craving“ verspüren. Das bedeutet, dass sie das Bedürfnis haben, sich mit damit zu belohnen, wie mit einem Stück Schokolade. Erde-essen kann also irgendwie sogar so etwas wie süchtig machen. Die Lehmanteile in der Erde helfen laut der Wiener Uni gegen Durchfallerkrankungen. Dennoch ist der Lehm auch gesundheitsschädlich: In der Erde sind, besonders in Afrika, viele Schwermetalle wie Blei oder Quecksilber enthalten. Ruth Kutalek vom Zentrum für Public Health der MedUni Wien empfiehlt deshalb, das Tonerde-Essen zu reduzieren – was durch das suchtartige Craving aber nicht so einfach sei. buzzfeed.de

ZITAT DER WOCHE

„Es tut mir leid, aber Ihre Außenministerin ist zu jung“

Prinz Okpame-Edward Oronsaye aus Nigeria. Er gehört der Königsfamilie von Benin an. Bei ihrem Besuch Nigerias im Dezember 2022 hatte sie sich gleich zwei Fehler geleistet: Sie widmete sich der dunklen Kolonialgeschichte zwischen Nigeria und Deutschland und forderte deren Aufarbeitung. Einziges Problem: Nigeria war nie eine deutsche Kolonie. Zudem finanzierte Berlin mit mehreren Millionen Euro Steuergeldern Bau eines Museums in Nigeria. Dort sollten Benin-Bronzen gezeigt werden, die Baerbock als Raubgut feierlich zurückgegeben hatte. Diese gingen aber nun in Privatbesitz über. Der Prinz dazu: „Das ist nicht unser Museum. Der Oba wird ein Museum gegenüber von seinem Palast bauen. Und der nigerianische Präsident hat das verstanden, er ist ein traditionsbewusster Mann.“ In Deutschland bezweifeln nun manche, dass jeder zum privaten Museum des Oba Zugang haben wird. Dazu der Prinz: „Das sind die falschen Vorstellungen, die ich nicht mag. Im Palastmuseum wird alles zu sehen sein.“ exxpress.at

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ZULETZT

Weil er keinen Krach mit dem Papst will – Bandenboss im Kongo lässt Nonne frei: Wie das katholische Portal „ACI Africa“ meldete, war die Entführung der Ordensschwester wohl ein Versehen. Dem Bericht nach wurde die Ordensfrau bereits Ende April in der südkongolesischen Stadt Lubumbashi verschleppt. Erst durch einen Solidaritätsbesuch von Erzbischof Fulgence Muteba Mugalu wurde der Fall jetzt bekannt. nachrichten.at