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Umweltministerin kritisiert eigene Partei, Unterschiedliche Strompreise – Schwesig fordert Reform, Felsmassen bedrohen Bergdorf Brienz
GreenMAG in der Kalenderwoche 20, 2023
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Umweltministerin kritisiert eigene Partei – „Wir als Grüne haben nicht sofort den richtigen Ton getroffen“: Steffi Lemke findet die Entscheidung bezüglich des weiteren Vorgehens beim Austausch der Gasheizungen richtig, kritisiert aber die Kommunikation der Partei: Man befinde sich nun in der Phase, in der die Menschen die Auswirkungen der Klimaschutzmaßnahmen im Alltag spürten, „Das ist auch die Phase, wo wir als Grüne nicht sofort den richtigen Ton getroffen haben, mehr und besser hätten erklären müssen.“ Sie betonte aber die Notwendigkeit des Schrittes. „Wenn wir den Klimaschutz ernst nehmen, brauchen wir diese Wärmewende“, sagte die Ministerin. Zudem kritisierte sie Oppositionsführer Friedrich Merz: „Was nicht mehr geht, ist zu behaupten, wir hätten noch viele Jahre Zeit, wie Friedrich Merz es tut. Das ist verantwortungslos gegenüber unseren Kindern und Enkeln“, sagte Lemke. spiegel.de

Viel grüne Energie, aber teurer Strom – Schwesig fordert Reform: Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern kritisierte die ungleiche Nord-Süd-Verteilung des Strompreise: „Wir hier im Norden produzieren die grüne Energie, zum Beispiel aus großen Windparks, schicken sie in den Süden und dort sind die niedrigen Strompreise und bei uns – wo die Belastung ist – da zahlen die Bürgerinnen und Bürger die höchsten Strompreise.“ Schwesig verwies darauf, dass Norddeutschland mit Windparks und Flüssiggas-Terminals für Energiesicherheit sorge, von der Süddeutschland profitiere. Weil die Ausbaukosten über die Netzentgelte auf die Strompreise umgelegt werden, müssen die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern deutlich höhere Endpreise zahlen. Sechs Bundesländer wehren sich gegen höhere Strompreise wegen eines geringeren Windkraftausbaus. Die norddeutschen Flächenländer hatten eine Aufteilung Deutschlands in unterschiedliche Strompreiszonen zulasten Süddeutschlands gefordert. ndr.de

„Fair heizen statt verheizen“: Union mobilisiert mit Kampagne gegen Heizungsgesetz. spiegel.de

Felsmassen bedrohen Bergdorf Brienz: In der Schweiz musste ein ganzes Dorf wegen eines drohenden Felssturzes evakuiert werden. Die Bewegung von zwei Millionen Kubikmetern Gestein hatte sich derart beschleunigt, dass eine Gefahr für das Dorf bestand. Der Geologe Stefan Scheider leitet den Frühwarndienst: „Das Wahrscheinlichste ist, dass es mehrere kleinere bis größere Felsstürze geben wird von mehreren Zehntausenden bis hunderttausend Kubikmetern“, sagt er. Es gibt aber auch eine etwas weniger wahrscheinliche Gefahr eines großen Bergsturzes. tagesschau.de

RWE steckt Milliarden in Erneuerbare Energien: Der Energiekonzern hat acht Milliarden Euro investiert. Mehr als sechs Milliarden Euro macht dabei alleine der Kauf der US-Solarfirma Con Edison Clean Energy Businesses aus. „Das führt dazu, dass man regional die Verschiebung in die USA bekommt, weil es dort momentan zumindest deutlich lukrativer ist, in Erneuerbare Energien zu investieren, als das derzeit in Deutschland der Fall ist“, sagt Chris-Oliver Schickentanz, Anlagestratege beim Vermögensmanager Capitell. RWE setzt stark auf die USA und ist dort nach eigenen Angaben mittlerweile zum zweitgrößten Eigentümer und Betreiber von Solarparks aufgestiegen. Zudem schließt RWE einen früheren Ausstieg aus der Braunkohle in Deutschland nicht mehr aus. tagesschau.de

Studie zu Gletscherschmelze – Wird der Anstieg des Meeresspiegels unterschätzt?: Eis und Ozeane könnten auf eine bisher unbekannte Weise interagieren und den Meeresspiegel noch höher steigen lassen als angenommen. In Grönland dringt über bestehende Kanäle warmes Meerwasser ein und lässt das Eis schneller schmelzen. Der größte Teil des Verlustes ist von der Erwärmung des unterirdischen Ozeanwassers verursacht worden. spiegel.de

Mehr Menschen machen Auslandsreisen mit der Bahn. faz.net

Spre­cherin der „Letzten Gene­ra­tion“ zu Bewäh­rungs­strafe ver­ur­teilt: Carla Hinrichs wurde zu zwei Monaten auf Bewährung verurteilt. Sie hatte gemeinsam mit acht weiteren Klimaaktivisten eine stark befahrene Straße in Frankfurt besetzt. Gegenüber dem Richter und der Staatsanwaltschaft erklärte sie ihre Motivation, die Gründe für ihr Vorgehen – vergebens. Laut t-online begründete der Richter sein Urteil damit, dass eine moralische Begründung für ihre Protestaktion vor dem Gesetz keine Rolle spiele. „Bei einer Demonstration wird der Verkehr von der Polizei gesperrt. Sie jedoch haben gezielt Autofahrer am Weiterfahren gehindert. Ob Ihre Aktion eine Relevanz hat, ist juristisch völlig egal.“ Hinrichs kündigte an, wahrscheinlich in Berufung zu gehen. lto.de

LNG-Pläne für Rügen – Habeck kommt für Treffen nach Mukran: Im Hafen von Mukran auf Rügen soll ein neues LNG-Terminal entstehen. Schon im Juni will der Bund die Genehmigungsanträge beim Bergamt Stralsund und dem Staatlichen Umweltamt einreichen. Gegen die Errichtung gab es bisher Proteste. Die Gemeinde Binz hat rechtliche Schritte angekündigt und die Deutsche Umwelthilfe will ebenfalls rechtlich gegen die Entscheidung vorgehen. Die Menschen würden in ihren Bedenken nicht ernst genommen und erst recht nicht beteiligt, heißt es in einer Mitteilung von Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. Die massiven Eingriffe in den sensiblen Naturraum der Ostsee seien nie ernsthaft gegen die mögliche Vorteile des LNG-Terminals abgewogen worden. Bundeswirtschaftsminister Habeck hatte das Land bereits am vergangenen Freitag über die Pläne in Mukran informiert. Der Hafen Mukran ist nach Habecks Ansicht am besten als LNG-Standort geeignet. ndr.de

Forscher – Energiewende bringt neue Rohstoff-Abhängigkeiten mit sich: Für den Ausbau von Windkraft und Solarenergie, auch für die Herstellung von Batterien, Elektromotoren und Brennstoffzellen sind zum Teil Rohstoffe notwendig, für die es zurzeit nur wenige Lieferländer gibt schreibt das Forschungsteam des Kieler Instituts für Weltwirtschaft. heise.de

Fraunhofer ISE schafft neues Photovoltaik-Testfeld bei Freiburg. pv-magazine.de

HINTERGRUND

Viel Feinstaub durch Holzheizungen: Der Präsident des Umweltbundesamtes Dir Messner dazu: „Mittlerweile entfallen mehr als 20 Prozent der gesamten Feinstaubemissionen auf Holzheizungen. Das ist ungefähr die Größenordnung der Emissionen aus dem Straßenverkehr“, sagte Messner. „Vor allem Einzelraumfeuerungen wie Kamine und Öfen, von denen wir über 11 Millionen in Deutschland haben, stellen eine wesentliche Feinstaubquelle dar.“ Nach einem vom Bundeskabinett beschlossenen Gesetzentwurf soll unter anderem das Heizen mit Biomasse wie etwa Holz nur in Bestandsgebäuden eine Option bleiben, in denen andere Lösungen nicht machbar oder sinnvoll sind, etwa wegen des Denkmalschutzes. Mit dem Gesetz soll im Sinne des Klimaschutzes der Abschied von Gas- und Ölheizungen eingeläutet werden. Das hatte nun Proteste von Waldbesitzern zur Folge, die Holzenergie diskrimiert sehen und eine Gefährdung der nachhaltigen Waldpflege prognostizieren. Messner empfiehlt, das Holz statt für Kamine für Holzpellet-Heizungen zu verwenden, die umweltfreundlicher wärmen. taz.de

Kein Klimaschutz auf den Weltmeeren: Schiffe tragen nicht nur rund drei Prozent zum Treibhausgasausstoß der Menschheit bei. Das in den riesigen Dieselmotoren verbrannte Schweröl ist außerdem außerordentlich schmutzig. Die Entwicklung zu alternativen Antrieben hin ist aber sehr träge. Denn die Industrie ist konservativ. Und für die nächste Generation von Schiffen spielt Klimaschutz noch keine Rolle.
Dabei müssten, glaubt man den vollmundigen Visionen in Konzeptpapieren und diversen Medienberichten, Schiffe mit Wasserstoff-, Ammoniak-, Akku- oder gar Windkraftantrieben bereits in den Startlöchern stehen. Solche Schiffe gibt es auch schon. Probleme gibt es oft bei der Lieferbarkeit des alternativen Treibstoffs: Einerseits nämlich sind diese Treibstoffe ebenso wie Bio- und E-Fuels nicht in den nötigen Mengen verfügbar oder es gibt keine Versorgungsketten für die weltweit reisenden Schiffe. Klimafreundliche Antriebe sind zur Zeit noch nicht marktreif. Am meisten CO2 spart die kommerzielle Schifffahrt deswegen mit einer alten und keineswegs unproblematischen Strategie ein: dem seit Jahrzehnten im Schiffbau ungebrochenen Gigantismus. Denn je größer ein Schiff, desto weniger Kraftstoff verbraucht es bezogen auf die Frachtmenge. Das Größenwachstum soll irgendwann zu Ende sein, heißt es immer wieder, doch das wurde bislang immer Lügen gestraft. Ein wenig mehr geht immer noch. spektrum.de

Schwedische Autobahn soll bald E-Autos aufladen: Das Land möchte den Fahrern von E-Autos die Gelegenheit geben, während der Fahrt ihr Auto aufzuladen. Ein Pilotprojekt soll 2025 oder 2026 von der schwedischen Transportbehörde „Trafikverket“ fertiggestellt und der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Für das Projekt wurde ein 21 Kilometer langes Teilstück der E20 zwischen Hallsberg und Örebro ausgewählt. Die Autobahn verläuft zwischen den 2 größten Städten Schwedens, Stockholm und Göteborg. Während das Verfahren zum Laden noch nicht festgelegt ist hat Schweden einen konkreten Plan. Bis 2030 will die schwedische Regierung 2.000 Kilometer öffentliche Straßen elektrifizieren. Ab dann sollen in Schweden auch keine neuen Autos mit Verbrennungsmotor zugelassen werden. futurezone.at

Australische Buschfeuer haben womöglich das Weltklima beeinflusst: Die Kaltphase La Niña herrschte einer Studie zufolge länger als sonst üblich. In den verheerenden Buschfeuern zum Jahreswechsel 2019 / 2020 hatten die Brände Orte eingekesselt. Viele Menschen verloren ihr Leben in den Flammen, etliche ihr Zuhause. Die Fachzeitschrift „Science Advances“ weist nun auf den Effekt hin: Tausende Kilometer entfernt kühlte sich in Folge der Buschbrände der Ozean ab und führte schließlich dazu, dass der tropische Pazifik in ein seltenes mehrjähriges La-Niña-Ereignis geriet, das sich erst vor Kurzem auflöste. „das Erdsystem hat ein langes Gedächtnis, und die Auswirkungen der Brände hielten noch jahrelang an“, sagt der Hauptautor John Fasullo. Im Gegensatz zu El Niño gilt La Niña als Kaltphase, in der die Strömung die Erwärmung über die Sonneneinstrahlung in tiefe Gewässer des Westpazifiks führt, wo sie gespeichert wird. spiegel.de

ANGEZÄHLT

Aufgrund der großen Dürre in Südfrankreich hat die Region massive Einschränkungen bei der Benutzung von Wasser erlassen. Wer dagegen verstößt, kann mit einer Abgabe von bis zu 7.500 Euro bestraft werden. Verboten sind ab sofort das Bewässern von Feldern und Gärten sowie das Befüllen privater Schwimmbecken. Im nahezu gesamten Département Pyrénées-Orientales gelte nun die höchste Alarmstufe für Trockenheit, teilte die Präfektur mit. Es bestehe das Risiko, dass die Versorgung mit Trinkwasser nicht mehr gewährleistet werden könne. Experten vor Ort führten aus, Wassersparen sei die einzige Lösung. deutschlandfunk.de

ZITAT DER WOCHE

„Kostenniveau, was frei finanzierbar auch vermietbar ist“

Bundesbauministerin Klara Geywitz kritisiert die schärferen Dämmvorschriften für Häuser, weil sie den Wohnungsbau billiger machen will. Es sei „kein ehrliches System“, weil der Kohlendioxidausstoß bei der Produktion der Dämmstoffe nicht berücksichtigt werde. Zur Kostensenkung am Bau sieht Geywitz weitere Stellschrauben, darunter die begonnene Digitalisierung von Bauanträgen, die Änderung des Raumordnungsgesetzes, das Ausdünnen der DIN-Normen und das serielle Bauen. „Wir müssen komplett anders bauen“, sagte Geywitz. Das schaffe ein besseres Kostenniveau beim Bauen. allgemeine-zeitung.de

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ZULETZT

Mehrere Autos im Baldeneysee entdeckt – Polizei rätselt über Fund: Bei Tauchübungen im Essener Baldeysee wurden gleich vier Autos auf dem Grund des Sees geborgen. Mittlerweile hat die Polizei die Autos kriminaltechnisch untersucht. Demnach sollen die Autos mehrere Jahrzehnte auf dem Grund des Sees gelegen haben. Bei einem der Wracks konnte sogar der Halter ermittelt werden. Er hatte das Auto zuvor als gestohlen gemeldet. Das scheint aber nicht das einzige Problem in Essen zu sein, was man sich bis jetzt nicht erklären kann. Denn seit Monaten verschwinden in Essen immer wieder Gullydeckel. wa.de