Capital Beat TV

Politbriefing
Wirtschaftsperspektiven
Spotlight Menschenrechte
Kopf der Woche
Jeden Dienstag liefern wir mit African Edition einen Überblick über die wichtigsten Themen vom afrikanischen Kontinent.

Newsletter

Melden Sie sich hier für unseren kostenlosen, täglichen Newsletter an:
Jeden Dienstag liefern wir mit African Edition einen Überblick über die wichtigsten Themen vom afrikanischen Kontinent.

Newsletter

Melden Sie sich hier für unseren kostenlosen, täglichen Newsletter an:
Eventueller Putin-Besuch verursacht Eiertanz in Südafrika, Kenia und Deutschland verstärken Klimazusammenarbeit, Biden-Regierung will massiv in Afrika investieren
African Edition in der Kalenderwoche 14, 2023
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Eiertanz um möglichen Putin-Besuch in Südafrika: Während Südafrika noch vor 25 Jahren die römischen Verträge durch Nelson Mandela unterschrieb, die der Straffreiheit für Kriegsverbrecher ein Ende bereiteten, befindet sich das Land mit seinem pro-russischen Kurs nun in einer Zwickmühle. Ausgerechnet der Mandela-Enkel Mandla Mandela fordert jetzt den Austritt seiner Heimat aus dem Rom-Statut – weil der Haager Gerichtshof parteiisch sei und die Souveränität der Unterzeichnerstaaten untergrabe. Bei einem möglichen Putin-Besuch in Südafrika Ende August zum Gipfeltreffen der fünf Brics-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) in der Hafenstadt Durban ist also die Frage, ob Südafrika den Haftbefehl des Europäischen Gerichtshof umsetzt oder nicht. „Das größte Dilemma der südafrikanischen Außenpolitik in den vergangenen Jahrzehnten“, befindet der ugandische Journalist Yasin Kakande. Im ANC wird der Vorschlag laut, dass statt Putin Außenminister Lawrow anreisen könne. Alternativ könnte der Präsident nur virtuell auftreten. Derartige Kompromisse reichen den Falken in der Regierungspartei allerdings nicht: Sie wollen, dass ihr Land dem Rom-Statut jetzt endgültig den Rücken kehrt. derstandard.de

Südafrikanischer ANC will „Freundschaft“ mit Putin-Partei stärken: Während eines Besuchs hochrangiger Vertreter der südafrikanischen Regierungspartei ANC erklärt die Partei, Ziel sei, die Freundschaft mit der Partei „Einiges Russland“ von Präsident Putin zu festigen. Südafrika gilt als enger Partner und hat sich bisher geweigert, den russischen Angriff auf die Ukraine zu verurteilen. Im Februar fand eine umstrittene gemeinsame Militärübung mit Russland und China statt. deutschlandfunk.de

Tunesien: Inmitten einer dramatischen Krise ist Präsident Kais Saied wortlos aus der Öffentlichkeit verschwunden. sueddeutsche.de

Volksgruppen in Namibia sollten bei Reparationsabkommen mit Deutschland mitreden. hrw.org

ANZEIGE

Grüner Wasserstoff – der Retter in der Energiekrise? AfricaTalks, der Online-Talk der Internationalen Journalisten Programme. Siphiwe Lutibezi und Marco Vollmar diskutieren mit Dr. Gunar Hering, CEO Enertrag, und Saliem Fakir, CEO African Climate Foundation.
ijp.org

Kenia und Deutschland verstärken Klimazusammenarbeit: Letzte Woche besuchte der kenianische Präsident William Ruto Deutschland und kündigte eine verstärkte Zusammenarbeit mit Deutschland im Klimaschutz an. Er sagte, das ostafrikanische Land wolle beim Ausbau erneuerbarer Energien in Zukunft auf deutsche Technologien setzen. Ruto regte eine Zusammenarbeit insbesondere in den Bereichen Geothermie, Wind- und Sonnenenergie an. Das Land bezieht drei Viertel seiner Energie aus erneuerbaren Quellen. Bundeskanzler Scholz stellte kenianischen Unternehmen einen einfacheren Zugang zum EU-Binnenmarkt in Aussicht. „Kenianische Unternehmen sollen in faire, nachhaltige Lieferketten eingebunden werden“, sagte der Bundeskanzler. Dies sei zudem ein wichtiger Zwischenschritt für eine künftige afrikanische Freihandelszone. Ruto bot im Gegenzug an, qualifizierte Fachkräfte in die EU und nach Deutschland zu entsenden. dw.com

China auf den Fersen – Biden-Regierung will massiv in Afrika investieren: Bei ihrem Besuch in Ghanas Hauptstadt Accra kündigte Vizepräsidentin Kamala Harris an, Bestrebungen nach Investitionen in Milliardenhöhe nach Afrika zu „verdoppeln“. Durch Stiftungen sollen Gelder in Höhe von 500 Millionen US-Dollar fließen, um afrikanischen Frauen einen besseren Zugang zu Technologie zu ermöglichen. Zusammen mit der Bill & Melinda Gates Foundation werde man einen neuen Fonds gründen, um die sogenannte „digitale Kluft“ zwischen den Geschlechtern zu schließen. China hat schon vor einem Jahrzehnt mit Investitionen in den Kontinent begonnen. So sind zum Beispiel Milliarden in der Demokratischen Republik Kongo im Kobalt- und Kupfersektor ausgegeben worden. Harris deutete während einer Pressekonferenz im ghanaischen Präsidentenpalast am Montag an, es sei schwierig, Geld von Peking zu nehmen. Sie verwies auf die Notwendigkeit, „die Schuldenlast zu verringern, mit der viel zu viele Länder konfrontiert sind“, ohne China explizit zu nennen. berliner-zeitung.de

Angespannte Lage: Ramadan treibt Lebensmittelpreise in Afrika hoch. fr.de

Kenia: Moderna plant mRNA-Produktions­anlage – ein Volumen von umge­rechnet rund 460 Millionen Euro – bis zu 500 Millionen Dosen Impfstoff pro Jahr. aerzteblatt.de

Piraten entführen Crew eines dänischen Öltankers: Im Golf von Guinea vor der Westküste Afrikas wurde ein Teil der 16-köpfigen Crew entführt. Die Besatzung hatte sich zwar in einen Schutzraum an Bord begeben, aber als die französischen Marinekräfte das Schiff erreichten, „hatten die Piraten das Schiff verlassen und einen Teil der Besatzung mitgenommen“.Der Golf von Guinea hatte sich zum Hotspot der globalen Piraterie entwickelt, in letzter Zeit wurde aber weniger Überfälle gemeldet. spiegel.de

Deutschland will Bundeswehr in Niger einsetzen: Dem Mandat zufolge sollen bis zu 60 deutsche Soldatinnen und Soldaten bis zum 31. Mai 2024 eingesetzt werden können. Die Europäische Union hatte im Dezember beschlossen, eine dreijährige Militärmission in Niger einzurichten. Zunächst 50-100 europäische Soldaten, später bis zu 300, sollen dem Land helfen, seine Logistik und Infrastruktur zu verbessern. Niger ist eines der ärmsten Länder der Welt und es gibt das Risiko für ein mögliches Übergreifen der Gewalt aus dem benachbarten Mali, wo islamistische Kämpfer nach dem Abzug der französischen und anderer europäischer Streitkräfte an Boden gewonnen haben. dw.com

Mit grünem Vorsatz gepflastert: Ägyptisches Start-up recycelt Plastikmüll im Bauwesen und stellt die erste umweltfreundliche Fliese her. watson.de

Bio-Tech Startup Moldiag kann mit der Vermarktung des in Marokko hergestellten Diagnosetest für chronische myelogische Leukämie beginnen. maghreb-post.de

HINTERGRUND

Grüne Energie für Europa – Atlas zeigt mögliche Wasserstoff-Hotspots in Afrika: In Zukunft wird der Bedarf Europas an grünem Wasserstoff enorm hoch sein – ein Bedarf, der nicht durch eigene Ressourcen gedeckt werden kann, sondern zum Beispiel durch Import aus Gebieten in Afrika. Um mögliche Partnerländer für den Import von grünem Wasserstoff zu finden, muss man die Potenziale für die Erzeugung von Wasserstoff aus erneuerbaren Energiequellen kennen. Das Jülicher Team im Rahmen des Projektes „H2Atlas-Africa“ wollte nun herausfinden, welche Gebiete speziell im südlichen und westlichen Afrika Vorräte haben. Ziel des Projektes ist es, eine Win-win-Situation für die afrikanischen Länder und für Deutschland zu schaffen. „Wir haben das Potenzial für die Wasserstofferzeugung aus den Potenzialen der erneuerbaren Energien an den Standorten errechnet“, erklärt Detlef Stolten, Leiter des Instituts für Energie- und Klimaforschung am Forschungszentrum Jülich . Das passiert alles rein virtuell am Computer, mit ausgeklügelten Modellen und Algorithmen. Zusätzlich haben der Forscher und sein Team alle Daten und Verfahren in ihr System eingegeben, die zum virtuellen Aufbau einer Elektrolyse und eines Transportnetzes nötig sind. n-tv.de

UN-Konferenz – So dramatisch ist die weltweite Wasserkrise: Sauberes Trinkwasser ist in vielen Teilen Afrikas nicht nur knapp, sondern führt auch zu Konflikten bei der Verteilung. Dabei machen die rasanten Auswirkungen des Klimawandels Druck auf die Staaten, zusammenzuarbeiten, um die lebenswichtige Ressource fair zu verteilen. Bei der UN-Wasserkonferenz gab es so gut wie keine konkreten Ergebnisse. Wasserexperte Harald Kunstmann vom Karlsruher Institut für Technologie fordert eine enge Abstimmung zwischen Politik und Wissenschaft. Wasserzugang ist Macht, und mit Geld lässt sich diese Macht in Afrika gut erreichen. Der Zugang zur kostbaren Ressource Wasser muss nach Kunstmanns Meinung vor dem Profitstreben privater Akteure und Unternehmen geschützt werden. Ein Beispiel wie die Wissenschaft helfen kann, sind ausgeklügelte Beobachtungs- und Vorhersagesysteme, die er mit seinem Team entwickelt. Sie sollen helfen, die immer kürzer werdenden Regenphasen in vielen afrikanischen Ländern besser für die Landwirtschaft zu nutzen. Für die Bauern liefern die neu entwickelten Vorhersagesysteme nun bis zu sieben Monate im Voraus wichtige Informationen darüber, wann es sehr heiße, trockene oder feuchte Perioden geben wird. fr.de

Großvermieter Vonovia fand eine nachhaltige Lösung für Schrotträder und ließ sie aufbereitet nach Afrika schicken: „Mancher Rahmen rostete in einer Hecke vor sich hin. Oder ein Fahrrad stand vergessen in einem Keller. Das haben wir alles eingesammelt“, sagt Regionalleiter Matthias Laser. So bekamen Gärtner, Elektriker, Entrümpler oder Maler den Auftrag, alles einzusammeln, was nach Fahrrad aussah oder noch daran erinnerte. Von Spectrum in Aachen wurden sie aufbereitet und dann übernahm Velafrica. Der Verein verschiffte die reparierten Räder auf den schwarzen Kontinent wo sie von der Elfenbeinküste bis Madagaskar an Dorfbewohner verschenkt wurden. tag24.de

Ausbruch in Afrika – Wie gefährlich ist das Marburgvirus? In der letzten Woche wurden in Äquatorialguinea und Tansania rund 20 Menschen gemeldet, die sich mit dem Virus infiziert haben, das mit dem Ebola-Virus verwandt ist. Die Krankheit verläuft laut Weltgesundheitsorganisation 24 bis 88 Prozent der Fälle tödlich. Das Virus ist von Tieren auf den Menschen übertragbar und kann nur durch direktem Kontakt zum Beispiel über Speichel oder Blut von Mensch zu Mensch weitergegeben werden. Außerhalb des Kontinents kommt der Erreger nur sehr selten vor. Dokumentiert sind einige wenige Einzelfälle etwa in Russland, Jugoslawien, den Niederlanden und den USA. Es gibt daher aktuell keinen Grund anzunehmen, dass eine Pandemie drohen könnte. Warum es zu dem aktuellen Ausbruch kam, ist nicht bekannt. Dass Ausbrüche des Marburgvirus auch künftig wenige Menschen treffen, kann allerdings niemand garantieren. Bislang gibt es noch keinen zugelassenen Impfstoff. deutschlandfunk.de

ANGEZÄHLT

Während ihres Besuches in Sambia hat US-Vizepräsidentin Kamala Harris Investitionszusagen der Privatwirtschaft – genauer gesagt von insgesamt 27 Unternehmen und Organisationen – zur Förderung von Projekten zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel in Afrika in Höhe von mehr als 7 Milliarden Dollar überbracht. Zudem werde die US-Regierung weitere Bundesmittel zur Verfügung stellen, um den Zugang zu Informationen über den Klimawandel in Afrika zu erweitern, sagte Harris. nau.ch

ZITAT DER WOCHE

„Und deshalb ist es für alle Staaten notwendig, die Bedeutung Afrikas zu erkennen und sich das zunutze zu machen, was Afrika der Welt bieten kann.“

Kenias Präsident William Ruto bei einem Interview mit der Deutschen Welle über die Bedeutung Afrikas und die diplomatischen Gefechte in der Staatengemeinschaft. dw.com

WEITERE NEWSLETTER

Politbriefing: Habeck in Ukraine + Finnland in Nato + Berliner Koalitionsvertrag + Wärmewende kostet Bürger + Regierung hält an Kindergrundsicherung fest + BSI setzt Huawei-Technik ein + Digitalministerium gegen ChatGPT-Verbot + Trump-Anklage in New York + Chinesischer Spionageballon soll sensible Informationen gesammelt haben. politbriefing.de

GreenMAG: Ozeane erreichen Rekordwerte bei der Erwärmung + EU einigt sich auf Erneuerbaren-Ziel + Vereinte Nationen verabschieden wegweisende Klimaresolution + Regierung investiert in Schutz von Ökosystemen + Hälfte der Deutschen findet Klimaschutzpolitik eher unwichtig. greenmag.de

Politnews: Top-Talente im Bereich Govtech +++ Videoreihe „Irgendwas mit Politik“ +++ Transparenzportal des BMZ +++ Reportage-Reihe ʺDemokratie verstehenʺ +++ Krisenfeste Marktwirtschaft. polisphere.eu

ZULETZT

Shea Tree – Stärkung der Rolle der afrikanischen Frauen durch nachhaltige Entwicklung: Der Sheabaum, der nur in Afrika wächst und dessen Früchte fast ausschließlich von Frauen geerntet werden, entwickelt sich in einigen der ärmsten Länder der Welt zu einem echten Entwicklungsinstrument. Mali ist neben Nigeria und Burkina Faso einer der weltweit führenden Produzenten von Sheabutter. Nach Angaben der Global Shea Alliance leben sechzehn Millionen afrikanische Frauen vom Senegal bis zum Südsudan vom Karitébaum, hauptsächlich in ländlichen Gebieten. „Einer der Vorteile der Kooperative besteht darin, dass sie den Frauen Beschäftigung verschafft hat. Vor der Genossenschaft war die Tätigkeit der Frauen auf die Regenzeit beschränkt. Jetzt sind sie das ganze Jahr über tätig“, fügte Filfing Koumare, Leiterin des Geschäfts von Maison du Karité, hinzu. africanews.com