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Ozeane erreichen Rekordwerte bei der Erwärmung, EU einigt sich auf Erneuerbaren-Ziel, Vereinte Nationen verabschieden wegweisende Klimaresolution
GreenMAG in der Kalenderwoche 14, 2023
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Ozeane erreichen Rekordwerte – und es wird noch schlimmer: Laut einer Studie von Wissenschaftlern um den Forscher Lijing Cheng waren schon 2022 die Ozeane so warm wie noch nie, im März diesen Jahres erreichte die globale Meeresoberflächentemperatur einen neuen Höchststand, wie der US-Klimatologe Edgar McGregor mitteilte. Da das Wetterphänomen El Niño wahrscheinlich ansteht, könnte sich die Lage sogar noch verschlechtern. Nach langfristigen Modellierungen für die Monate Juni bis August liegt die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung eines El Niño bei 55 Prozent, wie die Weltwetterorganisation Anfang März in Genf berichtete. Die Erde könnte sich erstmals um mehr als 1,5 Grad erwärmen. t-online.de

EU einigt sich auf neues Erneuerbaren-Ziel – 42,5 Prozent bis 2030: Das Ziel der Erhöhung ist rechtlich verbindlich. Mitgliedstaaten können dieses Ziel auch durch „zusätzliche 2,5 Prozent ergänzen, die es ermöglichen würden, 45 Prozent zu erreichen“, heißt es in der Erklärung weiter. Das bedeutet in etwa eine Verdoppelung des Anteils der erneuerbaren Energien am Energiemix der EU, der laut EU-Statistiken derzeit bei 22,1 Prozent liegt. Zudem werden Zielvorgaben für Gebäude gemacht und schnellere Genehmigungsverfahren für Wind- und Solarprojekte sollen erreicht werden, indem spezielle „Beschleunigungsgebiete“ für erneuerbare Energien eingeführt werden. Das Europäische Parlament und der Europäische Rat müssen dieser Einigung noch zustimmen. euractiv.de

Vereinte Nationen verabschieden wegweisende Klimaresolution: Das größte Gremium der Vereinten Nationen verabschiedete eine maßgeblich vom bedrohten Inselstaat Vanuatu eingebrachte entsprechende Resolution einstimmig. Demnach soll der Internationale Gerichtshof ein Gutachten dazu erstellen, welche Verpflichtungen die Länder zur Bekämpfung der Erderwärmung haben. Die Initiatoren erhoffen sich durch eine rechtliche Meinung des höchsten Gerichtshofs der Vereinten Nationen stärkere Maßnahmen zum Klimaschutz weltweit. spiegel.de

Greenpeace – Mehrwegpflicht bei Take-away – Meldeportal gegen Verpackungsmüll. Darüber sollen Verstöße direkt an die jeweiligen Landesbehörden gemeldet werden können. tagesschau.de

Regierung will vier Milliarden Euro in Schutz von Ökosystemen investieren: Das Geld soll dazu dienen, Moore, Wälder und andere Ökosysteme zu schützen und damit die Klimaziele einzuhalten. Moore und Böden, Wälder, Auen und Gewässer helfen in der Klimakrise, weil sie CO₂ binden. Die Summe soll bis 2026 investiert werden, um etwa Moore wiederzuvernässen oder um Städte zu begrünen. Insgesamt 69 Projekte sind geplant, in zehn Handlungsfeldern von Meeren, Wäldern bis hin zur Forschung. spiegel.de

EU-weites Verbrenner-Aus – Rom will Ausnahmen für Biokraftstoffe: Eigentlich war ein weitgehendes Verbrenner-Verbot ab 2035 nach langer Diskussion schon beschlossen worden. Italiens Regierung will in der Debatte über das Verbrenner-Aus nun eine weitere Ausnahme, um auch die Nutzung von Biosprit erlaubt zu bekommen. Federico Spadini von Greenpeace Italien kritisiert: „Die Regierungen, und besonders unsere in Italien, versuchen alles, um auf Zeit zu spielen und Schlupflöcher zu schaffen und so einen wirklichen Wandel der Automobilindustrie zu bremsen.“ Biokraftstoffe, meint Spadini, würden Feinstaub freisetzen, der gesundheitsschädlich sei. Mit einem Anteil an Elektroautos von nur 0,3 Prozent erreicht Italien derzeit nicht einmal die Hälfte des europäischen Durchschnitts. tagesschau.de

Militär-Spezialeinheit in Finnland schließt Vegetarier und Veganer aus: Nur mit Ausnahme von leichten Lebensmittelallergien seien spezielle Diäten und Ernährungsweisen für Auszubildende der Einheit tabu. Die Begründung hierfür ist, dass die Einheit unter besonders schweren Bedingungen in Notsituationen geraten könne. Kriegseinsätze seien sehr anstrengend und die Nahrungsmittelversorgung in diesen Situationen schwierig. In Ausnahme- oder Krisensituationen führen die sogenannten Grenzjäger ihre eigene Feldverpflegung mit sich. Sie besteht aus gefriergetrockneten Lebensmitteln, die mit heißem Wasser zubereitet werden. stern.de

Jeder Vierte kassierte den Umweltbonus für E-Autos mehrfach. welt.de

Grüne Energie für Europa: Atlas zeigt mögliche Wasserstoff-Hotspots in Afrika. n-tv.de

Anschauungsunterricht mit Baby – Tierpflegerin bringt Orang-Utan das Stillen bei: Weil das Orang-Utan-Weibchen Zoe im Zoo von Richmond ihre Mutter früh verloren hat, hat sie Schwierigkeiten ihr Baby großzuziehen. Ein Tierarzt des Zoos sei auf die Idee gekommen, dass eine Menschenmutter ihr Baby vor den Augen des Orang-Utans stillen sollte. So hätte Zoe die Möglichkeit, durch Zuschauen zu lernen. Gemeinsam mit ihrem Baby setzte sie sich vor Zoes Gehege, nur mit Hose und Still-BH bekleidet. Sie zeigte dem Orang-Utan-Weibchen ihr Baby und legte Caleb dann an ihre Brust, wo er begann zu trinken. Experten zufolge ist es nicht ungewöhnlich, dass Orang-Utans darauf trainiert werden, menschliches Verhalten nachzuahmen. Der Zoo veröffentlichte inzwischen ein Video, das Turner zeigt, wie sie ihr Baby vor Zoe stillt. Man habe extra mehrere Monate gewartet, weil man sicher gehen wollte, dass es Zoe und ihrem Baby, das noch keinen Namen hat, gut geht. Inzwischen gedeihe das Orang-Utan-Junge aber prächtig. n-tv.de

Hälfte der Deutschen findet Klimaschutzpolitik eher unwichtig: Einer Spiegel-Umfrage zufolge haben andere Themen für viele Bürgerinnen und Bürger eine höhere Relevanz. Nur ein Drittel ist der Ansicht, dass der Klimaschutz für sie im Vergleich zu anderen Politikfeldern eine große Relevanz hat. Nur bei den Grünen stimmten 92 Prozent der Befragten zu, dass das Thema eine hohe Relevanz habe. Bei der Anhängerschaft von SPD und Linken beträgt dieser Anteil immerhin noch je knapp die Hälfte. spiegel.de

Geplante Umsiedlung: Nilpferde aus Escobars Privatzoo könnten Kolumbien Millionen kosten. spiegel.de

Pariser stimmen über Leih-Tretroller ab. golem.de

Google-Suche zeigt Informationen zu Hitzewellen an. golem.de

HINTERGRUND

„Es ist ein Dauerfeuer an Katastrophen“ – Im US-Bundesstaat Kalifornien wechseln sich schon seit einiger Zeit die Klimakatastrophen ab. In Kalifornien setzen Klimaextreme den 40 Millionen Menschen immer mehr zu, erst vor kurzem haben heftige Regenfälle für große Zerstörungen gesorgt. In den letzten Wochen ist in einigen Gegenden mehr Regen heruntergekommen als sonst im ganzen Jahr. US-Forscher erwarten, dass die Folgen des Klimawandels sich kaskadenartif durch das gesamte Ökosystem ausbreiten werden. Die Bevölkerung, sonst über Jahre hinweg durch Waldbrände geplagt, muss sich von einem Extrem aufs andere im Alltag auf die Auswirkungen einstellen. Dagegen werden auch die Klimaschutzmaßnahmen des sonst fortschrittlichen Staates wenig machen können. t-online.de

Studie – Privatjetflieger stoßen so viel CO₂ aus wie eine halbe Million EU-Bürger: Greenpeace hat mithilfe einer Studie des Forschungsinstituts CE Delft herausgefunden, dass im vergangenen Jahr über 572.000 Privatjetflüge in Europa gestartet sind – mehr als die Hälfte dieser Flüge waren Kurz- oder Ultrakurzflüge mit weniger als 750 Kilometern Strecke. Demnach ist die Zahl der Flüge im vergangenen Jahr um 64 Prozent angestiegen. 3,4 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen verursachten die Flüge der Studie zufolge im Jahr 2022 – was der Jahresmenge von 555.000 EU-Einwohnern entspreche. Deutschland hatte dabei einen großen Anteil. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace sieht das Klima durch die Flüge bedroht. Sie fordert Konsequenzen aus der Studie und will Privatjets verbieten. rnd.de

Gestresste Tomaten werden laut: Einer Studie zufolge können Pflanzen bei zu wenig Wasser oder Stresssituationen laut werden – in einem Bereich aber, der für Menschen nicht hörbar ist, sondern zum Beispiel für Insekten. Die Geräusche seien ungefähr so laut wie ein normales Gespräch, doch die Frequenz der im Ultraschallbereich liegenden Töne sei für Menschen zu hoch, schreiben Wissenschaftler der Universität Tel Aviv im Fachjournal „Cell“. Ob die Pflanzen solche Töne erzeugen, um mit anderen Organismen zu kommunizieren, sei unklar. Zum Vergleich schaute sich das Team auch ungestörte Exemplare an. Das Ergebnis: Gestresste Pflanzen gaben laut der Studie auffällig mehr Geräusche ab als die gesunden. Untersuchungen hätten gezeigt, dass es bei Pflanzen, die unter Trockenstress leiden, zur sogenannten Kavitation kommt – das Phänomen ist bereits länger bekannt. Dabei bilden sich, grob gesagt, Luftblasen im Gefäßsystem, die sich ausdehnen und wieder zusammenfallen. Dies führe zu Vibrationen. tagesschau.de

Umweltschützer entsetzt über Ausschuss-Ergebnis: Die Umweltschützer sprechen im Zusammenhang mit den Ergebnissen des Koalitionsausschusses von einer „Katastrophe“ und einer „Entkernung“ des Klimaschutzgesetzes. Die Koalition „versündigt sich an allen künftigen Generationen“, erklärte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Martin Kaiser, Vorstand von Greenpeace Deutschland sagte „Das entlässt mit Verkehrsminister Wissing ausgerechnet das Schlusslicht beim Klimaschutz aus der Verantwortung.“ Das Klimaschutzgesetz werde von der „Planwirtschaft in die Marktwirtschaft“ überführt, verteidigte FDP-Fraktionschef Christian Dürr die Pläne. Bei der Einigung sollen die strikten jährlichen Sektorziele zum Treibhausgas-Ausstoß etwa für den Verkehr oder den Gebäudebereich aufgeweicht werden. Künftig soll es möglich sein, Zielverfehlungen in einem Sektor in einem anderen auszugleichen. n-tv.de

ANGEZÄHLT

Ähnlich wie bei anderen Heizungsarten sollen nun auch für Ölheizungen und Heizungen mit Holzpellets bei Härtefällen bis zu 2000 Euro Staatshilfen gezahlt werden. Voraussetzung ist, dass sie durch die Energiekrise deutliche Mehrausgaben hatten, wie es hieß. Konkret sollen Mehrkosten im Jahr 2022 abgefedert werden, die über eine Verdopplung des Preisniveaus aus dem Jahr 2021 hinausgehen. Maßgeblich dafür, ob die Kosten im Entlastungszeitraum angefallen sind, ist laut Wirtschaftsministerium das Lieferdatum. Um zu erfahren, ob man grundsätzlich einen Zuschuss erhalten kann, wollen Bund und verschiedene Bundesländer „zeitnah“ einen Online-Rechner zur Verfügung stellen. spiegel.de

ZITAT DER WOCHE

„Dann sage ich, bitte lasst mich endlich in Frieden mit euren Formen des Protestes“

Bergsteiger Reinhold Messner kritisiert die Aktionen der „Letzten Generation“ – sie „machen einfach Terror“ sagte er. Die Leute glauben nach Messners Überzeugung nicht, dass die Menschen, die sich auf Straßen festkleben, aufklären wollen. Wer auf der Straße blockiert werde und durch solche Klimakleber Termine verpasse, der sage nicht, es sei notwendig, etwas zu verändern. t-online.de

WEITERE NEWSLETTER

Politbriefing: Habeck in Ukraine + Finnland in Nato + Berliner Koalitionsvertrag + Wärmewende kostet Bürger + Regierung hält an Kindergrundsicherung fest + BSI setzt Huawei-Technik ein + Digitalministerium gegen ChatGPT-Verbot + Trump-Anklage in New York + Chinesischer Spionageballon soll sensible Informationen gesammelt haben. politbriefing.de

African Edition: Eventueller Putin-Besuch verursacht Eiertanz in Südafrika + Kenia und Deutschland verstärken Klimazusammenarbeit + Biden-Regierung will massiv in Afrika investieren + Piraten entführen Teile einer Schiffs-Crew + Deutschland entsendet Soldaten in den Niger. african-edition.de

Politnews: Top-Talente im Bereich Govtech +++ Videoreihe „Irgendwas mit Politik“ +++ Transparenzportal des BMZ +++ Reportage-Reihe ʺDemokratie verstehenʺ +++ Krisenfeste Marktwirtschaft. polisphere.eu

ZULETZT

Klimaseniorinnen klagen vor Europäischem Gerichtshof gegen Schweiz: Die selbsternannten „Klimaseniorinnen“ fordern vom Bund mehr Massnahmen gegen den Klimawandel – und sehen das Gesetz auf ihrer Seite. Als ältere Frauen, die laut Studien am meisten durch Hitzewellen gefährdet werden, seien sie nämlich direkt betroffen. Vor dem Gericht forderten die Klimaseniorinnen, dass der Bund seinen Schutzpflichten ihnen gegenüber nachkomme. Alain Chablais, der Vertreter der Schweizer Regierung, verteidigte den Bund. Mit der Beschwerde versuche man zu behaupten oder zu suggerieren, dass die Schweiz untätig sei. Dies sei jedoch nicht der Fall. Beim Bundesverwaltungsgericht und Bundesgericht der Schweiz hatten die Seniorinnen keinen Erfolg. Nun hoffen sie am EU-Gericht auf ein besseres Ergebnis. nau.ch