Capital Beat TV

Politbriefing
Wirtschaftsperspektiven
Spotlight Menschenrechte
Kopf der Woche
Jeden Dienstag liefern wir mit African Edition einen Überblick über die wichtigsten Themen vom afrikanischen Kontinent.

Newsletter

Melden Sie sich hier für unseren kostenlosen, täglichen Newsletter an:
Jeden Dienstag liefern wir mit African Edition einen Überblick über die wichtigsten Themen vom afrikanischen Kontinent.

Newsletter

Melden Sie sich hier für unseren kostenlosen, täglichen Newsletter an:
Deutscher Afrika-Preis an Corona-Forscher, Russland drängt afrikanische Studenten zum Kriegsdienst, EU-Partnerschaft mit Afrika soll ausgebaut werden
African Edition in der Kalenderwoche 48, 2022
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Deutscher Afrika-Preis 2022 geht an afrikanische Corona-Forscher: Die beiden Forscher Tulio de Oliveira und Sikhulile Moyo erhielten den Afrika-Preis letzte Woche von Bundeskanzler Scholz für die Entdeckung der Omikron-Variante des Corona-Virus im südlichen Afrika. Moyo, Laborleiter am Botsuana Harvard AIDS Institut, entdeckte im November 2021 ein neues Virus-Muster. „Die Anzahl der Mutationen, die das Virus hatte, war einfach unglaublich“, sagt er rückblickend im DW-Interview. Für diese entscheidende Entdeckung im Kampf erhält der gebürtige Simbabwer den Deutschen Afrika-Preis 2022 – gemeinsam mit Tulio de Oliveira aus Südafrika, der einst sein Professor war. In diesem Jahr wurden beide Wissenschaftler in die Top 100 Liste der einflussreichsten Menschen des Time-Magazins gelistet. De Oliveira ist gebürtiger Brasilianer und Moyo ist in Simbabwe geboren. Für Moyo ist es eine große Ehre, die Auszeichnung im Namen vieler afrikanischer Wissenschaftler anzunehmen. dw.com

Russland soll Studenten aus Afrika zum Kriegsdienst drängen: Beamte der russischen Universität in Rostow am Don und Mitarbeiter der russischen Sicherheitsdienste sollen die Studenten mit massiven Druck dazu bewegt haben, sich für den Kriegsdienst zu melden und angekündigt haben, dass die russische Regierung ihre Studiengebühren erhöhen und Stipendien streichen könnte, wenn sie dies nicht tun. Ein Student aus Nigeria dazu: „Sie sagten, wir könnten für kurze Zeit in der Ukraine kämpfen, so viel Geld verdienen und dann nach Russland zurückkehren, um unser Studium fortzusetzen. Sie haben viele afrikanische Studenten getroffen und ihnen das gesagt.“ t-online.de

EU-Partnerschaft mit Afrika soll ausgebaut werden: Beim Treffen der Entwicklungsminister wurde beschlossen, dass die Partnerschaft intensiviert wird, indem schnellere und intensivere Investitionen in den Kontinent unternommen werden. Afrika stehe oben auf der Agenda, besonders da es hart von der Ernährungs- und Energiekrise getroffen sei. Bundesentwicklungsministerin Schulze erklärte, beide Seiten brauchten sich gegenseitig im Kampf gegen den Klimawandel, bei dem Ausbau erneuerbarer Energien und beim Ausbau der sozialen Sicherungssysteme auf dem afrikanischen Kontinent. deutschlandfunk.de

Mindestens zehn Tote bei Anschlag auf Hotel in Mogadischu: Der Anschlag auf ein Hotel in der somalischen Hauptstadt Mogadischu ereignete sich in der Nähe des Präsidentenpalastes. Dabei wurde auch der Sicherheitsminister verletzt. Das Hotel wurde von einer islamistischen Terrormiliz besetzt. Am gestrigen Montag haben Spezialeinheiten den Einsatz übernommen. Ein Polizist erklärte, dass es einigen Regierungsvertretern gelungen sei, über Fenster aus dem Gebäude zu entkommen. „Und die Sicherheitskräfte versuchen, die Leute, die im Hotel festsitzen, zu retten.“ Erste Tage davor gab es eine große Militäraktion im Zentrum des Landes bei der 100 Al-Shabaab Mitglieder getötet worden waren. Die Regierung geht seit mehreren Monaten gegen die Terrormiliz vor. derstandard.de

Nach Großfeuer am Kilimandscharo – Zwei Prozent des Naturparks zerstört: Der Grad der Zerstörung wurde nach zwei Großfeuern auf dem Kilimandscharo im ostafrikanischen Tansania gemeldet. Pflanzen und Säugetiere verloren auf knapp 34 Quadratkilometern ihren Lebensraum, wie es in einer Mitteilung der Nationalparkbehörde Tanapa hieß. Die Ursache der Brände soll „menschlich“ sein. Der Klimawandel ist inzwischen auch massiv auf dem Berg zu spüren: Die Vegetation leidet unter anhaltender Dürre, die von Gletschern bedeckte Fläche ist innerhalb eines Jahrhunderts um 85 Prozent geschrumpft und könnte bis 2040 vollständig verschwunden sein. tagesschau.de

Keine Pläne für mögliche Evakuierung von Ortskräften aus Mali: Statt vom Ortskräften spricht die Bundesregierung in Mali von lokalen Kräften. Parallelen zu dem Abzug aus Afghanistan soll es schon alleine aufgrund der Wortwahl nicht geben. Im Gegensatz zu Afghanistan ist diese nach jetzigem Stand nicht geregelt. Eine solche Aktion setze „eine politische Entscheidung voraus“, die nicht vorliege, sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr. Demnach beschäftigt die Bundeswehr in Mali derzeit 59 Ortskräfte. Dafür, ihnen bei einem möglichen Abbruch des Einsatzes die Ausreise zu ermöglichen, wären demnach das Bundesverteidigungsministerium, das Bundesinnenministerium und das Auswärtige Amt verantwortlich. Die Wehrbeauftragte der Bundesregierung, Eva Högl warnte dazu „Lehren aus dem Afghanistan-Einsatz zu berücksichtigen“. zeit.de

HINTERGRUND

Ukraine öffnet trotz der russischen Aggression weiter neue Märkte für Äpfel in Afrika: Auch wenn die Ukraine momentan stark unter Beschuss steht und Teile der Infrastruktur vernichtet wurden, wird der Export von Früchten momentan sogar ausgedehnt. So informierte das Unternehmen Sady Dnipra, dass es die Geografie der Obstexporte weiter ausweitet. Sady Dnipra hat vor kurzem einen Container Äpfel an ein neues Land in Sub-Sahara-Afrika, Äquatorial-Guinea, geliefert. Zuvor hat das Unternehmen regelmäßig seine Äpfel an viele Länder in Afrika und Asien exportiert – sogar bis nach Somalia. Die Ukraine hatte zwischendurch aufgrund der Blockade der ukrainischen Häfen Probleme mit Exporten via Schiff und musste andere Transportmöglichkeiten finden. wichtigste Sache ist, dass Afrika großes Potential hat, um den Import von Äpfeln, eine dort exotische Frucht, zu erhöhen. fruchtportal.de

Die Abhängigkeit der Welt von Afrikas Arbeitskräften: In vielen Industrienationen wie Ländern der EU oder Japan findet ein signifikanter Bevölkerungsrückgang statt, während ein Großteil des Bevölkerungswachstums auf das Konto afrikanischer Länder, insbesondere der Länder südlich der Sahelzone, geht. Dabei ist die Bevölkerungsdichte auf dem Kontinent wesentlich geringer als in anderen Regionen der Welt. Afrika ist nach Asien und Amerika der größte Kontinent des Planeten und verfügt über reichlich bewohnbare Fläche, die von einer boomenden Bevölkerung besiedelt werden kann. Laut UN sind etwa 30 Prozent der weltweiten Mineralvorkommen, 12 Prozent der weltweiten Erdöl- und acht Prozent der weltweiten Erdgasvorkommen in Afrika zu finden. Das Bevölkerungswachstum kann sich positiv auf die Wirtschaft des Kontinents und seine politische Bedeutung auswirken. Länder, in denen sich die Mehrheit der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter befindet, würden zudem mehr Investitionen anziehen, sagt Hippolyte Fofack, Chefvolkswirt bei der African Export-Import Bank. „Wir wissen, dass Menschen im erwerbsfähigen Alter mehr konsumieren und dass dieser Konsum und die damit verknüpften Ausgaben sinken, sobald die Menschen in den Ruhestand gehen.“ Für eine positive wirtschaftliche Bedeutung von Afrika braucht es aber Investitionen in die Infrastruktur. „Für seine Entwicklung braucht Afrika diese demografische Ausdehnung“, ist Blessing Mberu, leitender Wissenschaftler am Population and Health Research Center in Kenia, überzeugt. „Fabriken, Straßen, Technologien und Infrastruktur entwickeln sich nicht von selbst.“ dw.com

IMF fordert strengere Krypto-Regulierung in Afrika wegen schneller Marktentwicklung: Die afrikanischen Märkte gehören zu den am stärksten wachsenden Märkten was das Geschäft mit Kryptowährungen angeht. Laut dem Internationalen Währungsfonds zeigen gerade Entwicklungen, wie der Zusammenbruch der FTX-Börse, dass eine Regulierung des Marktes von wichtiger Bedeutung ist. Der Zusammenbruch habe zu „erneuten Rufen nach einem stärkeren Verbraucherschutz und einer Regulierung der Krypto-Branche“ geführt. „Die Risiken sind viel größer, wenn Kryptowährungen gesetzlichen Zahlungsmittel erklärt werden“. Es sei eine Gefahr für das öffentliche Finanzwesen, wenn Regierungen Kryptowährungen als Zahlungsmittel akzeptieren – wie dies einigen Ländern der Subsahara mittlerweile der Fall ist. de.investing.com

Energie aus Sonne, Wind und Wasser – Viel Potenzial in Afrika ungenutzt: Viele afrikanische Länder verfügen über hohe Vorkommen an Mineralien, Energie und Rohstoffen. In Zeiten der Energiekrise sind diese Vorräte gerade in den Industrienationen gefragt, zumal die Länder selbst nicht so viel Energie verbrauchen, wie hergestellt werden könnte. Länder wie Nigeria, Senegal, Namibia oder Mosambik verfügen über bedeutende Erdgasvorräte, die sie bisher nicht einmal zur Deckung ihres eigenen Energiebedarfs richtig nutzten. Jetzt wollen die Europäer, auch Deutschland, sogar dabei helfen, neue Felder zu erschließen, wie beispielsweise vor Senegal. Afrika besitzt zudem Mineralien, die man für saubere Energietechnologien braucht, wie Solarzellen, Windgeneratoren und Elektromotoren. Dabei hat Afrika selbst ein riesiges Energieproblem, von dem sich Europäer kaum ein Bild machen können. Nach Angaben der IEA haben rund 600 Millionen Afrikaner südlich der Sahara keinen Zugang zu elektrischem Strom. Es gibt also ein Ungleichgewicht zwischen den Ressourcen, die der Kontinent bietet und den daraus gewonnenen Mengen an Energie, die wiederum benötigt werden, um zum Beispiel saubere Energiequellen zu erschließen. Dennoch, es gibt positive Entwicklungen, denn Lönder wie Äthiopien, Mosambik und Sambia produzieren ihren Strom zu 80 und mehr Prozent aus Wasserkraft. Äthiopiens Strom stammt zu fast hundert Prozent aus erneuerbaren Quellen. heise.de

ANGEZÄHLT

Am Rande des kürzlich stattfindenden Gipfels der Afrikanischen Union über Industrialisierung und wirtschaftliche Diversifizierung haben die Afrikanische Entwicklungsbank und ihre Partner ihren Bericht über den African Industrialization Index veröffentlicht. Demzufolge hat sich der Industrialisierungrad in 37 Ländern in den letzten zehn Jahren erhöht. Der Bericht verzeichnet Südafrika auf den ersten Platz des Index gefolgt von Marokko, Ägypten, Tunesien, Mauritius und Eswatini. Im gleichen Zeitraum sind Dschibuti, Benin, Mosambik, Senegal, Äthiopien, Guinea, Ruanda, Tansania, Ghana und Uganda jeweils um fünf oder mehr Plätze in der Rangliste aufgestiegen. Nordafrika scheint generell weit fortgeschritten zu sein. africa-live.de

ZITAT DER WOCHE

„Ukraine bleibt Garant für Ernährungssicherheit“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Die ukrainische Nahrungsmittelinitiative zur Überwindung der Getreidekrise vor allem in afrikanischen Ländern hat 150 Millionen Dollar von mehr als 20 teilnehmenden Ländern und der EU erhalten. Das Programm sieht Nahrungsmittellieferungen an die ärmsten Länder vor. krone.at

WEITERE NEWSLETTER

Politbriefing: Ukraine erwartet neue Angriffe auf Energie-Infrastruktur + Scholz wirbt für einfachere Einbürgerungen + Vereinzelte Corona-Lockerungen nach Protesten in China + Kartellamt sieht keine Anzeichen für Absprachen bei Spritpreisen + Iran bestellt deutschen Botschafter ein + EU-Abwehr gegen ausländische Übernahmen beschlossen. politbriefing.de

GreenMAG: Cites-Konferenz beschließt Artenschutz + Räumung von Lützerath im Januar + Dürre in Spanien + Verfassungsrichter: Klimaschutz ist Notstandssituation + Wattenmeerkonferenz beginnt. greenmag.de

ZULETZT

Senegal von Marokko-Coup inspiriert: Nachdem Marokko sensationellerweise gegen einen der WM Favoriten, Belgien, 2:0 gewonnen hatte, hofft auch der Senegal sich im abschließenden dritten Runde der Gruppenphase heute für das Achtelfinale zu qualifizieren. Das Spiel gegen Ecuador sei laut Trainer Cisse ein „Hochdruck-Spiel, aber das ist eine WM, da ist so etwas nicht ungewöhnlich. Aber natürlich ist es ein wichtiges Spiel für unser Land“. Vor dem Team aus Südamerika habe er „Respekt, aber wir sind bereit“. sport1.de