
Interview
In einer Zeit, in der politische Weichenstellungen die Richtung unseres Landes prägen, hat Helge Benda die Leitung der Senioren-Union der CDU Deutschlands übernommen – vorerst kommissarisch, doch mit klarer Zielsetzung. Wir sprachen mit ihm über die Rolle der Senioren-Union, die Herausforderungen der Migration und wie er die Interessen der älteren Generation in einer dynamischen politischen Landschaft vertritt.
Zur Person: Der erfahrene Politiker Helge Benda aus Castrop-Rauxel wurde zum neuen kommissarischen Bundesvorsitzenden der Senioren-Union der CDU Deutschlands gewählt. Der 79-Jährige, bislang stellvertretender Bundesvorsitzender, hat die Nachfolge von Dr. med. Fred-Holger Ludwig angetreten, der aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niedergelegt hat.
Herr Benda, Sie stehen jetzt an der Spitze der Senioren-Union der CDU Deutschlands. Was möchten Sie in Ihrer neuen Rolle erreichen?
Helge Benda: Unser Ziel ist es, als Senioren-Union eine starke Stimme für die älteren Menschen in unserem Land zu sein – Menschen, die oft ein Leben lang hart gearbeitet haben und nun eine Gesellschaft brauchen, die sie schützt, respektiert und unterstützt. Es ist mir ein persönliches Anliegen, deutlich zu machen: Die Senioren-Union steht fest an der Seite der Rentnerinnen und Rentner. Wir setzen uns für ihre Belange ein, sei es bei der Rente, der Gesundheitsversorgung oder der Frage der gesellschaftlichen Sicherheit.
Was heißt das genau?
Helge Benda: Wir wollen, dass sich niemand abgehängt fühlt. In einer Gesellschaft, die sich immer schneller verändert, ist es unsere Aufgabe, den Zusammenhalt zu stärken und die Erfahrung und Weisheit der älteren Generationen einzubringen.
Die CDU hat aktuell klare Maßnahmen zur Migrationspolitik angekündigt. Wie bewerten Sie diesen Kurs?
Helge Benda: Die Herausforderungen, die uns durch ungeregelte Migration begegnen, sind enorm – das wissen gerade auch die älteren Menschen, die sich oft Sorgen um den gesellschaftlichen Zusammenhalt machen. Als Senioren-Union unterstützen wir den Kurs der CDU und unseres Vorsitzenden Friedrich Merz ausdrücklich. Klarheit und Ordnung in der Migrationspolitik sind nicht nur notwendig, sie sind entscheidend, um Überforderung in den Kommunen, ja im ganzen Land zu vermeiden und die Sicherheit für alle Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten. Es geht um Regeln, die für jeden nachvollziehbar und konsequent umgesetzt werden. Das ist der Anspruch, den die Menschen haben, und den wir mit Nachdruck vertreten.
Welche Rolle spielt dabei die ältere Generation?
Helge Benda: Die ältere Generation hat ein feines Gespür für Gerechtigkeit und Verantwortung. Viele unserer Mitglieder sagen ganz klar: „Wir wollen, dass Deutschland handlungsfähig bleibt.“ Sie sehen die Notwendigkeit klarer Entscheidungen, weil sie wissen, wie wichtig Stabilität für die Zukunft unserer Kinder und Enkel ist. Gleichzeitig sind es oft die älteren Menschen, die sich in ihrer Nachbarschaft engagieren, die helfen und unterstützen. Sie wissen, dass eine geregelte und faire Politik für Migration keine Frage von Härte, sondern von Verantwortung ist – gegenüber denen, die Schutz suchen, und denen, die seit Jahrzehnten zum Wohlstand dieses Landes beigetragen haben.
Es gibt auch Gegenwind, sowohl innerhalb der CDU als auch von anderen Parteien. Wie gehen Sie damit um?
Helge Benda: Natürlich gibt es Widerstände, aber die Geschlossenheit der CDU steht nicht infrage. Wir bleiben einig und entschlossen, um den Herausforderungen zu begegnen. Die Angriffe von SPD und Grünen ändern nichts daran, dass die Bürgerinnen und Bürger klare Antworten und Maßnahmen fordern – nicht mehr Debatten, sondern Entscheidungen. Die CDU ist die Partei, die den Staat handlungsfähig hält und gleichzeitig den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärkt.
Was sind die größten Herausforderungen für Rentnerinnen und Rentner in Deutschland?
Helge Benda: Die steigenden Lebenshaltungskosten sind ein zentrales Thema. Viele Rentnerinnen und Rentner spüren die Belastungen durch höhere Lebensmittel- und Energiepreise und die Inflation besonders stark. Wir müssen sicherstellen, dass ihre Renten auch in schwierigen Zeiten stabil bleiben und sie nicht in eine Spirale der Unsicherheit geraten. Auch das Gesundheitssystem ist ein großes Thema. Ältere Menschen brauchen Zugang zu guter medizinischer Versorgung – unabhängig davon, ob sie in der Stadt oder auf dem Land leben. Hier müssen wir stärker auf eine gerechte Verteilung der Ressourcen und eine Verbesserung der Versorgung im ländlichen Raum achten. Und wir müssen mehr an pflegende Angehörige denken Der Zugang zu Pflegehilfsmitteln, die Infektionen und Krankheiten verhindern, darf nicht zur Debatte stehen.
Wie planen Sie, diesen Themen Gehör zu verschaffen?
Helge Benda: Die Senioren-Union ist eine starke Gemeinschaft mit rund 45.000 Mitgliedern. Wir werden unsere Stimme in den politischen Gremien der CDU konsequent erheben. Es geht uns darum, dass die Sorgen der älteren Generation nicht als Randthemen wahrgenommen werden, sondern als zentrale Anliegen, die die gesamte Gesellschaft betreffen. Wir wollen zudem gezielt den Dialog mit den jungen Generationen suchen. Es gibt mehr Gemeinsamkeiten, als viele denken. Die ältere Generation möchte eine sichere Zukunft – und das ist etwas, wofür sich Jung und Alt gleichermaßen einsetzen können.
Ihr Motto scheint: Gemeinschaft stärken, Spaltung vermeiden. Was macht Sie optimistisch?
Helge Benda: Ich bin optimistisch, weil ich sehe, wie viele Menschen bereit sind, Verantwortung zu übernehmen – in der Politik, in der Zivilgesellschaft, in ihren Familien sowieso. Die CDU hat bewiesen, dass sie in schwierigen Zeiten zusammensteht. Das gleiche gilt für die Senioren-Union. Wir glauben daran, dass klare Entscheidungen, gepaart mit dem festen Willen, unser Land zusammenzuhalten, die Grundlage für eine starke Zukunft sind. Es gibt keinen Grund, an Deutschlands Stärke zu zweifeln – wir haben die Kraft, die Herausforderungen zu meistern, gerade weil wir uns unserer Verantwortung bewußt sind und geschlossen handeln.
Die Fragen an Helge Benda, dem kommissarischen Bundesvorsitzenden der Senioren-Union der CDU Deutschlands, stellte Capital-Beat-Reporter Fatih Yildirim.






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Gastbeitrag von Philipp Müller

