US-Präsident Donald Trumps startet mit "Golden Dome" ambitioniertes Raketenabwehrsystem für die USA
Donald Trump drängt auf die Entwicklung eines landesweiten Raketenabwehrsystems namens “Golden Dome” für die Vereinigten Staaten. Dieses ehrgeizige Projekt soll das gesamte Land vor Langstreckenraketen schützen, stößt jedoch auf erhebliche technische, strategische und finanzielle Herausforderungen.

Das Weiße Haus hat dem Pentagon signalisiert, dass keine Kosten gescheut werden sollen, um eine von Trumps obersten Verteidigungsprioritäten umzusetzen. Militärbeamte arbeiten nun unter Hochdruck an der Entwicklung dieses Systems, das an Israels “Iron Dome” angelehnt ist, jedoch in einer völlig anderen Größenordnung operieren soll.
Technische und logistische Hürden
Experten weisen auf die enormen Unterschiede zwischen dem israelischen System und Trumps Vision hin. Während der Iron Dome ein relativ kleines Gebiet vor kurzreichweitigen Bedrohungen schützt, soll die Goldene Kuppel die gesamte USA gegen fortschrittliche ballistische und hypersonische Raketen verteidigen.
“Israel ist winzig”, erklärt gegenüber CNN eine mit den internen Diskussionen vertraute Quelle. Es sei zu 100 Prozent machbar, Israel mit Radarsystemen und einer Kombination aus mobilen und festen Abfangraketen zu überziehen. Wie dies in den USA geschehen könnte, sei fraglich. Man könne es nicht nur an den Grenzen und der Küste installieren, da interkontinentale ballistische Raketen beispielsweise über Kansas wieder in die Atmosphäre eintreten könnten.
Finanzielle Implikationen und Industrie-Interessen
Die Kosten für ein solches System werden auf Milliarden Dollar geschätzt. US-Rüstungsunternehmen wie Lockheed Martin sehen bereits potenzielle Gewinne und positionieren sich für mögliche Aufträge. Die Missile Defense Agency des US-Verteidigungsministerium hat bereits eine Industriekonferenz veranstaltet, um Vorschläge für die Planung und den Bau der Goldenen Kuppel einzuholen.
Kritik und Bedenken
Kritiker vergleichen das Projekt mit Ronald Reagans “Star Wars”-Initiative aus den 1980er Jahren, die trotz enormer Investitionen aufgrund technischer und wirtschaftlicher Hürden scheiterte. Laura Grego von der Union of Concerned Scientists betont: “Es ist seit langem bekannt, dass die Verteidigung gegen ein hochentwickeltes Nukleararsenal technisch und wirtschaftlich nicht machbar ist.”
Experten warnen auch vor möglichen negativen Auswirkungen auf die strategische Stabilität. Ein vermeintlich unverwundbares Verteidigungssystem könnte andere Nuklearmächte verunsichern und zu einer Aufrüstungsspirale führen.
Trotz der Skepsis vieler Experten treibt die Trump-Administration das Projekt voran. Verteidigungsminister Pete Hegseth wurde angewiesen, bis Ende März einen Plan für die Entwicklung und Implementierung des Systems vorzulegen. Es bleibt abzuwarten, wie realistisch die Umsetzung dieses ambitionierten Vorhabens tatsächlich ist und welche langfristigen Folgen es für die globale Sicherheitsarchitektur haben könnte.
Foto: Army Staff Sgt. Marlana Cureton / U.S. Department of Defense