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Jeden Donnerstag liefern wir mit den Wirtschaftsperspektiven einen Überblick über die wichtigsten wirtschaftlichen Themen der Woche.
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Industrie fordert Reformen, Kohle boomt, Deutlich mehr Insolvenzen
in der Kalenderwoche 51, 2024
kuratiert von Stefan Laurin

AUS POLITIK UND WIRTSCHAFT

Industrie fordert Reformen: In einem Grundsatzpapier fordert der Bundesverband der Deutschen Industrie die kommende Bundesregierung zu weitreichenden Reformen auf. Der Staat soll massiv in die Infrastruktur investieren und die Steuern senken. Die Politik soll zudem gegen die Bürokratie vorgehen und für günstige Energiepreise sorgen. zeit.de

Zehn Jahre Dauerstagnation: Die deutsche Wirtschaft ist in der Krise und die könnte noch ein ganzes Jahrzehnt anhalten. Daran sind aber nach Ansicht der Bundesbank nicht nur hohe Energiepreise und Überregulierung schuld. Wenn Donald Trump ernst macht mit seiner Ankündigung, den US-Markt durch Zölle vor ausländischen Importen zu schützen, wird das die deutsche Industrie hart treffen. welt.de

Kohle boomt: Der Verbrauch von Kohle hat weltweit zugenommen und daran wird sich auch im kommenden Jahr nichts ändern. Danach folgt nach der Prognose der Internationalen Energieagentur eine Stabilisierung auf hohem Niveau. Während die Kohlenachfrage in fortgeschrittenen Volkswirtschaften weiter sinkt, wird dieser Rückgang voraussichtlich durch das Wachstum in einigen Schwellen- und Entwicklungsländern wie Indien, Indonesien und Vietnam ausgeglichen. spiegel.de

VW-Krise mit langem Vorlauf: Die Wurzeln der aktuellen VW-Krise reichen fast ein Jahrzehnt zurück. Die Konzernleitung nahm lange Zeit weder Elektromobilität noch die Konkurrenz aus China ernst. Die Digitalisierung wurde verschleppt und notwendige Strukturmaßnahmen blockiert. faz.net

Jeder Vierte Beschäftigte in Europa ist eingewandert. zeit.de

Deutlich mehr Insolvenzen: Die anhaltende Wirtschaftskrise in Deutschland führt zu einem starken Anstieg der Insolvenzen. Laut Creditreform gab es 2024 22.400 Unternehmenspleiten, was einem Anstieg von 24,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht und die höchsten Zahlen seit 2015 darstellt. Der Insolvenztrend betrifft branchenübergreifend die gesamte deutsche Wirtschaft. welt.de

Trümmerfeld Klimaschutz: Auch in der Klimapolitik hat die Ampel versagt. Der laut angekündigte Kohleausstieg ist gescheitert. Wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht, müssen andere Energieträger die Versorgung absichern. Und weil die Ampel den Ausstieg aus der Kernenergie nicht rückgängig gemacht hat, sind das Kohlekraftwerke. capital.de

Baugenehmigungen für Wohnungen um ein Fünftel gesunken. zeit.de

Von Griechenland lernen: Lange war Griechenland das wirtschaftliche Sorgenkind Europas. Die Zeiten sind vorbei. Das Land hat zahlreiche Reformen umgesetzt und erntet nun den Lohn dieser Mühen. Die Wirtschaft wächst weit über EU-Durchschnitte und Unternehmen wie Microsoft, Google, Pfizer und RWE investieren in Griechenland aktiv. capital.de

RAT UND TAT

Risiko Scheinselbstständigkeit: Viele Unternehmen arbeiten mit freien Mitarbeitern zusammen. Wer nicht aufpasst, kann schnell Ärger mit dem Zoll und der Staatsanwaltschaft bekommen. Damit Mitarbeiter nicht als Scheinselbstständige gelten, dürfen sie beispielsweise keine Urlaubsansprüche haben, nicht im Telefonverzeichnis des Unternehmens stehen oder einen eigenen Arbeitsplatz haben. wiwo.de

Kein Geld für Kater: Hat man nach der Weihnachtsfeier im Unternehmen einen schweren Kater, fühlt man sich nicht nur krank, sondern ist es auch. Wer allerdings hofft, nach der munteren, abendlichen Runde auch noch Lohnfortzahlung im Krankheitsfall zu bekommen, irrt. Die gibt es nur, wenn man die Arbeitsunfähigkeit nicht selbst verschuldet hat. spiegel.de

Wann man billig bucht: Die Zeiten, in denen Flüge immer preiswerter wurden, sind vorbei. Selbst bei Billigfluglinien sind die Tickets deutlich teurer geworden. Wer Geld sparen will, tut gut daran, auf den besten Zeitpunkt der Buchung zu achten. Nach einer Untersuchung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt spart man drei Monate vor dem Abflugtermin am meisten. wiwo.de

ANGEZÄHLT

Weniger Kredite: Der Bund plant, sich im kommenden Jahr so wenig Geld von Investoren zu leihen wie zuletzt im Vor-Corona-Jahr 2019. Durch Auktionen von Bundeswertpapieren sollen etwa 380 Milliarden Euro in die Staatskassen fließen. Im zu Ende gehenden Jahr lag das gesamte Emissionsvolumen noch bei rund 438,5 Milliarden Euro, nachdem 2023 mit rund einer Billion Euro ein Rekordniveau erreicht worden war. Aufgrund der Kosten durch die Corona- und Energiekrise war der Finanzbedarf des Bundes in den vergangenen Jahren deutlich erhöht.
capital.de

ZITAT DER WOCHE

„In den USA haben Ideologien im Business keinen Platz, das ist der große Unterschied zu Europa. Deswegen sind Pro¬jekte, die auch zur Dekarbonisierung und zur Nachhaltigkeit beitragen, in Amerika nach wie vor stabil und haben eine Zukunft, weil sie auch auf Basis eines funktionierenden Geschäftsmodells vorangetrieben wurden. Das ist nicht ideologisch, sondern pragmatisch. Da unterscheiden sich Europa und Deutschland – weil ein Teil unserer Diskussion immer sehr verkopft und ideologisch geführt wird. Am Ende des Tages ist doch eigentlich allen klar, dass wir enorme volkswirtschaft¬liche Risiken haben, wenn wir den Klimawandel nicht in den Griff kriegen. Wir haben heute schon sehr, sehr sichtbare negative Effekte, die leider auch zunehmen. Gleichzeitig haben wir Technologien und Möglichkeiten, die dem positiv entgegenstehen können. Wir müssen uns auf profitable Business Cases fokussieren, die gleichzeitig etwas Positi

Max Viessmann CEO der Viessmann Generations Group in der FAZ faz.net

ZULETZT

Scheinstaat China: Die Deutschen schätzen China als Absatzmarkt und Handelspartner. Bundeskanzler und Spitzenmanager loben das Reich der Mitte als profitables Land. Besonders die deutsche Automobilindustrie profitiert von der kostengünstigen Produktion in dem bevölkerungsreichen Land. Vor allem Volkswagen hat sich den Verlockungen des Fernen Ostens hingegeben. Doch während Staaten normalerweise Recht und Gesetz garantieren, stellt sich die Frage: Ist China ein Staat, wie wir ihn kennen? In China ist die Partei der Staat, und die Partei ist Xi Jinping. Einen chinesischen Staat im herkömmlichen Sinne gibt es nicht. cicero.de