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Leopard-Emoji sorgt für Ärger in Afrika, Dürr will Klimaschutz mit Rücknahme von Asylbewerbern verknüpfen, Meloni in Libyen
African Edition in der Kalenderwoche 5, 2023
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Auswärtiges Amt – Leopard-Emoji sorgt für Ärger in Afrika: Der Tweet des Auswärtigen Amtes bezog sich auf den Besuch des russischen Außenministers in Afrika und lautete „Der russische Außenminister Lawrow ist in Afrika, nicht um (Leoparden Emoji) zu sehen, sondern um unverblümt zu behaupten, die Partner der Ukraine „wollen alles Russische zerstören“. Der Außenminister hatte in Südafrika gesagt, der Westen führe in der Ukraine Krieg gegen Russland. Ebba Kalondo, die Sprecherin des Vorsitzenden der Afrikanischen Union Moussa Faki, fragte das Auswärtige Amt auf Twitter, ob Afrikas Menschen und Tiere für die deutsche Regierung ein Witz seien. Sie ging gegen das „Entsetzliche Klischee“ vor, dass ganz Afrika ein Safari-Land sei und sagte, Baerbock habe bei ihrem Besuch in Afrika ja auch keine Tiere gesehen. Es wird vermutet, dass der Leopard eigentlich eine Anspielung auf die Panzerlieferung war. wz.de

Dürr will Klimaschutz an Rücknahme von abgelehnten Asylbewerbern knüpfen: Der FDP-Fraktionschef fordert mehr Rücknahmeabkommen mit den Herkunftsländern und erklärte seine Forderung: „Wer seine Landsleute zurücknimmt, erhält im Gegenzug Unterstützung etwa bei der Produktion von klimaneutralen Kraftstoffen für Autos in Deutschland. Das wäre in beiderseitigem Interesse.“ spiegel.de

Meloni in Libyen – Illegale Migration bekämpfen: Bei ihrem Besuch in Libyen kündigte die italienische Ministerpräsidentin eine verstärkte Zusammenarbeit mit Libyen an. So sollen mit EU-Geldern fünf Schnellboote an Libyen geliefert werden, um den Menschen in Seenot zu helfen. Das wird von Hilfsorganisation sehr kritisch gesehen, denn sie werfen Libyen vor, die Menschen abzufangen und gegen ihren Willen in das nordafrikanische Land zurückzubringen. Dort seien sie in Lagerhaft teils schwerer Folter ausgesetzt. Meloni vereinbarte bei ihrem Besuch zudem ein gemeinsames Erdgasprojekt im Mittelmeer. dw.com

Hochrangiger IS-Anführer bei US-Militäroperation in Somalia getötet: Bilal al-Sudani und zehn andere Anhänger der Terrorgruppe des IS wurden bei der US-Präsident Biden genehmigten Aktion getötet. Er ist ein Schlüsselakteur und Vermittler für das globale Netzwerk des sogenannten Islamischen Staates und war vorher bei der Al-Shabaab-Miliz aktiv gewesen. deutschlandfunk.de

Westliche Ölkonzerne wenden sich von Nigeria ab: Nachdem Ölförderer Exxon, Shell und Total einen kompletten Abzug oder Rückbau ihrer Unternehmen in Nigeria angekündigt haben, überlegt nun die norwegische Ölfirma Equinor einen Rückzug. Ein wichtiger Grund hierfür ist die fehlende Infrastruktur im Land trotz Reichtums an Rohstoffen. Die Nachricht kam wenige Wochen vor den richtungsweisenden Parlaments- und Präsidentschaftswahlen. handelsblatt.com

Auftakt der Nahostreise – US-Außenminister Blinken besucht Ägypten: Bei den Gesprächen geht es um die Sicherheit und den Frieden im Nahen Osten. Blinken wird als nächstes in Jerusalem und Ramallah erwartet, wo er bis Dienstag Jerusalem und das Westjordanland besuchen wird – in Ost-Jerusalem gab es erst kürzlich einen schweren Anschlag. Blinken reist zu vierten Mal in die Region. de.euronews.com

Südafrika – Bewaffnete stürmen Geburtstagsfeier und schießen um sich: Bei der Feier wurden acht Gäste erschossen. Die Polizei erklärte, die Hintergründe der Tat seien noch unklar. Die Angreifer seien auf der Flucht, nach ihnen werde gefahndet. kurier.at

Südafrika und das mysteriöse Schiff aus Russland: Das Schiff schaltete seinen Transporter bei der Ankunft aus. Was es geladen hat, ist unbekannt. Die USA sprechen von Waffenlieferungen, Südafrika schweigt sich aus. Das Schiff, die „Lady R“ stand unter Sanktionen – was aber von der südafrikanischen Regierung ignoriert wurde. Südafrika ist Teil der Brics-Staaten, einem Zusammenschluss von Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. n-tv.de

Gegen Ausbeutung von Arbeitern: Auszeichnung geht an kenianischen Blogger: Der Wanderarbeiter und Menschenrechtsaktivist Malcolm Bidali setzt sich gegen die Ausbeutung von Arbeitsmigranten ein und erhielt nun den von der Stadt Nürnberg den Menschenrechtspreis. mittelbayerische.de

Naturwunder verschwindet: „Pink Lake“ im Senegal verliert seine Farbe: Der Retba-See gehört zu den meistbesuchte Attraktionen im Senegal. Durch besonders starke Regenfälle im September hat er nun seine rosa Färbung, die er durch eine Algenart bekommt und den hohen Salzgehalt zum großen Teil verloren. Das verursachte vor allem bei den vielen, von der Touristik betroffenen Beschäftigen, große Probleme vor Ort. rnd.de

HINTERGRUND

Papst-Reise in die DR Kongo – Der fromme Wunsch nach Frieden: Nachdem er die Reise aus gesundheitlichen Gründen verschoben hat, wird der Papst den krisengeschüttelten Kongo nun besuchen – der erste Besuch eines Papstes nach 37 Jahren. Vorab wurden die Sicherheitsvorkehrungen für den Besuch verschärft. In der Hauptstadt Kinshasa lebt ein Großteil der 15 Millionen Menschen in Armut, bis zu 5,7 Millionen Menschen haben von 1998 bis 2007 in dem Land in Konflikten oder den daraus entstehenden Notlagen ihr Leben verloren. Im Kongo existieren 120 Rebellengruppen, darunter die M23, die zuletzt in der Nähe von Goma in die Offensive, was einen Konflikt mit Ruanda neu aufbrechen ließ. Mehr als die Hälfte der 52 Millionen Einwohner sind Katholiken. Laut Vatikan wird erwartet, dass der Papst mit einer Botschaft des Trostes und Friedens kommt. dw.com

Wie Elektro-Pioniere Afrika mobil machen: Aufgrund von hohen Benzinpreisen und gesunkenen Kosten für Batterien und Photovoltaik-Panels ist Elektromobilität in mehreren afrikanischen Staaten verbreitet. Es gibt nicht nur die klassischen Elektroautos, sondern auch kleinere Gefährte wie den mietbaren „Hamba“ in Simbabwe, einen elektrisch betriebener Motorroller mit Ladefläche. Auch Motorradtaxis, die in vielen afrikanischen Städten verbreitet sind, sollen auf Elektrobetrieb umgestellt werden und in Uganda werden auf den Bussen Solardächer installiert. Neben dem Umweltaspekt geht es bei den Projekten auch um etwas anderes – Mobilitätsexpertin Marah Köberle: „Der Umstieg auf E-Mobilität birgt auch die Chance für mehr „Made in Africa“. dw.com

Putin triumphiert in Afrika mit Wagner-Hilfe über den Westen : Es scheint ein Muster in gleich mehreren Staaten Afrikas zu werden: Afrikanische Staaten weisen französische Truppen aus, die dann mit Wagner-Truppen ersetzt werden. So geschehen mittlerweile in Burkina Faso und Mali. Eine direkte Internierung in Gefechte mit Dschihadisten im Norden Burkina Fasos stoß auf Kritik. Demonstrationen mit Russland-Fähnchen und Parolen gegen Frankreich folgten. Ursache für die Ressentiments ist eine von Russland gesteuerte Propagandakampagne, die die sozialen Medien Afrikas mit Parolen gegen die „französischen Kolonialisten“ überschwemmt. Das betrifft auch andere Länder: In Mali wird Russlands Präsenz in den 60iger Jahren gelobt, in Madagaskar mischen sich Moskaus Agenten in Wahlkämpfe ein und in der Zentralafrikanischen Republik führen sie die Präsidialgarde. Zudem besucht Außenminister Sergej Lawrow häufig den Kontinent. fr.de

Deutschlands neue Strategie überlässt China und Russland den Einfluss: Die vom Entwicklungsministerium vorgestellte Afrika-Strategie umfasst 12 Milliarden Euro und hält an alten Prinzipen fest. Das Programm enthält Punkte wie die Klimakrise einzudämmen, die biologische Vielfalt zu erhalten, Armut und Hunger zu überwinden und für Demokratie und Menschenrechte einzutreten. Klare Schwerpunkte oder neue entwicklungspolitische Ansätze sind rar. Robert Kappel, emeritierter Professor für Ökonomie in Afrika an der Universität Leipzig kritisiert: „Es gibt auch ein modernes Afrika“. Afrika sei in seiner Entwicklung viel weiter, als es in diesem eher paternalistischen Konzept erscheint. Die Bildung habe sich verbessert, es gäbe mehr Unternehmen. Christoph Kannengießer, Hauptgeschäftsführer des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft kritisiert, strategische Antworten auf die neuen Herausforderungen durch den Wettbewerb mit China oder Russland fehlten, das entwicklungsfördernde Potenzial deutscher Unternehmen werde weitgehend verkannt. welt.de

ANGEZÄHLT

Bei der zweiten Runde der Parlamentswahlen stieg die Wählerbeteiligung minimal von 11,2 Prozent auf 11,3 Prozent. In 131 von 161 Wahlkreisen, in denen damals kein Kandidat die absolute Mehrheit erhielt, fanden am Sonntag Stichwahlen statt. Präsident Kaïs Saïed hat ein präsidiales und autoritäres Regime mit einem schwachen Parlament geschaffen, für das sich nur individuelle Kandidaten bewerben durften. faz.net

ZITAT DER WOCHE

„Viele Probleme, mit denen wir in Afrika kämpfen, haben ihre Wurzeln hier in Europa“

Der Präsident der Organisation Slow Food International, Edward Mukiibi, kritisierte am Rande der Grünen Woche in Berlin die Einmischung europäischer Agrarkonzerne in Afrika. Afrika sei selbst in der Lage sich zu ernähren. Problematisch sehe er beispielsweise milliardenschwere Subventionen der EU für Afrika, die vor Ort allerdings fast ausschließlich an europäische Firmen gingen. zdf.de

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ZULETZT

Wie ein Start-Up im Senegal regionalen Baby-Brei herstellt und mit Social Media vertreibt: Senegals Startup und erster Biobreihersteller Le Lionceau beschafft seine Lebensmittel für die Herstellung des Breis per WhatsApp bei den lokalen Anbietern. Das Unternehmen hat so seit 2018 Tausende Kinder im Senegal ernährt und etwas gegen die Lebensmittelerschwendung getan. Im Land werden zum Beispiel etwa 65 Prozent aller hier angebauten Mangos jährlich verschwendet – rund 88.000 Tonnen. Über WhatsApp wird die Beschaffung, Verarbeitung und der Verkauf von Lebensmitteln organisiert. Damit besitzt die App eine wichtige Funktion, die über den Austausch von Nachrichten hinausgeht. riffreporter.de