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Jeden Donnerstag liefern wir mit den Wirtschaftsperspektiven einen Überblick über die wichtigsten wirtschaftlichen Themen der Woche.
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Schlusslicht Deutschland, Manufaktur statt Industrie, Neubauten statt Mietpreisbremse
in der Kalenderwoche 49, 2024
kuratiert von Stefan Laurin

AUS POLITIK UND WIRTSCHAFT

Schlusslicht Deutschland: Die Wirtschaft in Deutschland wird laut OECD im kommenden Jahr langsamer wachsen als in jeder anderen Industrienation. Das Bruttoinlandsprodukt soll nur um 0,7 Prozent steigen, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Wirtschaftsausblick hervorgeht. Im Mai wurde noch ein Plus von 1,1 Prozent erwartet. Die Euro-Zone insgesamt soll um 1,3 Prozent und die USA um 2,4 Prozent wachsen, was mehr als das Dreifache des deutschen Wachstums ist. welt.de

Nicht nur ans Klima denken: Georg Stamatelopoulos, der Chef des Energieversorgers EnBW, kritisiert, dass Deutschland sich zu lange ausschließlich auf die Bekämpfung des Klimawandels konzentriert habe. Nun gäbe es Probleme mit den Stromnetzen, und die Energiekosten für die Privatverbraucher und die Industrie seien höher als nötig. faz.net

Manufaktur statt Industrie: Europa und somit auch Deutschland müssen aufrüsten, um sich gegen die russische Bedrohung behaupten zu können. Doch vielfach wird militärisches Gerät wie Panzer nicht industriell und in Serie hergestellt, sondern als Einzelfertigungen im Manufakturbetrieb. spiegel.de

Neubauten statt Mietpreisbremse: In Deutschland fehlen vor allem in den Großstädten Wohnungen. Die Bundesregierung hat es nicht geschafft, ihr Versprechen, 400.000 Wohnungen im Jahr bauen zu lassen, umzusetzen. Ohne Mietpreisbremse und immer höhere Anforderungen an die Bauherren sähe es auf dem deutschen Wohnungsmarkt besser aus. faz.net

Wirtschaftsminister Habeck glaubt an die Rückzahlung der Staatskrediten durch Northvolt. zeit.de

Zwei Jahre ChatGPT: Vor zwei Jahren wurde ChatGPT der Öffentlichkeit vorgestellt. Schon in dieser kurzen Zeit hat dieses und andere KI-Programme die Welt verändert. Schon heute ist KI aus der Medizin nicht mehr wegzudenken. Auch in der Robotik und im Büroalltag spielt sie eine wesentliche Rolle. faz.net

Gesund länger arbeiten: Die Deutschen leben nicht nur länger, sondern sind im Durchschnitt auch länger fit und gesund. Ohne eine längere Lebensarbeitszeit droht das Rentensystem zusammenzubrechen. Die Parteien haben darauf zaghaft reagiert und werben im Bundestagswahlkampf mit unterschiedlichen Modellen, um die Menschen länger bei der Arbeit zu halten. spiegel.de

Wohnen kostet in Deutschland ein Viertel des Einkommens. spiegel.de

Süd schlägt Nord: Südeuropa galt lange als das wirtschaftlich schwache Armenhaus der Europäischen Union. Doch heute überzeugen Länder wie Griechenland, Spanien und Portugal mit guten Wachstumsraten. Im Gegensatz zu Deutschland haben sie mutige Reformen gewagt und fahren nun den Lohn ihrer Mühen ein. welt.de

RAT UND TAT

Krankenkassenwechsel bei Beitragserhöhung: Viele Krankenkassen erhöhen jetzt ihre Beiträge. Mal sind es 0,98 Prozent, mal 3,28 Prozent. Einspruch gegen diese Erhöhungen kann man nicht einlegen. Wer sparen will, muss sich eine andere Versicherung suchen und kündigen. waz.de

Günstiger mit Holz heizen: Kamine sind gemütlich und verbreiten eine angenehme Wärme. Die Preise für das Holz liegen in Städten höher als auf dem Land. Wer in einer waldreichen Region lebt, kann ebenfalls Geld sparen. Wer sich jetzt im Winter mit Holz eindecken will, muss aber mehr zahlen als im Sommer. Ein Vorrat lohnt sich also. wiwo.de

Dax-Ralley kann anhalten: Mit dem Dax geht es bergauf. Niedrigere Zinsen, Hoffnung auf den Aufschwung und ein weltweites Wachstum beflügeln auch die deutschen Unternehmen. Und bei denen ist die Stimmung oft besser, als die Nachrichtenlage vermuten lässt. wiwo.de

ANGEZÄHLT

Wenig Geld ins Ausland: Einer Studie zufolge ist der Anteil der Geflüchteten, die Geld ins Ausland senden, von 2013 bis 2021 von 13 auf 7 Prozent gesunken. Im gleichen Zeitraum hat jedoch die Anzahl der Migrantinnen und Migranten, die etwa für Arbeit nach Deutschland gekommen sind und Geld ins Ausland überweisen, zugenommen: Der Anteil in dieser Gruppe stieg von 8 auf 12 Prozent. faz.net

ZITAT DER WOCHE

„Der Industriestrompreis würde eine sehr überschaubare Zahl von Unternehmen subventionieren, ohne die Probleme an ihrer Wurzel zu packen. Wir haben das Angebot auf unserem Energiemarkt nämlich enorm verknappt, unter anderem durch den zeitgleichen Ausstieg aus Kohle- und Atomstrom. Zugleich blockieren wir durch Überregulierung und vielfältige Restriktionen den Ausbau der Erneuerbaren Energien – etwa durch die strengen Regeln beim grünen Wasserstoff. Es liegen viele Projekte in der Schublade, aber nur wenig wird realisiert. Das lässt mich zweifeln, ob wir in den nächsten Jahren nennenswerte Mengen Wasserstoff nutzen können. Es gibt Stellschrauben, wie wir alle entlasten können, etwa bei den Abgaben und Netzentgelten für Strom.“

DIHK-Präsident Peter Adrian in der WAZ. waz.de

ZULETZT

Studenten für den Export: Deutschland ist bei Studenten aus dem Ausland beliebt. Doch es nützt dem Land wenig, wenn sie ein nahezu kostenloses Studium absolvieren, für das sie andernorts hohe Gebühren zahlen müssten, und nach dem Abschluss Deutschland verlassen. Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) leben zehn Jahre nach Studienbeginn nur 45 Prozent der internationalen Studenten in Deutschland. welt.de