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Kiew steht im Ukraine-Krieg vor nächstem Frontdurchbruch, Russland lehnt internationale Untersuchung zu Absturz von Wagners Flugzeug ab, Selenskyj deutet mögliche politische Lösung um die Krim an
in der Kalenderwoche 35, 2023
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Offensive gegen Russland – Kiew steht im Ukraine-Krieg vor nächstem Frontdurchbruch: Momentan bewegen sich die ukrainischen Truppen auf die am besten ausgestatteten Verteidigungslinien der Russen im Süden vor. Dem Bericht des Institute for the Study of War zufolge haben die ukrainischen Streitkräfte in der westlichen Oblast Saporischschja weitere taktisch bedeutsame Fortschritte im Verteidigungskrieg gegen Russland gemacht. Ein nächster Frontdurchbruch sei so möglich. Die Verteidigung der russischen Armee besteht vor allem aus dichten Minenfeldern und Schützengräben. Sie hat die Reihe in der Vergangenheit weiter ausgebaut und viel Material und Arbeitskräfte zur Verstärkung aufgewendet. Allerdings seien die Verteidigungsstellungen „an der gesamten Front in der Südukraine nicht einheitlich und nicht vollständig besetzt“, erklärt das Institut. Das ISWM zitiert desweitere eine ukrainische Quelle, die von einer russischen Truppenverlegung spricht. Soldaten aus einer elitären Formation aus der Oblast Luhansk seien in den Westen des Oblast Saporischschja geschickt worden. fr.de

Warum ist der Wagner-Chef abgestürzt? Russland lehnt internationale Untersuchung ab: Der Sprecher von Wladimir Putin deutete aber an, dass das Flugzeug mit 10 Personen an Bord absichtlich zum Absturz gebracht worden sein könnte. Was vorgefallen ist, sollen die russischen Ermittlungen ans Licht bringen. Dmitri Peskow, Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin: „Es gibt verschiedene Versionen, die in Betracht gezogen werden, darunter die Version, Sie wissen, wovon wir sprechen, sagen wir, vorsätzliches Fehlverhalten und so weiter. Lassen Sie uns daher die Ergebnisse unserer russischen Untersuchung abwarten, die von der Untersuchungskommission durchgeführt wird.“ Der ehemalige Putin-Vertraute Jewgeni Prigoschin hatte die Militärführung und sogar Putins Begründung für den Krieg in der Ukraine immer wieder öffentlich kritisiert. de.euronews.com

Ukraine widerspricht: Russland soll weitere Soldaten nach Belarus entsandt haben. t-online.de

Zur Einreise in die EU? Oppositioneller: Minsk stattet Wagner-Kämpfer mit Pässen aus. n-tv.de

Selenskyj deutet mögliche politische Lösung um die Krim an: In der Vergangenheit hatte Kiew mehrfach seine Entschlossenheit betont, die Krim militärisch zurückzuerobern. Laut Selenskyj wäre eine politische Lösung für die Krim allerdings besser, da sie mit weniger Opfern verbunden wäre. Zugleich betonte Selenskyj in dem Interview, dass er den Krieg nicht auf russisches Gebiet verlagern wolle. Ziel sei die Befreiung der eigenen Gebiete. ga.de

Ukrainischer Geheimdienst meldet Einsatz von Spezialkommando auf der Krim. welt.de

Niger – Militärregierung versetzt Armee in höchste Alarmbereitschaft: Nach dem Putsch im Niger fürchten die neuen Machthaber eine Intervention der westafrikanischen Staatengemeinschaft Ecowas. Die Alarmbereitschaft wurde erklärt, um den Gegnern einen Überraschungseffekt zu verwehren und adäquat zu reagieren, erklärte Brigadegeneral Moussa Salaou Barmou. Alle Einheiten seien angewiesen, ihr Personal in „höchste Alarmbereitschaft“ zu versetzen und mögliche Feindkontakte sofort der militärischen Hierarchie folgend zu melden, hieß es weiter. Ecowas selbst erklärte, keinen Einmarsch zu planen. „Um jeden Zweifel auszuschließen, möchte ich unmissverständlich klarstellen, dass die Ecowas weder dem nigrischen Volk den Krieg erklärt hat, noch dass es einen Plan gibt, einzumarschieren“, sagte Ecowas-Präsident Omar Touray. welt.de

Sachsen-Anhalt – Corona-Impfung abgelehnt: Bundeswehr-Soldat zu Geldstrafe verurteilt. tagesschau.de

EU plant militärische Mission am Golf von Guinea: Die EU will ab Herbst zur Terrorbekämpfung Militär und Polizei in vier weiteren westafrikanischen Staaten stationieren. So sollen europäische Polizisten und Soldaten nach Ghana, Togo, Benin und Côte d’Ivoire geschickt werden. Dort werden sie lokale Sicherheitskräfte beraten und trainieren, unter anderem für Antiterroreinsätze. Auch technische Unterstützung und vertrauensbildende Maßnahmen im Sicherheitssektor seien geplant. Der Grund soll die Sorge der EU über Aktivitäten dschihadistischer Gruppen in der Region sein. zeit.de

Militärflugzeuge und Schiffe – China überquert inoffizielle Grenze zu Taiwan: China hat nach Angaben des taiwanischen Verteidigungsministeriums zahlreiche Militärflugzeuge und Schiffe in die Gegend der Insel geschickt. In einem Zeitraum von 24 Stunden zwischen Freitag- und Samstagmorgen seien 32 Flugzeuge und neun Marineschiffe entdeckt worden, teilte das Ministerium mit. Dabei wurde zum Teil die De-facto-Grenze zwischen China und Taiwan in der Taiwanstraße überquert. Taiwan habe eigene Flugzeuge, Schiffe und Raketensysteme aktiviert, um zu reagieren. Der Status Taiwans, das nur von wenigen und vor allem kleinen Ländern als unabhängig anerkannt wird, ist einer der Hauptkonfliktpunkte zwischen den USA und China. zdf.de

Chinesische Drohne späht Taiwans Ostküste aus. table.media/china

HINTERGRUND

Selenskyj will Waffenproduktion maximal hochfahren: Die Ukraine will im eigenen Land mehr Waffen produzieren. Neben Artilleriewaffen und Munition sollten auch Drohnen, Raketen und gepanzerte Fahrzeuge hergestellt werden. Der ukrainische Präsident Selenskyj kündigte eine maximale Erhöhung der Produktion von Waffen an. „Wir erhöhen den Produktionsumfang auf ein Maximum. Die Ukraine kann das. Die Finanzierung steht. Unsere Verteidigungsindustrie wird gute Ergebnisse bringen“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Der Präsident traf sich zu dem Zweck mit der Rüstungsindustrie. Zugleich wies Selenskyj die Militärs an, Vorbereitungen für den Winter zu treffen, um etwa die in der Vergangenheit von Russland immer wieder beschossene Energieinfrastruktur zu schützen. tagesschau.de

Angst vor Gegenoffensive – Besatzungschefs mussten Familien auf Krim zurückbringen: Während laut dem dem ukrainischen Geheimdienstchef Budanow viele Mitarbeiter des russischen Geheimdienstes FSB Bestechungsgelder gezahlt und niedrigere Positionen akzeptiert haben um die Halbinsel verlassen zu können – die Hälfte von ihnen befindet sich mittlerweile wieder in Russland – musste die Führungsriege der Besatzer dort bleiben und unter politischem Druck sogar ihre engsten Familienangehörigen „zurückbringen“, die sie aus Angst vor der Gegenoffensive der Ukraine evakuiert hatten. Diese Angaben lassen sich nicht überprüfen. Die besetzte Krim ist immer wieder Ziel ukrainischer Militäroperationen. Eine Befreiung der Krim ist nach Angaben von Budanow ohne Militäreinsatz nicht möglich. n-tv.de

Norwegen liefert, USA bilden aus – Immer mehr Kampfjet-Zusagen für die Ukraine: Nachdem die Niederlande und Dänemark die Lieferung von F16-Kampfjets angekündigt haben, will auch Norwegen als drittes europäisches Land Flugzeuge liefern. Bei einem Besuch in Kiew erklärte der norwegische Regierungschef Jonas zu „gegebener Zeit“ würden weitere Einzelheiten über die Anzahl der Kampfjets und den Zeitrahmen der Lieferung mitgeteilt. Die norwegische Nachrichtenagentur NTB berichtete mit Verweis auf Regierungschef Gahr, Oslo wolle Kiew zwischen fünf und zehn F-16-Jets zur Verfügung stellen. Auf Anfrage wollte dessen Büro den Bericht nicht bestätigen. Griechenland hatte Selenskyj zudem angeboten, ukrainische Piloten an den F-16-Jets auszubilden. Die US-Regierung hatte zuvor nicht ausgeschlossen, ukrainische Soldaten in den USA an F-16-Kampfjets auszubilden, falls es in Europa nicht ausreichend Kapazitäten dafür geben sollte. Ryder sagte nun, zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft werde die Kapazität in Europa erreicht sein. n-tv.de

Ukraine bereitet weitere Einberufungen vor: Laut dem Sekretär des Nationalen Rates für Sicherheit und Verteidigung, Olexij Danilow, handelt es sich nicht um eine außerplanmäßige Maßnahme. Die Mobilmachung laufe seit eineinhalb Jahren, mehrere Etappen seien bereits durchlaufen worden. „Man muss deswegen keinen Lärm schlagen, alles läuft nach dem Plan, den wir derzeit verfolgen.“ Zuletzt wurde die Ukraine von Einberufungsskandalen erschüttert. Medien hatten einen Fall publik gemacht, bei dem sich ein korrupter Beamter eines Kreiswehrersatzamtes Immobilien in Spanien kaufte – offenbar mit Bestechungsgeld, dass er dafür bekam, reiche junge Ukrainer für dienstuntauglich zu erklären. Letzte Woche hatte Selenskyj bei einer Pressekonferenz auf die Frage, ob angesichts hoher Verluste künftig mehr Rekruten einberufen werden sollen, auch erklärt, dass die Militärführung darum bitte, mehr Soldaten zu mobilisieren. zdf.de

ANGEZÄHLT

Der Lohn für russische Soldaten ist seit Kriegsbeginn stark gestiegen. Bekam ein Leutnant vor Beginn des Krieges noch 81.200 Rubel im Monat, erhielten nun sogar schon mobilisierte Gefreite nach offiziellen Angaben 195.000 Rubel (aktuell 1887 Euro). Und viele Unteroffiziere, die in der Ukraine kämpfen, verdienen demnach mehr als 200.000 Rubel monatlich. Der durchschnittliche Lohn liegt in Russland bei 72.851 Rubel. n-tv.de

ZITAT DER WOCHE

„Es gibt viele solcher Treffen.“

Mychajlo Podoljak, der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bestätigt einen Bericht, nachdem Nato-Generäle vor einigen Tagen an einen geheimen Ort an der polnisch-ukrainischen Grenze gereist seien, um sich mit dem obersten Militärkommandanten der Ukraine, General Walerij Saluschnyj, zu einem „Kriegsrat“ zu treffen. Podoljak erklärte, dass die ukrainische Gegenoffensive flexibel sei und ständig angepasst werde, „basierend auf dem, was an der Front passiert, unter Berücksichtigung der Ressourcen, über die wir verfügen, und der Geheimdienstdaten über die Ressourcen, über die Russland verfügt. Anpassungen werden immer vorgenommen“, sagte er. berliner-zeitung.de

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ZULETZT

Saar-Unternehmer soll Bauteile für russische Drohnen geliefert haben: Ein saarländischer Unternehmer soll Elektronik-Bauteile für Orlan-Drohnen an Russland geliefert haben. Diese werden auch im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt. Er sitzt in Untersuchungshaft, der Generalbundesanwalt ermittelt. Der Export stellt laut Bundesanwaltschaft einen Verstoß gegen das europäische Russland-Embargo dar. sr.de