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Lindner sichert Kiew weitere Hilfen zu , Ukraine verlegt Reserven an die Front bei Kupjansk, Kämpfe zwischen Milizen in Tripolis, Libyen
in der Kalenderwoche 33, 2023
kuratiert von Dietmar Sittek

NACHRICHTEN

Finanzminister in der Ukraine – Lindner sichert Kiew weitere Hilfen zu Bei seinem überraschende Besuch in Kiew sagte Christian Lindner nach seiner Ankunft in der ukrainischen Hauptstadt, Deutschland werde weiter Schulter an Schulter an der Seite des angegriffenen Landes stehen. Die Ukraine verteidige die westlichen Werte, so Lindner am Morgen in Kiew. „Hier geht es um die Zukunft der europäischen Friedens- und Freiheitsordnung.“ Bei seinem Besuch in Kiew hat Lindner auch Bürgermeister Vitali Klitschko zu Gesprächen getroffen. Thema seien unter anderem die Lieferung von Flugabwehrsystemen und Waffen mit großer Reichweite gewesen. Klitschko habe darauf gedrängt, dass es dabei keine Verzögerungen geben dürfe. zdf.de

Ukraine verlegt Reserven an die Front bei Kupjansk: Während die Gegenoffensive läuft, muss die ukrainische Armee Teile ihrer Reserve in die Gegend um Charkiw verlegen, da die russische Armee in diesem Abschnitt einen Vorstoß unternimmt. „Stellungen wurden verstärkt, gewisse methodische Empfehlungen gegeben und Reserven verlegt“, sagte der Sprecher der Armeegruppe Ost, Serhij Tscherewatyj, im ukrainischen Nachrichtenfernsehen. Das verhindere weitere Vorstöße des Gegners. Bereits am Morgen teilte die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar mit, dass die Armee sich im Raum Kupjansk in Schwierigkeiten befinde. In der Gegend um die Stadt wurden Evakuierungen angeordnet. n-tv.de

Libyen – Kämpfe zwischen Milizen in Tripolis: In Libyen herrschen zwei Regierungen. Unter diesen sind nun heftige Kämpfe in der Hauptstadt Tripolis ausgebrochen. Über Teilen von Tripolis sei dunkler Rauch zu sehen und der Lärm schwerer Waffen zu hören gewesen, informierte die Nachrichtenagentur Reuters. Anwohner und lokale Medien berichteten von Kämpfen in verschiedenen Teilen der Stadt. Die UN-Unterstützungsmission für Libyen zeigte sich besorgt und rief zu einem Ende der Gewalt auf. Die Ereignisse hätten auch mögliche Auswirkungen auf Bemühungen, den politischen Prozess voranzubringen und landesweite Wahlen abzuhalten. Beide libyschen Parlamente verurteilten die jüngste Eskalation. Das Abgeordnetenhaus im Osten des Landes machte die rivalisierende Regierung in Tripolis dafür verantwortlich. tagesschau.de

Grenzregion zu Burkina Faso – Niger meldet 17 tote Soldaten nach Gefechten mit bewaffneten Gruppen: Mutmaßliche Dschihadisten haben in Niger offenbar eine größere Zahl Soldaten in einen tödlichen Hinterhalt gelockt. Daraufhin habe die Armee 100 Terroristen getötet, die sich in zwei Kolonnen von je mehr als 50 Motorrädern auf dem Rückzug befunden hätten. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht. Die Grenzregion zwischen Mali, Burkina Faso und dem Niger ist eine der gefährlichsten Regionen der Welt. Die Terrorgruppe al-Quida verübte mehrere Anschläge auf Militär und Zivilisten in der Gegend. spiegel.de

Verschlechterte Sicherheitslage: Uno-Friedenstruppen beschleunigen Abzug aus dem Norden Malis: spiegel.de

Malische Bundeswehr-Ortskräfte bitten Deutschland offenbar um Schutz. zeit.de

Britische Geheimdienstinformationen – Kreml finanziert Wagner-Gruppe wohl nicht mehr: Aufgrund finanziellen Drucks stehe die Wagner-Gruppe wahrscheinlich vor einer Verkleinerung und Umstrukturierung, um in erster Linie Gehaltskosten zu sparen. Seit dem Aufstand im Juni sei der russische Staat gegen Geschäftsinteressen von Wagner-Chef Jewgenij Prigoschin vorgegangen, berichtete das Ministerium. Wenn der russische Staat die Söldner nicht mehr bezahle, kämen die Behörden in Belarus als Geldgeber infrage, so heißt es in dem Bericht. Dies würde allerdings die Ressourcen von Belarus belasten. Söldner der Wagner-Truppen bilden zur Zeit Soldaten Weißrusslands aus. spiegel.de

Weitere in der Nähe gesichtet – Seemine explodiert an rumänischer Küste: Beim rumänischen Costinesti in der Nähe eines Hotels explodierte eine russische Mine. Taucher sollen den Ort der Explosion untersuchen. Verletzt wurde nach Angaben des Katastrophenschutzes niemand. Seit Ausbruch des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat die rumänische Marine insgesamt fünf russische Seeminen im Schwarzen Meer entschärft. Costinesti ist ein äußerst beliebtes Touristenziel. n-tv.de

Nordkorea: Kim Jong-un ruft zu verstärkten Kriegsvorbereitungen auf. faz.net

HINTERGRUND

Kein „Brückenkopf“ – aber Anlass zur Sorge für Putin – Russland machtlos gegen Ukraines Dnipro-Plan? Die Stellungen der ukrainischen Armee am östlichen Ufer und den Inseln des Dnipro sollen sich gefestigt haben. Das Institut für the Study of War ist sich unsicher, ob die russischen Besatzer einer permanenten Präsenz der ukrainischen Truppen im Flussdelta standhalten können. Die Dnipro-Region ist im Ukraine-Krieg von zentraler Bedeutung. Der Fluss und seine Umgebung gilt als Einfallstor zur Ostukraine. Die Etablierung einer dauerhaften Präsenz an den Ufern des Dnipro würde den ukrainischen Truppen die Überfahrt schwerer Waffensystem und gepanzerter Fahrzeuge in neue Frontabschnitte ermöglichen und beim Vorstoß auf die Krim helfen. Einen kleinen Brückenkopf konnten die ukrainischen Streitkräfte bereits nahe der zerstörten Antoniwskyj-Brücke bei Cherson errichten. Weitere sollen nun folgen. fr.de

Bodycam-Aufnahmen – Russische Spezialeinheit entert türkischen Frachter: Ein Video zeigt, wie russische Marinesoldaten das Schiff Sukru Okan“ im Südwesten des Schwarzen Meer stürmt. Da das Schiff nicht anhalten wollte, damit eine Inspektion erfolgen konnte, feuerten die Russen nach eigenen Angaben zuvor Warnschüsse mit automatischen Waffen ab. Moskau hatte zuvor gedroht, Schiffe, die die Ukraine belieferten, als feindlich zu betrachten. Nach der Untersuchung habe das Schiff seine Fahrt zum ukrainischen Hafen Ismajil fortsetzen dürfen. spiegel.de

Polen und Litauen sehen Bedrohung aus dem Osten: Polen verlegt mehr Truppen an die Grenze zu Weißrussland und startet die Operation „Ryngraf“. Mehrere Tausend Grenzschützer und Armeesoldaten werden trainieren und lernen, jede Art von Provokation von weißrussischer Seite zu verhindern. Der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak dazu: „Es besteht kein Zweifel daran, dass das weißrussische Regime mit dem Kreml zusammenarbeitet und dass die Angriffe an der polnischen Grenze darauf abzielen, unser Land zu destabilisieren.“ Warschau betont außerdem, dass es eine mögliche Bedrohung durch die in Belarus stationierten russischen „Wagner“-Söldner sehr ernst nimmt – die Migrantenkrise könnte sich dadurch verschlimmern. Litauen, das ebenfalls eine gemeinsame Grenze mit Weißrussland hat, erklärte, dass es am 18. August zwei von sechs Grenzübergangsstellen „aufgrund geopolitischer Umstände und Bedrohungen“ schließen werde. Präsident Gitanas Nauseda hatte die Möglichkeit einer vollständigen Schließung der Grenze als letztes Mittel in Betracht gezogen. Ein Plakat an der Grenze vermeldet „Riskieren Sie nicht, nach Weißrussland zu fahren, Sie könnten nicht zurückkommen“. de.euronews.com

Debatte um Marschflugkörper für die Ukraine – Kampf um die nächste Zone: Der Marschflugkörper „Taurus“ aus Deutschland zählt mit zu den wichtigsten Wünschen von Regierung und Armeeführung der Ukraine in ihrem Verteidigungskampf gegen Russland. Während Politiker sowohl der Grünen als auch der FDP sich für eine Lieferung der Waffen ausgesprochen haben, zögert die SPD und insbesondere Bundeskanzler Scholz noch so wie er in der Debatte über die Lieferung von Kampfpanzern des Typs „Leopard“ lange gezögert hat. Die Furcht dahinter: Moskau könnte dies, sollten die Raketen auf russischem Staatsgebiet einschlagen, letztlich als Beteiligung Deutschlands in diesen Krieg interpretieren – und zurückschlagen. Erste SPD-Politiker haben sich kürzlich auch für eine Lieferung ausgesprochen. SPD-Außenpolitiker Nils Schmid und SPD-Haushälter Andreas Schwarz, zuständig für den Verteidigungsetat, hatten sich offen für die Lieferung von „Taurus“ an die Ukraine geäußert. rp-online.de

ANGEZÄHLT

Die Bundeswehr hat noch 2 Flugzeuge vom Typ A350, die für Langstreckenflüge eingesetzt werden können. Die beiden fehlerhaften A340 Flieger sollen nach dem gescheiterten Flug der Außenministerin Baerbock nach Australien sofort ausgemustert werden. Zuvor hatten der „Spiegel“ und die Funke Mediengruppe berichtet, die ohnehin geplante Ausmusterung werde vorgezogen. tagesschau.de

ZITAT DER WOCHE

„In diesem Krieg akzeptiert die Ukraine die Normen des internationalen Rechts, wie Kriege zu führen sind. Das bedeutet, dass die Ukraine sich nur auf ihrem Territorium verteidigt.“

Die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin, Hanna Maljar zu den Befürchtungen, Marschflugkörper könnten auch auf russischem Gebiet eingesetzt werden. tagesspiegel.de

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ZULETZT

Bundeswehr in Niedersachsen bildet immer mehr Ungediente aus: Die Ausbildung von Ungedienten für die Reserve der Bundeswehr stößt in Niedersachsen auf wachsendes Interesse. Seit 2020 bietet das Landeskommando diese Möglichkeit an, seither ist die Teilnehmerzahl deutlich gestiegen, wie die Bundeswehr auf Anfrage mitteilte. Lag die Zahl der Absolventen im ersten Jahrgang 2020/21 noch bei 65, waren es allein im ersten Halbjahr 2023 den Angaben zufolge 56 neue Soldatinnen und Soldaten. Bis Jahresende sollen 68 weitere hinzukommen. stern.de