Capital Beat TV

Jeden Donnerstag liefern wir mit den Wirtschaftsperspektiven einen Überblick über die wichtigsten wirtschaftlichen Themen der Woche.
Melden Sie sich hier für unseren kostenlosen, wöchentlichen Newsletter an:
Frauen investieren erfolgreicher als Männer, Immobilienpreise sinken nicht mehr, Gute Jobchancen im Dienstleistungssektor
in der Kalenderwoche 33, 2024
kuratiert von Stefan Laurin

AUS POLITIK UND WIRTSCHAFT

Wenig Hoffnung für die Konjunktur: Optimistisch waren sie ohnehin nicht, nun haben die vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) befragten Finanzexperten ihre Erwartungen noch weiter nach unten korrigiert. Der Index des ZEW brach ein und liegt nun bei 19,2 Prozent. Gründe dafür sind schlechte Geschäftszahlen aus den USA sowie die Sorge vor einer Eskalation des Nahost-Konflikts. faz.net

Feiertage streichen für den Aufschwung: Nach Ansicht von Joachim Wenning, dem Chef der Münchener Rückversicherung, ist Deutschland zurzeit ein wirtschaftlicher Absteiger. Um wieder auf die Erfolgsspur zu kommen, müssten die Beschäftigten hierzulande wieder mehr arbeiten. Die Streichung von einigen Feiertagen könnte die Jahresarbeitszeit schnell erhöhen. sueddeutsche.de

Die Sozialbeiträge steigen weiter: Im Bundestagswahljahr 2025 steht für Arbeitnehmer und Arbeitgeber in Deutschland eine Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge auf über 42 Prozent des Bruttolohns bevor. In der folgenden Legislaturperiode könnten die Beitragssätze dann sogar auf 44 Prozent oder mehr ansteigen. Damit wird Arbeit in Deutschland noch teurer und das verfügbare Einkommen der Arbeitnehmer wird sinken. Diese Prognosen basieren auf aktuellen Einschätzungen der Sozialversicherungsträger und der Ampel. Derzeit zahlen Arbeitnehmer ohne Kinder unter 25 Jahren zusammen mit ihren Arbeitgebern 41,5 Prozent. faz.net

Die Grenzen der Wokeness: Viele Unternehmen haben in den vergangenen Jahren darauf gesetzt, bei den linksliberalen Milieus zu punkten und präsentierten sich als queer und grün. Doch diese gibt es im nennenswerten Umfang nur in wenigen Großstädten. Die meisten Kunden interessieren sich nicht für den nach außen hin dargestellten gesellschaftspolitischen Aktionismus der Unternehmen. welt.de

Unternehmen halten weiter am Homeoffice fest. spiegel.de

Darum wird Gas wieder teurer: Im Sommer sind die Gaspreise kein großes Thema, aber das wird sich mit Herbstbeginn wieder ändern. In den vergangenen Wochen wurde Gas wieder teurer. Der Grund ist der durch den Überfall Russlands begonnene Krieg in der Ukraine. Die Gasinfrastruktur ist ein militärisches Ziel beider Konfliktparteien. wiwo.de

Deutschland ist weiterhin der größter Nettozahler in der Europäischen Union. spiegel.de

Hohe Vorstandsgehälter können ein Problem sein: Mit über zwölf Millionen Euro Jahreseinkommen ist Mercedes-Benz-Chef Ola Källenius der Bestverdiener unter den deutschen Vorstandsvorsitzenden. Doch auch Theodor Weimer, Chef der Deutschen Börse, und Belén Garijo, Vorstandsvorsitzende von Merck, beziehen mit über zehn Millionen Euro auskömmliche Jahreseinkommen. Mit der Entwicklung der Unternehmen haben die Einkommen häufig wenig zu tun. faz.net

Niedersachsen lässt bohren: Ein Mittel gegen gestiegene Preise für Gas aus dem Ausland ist es, die in Deutschland vorhandenen Gasreserven stärker zu nutzen. Mehr Gas- und weniger Kohlekraftwerke für die Stromversorgung einzusetzen, hilft zudem dabei, den CO2-Anteil der deutschen Stromversorgung zu senken. Niedersachsen hat das erkannt und Gasbohrungen vor der Insel Borkum genehmigt. zeit.de

RAT UND TAT

Frauen investieren erfolgreicher als Männer: Frauen neigen dazu, ihr Risiko durch den Kauf von ETFs, die eine Vielzahl von Einzelaktien enthalten, zu diversifizieren und diese über einen längeren Zeitraum zu halten. Im Gegensatz dazu tendieren Männer dazu, Aktien schneller zu kaufen und zu verkaufen, was an der Börse kontraproduktiv sein kann. Darüber hinaus sind Frauen eher in der Lage, ihre Verluste zu begrenzen, indem sie ihre Fehler anerkennen und aus ihnen lernen. Auch damit haben viele Männer ein Problem. waz.de

Immobilienpreise sinken nicht mehr: Zwei Jahre sanken in Deutschland die Immobilienpreise. Diese Entwicklung scheint nun beendet zu sein: Laut Daten des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) zeigen, dass sowohl die Preise von Wohn- als auch von Gewerbeimmobilien im zweiten Quartal des Jahres im Vergleich zum ersten Quartal leicht stiegen. Der vdp-Immobilienpreisindex erhöhte sich dadurch um ein halbes Prozent auf 175,5 Punkte. zeit.de

Gute Jobchancen im Dienstleistungssektor: In der Industrie werden Arbeitsplätze abgebaut, im Dienstleistungsbereich sieht es hingegen deutlich besser aus. Und das wird sich auch langfristig nicht ändern. Das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln (IW) prognostiziert für viele Dienstleistungsjobs eine enorme Fachkräftelücke. In Bereichen wie IT bestehen große Karrierechancen, aber auch der Bedarf an Friseuren und Mitarbeitern in der Gastronomie ist sehr groß und wird auch in Zukunft nicht abnehmen. welt.de

ANGEZÄHLT

Arbeitnehmer verdienen wieder mehr: Auch wenn die Löhne in den vergangenen Jahren stiegen, nahm die Kaufkraft der Beschäftigten ab. Die Inflation war höher als die Gehaltssteigerungen. Das ist vorbei. Durch die sinkende Inflation und weiterhin steigende Löhne haben die Menschen nun real um drei Prozent mehr auf dem Konto. Das ist die größte Gehaltssteigerung seit mehr als einem Jahrzehnt. tagesspiegel.de

ZITAT DER WOCHE

„…ich bin von der Elektromobilität überzeugt. Die Technologie ist dem Verbrenner hoch überlegen. Mit dem richtigen Strommix trägt sie maßgeblich zum Klimaschutz bei. Es gibt viele Länder, die das bereits sehr gut machen: Die Ladeinfrastruktur spielt eine große Rolle. Vor allem in Städten gibt es bei uns noch viel zu tun. Dann die Energiepreise: Es braucht ausreichend verfügbare und bezahlbare erneuerbare Energie. Auch Steuer- oder Anreizmodelle sind im Hochlauf wichtig, um vor allem Kunden an niedrige Preissegmente heranzuführen. Dass die EU 2035 an der Elektromobilität festhält, aber andere Technologien einbezieht, finde ich richtig. Synthetische Kraftstoffe können gerade bei Fahrzeugen im Bestand helfen, sofort etwas für den Klimaschutz zu tun.“

Volkswagen-CEO und Porsche-Chef Oliver Blume in der Welt. welt.de

ZULETZT

Claude zieht an ChatGPT vorbei: Bevor Dario und Daniela Amodei sich mit ihrem Unternehmen Anthropic selbstständig machten, arbeiteten die beiden Geschwister für OpenAI, das KI-Unternehmen, dessen Software ChatGPT lange das Maß aller Dinge war. Die Anthropic-Alternative heißt Claude und hat ChatGPT, aber auch Googles Gemini, auf die Plätze verwiesen. Ganz nebenbei erfüllen die beiden auch noch ein einstiges Versprechen von OpenAI, für das sich das Unternehmen heute kaum mehr interessiert: Bei aller technischen Innovation das Gemeinwohl im Blick zu behalten. faz.net